Saludos z"samme !!!
Ein Bekannter von mir, der ab und zu hier mal reinschaut, hat sich sehr bei mir über diesen Thread aufgeregt. Er meinte, zur eigentlichen Frage noch keine vernünftige Antwort gelesen zu haben, und dass sich diejenigen erstmal den Liebmann zu Gemüte führen sollten, bevor sie ihre Meinungen dazu loslassen.
Er hat selber auch vom klassischen Ansatz schrittweise auf den modernen Ansatz umgestellt. Teils bewußt, teils aber auch unbewußt, weil der Sound so merklich besser wurde.
Er meinte, dass es "keinen EINEN richtigen Ansatz gibt". Der klassische hat eben den Vorteil, dass er leichter zu kontrollieren ist und längst nicht so viel Kraft erfodert und dadurch stundenlanges Spielen kein Problem ist.
Der moderne Ansatz hingegen brauche deutlich mehr Kraft, Anstrengung und Kontrolle. Es ist klar, dass man nach einer Umstellung erstmal wieder zu kämpfen hat. Da mußte auch er durch, und eigentlich müht er sich immer noch ab. Es würde sich aber lohnen, erklärte er, da sein Sound sich seitdem extrem verbessert habe.
In dem Zusammenhang, hat er sich auch nicht gerade löblich zu diesem CD-Trainingsgerät geäußert. (Ok - Streitpunkt!!! - aber lest erstmal zu Ende!)
Er erzählte, dass die Lippen (eigentlich auch bei einem richtigen klassischen Saxansatz, den viele nicht richtig machen) ein "Ööh" bilden müssen. Die Kraft, also die Spannung, müsse daher auch sehr von den Seiten kommen. Das sind auch die Muskeln, die abschlaffen. Bei der CD-Methode kommt nur Druck von oben und unten. Dann könnte man so genausogut klassischen Ansatz spielen und beißen, meinte er.
Er riet, mehr
Longtones zu üben, denn das sei das beste Mittel dazu. Auch bei diesem Thema war er sehr irritiert, was für Meinungen dazu herrschen. Er war etwas verwundert, dass einige das nur als langsames Rauf- und Runterspielen sehen.
Genau das ist nicht. Er hat verschiedene
Varianten vorgschlagen.
Bei Longtones hat man die Gelgenheit, mal intensiv auf sich selber zu hören und den Sound aufzuweiten. Man solle genau hinhören, sich den Sound vorstellen, wie er den ganzen Raum ausfüllt, in die letzte Ecke projeziert, schön voll wird und das auch im Leisen. Man kann sich mal in Ruhe auf einzelne Aspekte konzentrieren und kontrollieren wie zum Beispiel Lippenspannung, Kehlkopf- und Zungenstellung, Luftführung und Atmung.
Es sei zur Kontrolle notwendig, einen Ton vom pp ins ff und zurück führen zu können (ohne Virbrato); wichtig ist, dass der Ton konstant bleibt und im pp nicht dünn wird. Das ist selbst für Profis kein Kinderspiel. Das strengt zwar sehr an, schult aber.
15min täglich seien total ausreichend.
Man sollte sie zudem mit
Intonationsübungen verbinden. Longtones in Quinten und Quarten abwechselnd (also Grundton und Quinte) spielen. Sie haben das kleinste Schwingszahlverhältnis und können daher vom Ohr besonders gut gehört werden.
Außerdem sollten Longtones mit den
Obertönen kombiniert werden.
Hier hat er nochmal auf den Liebman verwiesen. Er erklärte es folgendermaßen:
Die tiefen Töne klingen voll und gut, weil dort das ganze Sax arbeitet, auch stimmen hier die Töne besser, weil die Luftsäule länger ist, und somit die Person (wir als Spieler) weniger Einfluß darauf hat. Das Ziel ist es, z.B. das normale b"" (sowohl vom Sound her wie auch von der Intonation!) genauso klingen zu lassen. Man überbläst vom Tiefen b auf das b"" , dann spielt man das b"" mit normalen griff, und versucht es genauso klingen zu lassen. (Das ist übrigens eine gute Methode, um Saxe zu testen - je besser das Sax, umso weniger muß man hier selber nacharbeiten, Sound wie intonation).
Vom b kann man natürlich auch das f"" bearbeiten. Und das dann natürlich mit jedem Ton.
Man brauch keine 20 Obertöne, (das sei eh nur noch schrittweise Gequitsche und Pressing nach oben). Die ersten 4 kontrolliert zu spielen (je höher das Sax, umso schwerer - auf dem Sopi sei das quasi schon unmöglich), ist deutlich wichtiger.
Das kommt einem dann auch bei den Flagoletts sehr zu Gute. Longtones sind also herrrvorragend zu Verbesserung des Sounds, des Ansatzes, der Ausdauer, des Hörens und der Intonation seiner Erfahrung nach.
Greetz und keep on learning
skjoni14