Moin!
Um nun mit den NICHT Vergleichbarkeiten aufzuräumen, denen man sich im Thread „Luftverpuffung/Explosion“ gewidmet hat, in dem man waghalsige Berechnungen und Schätzungen zum Besten gab (4*/8/3*/ oder 5,2/ 8,25 = geschätzt nach Volumen Zyl/Konus)
, möchte ich diesen Thread ansetzen!
Ich beginne mit dem immer wieder genannten
`4 fachen der Bohrungslänge`, welcher in der Fachliteratur in diesem Text auftaucht!
Die Resonanzfrequenz und die ihnen entsprechenden Wellenlängen hängen fast ausschließlich von Länge und Form der Innenbohrung ab!
Bei der Grundschwingung entspricht die Wellenlänge der doppelten Bohrungslänge-
das kann eine zylindrische Bohrung mit offenen Ende sein, die (wie eine Flöte) über ein geschwindigkeitsempfindliches Luftblatt angeblasen wird, oder auch eine konische (kegelförmige) Bohrung mit einem druckgesteuerten Rohrblatt am engeren Ende (wie bei der Oboe).
Ein solches System kann auch mit höheren Frequenzen schwingen; wir erhalten dann eine Folge von Tönen, die Harmonische oder Naturtöne genannt werden.
Die Frequenzen der höheren Harmonischen ( der „Obertöne“) sind ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz- und die Wellenlängen sind die korrespondierenden Bruchteile der Grundwellenlänge (1/2, 1/3, 1/4, 1/5, usw.)
Die Schwingungsformen nennt man Moden!
Wird in einem zylindrischen Rohr mit einem druckgesteuerten Rohrblatt die niedrigste Mode, der Grundton angeregt,
dann entspricht die Wellenlänge dem Vierfachen der Bohrungslänge!
Die Wellenlängen der höheren Schwingungsmoden, also der Obertöne, sind in diesem Fall ungerade zahlige Bruchteile der Grundwellenlänge (1/3, 1/5, 1/7, usw.)
(Physik der Musikinstrumente (A.H.Benade) ISBN 3-86025-069-8)
Was ist damit gemeint?
Eine Bb Klarinette hat eine Bohrungslänge von ca.
60,5 cm
Der tiefsten Ton bei der Klarinette (im Mode 0) D=146 Hz hat eine Wellenlänge von:
34300 : 146 = 232 cm
(cm/sec):(Hz)= (cm)
Teile ich nun diese Länge durch die Länge der Klarinette, erhalte ich
232cm : 60,5cm = 3,83
Also ist die Wellenlänge (Grundton)
3,83 fach größer als die Bohrungslänge der Klarinette!
Nur auf dieser Grundlage, kann man nun ein Saxophon darstellen, aber direkt nicht vergleichen, weil Tonumfang wie Konus zu verschieden zur zylindrischen Klarinette ist!
Selbst ein Alto Saxophon was ja tief D 146 Hz wiedergeben kann, kann 1/3 der hohen Töne der Klarinette nicht erzielen!
Und
DAS Bohrung und Länge einen Einfluss hat, ist in der Fachliteratur belegt!
Ein
Bb Sopransaxophon hat eine Bohrungslänge von ca,
68,5 cm
Der tiefste Ton bei diesem Sax (im Mode 0)
G# = 207 Hz hat eine Wellenlänge von:
34300 : 207 = 165 cm
Teile ich nun diese Länge durch die Länge vom Saxophon, erhalte ich
165 : 68,5 = 2,40
Also ist die Wellenlänge(Grundton)
2,4 fach größer, als die Bohrungslänge vom Sopran Saxophon!
Nun für ein
Eb Alto, Bohrungslänge ca.
105 cm
Der Tiefste Ton beim Alto (im Mode 0)
C# = 138 Hz hat eine Wellenlänge von:
34300 : 138 = 248 cm
Teile ich nun diese Länge durch die Länge vom Saxophon, erhalte ich
248 : 105 = 2,36
Also ist die Wellenlänge (Grundton)
2,36 fach größer, als die Bohrungslänge vom Alto Saxophon!
Nun für ein
Bb Tenor Bohrungslänge
145 cm
Der tiefste Ton beim Tenor (im Mode 0)
G# = 103 Hz
34300 : 103 = 333 cm
Teile ich nun diese Länge durch die Länge vom Saxophon,
333 : 145 = 2,29
Also ist die Wellenlänge (Grundton)
2,29 fach größer, als die Bohrungslänge vom Tenorsaxophon!
In Abständen schreibe ich hier nach und nach weiter, da erläutere ich einiges zu Bohrungslängen, Grifflöcher und Klangqualität, Besselhörner, u.a.
LG Hans