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buffet (370)Julius Keilwerth Saxophone -
eine Legende lebt!

Die Gerüchte wollen nicht verklingen. Gerüchte um die Existenz Keilwerth‘s. Da wird erzählt, Keilwerth gibt es nicht mehr, Keilwerth produziert nicht mehr, Keilwerth produziert noch, aber nicht mehr lange, auch die Buffet Group ist insolvent.

Solche und ähnliche Gerüchte machen seit der Übernahme Schreiber Keilwerth‘s durch die Buffet Group aus Frankreich die Runde. Wir konnten uns nun persönlich davon überzeugen, denn die Buffet Group Germany, die Markeninhaber der Marke Julius Keilwerth Saxophone ist, lud uns nach Markneukirchen ein. So konnten wir uns selber davon überzeugen, was tatsächlich an den Gerüchten wahr ist und was nicht. Vorweg genommen, nichts!

Bereits ca. 4 Wochen vor dieser Einladung war ich in Markneukirchen, um mich bei Amati in Kraslice mit Thomas Prem zu treffen. Nicht aber ohne zuvor in Markneukirchen vorbeizufahren und der Buffet Group Germany eine Einladung zum Saxwelt-Workshop im Oktober zu überreichen. Dabei lernte ich Jochen Keilwerth erstmalig persönlich kennen. Da ich nur wenig Zeit hatte, war dies leider nur ein sehr kurzes Treffen, was wir gut 4 Wochen später durch seine Einladung wiederholen und vertiefen konnten.

Wir waren in einem sehr schönen Hotel in Markneukirchen, Ortsteil Breitenfeld, untergebracht. Das Hotel Zum Alpenhof. Ein uriges, bayrisches Hotel in Markneukirchen, Klasse!

Bereits bei der Anreise begrüßte uns Stefan Mang und wir lernten Angela Puxi kennen. Sie folgte ebenfalls der Einladung und war schon sehr gespannt auf die Julius Keilwerth Saxophone. Am Abend versammelten sich dann alle Gäste zum Abendessen im hoteleigenen Restaurant. Neben Arnaud Montois, Jochen Keilwerth, Stefan Mang und Steffen Rahm waren Angela Puxi (Deutschland), Vincent Jourde (Frankreich) und Renaud Demoustier aus Belgien dabei. Es entwickelten sich trotz mancher Sprachbarrieren, insbesondere meiner, sehr interessante Unterhaltungen. Bis in die frühen Morgenstunden unterhielten wir uns rund um das Thema Saxophon.

Unter anderem erklärte mir Arnaud Montois (Operational Marketing Director), dass der lang erwartete Relaunch der Julius Keilwerth Saxophon Webseite nun für den September geplant ist. Bisherige Rechteprobleme, die zuvor geklärt werden mussten, hatten einen früheren Relaunch verhindert. Man würde aber nun mit Hochdruck an dem Relaunch arbeiten und mir am folgenden Tag die ersten Versionen zeigen. Die darauf folgende Nachtruhe war dann viel zu kurz. Dies wurde aber durch ein ausgiebiges Frühstück versüßt.

Um 9 Uhr ging es dann bereits in das Werk, in dem die Keilwerthsaxophone hergestellt werden. Einer kurzen Begrüßung durch Arnaud Montois, Jochen Keilwerth und Steffen Rahm, folgte eine sehr ausführliche Führung durch die Instrumentenfertigung. Natürlich lag hier der Schwerpunkt auf der Saxophonproduktion. Wir bekamen jedoch ebenso einen Einblick in die Produktion der anderen Instrumente. Insbesondere Klarinetten und Fagotte. Während Steffen Rahm uns jeden Produktionsschritt erklärte und sehr geduldig wirklich alle Fragen beantwortete, übersetzte Stefan Mang seine Erklärungen ins Französische.

rahm fagott

Was mich sehr überraschte, wir bekamen jeden Winkel zu sehen, keine Tür blieb verschlossen und wir durften alles fotografieren. Die Mitarbeiter zeigten uns ihre Tätigkeiten und wir durften auch sie bei der Arbeit ablichten.  So sahen wir die kompletten Produktionsschritte vom Blech bis zum fertigen Saxophon. Dabei führte ich sehr interessante Gespräche mit Jochen Keilwerth und Steffen Rahm, dem Koordinator

abteilungen

Saxophon, der Buffet Group Germany in Markneukirchen. Er hat die komplette Kontrolle über den gesamten Produktionsablauf und ist für die derzeit 150 Mitarbeiter verantwortlich.
Diese gut 3 Stunden dauernde Führung war sehr interessant und wir sahen ein modernes Produktionswerk, was nach meinem Verständnis, absolut auf der Höhe der Zeit ist. Jochen Keilwerth zeigte mir zudem den ganzen Stolz der Produktion, eine neue CNC-Maschine, die für die Produktion von Saxophon- und Klarinettenteile eingesetzt werden wird. Sie ist erst vor kurzem angeschafft worden und wird die alte Maschine in Kürze ersetzen.

