Was bringt die Suche nach Schuldigen?

Abschreckung für die nächsten Veranstalter? Nein. Die ist doch da. Alle werden aus dem Erfahrenen lernen. Ob einer nun bestraft wird oder nicht.

Ich denke, diejenigen, die die Verantwortung tragen, tragen schwer daran, ob hinter oder vor Gittern, ob öffentlich oder in ihren Träumen.

Geht auf den Trauermarsch am Samstag. Spielt Trauerlieder, weint, seid kreativ, ganz egal. Aber überlasst die Bestrafung denen, denen wir die Aufgabe der Bestrafung erteilt haben, der Staatsanwaltschaft und den Richtern. Die haben wir dafür vorgesehen.

Oder wollen wir ein anderes Rechtssystem? Kann man ja diskutieren. Ich selbst halte nichts von Bestrafungen.

Moin!

Die Dokumente wurden auf ARD Extra im TV gezeigt!

Und alle Medien haben davon berichtet, so auch in dem Link den ich setzte!

Die Schuldigen muss man nicht suchen, die sind da!

Nun mag es chic sein alles anzuzweifeln was von den Medien kommt!

Weil es chic oder cool ist, diesen tragischen Vorfall mit anderen Verkehrsvorfällen zu vergleichen!

Oder es ist chic das Gegenteil zu schreiben, weil zu viele in ein Horn blasen.

Und so wie dieser Bürgermeister an seinem Stuhl klebt, so kleben einige an ihren Meinungen, die doch so schön kontrovers erscheinen!

Mir ist das zu schwammig, zu allgemein, zu unterkühlt!

Ansonsten zitiere ich noch mal Dexter (der weiß da bescheid!), und weil so schön kurz:

Genau……….Hans

Hans,

eine Meinung haben und kund tun, ist das eine. Wissen vorgeben das andere.
Das eine darf jede zu jeder Zeit, das andere kann niemand zu dieser Zeit.
Deshalb möchte ich mich ausdrücklich pue anschließen:

Zudem fände ich es nicht chic, nicht cool, sondern angemessen, wenn Du andere Meinungen respektieren würdest und nicht als quasi zwanghafte Anti-Haltung abtun.

Liebe Grüße

Chris

pue schrieb:Einen Hauch Trost für die Angehörigen.
Dein edles Menschenbild in allen Ehren, die Realität sieht anders aus: Kein Mensch lernt aus den Fehlern Anderer, die Menschheit lernt nicht aus ihren eigenen Fehlern.
Ich wage die Prognose, daß es kommt wie immer in solchen Fällen ( wie etwa Eschede oder Bad Reichenhall): Die Verantwortlichen üben sich in wohlfeiler Bußfertigkeit und bleiben ansonsten verschont. Zu einer symbolischen Geldstrafe verknackt wird dagegen allerhöchstens der Praktikant, der pflichtwidrig den Stempel raufgemacht hat. Ob freiwillig, in vorauseilendem Gehorsam oder unter zumindest moralischem Druck ist egal, Hauptsache irgendwer war's. Akte zu, Schwamm drüber.

Woher käme unter solchen Voraussetzungen der Druck, das nächste Mal besser nachzudenken und mehr Geld/Aufwand/Hirn zu investieren? Warum auch: es hat bisher funktioniert, also wird's auch diesmal wieder gut gehen. Tausendmal ist nix passiert...
Die vielleicht. Aber es laufen draußen noch genügend größenwahnsinnige "Macher" rum, die generalpräventiv vor der eigenen Borniertheit geschützt werden müssen.

frickler

Das übliche Spiel, wie in allen "sozialen/politischen Ebenen", der Techniker sagt so geht es nicht, der Politiker stimmt zu ohne Veantwortung zu übernehmen, da er in der Regel der bessere "Rechtsverdreher" ist. Und das immer wieder und wieder und wieder....

ja, schon, es wird auch Vertrauen ausgenutzt.

Ich überlege gerade: Lade ich zu mir nach Hause hundert Leute ein, dann hoffen diese doch, die Wohnung groß genug vorzufinden und die Bewohner annähernd friedfertig bei Massenandrang zu erleben, oder?

Die Autobahn-Straßenverkehr-Parallele habe ich nicht kapiert, wohl aber erwarte ich, dass eine Brücke über die ich mit dem Auto fahre, unter mir nicht zusammenbricht. Ich bilde mir ein, es gibt Brückenexperten, die so etwas regeln und überprüfen und auch bei Veranstaltungen, die ich in einer fremden Stadt besuche, bilde ich mir ein, mich sicher wähnen zu können, dass die Ortschaft der Menge Besucher gewachsen ist.

Ich komme auch sehr gut damit zurecht mich zu veranstalten ohne Veranstalter. Dann prüfe ich das Risiko für mich selbst. Wahrscheinlich hätte ich als Einzel-Raverin nicht mich in das Getümmel vor der Brücke begeben, aus Angst vor zu viel Nähe/Zerquetschung.

