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THEMA: Was darf ein Mk VI kosten?

Was darf ein Mk VI kosten? 13 Jan 2006 09:13 #11905

  • HanZZ
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max schrieb:
Um das noch mal etwas präziser darzustellen: Ein „schlechtes“ Mark VI ist nicht etwa ein Instrument, was nicht richtig funktioniert, spielt oder intoniert. Sondern diese Instrumente tun brav Ihren Dienst, etwa auf dem Niveau eines heutigen Profi-Instruments, etwa eines Top-Line Yanagisawas.

Insofern halte ich es gar nicht für so unvernünftig, sich ein VI zu kaufen, wenn es -heute- auf dem selben preislichen Niveau wie ein Top-line Yana zu bekommen ist. Falls ich später (vieel später, wenn ich mal "richtig" Saxophon spielen kann) zu der Überzeugung gelange, mir damit ein "schlechtes" Mark VI zugelegt zu haben, ist die Chance recht hoch, dass ich es immernoch zu einem ordentlichen Kurs wieder verkaufen kann.

Warum ich das SA80 nicht gekauft habe? Nun, ich bin nochmal dort gewesen und es hat mich nicht wirklich überzeugt. Es klang unter meinen (zugegebenermassen Anfänger-)Fingern nicht wesentlich anders/besser als mein YTS23. Jetzt könnte man mir sagen: "Dann brauchst Du auch kein Mk VI, wenn Du den Unterschied eh' nicht hörst/erspielen kannst". Das "The Martin", das ich dort auch angespielt habe, hatte aber zB einen klasse Sound, den ich auch deutlich von meinem Yamaha unterscheiden konnte. Leider war es aber mechanisch ziemlicher Schrott (der S-Bogen liess sich nicht ordentlich am Body befestigen und die Tasten rappelten und waren lose, ausserdem sah es zum Fürchten aus und sollte 2,4 k$ kosten.

Ausserdem hatte ich in einem anderen Musikladen eine wirklich leckere LesPaul Goldtop von 1972 angespielt, von der ich mich gedanklich auch nicht richtig trennen konnte. Dazu kamen dann doch noch Bedenken mit Zoll usw (insbesondere da ich mit anderen Einkäufen wie einige Jeans, I-Pod, USB-Festplatte usw... sowieso schon deutlich über der 175,-¤-Grenze lag. Im Endeffekt habe ich weder die Paula noch ein Sax gekauft.

Meine Auffassung zu den beiden Hörnern hat mir dann noch ein Sax-Player (http://www.perryconticchio.com/), den ich abends im Blues Alley, einem coolen Jazz-Club in Georgetown, kennengelernt habe, bestätigt. Das war dann für mich die Entscheidung.

Zu dem Angebot des Mk VI bin ich gekommen, als ich am Mittwoch abend den ersten Teil meiner Neujahrs-Vorsätze in die Tat umgesetzt habe: Ich habe meinem Git-Lehrer gesagt, dass ich zum Ende des Monats aufhöre mit dem Gitarrenunterricht und mich etwas mehr dem Sax widmen will, und mir in naher Zukunft ein ordentliches Horn zulegen will. Da hat er sofort seinen Pianisten angerufen, von dem er weiss, dass er mehrere Saxe verkaufen will. That's the story.
max schrieb:
Ein VIer ist praktisch der einzige Selbstgänger auf dem Markt und verkauft sich von alleine. Was aber z.B. im Netz auftaucht, ist nicht immer erste Sahne. Wobei es immer wieder Schnäppchen und Glücksfälle gibt.

BTW: Weiss eigentlich jemand über das VIer, das im Moment hier im Marktplatz angeboten wird?



HanZZ
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Was darf ein Mk VI kosten? 13 Jan 2006 09:52 #11909

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Ach ja, ein weiterer umgesetzter Vorsatz: Sax-Lehrer suchen. Am Dienstag habe ich meine erste Kennenlernstunde mit SaxWelter BHimpel :-)

HanZZ
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Was darf ein Mk VI kosten? 13 Jan 2006 10:02 #11910

  • max
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Vielleicht bringt er es ja mit nach Bonn am 28ten.

Ja natürlich. Ist ja mein Instrument. Habe noch ein zweites, aber das ist noch nicht gemacht.

