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THEMA: *Akustik/Physik Holzblasinstrumente*

*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 05 Mär 2010 00:35 #87476

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Man kann schöne Hörnchen zeichnen. Das Problem ist, das die Wellensoße bei den Applets einfach hinausläuft. Das entspricht nicht dem Wellenverhalten im Instrument. Wenn die erste Druckwelle die Klarinette verlässt, dann läuft eine Unterdruckwelle im Rohr zurück. Es entsteht ein zyklisches System.

Gerade die Resonanz bleibt hier unberücksichtigt, wie ich meine. Man sieht nur Reflexionen.

Wir blasen die Wellen nicht aus dem Sax raus, sondern regen die Luft im Sax an, sich aufzuschwingen. Im Grunde ist es also nicht nötig, zu blasen, wir könnten, wären wir in der Lage dazu, das Blättchen auch anders anregen.

Die Applets zeigen leider kein Resonanz und somit auch nicht das Phänomen einer stehenden Welle.

Und: im Vergleich zum Saxophon sehen wir hier eher eine Mikrowelle. Unsere Instrumente dagegen sind ja kürzer als die Welle selbst. Die Klarinette ist ein Viertel so lang wie die Welle, die es erzeugt. Und trotzdem koppelt das System von Raum und Schwingungserreger.
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 05 Mär 2010 12:04 #87487

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Moin Hans,

Danke für deinen Beitrag, vielleicht verstehe ich dich jetzt besser.

Deine Vorschläge für Experimente sind alle sehr gut, und wenn ich das könnte, würde ich tatsächlich mal solche Rohre bauen und ausmessen.

Ich nähere mich der Sache aber eher rechnerisch, und da brauche ich erst mal eine halbwegs brauchbare Modellierung, danach kann ich dann ziemlich schnell verschiedene Rohre ausrechnen.

Die Ergebnisse müssen sich dann aber auch dem Experiment stellen, und dann muss ich natürlich ein vorhandenes Mundstück nehmen und ein Rohr dazu.

Mein Durchmesser von 17-18 mm kommt übrigens vor allem dadurch zustande, dass ich das Mundstück nicht auf das Rohr (mit einem Kork dazwischen), sondern das Rohr auf das Mundstück ziehe. Das hat mir das Papprohrmodellieren vereinfacht, bin halt kein großer Bastler.

Papprohre sind aber eigentlich gar nicht geeignet, da die Wand zu labberig ist. Ich habe da stabileren Kunststoff im Sinn, wenn ich mal wieder bauen muss.
Eine Zylinder mit Becher (Trompete) ist zwar irgendwie vergleichbar, aber die tiefe Grundfrequenz ist unbrauchbar!
Ich glaube, da hast du mich falsch verstanden. Die Idee ist, ein langes konisches Rohr mit einem kurzen Zylinderstück (dem Mundstücksende & Kammer) und einem Abschluss (dem Blatt) zu verbinden. Das ist ganz was Anderes als eine Trompete.

Die Frage übrigens:
Wie ist der Öffnungswinkel wo aus einem WL/2 ein WL/4 Resonator wird oder etwas anderes?
halte ich genau wie Pue schon prinzipiell für beantwortet. Es geht kontinuierlich. Bliebe noch die Frage, ab wann man eine brauchbare Oktave erhält.

Jetzt aber nochmal die mir wichtige Frage zu den Mundstücksvolumina an den Mundstücksexperten:
Bei Benade steht, dass er ein Sopranmundstück vermessen hat. Das effektive, d.h. akustisch wirksame Volumen des Mundstückes ist dabei fast das 1,5 fache des realen Volumens.

Du gehst aber hier immer davon aus, dass das reale Volumen gleich der Kegelspitze sein soll.

Kannst du mir das erklären ?

