Hallo,

ich möchte das Thema hier nochmal beleben, da die "Billigtrötendiskussionen" an vielen anderen Stellen auftauchen. Die Sache mit den Tests läuft wohl leider nicht wie gedacht.

Dann testen wir halt selbst, das ist vielleicht nicht wissenschaftlich, hilft aber Unerfahrenen trotzdem weiter. Vielleicht lässt sich eine Sparte "Saxweltler testen" einrichten. Es sollten die zu testenden Eigenschaften feststehen und sicher wäre es gut, wenn die Testpersonen ihre Erfahrung auch angeben. Das Ganze als eine Art Datenbank ohne Debatten um dies und das.

Wie auch immer, ich hatte vor einem guten Jahr Gelegenheit, 3 Sopransaxophone zu testen. Es stand Century drauf und so kommen sie wohl aus Taiwan, allerdings ist der Hersteller nicht klar auszumachen.

Sie waren in der Preisklasse 300€ plus minus 50, eines bis hoch f, eines bis hoch f# und eines bis hoch g.

+ Lackierung einwandfrei, etwas dunkler leicht rötlicher Farbton.
+ Intonation auf professionellem Niveau unter Berücksichtigung abweichender Klappenaufgänge
+ Gerader und gebogener S-Bogen sowie Mundstück dabei
+ Je nach Modell einige Justierschrauben

- nicht dicht bei 3 bis 8 Klappen,
- Klappenaufgänge willkürlich
- Oktavmechanik nicht abgestimmt
- mechanisches Spiel in den Hauptachsen und in den palmkeys
- von den S-Bögen passte wenn überhaupt nur einer
- Kork war zu dick für das Mundstück

Der Klang ist ja Geschmacksache, ich fand ihn ausgewogen und nicht hart oder schrill.

Fazit: Ohne Nachbearbeitung kaum spielbar, an wichtigen Stellen minderwertiges Material, kein know-how in der Endmontage.

Soweit mal

Liebe Grüße

Chris

Ich wäre dabei und stelle ein solche Rubrik zur Verfügung.

Die Ansprüche an den Test wären recht schnell festzulegen. Nur wie ist das mit Ansprüchen an die Tester. Wer oder wie kann zugesichert werden, das Konkurrenten sich nicht gegenseitig testen und zu erstaunlichen Ergebnissen kommen.

Die Idee könnte man aber weiterführen in dem es keine anonymen Tests gibt und die Tester zumindest dem Team bekannt sind. Wobei dann immer noch das Misstrauen gegenüber dem Team ....

Also grundsätzlich eine gute Idee nur die Rahmenbedingungen sollten einen seriöses Testergebnis zulassen. Womit ich nicht meine es dürfen nur Saxdocs oder Profis ihre Ergebnisse mitteilen.

Ich bin dafür:-)

Gruß
Smatjes

Ich gehe davon aus, dass es hier keine Konkurenten gibt. Deshalb bin ich auch dafür, dass die Rubrik, wie alle anderen Threads auch, nicht anonym sein sollte. Seriös, unabhängig, 100% kompetent ist eh keiner, also darf jeder testen und es bleibt sehr privat. Wem man glaubt oder welche Ergebnisse wichtig sind, muss man schon selbst mit sich abmachen.

Wir hatten die Diskussion schon häufiger bei diversen Versuchen, etwas auszutesten. Da kommen immer wieder Stimmen auf, die sagen: das ist doch nicht objektiv! Ich sage, es wird hoffentlich nie objektiv sein, denn wenn die Tests objektiv sind, dann hat einer die Instrumente an einen Roboter angeschlossen. Der kann aber leider keine Aussage mehr treffen. Ist so ein bisschen wie mit der Unschärferelation: je genauer getestet wird, desto nichtssagender wird das Ergebnis.