Ein VIer erschließt sich nicht immer sofort, wenn man von einer anderen Marke kommt. Anders als zum Beispiel ein Ami, ich weiß noch, ich hatte immer mein Yamaha gespielt und Gelegenheit, das erstemal in ein "The Martin", einen echten Ami, reinzublasen und ich dachte: WOW! WAS ZUR HÖLLE IST DAS?!!!! :-)


Die Frage ist ob der Wert weiterhin nach oben geht?

Zweifellos. Und das ist erst der Anfang. Stellt euch mal vor,was passiert, wenn in ein paar Jahren zusätzlich zu den Japanern die Chinesen, Koreaner
usw. auch alle alte Vintage-Hörner wollen...

Bei den ganzen Preisdiskussionen ist doch anzumerken: Wir reden im Vintagesax-Bereich letztendlich nur über "Peanuts". Frag mal HansZZ, was eine Top-Vintage Gitarre kostet. 8-)

Was kostet eine vernünftige Fortgeschrittenen-Geige für's liebe Töchterchen oder ein schöner Flügel für den Sohnemann?

Auch wenn's manchem wehtut, der es sich nicht leisten kann...So sieht's nunmal aus.
Ich bin finanziell alles andere als auf Rosen gebettet. Aber wenn ich was haben will, bin ich halt bereit, dafür zu bluten. That's it.



@HansZZ:
eine wirklich leckere LesPaul Goldtop von 1972

Und die Goldtop haste stehen lassen? Na ja, kannste ja auf dem Treffen erzählen...
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Was darf ein Mk VI kosten? 13 Jan 2006 11:40 #11930

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Hi zusammen,

vor einigen Jahren ist mir etwas eigenartiges auf der Musikmesse in Frankfurt passiert. Ich spielte ein MK VI Alt an und dachte mir, hmm was finden die alle daran :evil: , einige Minuten später spielte das Teil jemand anderes und ich dachte ich höre nicht richtig, wat'n Sound. Ich habe mein neues Ref.54 gegen 4 verschiedene Mk VI und es war 1 welches ich dem Ref. vorgezogen hätte !! Versilbert, sah aus wie Sau aber spielt esich einfach Göttlich wobei die Top tones wie von selber kammen bis hin zu ...., es aber unten herum sehr zickig war. Ich habe dann das Ref. und dieses MK VI immer wieder gegeneinander gespielt und habe mich letztendlich für das Ref.54 in Goldlack entschieden.
Jazz is the teacher, Soul is the preacher !!!
Markus
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Reeds-Shop

Was darf ein Mk VI kosten? 13 Jan 2006 17:22 #11967

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max schrieb:
Um das noch mal etwas präziser darzustellen: Ein „schlechtes“ Mark VI ist nicht etwa ein Instrument, was nicht richtig funktioniert, spielt oder intoniert. Sondern diese Instrumente tun brav Ihren Dienst, etwa auf dem Niveau eines heutigen Profi-Instruments

hahahaaaaaaa, genau darauf wollte ich hinaus, max!!

Für die meisten Profis gibts nur "gute" und "schlechte" MK VI. Du sagst es. Die "guten" sind die, die deutlich besser sind als der Seriendurchschnitt, also die "Aussreisser" nach oben.

Und genau dieser Profi - Jargon erzeugt, wenn er in Foren wie diesem ohne zusätzliche Erklärung geäussert wird, die Scheisshausparole (entschuldigung) "Die meisten MK VI sind schlecht, es gibt nur wenige gute".

Die "schlechten" sind nämlich wie Du selbst schreibst, nicht wirklich schlecht, sondern nur ordentliche, solide Profi -Hörner (Ausreisser nach "unten" mal ausgenommen, aber sowar gibts bei allen Saxophonen mal).

Ich bleibe bei meinem Aufruf. Ich habe noch kein grottenschlechtes, fast unspielbares, total schlecht intonierendes MK VI gesehen, es sei denn, das Ding war kaputt oder verbastelt oder wurde mit einem völlig ungeeigneten Mundstück "getestet".

SlowJoe


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Was darf ein Mk VI kosten? 13 Jan 2006 19:00 #11970

  • Naranjo
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Jaaa, genau Slowjoe
da geb ich dir recht!
Also wenn es um ein X-beliebiges Sax geht, dann geht es um Intonation ob es funktioniert, um die Verarbeitung und bla,bla,bla........