Gruß,
xcielo
Letzte Änderung: 05 Mär 2010 12:04 von xcielo.
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 05 Mär 2010 12:39 #87491

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Die Frage übrigens:
Wie ist der Öffnungswinkel wo aus einem WL/2 ein WL/4 Resonator wird oder etwas anderes?

halte ich genau wie Pue schon prinzipiell für beantwortet. Es geht kontinuierlich. Bliebe noch die Frage, ab wann man eine brauchbare Oktave erhält.

Beantwortet ist es schon. Leider wirft es aber mehr Fragen auf, als wir vorher hatten. Bisher war es so schön einfach mit 2facher und 4facher Rohrlänge. Selbst wenn man WL=2*Rohrlänge fürs Saxophon annimmt, kommt es bei einem Mittelding zwischen Klari und Sax nicht hin.

Das Problem löst sich nicht dadurch, dass man sagt, so ein Instrument gäbe es nicht. Seit dem püTon gibt es das aber nun leider.

Unbeantwortet immer noch die Frage für mich, wann der dritte Oberton zum 2. wird. Wird er überhaupt? Ist es überhaupt ein Oberton? Das beschäftigt mich.

So, nun muss ich nach Heilbronn. Kommt jemand aufs Konzert heut Abend, ein paar Plätze sind noch frei?
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 05 Mär 2010 12:59 #87493

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pue schrieb:
Unbeantwortet immer noch die Frage für mich, wann der dritte Oberton zum 2. wird. Wird er überhaupt? Ist es überhaupt ein Oberton? Das beschäftigt mich.

Moin Pue,

auch das ist kontinuierlich. Wenn meine Bildchen zu was Nutze sind, dann doch genau diesen Vorgang darzustellen. Es findet eine Verschiebung der Frequenzen der Grund- und Obertöne statt.

Die klassische Darstellung, dass bei der Klarinette die geradzahligen Obertöne nicht vorhanden sind während sie beim Saxophon "hinzukommen" ist trügerisch.

Wobei man mal sauber trennen muss (hast du ja auch schon irgendwo geschrieben) zwischen anspielbaren Moden (durch Impedanzmaxima darstellbar) und Klangspektrum des Grundtones.

Die haben offenbar nur bedingt etwas miteinander zu tun.

Ich werde mal versuchen, für mich die Begriffe für Moden als anspielbare Töne und Obertöne als Teile des Klangspektrums durchzuhalten.
So, nun muss ich nach Heilbronn. Kommt jemand aufs Konzert heut Abend, ein paar Plätze sind noch frei?

Viel Erfolg!

Gruß,
xcielo
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 05 Mär 2010 13:50 #87500

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pue schrieb:
Im Grunde ist es also nicht nötig, zu blasen, wir könnten, wären wir in der Lage dazu, das Blättchen auch anders anregen.

Hi Pue,

wenn es denn um Grundlagenexperimente geht, wäre es doch sinnvoll die Luft "volumenfrei" zu erregen. Das Doppelrohrblatt einer Oboe z.B.hat wenigstens annähernd kein Volumen. Gleiches gilt fürs Anblasen mit dem Mund (wie bei einer Flasche), nur dass wir dann ein beidseitig offenes konisches Rohr hätten, wäre aber sicher nicht uninteressant. Oder ein Erreger der quer zur Öffnung schwingt.

Inwieweit sich das praktizieren lässt, weiß ich nicht, aber der Faktor mpc wäre damit erst mal vom Tisch.

Liebe Grüße

Chris
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 05 Mär 2010 15:36 #87503

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@xcieleo

Das mit der Trompete bezieht sich darauf, langsam etwas am Ende eines Zylinders auszuweiten!


Die Kegelspitze ist das Nettovolumen und somit das wirksame Volumen, das ist seit Adolphe Sax so! :)

Benade? Keine Ahnung was er da gemessen hat!

Das wirksame MPC Volumen Sopran nach Kegelspitze liegt bei ca. 3,4 - 4 ccm!
Ein enges Jupiter 4c MPC hat 6,35ccm Gesamtvolumen!