Wir lernten wie die Tonlochkamine gezogen werden und die Bördelringe aufgelötet werden, das es auch aufgelötete Tonlochkamine gibt, sahen das Stanzen eines Saxophonknies und wie das Fagott bei der Anlieferung in Markneukirchen aussieht und wie viele Klarinetten das Werk verlassen. Wir sahen die komplette Galvanik und bekamen auch die Abwasseranlage, die für die Reinigung der Abwässer zuständig ist, gezeigt. Sie allein nahm über ein Drittel dieser sehr großen Halle ein. Hier wird, gebeizt, versilbert und vernickelt.

galvanik

Durch die Montagehalle der Instrumente ging es nun zur Endkontrolle. Hier können wir dann mit einem weiteren Gerücht aufräumen und müssen nicht erst auf die Antwort auf unser Interview warten. Gleich zwei Mitarbeiter übernehmen hier die Endkontrolle und Einstellarbeiten.

riedel

Sämtliche Saxophone werden auf Herz und Nieren geprüft, eingestellt, geprüft und wieder geprüft, ehe sie einem Testspiel unterzogen werden. Eigens für best online casino diesen letzten Schritt kommt ein Profisaxophonist und spielt jedes Saxophon einzeln an. Hat er etwas zu bemängeln, geht das Saxophon zurück in die Endmontage und wird nach den Anweisungen des Spielers erneut kontrolliert und eingestellt.  Danach geht es zurück auf den Anspieltisch und wartet auf eine erneute Kontrolle. Erst danach gelangt das Instrument in den Handel.  

Und hier beginnt dann, zumindest aus meiner Sicht, ein wahrer Irrweg. Bevor ein Ersatzteil zum Händler in Deutschland gelangt, wird es aus Markneukirchen nach Mantes (Frankreich) in das dortige Zentrallager gesendet, um dann von dort aus nach Eingangs- und Ausgangskontrolle wieder zurück nach Deutschland zum Einzelhändler zu gelangen. Da vergehen schon mal sechs Wochen, bis ein Ersatzteil den Kunden erreicht. Was für das Instrument sicher ein Vorteil ist, ist bei Ersatzteillieferung, meiner Meinung nach in der heutigen Zeit einfach zu lange.

Dies ist sicher dem Umstand geschuldet, dass Julius Keilwerth keine eigenständige Firma ist, sondern lediglich eine von mehreren Marken der Buffet Group, mit Hauptsitz in Frankreich. Wo wir dann gleich mit einem weiteren Gerücht aufräumen wollen, wonach auch die Buffet Group insolvent sei. Darauf angesprochen, erklärte Jochen Keilwerth: Dieses Gerücht hängt wohl damit zusammen, dass die Buffet Group Anfang des Jahres 2012 einen neuen Eigentümer erhalten hat. Denn im Februar 2012 wurde die gesamte Buffet Group an einen neuen Investor verkauft, der frischen Wind in die Gruppe gebracht hat. Wäre man insolvent, wäre der Kauf neuer Maschinen im sechsstelligen Eurobereich nicht mehr möglich gewesen. Dies ist für Jochen Keilwerth der einzige Grund, warum solch ein Gerücht in Umlauf geraten sein könnte. Es ist wieder eines ohne Wahrheitsgehalt.

testenIm Anschluss an die Führung durch die Produktion gab es dann das große Anspielen der Instrumente. Angela Puxi, Vincent Jourde und Renaud Demoustier testeten die bereitgestellten Saxophone sehr ausgiebig. In der Zwischenzeit konnte ich mir die Vorabversionen der neuen Webseiten für die Julius Keilwerth Saxophone anschauen. Diese werden Ende August bis Ende September Online gehen. Während die englische und französische Version nahezu fertiggestellt waren, geht man nun an die Übersetzung der deutschen und japanischen Version.

Leider mussten wir uns dann bereits gegen 16 Uhr verabschieden, da noch ein Besuch im Schloss Peseckendorf anstand, welches das Ziel unseres nächsten Saxwelt-Workshops ist.

Wir haben zwei sehr schöne und äußerst informative Tage in Markneukirchen verbracht. Ich selber bin gegenüber solchen Firmenübernahmen immer sehr skeptisch eingestellt, muss aber sagen, dass mit der Offenheit, mit der mit uns umgegangen wurde und der Freundlichkeit, wie wir sie erfahren haben, meine Bedenken und Befürchtungen um die Julius Keilwerth Saxophone, derzeit, nahezu komplett beseitigt sind. Ich denke, man ist grundsätzlich auf dem richtigen Weg, die Premiummarke Julius Keilwerth Saxophone weiterhin in Deutschland zu fertigen. Ich hoffe sehr, dass dieser Weg auch in Zukunft so weiterverfolgt werden wird.

Julius Keilwerth Saxophone werden derzeit noch in einer überschaubaren Anzahl produziert und müssen ihren Weg zurück in den Markt finden. Ich bin überzeugt, dies kann gelingen. Letztlich wird dies nur durch Qualität und Beständigkeit gelingen. Soweit ich das sehen konnte, tun die Mitarbeiter in Markneukirchen alles, dass dies so bleibt. Sicherlich warten noch einige Optimierungen in Ablauf und Kommunikation zwischen dem Werk in Markneukirchen und der Hauptniederlassung in Mantes darauf, angegangen zu werden. Man scheint aber in die richtige Richtung unterwegs zu sein.

verabschiedung

 

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einblicke

Bericht: Matthias Hochheim Fotos: Petra Hochheim


Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 22. Dezember 2015 11:57

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