Bis die Tage, bin mal fott, pü

sehe ich auch so wie pue .

es sollten die Leute testen die auch als Kundschaft oder Klientel gedacht sind,Menschen mit geringeren finanziellen Mitteln.Sicher sind dann Erfahrungsberichte von Profis oder Holzblasrepartören auch eine große Hilfe für die Käufer.Anonym finde ich muß nicht sein,sind doch die meisten User im Forum mit einem Nickname schon unterwegs und zu seiner Meinung sollten man stehen.Die verschiedenen Gesichtspunkte und Bewertungen fände ich schon sehr interessant.
AWW

Hallo zusammen,

Wie oben schon angedeutet, spielt der Auslieferungszustand gerade bei Billigtröten eine entscheidende Rolle !

Wenn ich beim Holzblasinstrumentenmachermeister (ich mag das Wort 8-)) sagen wir mal ein Expression-Sporan für knapp 400€ bekomme, das er sorgfältig nachjustiert und an mein Mundstück (Kork) angepasst hat, und dazu einen Inspektionsgutschein, dann ist das vom Preis-Leistungsverhältnis her kaum zu schlagen.
Das gleiche Instrument beim nicht spezialisierten Händler als Bei-Sortiment erstanden hat dagegen in einem Test keine Chance, einen Blumentopf zu gewinnen. (Diesen Effekt solls übrigens auch bei einem bekannten, hochpreisigen frz. Hersteller geben, wie man hier immer wieder liest).

Gruss

Thomas

:-D

Der ist gut, Nennen wir sie meinetwegen Mitbewerber.

Es wird aber keiner die Hosen hier ausziehen wenn er sich komplett und öffentlich outen muss, daher denke ich zumindest einer Instanz muss der volle Name bekannt sein um eben z.B. zerreißende Tests von "Mitbewerbern" möglichst auszuschließen.

Ich denk mal laut.

Wenn wir ne Rubrik aufmachen für jedes einzelne Modell und dort die "Tests" der verschiedenen Leute eintragen, kann sich jeder aus den einzelnen Test seine eigene Meinung bilden. Das setzt voraus, das genug Leute mitziehen und testen was sie in die Finger bekommen.

Die "getesteten" Saxe sollten alle in spielbarem Zustand sein. Also ich mein damit nicht eine GÜ nötig haben. Möglichst neu sein also.

Der "Test" sollte sich an bestimmte Rahmenbedingungen halten um ein verhältnismäßig gleichmäßiges und auch vergleichbares Ergebnis zu bekommen. Diese sollten dann hier im Forum festgelegt werden und von allen benutzt werden. So weiß jeder dann worauf er besonders achten muss, dann wäre allein dies schon ein guter Anhaltspunkt für die Anfänger die ein Sax kaufen möchten, denn sie wissen worauf sie achten müssen. Oder?

Objektiv geht nicht, jeder hat andere Voraussetzungen. Das geht schon bei den Händen los die ja die Applikatur erfühlen. Das kann man sich glaube ich abschminken.

Also, ich würd mich freuen wenn wir das hinbekämen, das wäre mal eine richtig gute Hilfe für alle. Wann legen wir wie los?

@TBsax
Instrumente die angespielt werden also getestet werden, sollten vernünftig eingestellt werden. Ist das nicht so, fällt das letztendlich auf den Hersteller zurück. Dann ist dieser gefragt daran etwas zu ändern. Dann muss er eben dafür sorgen, dass die Saxe vernünftig ausgeliefert werden. Meine Meinung.

Gruß
Smatjes

Hallo nochmal,

ein guter erster Schritt ist sicher die Festlegung von Kriterien. Es gibt da verschiedene Möglichkeiten einen Prüfkatalog zu erstellen. Angenommen es werden 5 Kriterien festgelegt, dann können diese mit Punkten bewertet werden. Da aber die 5 Kriterien unterschiedliches Gewicht haben, kann dazu eine Gewichtungsreihenfolge festgelegt werden. Multipliziert man nun die Einzelpunkte (z.B. von 0=schlecht bis 6=sehr gut) mit der Gewichtung (z.B. von 5 = sehr wichtig bis 1 = nicht so wichtig), so erhält man für jedes Kriterium und für das Saxophon insgesamt eine Punktzahl. Somit sind zumindest methodisch gesehen sehr genaue Vergleiche möglich.
Nachteil dieses Verfahrens ist, dass nicht ersichtlich ist warum ein Instrument gut oder schlecht abschneidet. Das könnte aber ergänzt werden durch Stichpunkte und +/- Bewertungen.