Beim Mark VI anscheinend nicht????!!!
Und übrigens die Lautstärke,ist für mich keine Referenz!
Kann ich alles mit dem Setup beeinflussen!
Oder nicht!??? Zur Not mit einem Mikro!

Im schlimmsten Fall, kauf ich mir ein Elefant, binde in das Saxophon an den Rüssel und hau im eins in die E... Sorry, vergesst es!

Wieso soll HanZZ, ein gutes Saxophon im Profisegment nicht genügen?
Sehe ich nicht ganz ein?????
Und wie soll ich alle Mark VI ausprobieren um den Überflieger zu finden, wenn ich keinen Jet habe?

Ich bin zufrieden mit meinem Sax, die wenige die ich ausprobiert habe, waren sehr gut und von den wenigen Mark VI-Besitzer die ich persönlich kenne, sind auch alle zufrieden und wollen nicht auf Yamahe, Conn, Martin, Regula, Porsche, Plastiksack oder Duddelsack wechseln!

Gruss

Naranjo

Selmer Mark VI? Why not?
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Was darf ein Mk VI kosten? 13 Jan 2006 20:28 #11978

  • max
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@slowjoe:
Ich bleibe bei meinem Aufruf. Ich habe noch kein grottenschlechtes, fast unspielbares, total schlecht intonierendes MK VI gesehen, es sei denn, das Ding war kaputt oder verbastelt oder wurde mit einem völlig ungeeigneten Mundstück "getestet".
Korrekt. So gesehen habe ich so Eins auch noch nicht gespielt. Absolut d'accord. Und die Sache mit "gut" und "schlecht" haben wir ja jetzt auch erörtert...

@naranjo:
Und übrigens die Lautstärke,ist für mich keine Referenz!
Kann ich alles mit dem Setup beeinflussen!
Oder nicht!??? Zur Not mit einem Mikro!

Nee, Naranjo, das ist aber nicht dasselbe!
Ich hatte mal ein 86k Tenor bekommen aus Profi-Hand, das Ding hatte einen wunderschönen Vintage-Klang, aber einfach keine Power. War zu leise, hat mich enorm gestört. Da gibts ne ganze Reihe von. Habs nach England weggegeben. Der neue Besitzer war ganz glücklich damit, mid80k-range und so. Für mich wars das nicht. Eine gewisse Lautstärke ist eins der Dinge, die wichtig sind.
Wieso soll HanZZ, ein gutes Saxophon im Profisegment nicht genügen?
Sehe ich nicht ganz ein?????
Und wie soll ich alle Mark VI ausprobieren um den Überflieger zu finden, wenn ich keinen Jet habe?

Aber das sagt doch keiner. Weder das HanZZ unglücklich mit seinem neuen Gerät werden muß, noch das einer wie ein Getriebener nach dem noch besseren Horn Ausschau halten soll! muss! Whatsever!
Ich bin zufrieden mit meinem Sax

Na, das ist doch super!! Das ist doch das, was wir alle wollen: Ein Horn, mit dem ich mein Statement machen kann, mit dem ich das ausdrücken kann, was ich möchte. Wir mit unserem VIer, Hans mit seinem Conn, Willex mit seinem Buescher, usw... 8-)

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Was darf ein Mk VI kosten? 16 Jan 2006 14:56 #12203

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Mark VI ist ein kompliziertes Thema fuer Anfaenger. Das Problem ist, dass eigentlich niemand fuer einen Anfaenger entscheiden kann (auch nicht der Anfaenger selber), ob ein Mark VI auch in 5 Jahren noch das richtige fuer ihn ist. Selbstbewusste Saxophonisten mit Erfahrung koennen eigentlich nur dem eigenen Urteilsvermoegen vertrauen.

Es gibt einige Mark VI, die von fast jedem Profis als ausserordentlich gut befunden werden wuerde, aber woher soll man das als Anfaenger wissen? Als Profi kann man das eher entscheiden. Aber normalerweise gibt es Saxophone, die super fuer den einen, aber nicht so spitze fuer den anderen sind. Gute Hoerner sind es eigentlich alle Mark VI und es laesst sich noch einiges mit dem Setup veraendern. Es ist bestimmt so, dass das Metall fuer die Mark VI sich ueber die Zeit veraendert hat. Ich denke, die frueheren sind aus einem weicheren Material. Daher ist der Klang der frueheren Mark VI meist waermer und voller (aus meiner Erfahrung).