Möglich wäre auch, mich ins Getümmel zu lümmeln in der Freude, die Enge kuschelig genießen zu können und sicher zu gehen, dass für mich von höherer Warte gesorgt wird, sprich, dass das Event für mich selbst nicht lebensgefährlich ausgehen wird.

Das verstehe ich unter Vertrauen.

Ein wenig Fürsorgepflicht an der Stelle, an der wir wissen, dass Andere sich auf unser Augenmaß verlassen, ist angemessen. Oder wir sagen andernfalls: Es möge jeder für sich verantwortlich entscheiden. Dann muss man hinterher nicht nach Schuldigen suchen.

Ich persönlich kann keine Party auf dem Dachboden veranstalten und 1,5 Mio Menschen zu mir erwarten in dem Wissen, es der Platz nur für 200.000 gibt. Dann muss ich die Party abblasen.

Wenn ich ehrlich bin (ich dachte heute darüber nach), ist der Job des Politikers einer, den man eigentlich nicht haben will. Eine Weile habe ich mich gefragt, was aus einem Land wie diesem wohl werden würde, wenn diesen Job niemand mehr bestreiten wollte -- mit all seiner Verantwortlichkeit.

ich komme oft schon im Kleinen mit der Verantwortung an meine Grenzen. Wie es da wohl aussieht im Großen?

Ich denke schon. die Aufmerksamkeit der Menschen auf Massenveranstaltungen wird erheblich zunehmen. Die Aufmerksamkeit der Besucher, der Politiker und der Macher. Das liegt in der Natur der Sache.

Wären 50 Menschen gestorben, würden die Sicherheitsmaßnahmen bei kommenden Großveranstaltungen noch erheblich ausgeweitet. Das klingt zynisch, ist aber so. Großer Schrecken, großes Umdenken. Die ganze Geschichte steckt voll dieser Mechanismen.

An den Trost für die Angehörigen beim Finden der Schuldigen habe ich auch direkt gedacht, als ich schrub, was die Suche nach ihnen solle. Wäre ich aber Angehöriger, würde ich wahrscheinlich das gleiche geschrieben haben. Ich finde es effektiver, danach zu trachten, es demnächst besser hinzubekommen.

Für mich gibt es viele Sachen, die mir nicht passen und gegen die ich bin. Dennoch verwehrt mein Verstand mir letztendlich eine Beschuldigung. Das ist aber tatsächlich ein Riesenthema, was das Frettchen hier platzen lassen würde.

Lass platzen!

(Für das Frettchen hier und die Menschheit hier eine wahre Bereicherung. Lass platzen!!)

@Chrisdos

Betrachten wir mal die Meinung an sich!

Die Meinung wird auch von mir toleriert, aber respektieren ist noch etwas anderes!

Tolerieren hat für mich etwas mit billigen, zugestehen zu tun, bezogen auf die Inhalte der Meinung, wenn sie eine Demokratie oder dem Recht des anderen nicht zu wider laufen!
Welche in einer Demokratie die Gleichberechtigung herausstellt, somit die Toleranz!

Respektieren hat für mich etwas mit Wertschätzung und Respekt vor den Inhalten der Meinung zu tun!



Begründung:

Wenn eine Meinung auf Nicht-Info beruht, oder anders gesagt man fragt so wie du bei Dexter nach:

Das bedeutet, du hast keine Kenntnis davon, dass diese internen städtischen Schreiben und Protokolle schon im TV gesendet wurden.

Je mehr zuverlässige Info zu deiner Meinung beiträgt, je mehr könnte sie sich verändern, oder auch nicht, und je mehr Respektanz kann man aus dem Blickwinkel der zuverlässigen
Information so einer Meinung entgegen bringen!

Deine Fragestellung an Dexter beinhaltet Interesse an mehr Info und das respektiere ich!

Aber, eine Meinung die ich total sch…. finde, kann ich nicht meinen Respekt aussprechen, das wäre ja Heuchelei!

Wenn also jemand äußert, das man von den Nachrichten dieses Unglücks „zugemüllt“ wird, dann ist das einet respektlose Meinung im Angesicht des Todes!

Das ist die Meinung die ich tolerieren muss, aber nicht respektieren!

Nun zum Menschen an sich:


Das Respektieren eines Menschen ist eine elementare Frage der Würde, welche unantastbar ist und bleibt!


Ob eine Anhäufung von bescheidenen Meinungen auch einen bescheidenen Menschen beherbergt, keine Ahnung, ich denke, so etwas beinhaltet einen Scheffel Salz, welchen man zusammen gegessen haben muss!

LG Hans

Lieber Hans,

So wird es wohl sein. Da Du dagegen sehr gut informiert zu sein scheinst, kannst Du meinen Horizont gerne erweitern.

Der Inhalt meiner Beiträge war im Wesentlichen, dass ich eine Vorverurteilung der Beteiligten ablehne. Wenn für Dich alles klar ist, dann kläre mich doch auf:

Wer trägt wofür die Schuld und warum?

Besten Dank!

Chris