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THEMA: *Akustik/Physik Holzblasinstrumente*

*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 11 Mär 2010 09:54 #87721

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xcielo schrieb:
Moin,

gibt es das, oder ist das nur eine Idee ?



Gruß,
xcielo

Moin!

Doch die gab es, 6-7 Stück, der Auftrag lautete "Klarinette die mehr nach Sax klingt",....wenn es schöner macht! :laugh:

LG Hans
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 13 Mär 2010 21:59 #87813

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Harmonics, Teiltöne, Harmonische, Obertöne und die Überblasenen. Wer ist wer?

Das selbst eine Klarinette mit harmonischen ganzzahligen Obertönen nicht exakt auch in diese überbläst, habe ich heute erfahren.

Hier ein gegriffenes C4 in den verschiedenen Modi (hoffe, ich benutze die Termini richtig, lol), also Grundton und dreimal überblasen.

-->

Ja, klingt gar nicht so harmonisch, sorry.

In der Fourrieranalyse sehen die vier Töne so aus:

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Da fällt nun einiges auf:

1) Der Grundton, ein Bb3, hat die erwarteten Obertöne. Nicht nur die ungeradzahligen, wie in vielen Büchern steht. Besonders ab dem 9. Oberton sind auch die geradzahligen ähnlich laut vertreten.

2) Mode 1: recht exakt die Duodezime F5, übereinstimmend mit dem 3. Teilton des Grundtons. Was hier auffällt, ist der ausgeprägte 2. Teilton. Im gesamten oberen Register der Klarinette kann also gar nicht mehr die Rede davon sein, dass nur ungerade Teiltöne den Klang bestimmen.

3) Mode 2: Erwartet hätte man ein D6, eine große Terz über der doppelten Oktave des Grundtones. In der Praxis klingt nun fast die kleine Terz Db6.

4) Mode 3: Der dritte Überblasene entspricht dem siebten Teilton, zumindest in der Theorie. In der Praxis klingt nicht das erwartetete zu tiefe Ab6, sondern schon fast ein Gb6.


Worauf ich hinaus will, ist ein Phänomen, welches ich schon bei den Konusexperimenten heraus fand und nun am Musikinstrument bestätigt sehe: Die Obertöne des Grundtons entsprechen nicht exakt den Überblasenen. Will anders herum heißen: selbst wenn das Instrument nicht exakt in die ganzzahligen Vielfache überbläst, so haben Grundton und Überblasene dennoch ganzzahlige Obertöne.

Oder noch anders: Überblasene und die Obertöne eines Grundtones sind nur in ganz speziellen Konusformen identisch.
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 13 Mär 2010 23:09 #87814

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Hallo Pü!
Gratuliere zu der tollen Darstellung der Obertonreihen und der überblasenen Töne über der Klaviatur! Ich denke, dass das so auch zu erwarten war. Das Ganze ist ja eine Kopplung teils schwingfähiger Systeme (Luftsäule) mit der Außenluft und über Mundstück und Blatt mit dem Mund- Rachenraum und der Luftröhre/Lunge. Jede Belastung eines schwingfähigen Systems z. B. mit zusätzlicher Masse reduziert die Resonanzfrequenz(en)bzw verlängert die Wellenlänge. Das passiert auch am Saxophonkonus, den man sich auch als Transformator und Anpassungsglied des Wellenwiderstandes an die Umgebebungsluft vorstellen kann. Eine solche mehr oder weniger starke Wirkung hat auch jeder einzelne Klappenkamin. Deshalb ist beim Instrumentenbau eher Erfahrung als exaktes Rechnen angesagt.
Besten Gruß an alle Beteiligten an diesem Thread, den ich mit Spannung verfolge.
Heiner
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 14 Mär 2010 17:50 #87826

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Moin Pue,

sehr schöne Darstellung (wie hast du das gemacht?) eines interessanten Experimentes.

Das Gleiche mit dem tiefsten Ton der Klarinette finde ich auch sehr spannend, da es da noch ärger kommt, und dann mit einem Sopransax, ggf. diesem und einem zu kleinen Mundstück (bspw. Sopranino).

Ich bin ja schon sehr gespannt auf die Konusse von Hans. Da lassen sich entsprechende Experimente bestimmt auch sehr gut mit machen.

Gruß,
xcielo
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 14 Mär 2010 18:14 #87827

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Hallo xcielo, ich habe die Töne aufgenommen und die Töne einzeln mit dem Programm Transcribe analysiert. Das Ergebnis mit Screenshots im Photoshop zusammen geschnippelt.

Aus Jack Brymer, Die Klarinette:

"In ihrer vollendetsten Form ist die Klarinette ein fremdes wildes Tier - wenn vollkommen, so auch völlig unzähmbar"

Jack Brymer beschreibt die Schwierigkeiten des Klarinettisten, a - die Intonationsmängel auszugleichen und b- die klanglichen Schwierigkeiten zu meistern, die dadurch auftreten, dass die Rohrlänge mal sehr lang und mal sehr kurz ist. Dadurch tönen die Töne nicht nur sehr unterschiedlich, auch der Blasdruck ändert sich extrem beim Wechsel von Mode 0 nach Mode 1.
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 15 Mär 2010 11:46 #87838

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Moin!