Fazit: wenn man als Anfaenger ein Mark VI kauft, sollte man daran denken, dass man in ein paar Jahren doch vielleicht gerne ein anderes Saxophon haben moechte. Vor allem wird man als Anfaenger gar keine so grossen Unterschiede zwischen Mark VI und modernen Instrumenten erkennen. Insofern ist es finanziell gesehen das beste, wenn man ein Sax mit einer "guten" Seriennummer zu einem nicht zu allzuteuren Preis kauft, und zwar egal wie es aussieht ("wie neue" Saxophone sind meist teurer...), damit man es leicht wieder verkaufen kann nachdem man noch etwas passenderes gefunden hat. Das kann der Anfaenger natuerlich selber machen, aber auch da ist ne Menge Geld im Spiel und man sollte vor dem Kauf am besten einen Profi das Saxophon auschecken lassen (oder die Wahl ganz in die Hand des Profis legen, wenn es mehrere zur Auswahl gibt). Bei "wie neu" aussehenden Saxophonen kann man Glueck haben, aber man muss aufpassen. (Und man fragt sich natuerlich, ob es nicht so viel gespielt wurde, weil es dem Besitzer nicht gefallen hat.) Ich persoenlich finde es schoener, wenn Mark VI benutzt aussehen.

***

Aber es geht ja hier eigentlich um den Preis eines Mark VI. Es ist ein Fakt, dass er staendig steigt. Und stagnieren tat er bisher auch nicht, obwohl staendig Leute sagen, dass das ja nicht ewig so weitergehen kann. Innerhalb der letzten fuenf Jahr hat sich der Preis etwa verdoppelt. Fuer Mark VI Tenoer: Preise zwischen 3500 und 5500 Euro fuer private Verkaeufe scheinen zur Zeit normal zu sein. Bei Haendlern geht's ab 4000 Euro los und es geht bis 6500 Euro. Utopische Preise. Natuerlich gibt's dadrueber und drunter auch noch Angebote...

Ich denke ein 120K Mark VI Tenor fuer 4000-4500 Euro (privat) ist zur Zeit ziemlich normal. Ein fuenfstelliges kann man privat vielleicht fuer 4500-5500 Euro erhalten. Ein 160K und drueber kann man schon fuer 3500 Euro erhalten, oder sogar noch guenstiger wenn man Glueck hat. Das alles, wenn es in einem gut spielbaren Zustand ist.

(Aehnliches gilt fuer Altsaxophone, wobei die Altos insgesamt eigentlich immer guenstiger sind. Sopran ist nicht so begehrt, und kann man fuer 2500 Euro bekommen. Baritoener sind teuer. Zwischen 4000 Euro und 8000 Euro ist alles drin, je nach Seriennummer. Tief A sind um einiges teurer.)

Weitere Richtlinien:
  • Begehrt und dadurch auch meist teurer sind die Selmer Mark VI, die fuer den amerikanischen Markt gedacht waren. Die haben meist einen (finde ich) huebscheren (dunkleren) Goldlack. Man kann sie meist auch an der Gravierung erkennen (wenn es eine gibt).
  • Meist gilt: je kleiner die Seriennummer, desto teurer ist das Saxophon. Aber es schwoeren sehr viele auf die 80K Nummern. Ich glaube unter anderem, weil Michael Brecker hauptsaechlich auf einem solchen spielt (obwohl er wohl noch viele andere Mark VI besizt). Dadurch sind die 80K Tenoere mit die teuersten.
  • Je schoener der Lack, desto teurer sind die Saxophone. Ernsthafte Saxophonisten sind bei "schoenen" Mark VI aber eher skeptisch und moegen die vielgespielten lieber.
  • Die versilberten sind glaube ich nicht so begehrt. Dadurch kann der Preis niedriger sein.
  • Wenn Saxophone ueberlackiert wurden kannst Du gleich 500-1000 Euro abziehen, je nachdem wie gut es gemacht wurde.
  • Entlackte Saxophone sind auch meist guenstiger, aber viele Saxophonisten stoeren sich da nicht dran. Im Gegenteil, ich fuer meinen Teil finde ein entlacktes Saxophon viel huebscher! (Abgesehen davon meinen viele (z.B. Gebhard Ullmann), dass es dem Klang eher zutraeglich ist.)
  • Saxophone ohne Originalhals sind auch um mindestens 500 Euro guenstiger. Gut fuer den ernsthaften Spieler und Kaeufer. Viele Profis probieren sowieso mit S-Boegen rum. Aber schlecht zum Wiederverkaufen. Daher sollte man auf jeden Fall ueberpruefen, ob der Hals original ist: Bei den Hoernern fuer den amerikanischen Markt sind die Nummer bis 120K oder 130K oder 140K (weiss nicht mehr genau) ganz offensichtlich eingestanzt. Bei den anderen nicht. Dann und bei Saxophonen fuer den europaeischen Markt muss man sich aufs Auge verlassen. Ist der Lack der gleiche? Und auf er Unterseite der Oktavklappe sind haeufig die letzten drei Ziffern der Seriennummer per Hand eingeritzt. Das beruhigt einen dann doch, wenn die Nummern stimmen.
  • Natuerlich macht der Spielzustand des Horns auch etwas aus: Polster, Mechanik, Deckt alles, Teil- oder Generalueberholung noetig? Da kann man eventuell 400-800 Euro noch abziehen. Im Laden hat man manchmal den Vorteil eines generalueberholten Saxophons. Aber fuer den meisten Saxophonisten ist es lieber, wenn sie sich ihr Setup selber aussuchen koennen.