Es tut mir leid, aber Ihr habt nichts beantwortet, weil ihr einfach zu ungenau an die Sache heran geht! :(

Denn die Frage „Ob ihr Pappkonusse gebaut habt die für MPC Baugrößen zum einen zutreffen, und zum anderen passen“ wird anhand eurer Beispiele eindeutig mit Nein beantwortet! :(

Ihr rechnet mit den üblichen Formeln, aber mit der Formel MPC/Konus wollt ihr nix zu tun haben. Finde ich äußerst dubios! :blink:

Wenn niemand bereit ist, mal ADÄQUATE Konusse zu basteln, so wie ich es vorgeschlagen habe, und sie dann zu verändern, immer in Kooperation mit dem passenden MPC, dann gibt es keine Antwort, die ihr fälschlicher Weise für beantwortet haltet! ;)

Ich kann verstehen wenn man es nicht zurecht gefummelt bekommt am Konus! :S
Da kann man bei einem 11,8 mm Öffnungsdurchmesser bzgl. Alto MPC einfach Isolierband rumwickeln bis man auf 16er Bohrung ist!

Experimente gehen immer vom gesicherten Status ganz langsam in den ungesicherten!

LG Hans
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 06 Mär 2010 16:40 #87544

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Gut, Meister, dann berechne mir doch bitte die Mundstücke für die Koni:

Öffnung 1 = 14mm
Länge = 340mm


Öffnung 2 = 14, 15, 16, 18, 20, 24, 27, 30, 36, 38, 40 und 80 mm.
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 06 Mär 2010 22:35 #87550

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Moin!

Da sich niemand findet, muss ich dann eben 3-4 Messingkonusse bauen!

Wie ich vorschlug, nehmen ich das Alto Register, um dann einen WL/2 Resonator knapp zum Abruch zu bringen!

Stelle sie auch zur Verfügung, wer dann probieren möchte!

1 mal 11,8 / 31,5 Länge 340 mm

1 mal 11,8 / 18 mm Länge 340 mm

Und einen 11,8 / 17 mm Länge 340 mm

Dauert ein wenig, da ich ja auch nudeln muss!

Vorab schon mal eine Skizze, die einiges bildlich macht!

LG Hans

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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 07 Mär 2010 23:45 #87574

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hwp schrieb:
1 mal 11,8 / 31,5 Länge 340 mm

1 mal 11,8 / 18 mm Länge 340 mm

Und einen 11,8 / 17 mm Länge 340 mm

Moin Hans,

bin ich ja mal gespannt, sollen wohl mit einem Sopran angeblasen werden ?

Warum einmal der große Sprung von 18 auf 31,5 mm und das andere Mal der geringe von 18 auf 17 mm ?

Gruß,
xcielo
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*Akustik/Physik Holzblasinstrumente* 08 Mär 2010 00:35 #87577

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xcielo schrieb:
hwp schrieb:
1 mal 11,8 / 31,5 Länge 340 mm

1 mal 11,8 / 18 mm Länge 340 mm

Und einen 11,8 / 17 mm Länge 340 mm

Moin Hans,

bin ich ja mal gespannt, sollen wohl mit einem Sopran angeblasen werden ?

Warum einmal der große Sprung von 18 auf 31,5 mm und das andere Mal der geringe von 18 auf 17 mm ?

Gruß,
xcielo


Moin!

ALTO, 11,8 mm ist Alto Stimmung!

Eigenzitat:
Wie ich vorschlug, nehmen ich das Alto Register, um dann einen WL/2 Resonator knapp zum Abruch zu bringen!

31,5 = Original

und dann 18 + 17 mm

Alles andere tut nicht nötig, und Messing Konus + Kork baut man nicht in 10 Min. :)

LG Hans
Letzte Änderung: 08 Mär 2010 00:36 von hwp.
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