Noch mal diesen Satz:

Die Wellenlängen der höheren Schwingungsmoden, also der Obertöne, sind in diesem Fall ungerade zahlige Bruchteile der Grundwellenlänge (1/3, 1/5, 1/7, usw.)


Nur in Bezug auf die Grundwellenlänge! ;)

NICHT höher angespielte oder überblasene Töne / Mode 1 + 2!

Die meisten Holzblasinstrument werden in den 3-4 niedrigen Moden gespielt!

Höhere Schwingungsmoden liegen im Bereich der Obertöne!

Nur eine gedackte Pfeife verhält sich konstant bei 1/3/5/7 ! :blink:

@Xcielo

Ich will ein Bariton in C bauen mit größt möglichen Anstieg!
3,5 ° !

Theoretisch geht ein Tonumfang von A bis a ohne akustische Einbußen!

Daher sind die Konusse, und nicht nur diese, eine gute Vorübung!

LG Hans
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 15 Mär 2010 14:33 #87843

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hwp schrieb:
Ich will ein Bariton in C bauen mit größt möglichen Anstieg!
3,5 ° !

Moin Hans,

da hab ich ein paar Fragen:

1.
Warum in C ?

2.
Warum mit größmöglichem Anstieg ?

3.
Mit was für einem Mundstück spielt man das dann ?

4.
Warum nennst du es Bariton ? Für mich wäre es eher ein Bass in C

Gruß,
xcielo
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 15 Mär 2010 19:52 #87850

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Guten Abend.

Hans schrub:
Die Wellenlängen der höheren Schwingungsmoden, also der Obertöne, sind in diesem Fall ungerade zahlige Bruchteile der Grundwellenlänge (1/3, 1/5, 1/7, usw.)

Erstens sieht und hört man gut, dass die Frequenzen der Register (Moden) eben nicht exakt denen der Obertöne folgen und zweitens vermischst du die Begriffe Mode und Obertöne. Im Laufe des Threads hat sich schon gezeigt, dass ein püTon zwar Töne mit geradzahligen Obertönen hervor bringt, die Register aber durchaus Nonenabstand haben können. Auch ignorierst du die geradzahligen Obertöne der Klarinette

Damit es nicht immer durcheinander geht die gängigen Definitionen der Begriffe:

Oberton, overtone:

eine über der Grundschwingung mitschwingende höhere Frequenz.


Teilton, Partialton, partial tone, partial:

Grundschwingung oder einer der Obertöne. Der erste Teilton entspricht also der Grundfrequenz.


Harmonischer Oberton, harmonic overtone:

ein Oberton, der im ganzzahligen Vielfachen der Grundfrequenz schwingt.


Harmonischer Teilton, Harmonischer Partialton, Harmonischer, Naturton, harmonic:

Grundschwingung oder einer der harmonischen Obertöne. Der 2. Harmonische entspricht dem 1. harmonischen Oberton.


Unharmonischer Oberton, anharmonic overtone:

ein Oberton, der im nichtganzzahligen Vielfachen der Grundfrequenz schwingt.


Obertonreihe, overtone series:

Die Reihe der harmonischen Obertöne. Gezählt wird ab dem ersten Oberton.


Teiltonreihe, Partialtonreihe, Naturtonreihe, partial series:

Die Reihe der harmonischen Partialtöne. Gezählt wird ab dem Grundton.


Register 1-4 (bei Holzblasinstrumenten), Mode 1-4

Nicht, einfach, doppelt und dreifach überblasene Gruppe von Tönen.




Die Definitionen folgen im großen Ganzen dem Sprachgebrauch: ein Oberton ist einer über dem Grundton. Ein Teil- oder Partialton ist ein Teil des Tones, kann also auch die Grundschwingung bezeichnen. Harmonisch bezieht sich auf ganzzahlige Vielfache der Grundschwingung.
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 15 Mär 2010 21:22 #87851

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bei der Verfolgung dieses doch eher (pseudo)theoretischen Threads komm tmir immer mal wieder ein durchaus ernstgemeinter Tip in den Sinn, der absolut nix mit Blasinstrumenten aber mit Gefühl für Obertöne und co zu tun hat: für ein paar pfennig bekommt man heute einen additiven Synthi (Beispiel K5000) oder einen frequenzmodulationssynthi ( DX/ oder auch als Software FM7/8). Damit kann man sehr intuitiv und einfach erfahren/erspüren/erhören, wie das gaze mit den Obertönen (gerade/ungerade), AMplitude derselben, nichtharmonische etc. pp verhält und wie sich das anhört... ehrlich, macht Riesenspass...
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 15 Mär 2010 21:48 #87852

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Moin !

@pue

Ich würde es begrüßen, wenn du mit deinen Unterstellungen aufhörst, das ist ja schon bewusst die Unwahrheit erzählen.

Meine Zitate sind aus der Literatur, wenn du diese für falsch hältst, solltest du dich an den Autor halten!

Das ist genauso Kinderkram wie das ich dein `Teil` nicht mehr benennen darf, weil du mir das per PM untersagt hast! :laugh:

Du solltest dich lieber an deine Aussagen halten, weil es so langsam lächerlich wird!

Zitat Pue
Deshalb mach ich mich hier definitiv vom Acker. Ich wünsch dem Thread viel Erfolg. Vielleicht begreife ich ja Benades Vierpolgleichung noch. Als Leser werd ich treu sein, als Schreiber abstinent.

HWP
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