***

Vielleicht interessiert den ein oder anderen, wie ich an mein Mark VI gekommen bin:

Mein ehemaliger Lehrer Gebhard Ullmann aus Berlin war schon immer ein musikalisches Vorbild fuer mich. Er hatte mir mal waehrend einer Unterrichtsstunde gesagt: Kauf Dir irgendein Mark VI, welches eine Seriennummer unter 120K oder 130K hat, lass es herrichten und es wird ein sehr gutes Horn sein. Gebhard hatte sehr genaue Vorstellungen vom Herrichten: bei den "Holzblaesern" in Berlin ueberholen lassen und dabei Lack ab und Metallresonatoren rein. Er meinte zu mir, dass selbst die "schlechten" Selmer Mark VI mindestens so gut waeren wie neue Profiinstrumente, und dass die Kosten inklusive Generalueberholung weniger sind als der Preis eines neuen Profiinstrumentes. So war das jedenfalls zu der Zeit, und es machte zu der Zeit also Sinn, ein Mark VI zu kaufen.

Das hatte ich getan, und ich war 5 Jahre lang extrem zufrieden damit, hatte es auch mit dem "Saxophone Cartel" auf unserer ersten CD gespielt. Dann spielte ich einmal das Mark VI eines anderen Saxophonisten. Ich fuehlte mich wesentlich wohler auf dem anderen Sax. Es klang viel voller und waermer. Dann ging meine Suche von vorne los, aber natuerlich mit dem Vorteil von viel Erfahrung. Ich habe ein halbes Jahr spaeter ein Sax gefunden, was sich wesentlich besser spielte (obwohl es schlechter deckte und die letzte Generalueberholung mehr als 10 Jahre zuruecklag) und das mir klanglich wesentlich besser gefallen hat. Ich kaufte mir das Sax (68K), und verkaufte mein erstes Mark VI (129K). Da hatte ich 500 Euro draufgezahlt, aber das war's mir wert. Aber das heisst nicht, dass ich mir nicht irgendwann wieder ein neues kaufen werde. Der Kaeufer meines 129K Mark VI war aber hin und futsch von eben jenem Saxophon. Er meinte, das waere besser als alles, was er bei Axel Henning in Duesseldorf ausprobiert hatte (obwohl die alle zwischen 4500 und 6500 Euro kosten). Mein 69K Sax fand er zwar auch gut, meinte aber es, sei klanglich naeher an seinem Super Balanced Action dran, und das er ein zweites Sax mit einem moderneren Klang haben wollte. Profis haben halt ganz genaue Vorstellungen und vertrauen sich selbst am ehesten. Spaeter hatte ich die Gelegenheit, selber ein halbes Dutzend Mark VI bei Axel Henning auszuprobieren. Eins davon hat mir extrem gut gefallen (fand ich viel besser als mein 129K Sax), leider hatte ich mein 69K nicht zum Vergleich da.

Ueber die letzten 7 Jahre hatte ich ne Menge Mark VI hier und da ausprobiert. Bisher hatte ich noch keins gesehen, was schlecht war, aber sicherlich gab's da ein paar, die mich einfach umgehauen haben.