Ich denke mit einem solchen Leitfaden kann jeder für sich die Frage beantworten, ob er sich für kompetent genug hält.

Ich werde die nächsten Tage mal versuchen eine Prüftabelle zu erstellen.

Liebe Grüße

Chris

Hallo,

da bin ich wieder. Ich hab mal einen Vorschlag für eine Saxprüftabelle gemacht. Vorgabe war dabei, dass es um billige Instrumente geht die überwiegend von Anfängern gekauft werden. Das Instrument muss also ohne Tricks und Kniffe zuverlässig funktionieren. Auch kann nicht davon ausgegangen werden, dass Leute ein Sax für 300€ kaufen und dann nochmal 150€ beim Saxdoc drauflegen.


Kriterium Erläuterung Bewertung x Gewichtung = Punkte

Intonation x 6 =
Deckung x 5 =
Mechanik x 4 =
Handhabung x 3 =
Verarbeitung x 2 =
Zubehör x 1 =

Gesamt =



Als Bewertung könnten von 0 bis 5 Punkte vergeben werden.

Zu den Kriterien:

- Intonation: Mangel ist in der Regel irreparabel
- Deckung: Behebung kostet Geld
- Mechanik: hier geht es um Leichtgängigkeit, Spielfreiheit usw.
- Handhabung: z.B. Position der Gurtöse, Daumenhaken
- Verarbeitung: sind Korken, Filze usw. fest, kleben Polster am Tonloch?
- Zubehör: vorhanden? Mundstück anfängertauglich?

Klang habe ich nicht berücksichtigt, da zu subjektiv und bei einem Anfängerinstrument nicht so relevant.

In die Spalte “Erläuterungen“ gehören Stichpunkte zu den Mängeln.

Sooo, das reicht für den Anfang.

Kritik, Gedanken und Vorschläge dazu sind natürlich reichlich erwünscht.

Liebe Grüße

Chris

viele saxophonanfänger beginnen gleich mit "dem" traumsaxophon mark6 ( sogar hier im forum ) oder nicht weniger teuren instrumenten .

warum also teure saxophone von derlei tests ausnehmen , die für anfänger relevant sein sollen ?

es gibt hier firmen , die mindestens 3 der genannten kategorien mit 6 erfüllen , und liefern ohne saftigen aufpreis kaum koffer und mundstück mit .

klebende klappen finden sich ja sogar in einigen signaturen als witz .

die kategorie überhöhter preis für technische basisleistung wäre also nicht schlecht ...

Ich glaube wie gesagt nicht an Objektivität und behaupte, dass das hier gar nicht in Gang kommt, wenn man sich erst Tabellen mit zum Testen nehmen muss. Ich mag auch die einzelnen Vor- und Nachteile gar nicht auseinanderdividieren oder kathegorisieren. Lasst uns doch die Infos zusammentragen, die wir bekommen. Das wär doch schon mal etwas. Bei Billigtröten gibt es eine ganz andere Schwierigkeit: wer ist der Hersteller und wie finde ich das heraus? Es gibt welche, da steht nichts drauf. Bei anderen ist es irgend ein Händler, der sich ne Gravur hat machen lassen. Da müßten wir erstmal Fotos machen, vergleichen und recherchieren, aus welcher Fabrik welches Horn kommt. Ich finde im übrigen auch, dass alle Saxe zu testen sind. Wo sollte sonst die Grenze sein und warum?