Man Leute, macht Euch doch nicht immer bekloppt, wenn Bösfrau oder Liebmann oder sonstwer irgendwas erzählen oder vormachen, als sei es der Weisheit letzter Schluß.

Ich fände es eher wichtig, den eigentlichen Gründen für das Für und Wider des sog. »klassischen« resp. »modernen« Ansatzes nachzugehen.

Soviel scheint mir sicher - das hat nix mit »klassisch« oder »modern« zu tun, das sind völlig willkürliche Begriffe.

Ich schieß mal ins Blaue, und behaupte, daß es eher etwas mit der Physiognomie zu tun hat. Und wenn ich den einen oder anderen schwarzen Musiker betrachte, dann sehe ich bei diesen teils riesigen Unterlippen gar keine Chance für den Ansatz mit der eingezogenen Unterlippe.

Es ist also nicht die Frage, welcher Ansatz zu welcher Musik, sondern welcher Ansatz zu welcher Unterlippe.

Zum Thema Üben. Hört doch zweitens auf, Euch immer einzureden, bestimmte Übungen seien todlangweilig und Musik machen sei doch um so vieles schöner. Ich schafft euch damit nur eine selbsterfüllende Prophezeiung.

Üben ist schön und einfach nur Klasse - entspannt auf das allerbeste und schafft überhaupt erst die Grundlage für das Musizieren.

Beste Grüße aus MH
Klaus

Doch, die haben so viel Lippe, das sie den "modernen" und "klassischen" Ansatz gleichzeitig spielen.

Apropos Ansatz und Longtones,
ich habe als Hobbymusiker nicht so viel Probezeit zur Vefügung, um jeden Tag auch noch 20 min. Longtones zu spielen. :-\

Andererseits sitze ich jeden Tag alleine auf dem Weg zu Arbeit im Auto und hätte beim Autofahren durchaus Zeit irgenwo reinzupusten. :-s

Kennt von Euch jemand ein Gerät mit dem man so etwas machen kann?
Oder kaufe ich mir am besten ein Billig-MPC und blas da rein?
Macht jemand von Euch so etwas, um den Ton zu verbessern?

Viele Grüße

Wolfgang

Beim Autofahren einen Bleistift zwischen den Lippen balancieren (vielleicht einen der nicht 2m lang ist :-D), aber längs, nicht quer...

Der versprochene Link:

http://www.timpricejazz.com/lessons/

Dort gibt´s u.a. eine, wie ich finde, gute Warm-up Übung.
JEs

so was da, aber ich hab das nicht (ich fahre mit dem Bus und die Linie führt mitten durch die psychiatrische Klinik, da ist mir das zu riskant)

Die Übung mit dem Bleistift ist ganz gut, ich glaube die ist beim Autofahren auch nicht verboten.
Malte Burba (sein Buch: Brass Master Class) hat da ein richtiges Gerät entwickelt, mit welchem je nach Trainingsgrad auch der Wiederstand eingestellt werden kann. Aber fürs erste tut"s auch ein Bleistift. Man kann in einen Radiergummi einen Loch machen und das Bleistift durchstecken. So kann man den Wiederstand auch einstellen.

Ich habe "das", aber ich weiss nicht, ob es erlaubt ist, es auch während des Autofahrens zu gebrauchen. Aber im Stau ist es sicher nicht verboten. Ich habe ein Mundstück mit dem Dämpfer immer griffbereit im Auto und kriege so jeden Tag eine 1/2 Stunde Mundstückübungen zusammen. Bis jetzt hat mir noch niemand den Vogel gezeigt.

Im Larry Tell Buch "The Art oft Saxophone Playing" sind verschiedene Muskelübungen, um den Ansatz auch ohne das Mundstück zu trainieren.

Mundstückübungen gibt es unter anderem auch im Buch oder Video von David Liebman

Ich möchte nicht in der Familie sein, die erfährt, dass ihr Sohn bei einem Autounfall gestorben ist, weil der Fahrer, der den Unfall verursacht hat, "nen Bleistift in den Hals bekommen oder vom Boden aufgehoben hat. Ich möchte auch nicht der Fahrer sein, der im Krankenhaus liegt und weiss, dass er eine Familie "auf dem Gewissen hat", nur weil er sich "Sorgen" um seinen Ansatz gemacht hat und auf so komische Ideen gekommen ist.

Muss erst mal etwas passieren, damit es verboten wird? >

Wer durch so etwas abgelenkt wird, sollte es nicht machen, das ist schon richtig. Ich fahre viele Kilometer jährlich auf der Autobahn und ab und zu muss ich schon mal was unternehmen, sonst schlaf ich ein. Also hol ich mir ein Kaugummi aus der Tasche oder leg ne CD ein. Was soll daran gefährlich sein, etwas zwischen den Lippen zu halten. Und ob du nun etwas vom Boden aufhebst oder nicht, musst du schon selbst wissen.

Zurück zum Thema: ich machen mir schon länger Gedanken über einen Lippentrainer und gerade heute habe ich ein einfaches Modell entwickelt, welches ihr in zwei Minuten fertig habt. Hier ist er, püs Lippentrainer:

Ganz einfach vom Rand einer CD bis zum Ring schneiden, um ihn herum und zurück zum Rand, von dem ein Teil, so breit wie euer Mundstück erhalten bleibt. Dann die CD-Oberfläche irgendwie wegschmirgeln, so das der Träger übrig bleibt, Ränder entgraten und fertig.

Das Teil ist sehr leicht, werdet ihr sagen. Stimmt, aber haltet es mal 15 Minuten nur mit Lippenkraft. Härter Gesottene können sich Sicherheitsnadeln dran machen, kleine Kettchen, Ohrklips oder schweres Gerät. Ganz nach belieben.

Hier mit der Murmel der Tochter. Das ist schon hammerhart und zwiebelt schön nach wenigen Minuten. Wichtig finde ich übrigens, dass man drauf achtet, Pausen zu machen, um die Lippen wieder zu entspannen.