Ich hoffe, das hilft dem ein oder anderen weiter.

Viele Gruesse,
Benjamin
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Was darf ein Mk VI kosten? 17 Jan 2006 09:25 #12291

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Nach meiner subjektiven Erfahrung sind ja die Mark VI zwischen den ersten, die gebaut wurden in den 50iger Jahren und den letzten in den 70igern sehr unterschiedlich vom Klang her. Ich denke dass die Saxophone aus den 50iger Jahren auch andere Klangvorstellungen verwirklichen mussten als dann die aus den 70igern.
Wobei mir persönlich der 70iger Jahre Klang besser gefällt, bin ja damit dann quasi groß geworden....Aber es wäre mal interessant, allgemein die Klangideale im Wandel der Zeit zu untersuchen....
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Was darf ein Mk VI kosten? 19 Jan 2006 10:15 #12494

  • HanZZ
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bhimpel schrieb:

Fazit: wenn man als Anfaenger ein Mark VI kauft, sollte man daran denken, dass man in ein paar Jahren doch vielleicht gerne ein anderes Saxophon haben moechte. Vor allem wird man als Anfaenger gar keine so grossen Unterschiede zwischen Mark VI und modernen Instrumenten erkennen. Insofern ist es finanziell gesehen das beste, wenn man ein Sax mit einer "guten" Seriennummer zu einem nicht zu allzuteuren Preis kauft, und zwar egal wie es aussieht ("wie neue" Saxophone sind meist teurer...), damit man es leicht wieder verkaufen kann nachdem man noch etwas passenderes gefunden hat.

Exakt das ist der Punkt, warum ich keine allzu grossen Bedenken habe, mir so'n Teil zuzulegen. Das finanzielle Risiko hält sich in Grenzen und wenn man sich das Geld nicht vom Munde absparen muss, kann man seine Kohle sicher auch schlechter anlegen, als in ein Mk VI. Auch wenn ich ja gestern feststellen konnte, dass sich ein Mk VI bei meinen Spielkünsten nicht wesentlich anders anhört als mein YTS23.

Meine Erfahrung mit Gitarren zeigt mir aber, dass manche Dinge, die ich auf einer meiner "ordentlichen" Gitarren gelernt habe, auf einem 500¤-China-Hobel nicht so einfach funktionieren. Beispiel Obertöne, Flagolets (jep, das gibbet bei den Eierschneidern auch): Auf meiner Gibson ES165 null Problemo, ebenso auf all meinen Strats. Insofern glaube ich, dass mich ein richtig gutes Horn beim Lernen sicher auch besser unterstützen kann, als mein Yamaha, das ich praktisch "blind" gekauft habe, um mal auszuprobieren, ob Saxophon überhaupt etwas für mich ist.

Zur Optik nochmal ein Beispiel aus der Gitarrenwelt, in der ich mich (noch) ein bisschen besser auskenne:

Bei den grossen US-Herstellern Gibson und Fender sind die alten Schätzchen aus den 50ern und 60ern kaum noch bezahlbar. Das hat dazu geführt, dass beide Firmen in ihren "Custom Shops" neue Gitarren herstellen und diese künstlich altern (Bei Gibson heisdst das "aged", bei Fender "relic"). Eine Original 62er Strat zB, wie diese hier....

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http://cgi.ebay.com/1962-Fender-Stratocaster-all-original-very-clean_W0QQitemZ7382772102QQcategoryZ47069QQrdZ1QQcmdZViewItem


... steht 3 Tage vor Auktionsschluss bei 21,000$. Eine neue Custom Shop relic 62er Strat (mit Lack-Macken, Dellen, verrosteten Mechaniken usw) bekommt man schon für ca 3k¤.

Bei Gibson ist der heilige Gral eine '59er Les Paul Standard. Wenn man überhaupt eine bekommt, sollte man in der Lage sein, bis ca 100.000,- ¤ locker zu machen. Eine "aged" 59 Custom Shop Re-issue ....

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... hat bei Gibson Deutschland einen Listenpreis von 8.930,84 ¤. Wenn sie nicht speziell gealtert wurde, kostet sie nur 6.378,84¤.

Zurück zum Sax: Mir ist die Optik relativ wurscht, ich mag allerdings nicht für eine besonders zerschundene Optik auch noch extra zahlen :-)

HanZZ
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