Hi Gordon
Doch, Dein vergleich hinkt sehr!
Für die Besucher dieser Veranstaltung gab es keine Regeln, weil die Planer keine aufgestellt haben. Also keine Zugangsregeln, keine Notfallregeln, nichts, gar nichts.

Für die Planung einer Großveranstaltung gibt es Regeln, nur an die hat sicher der Planer nicht gehalten. Sonst hätten Evakuierungswege vorhanden sein müssen, hätten die Zuschauer auf eben 250.000 beschränkt werden müssen usw..
Wer sich ohne Kompetenz darüber hinwegsetzt und meint, daß diese Auflagen nicht gelten, der handelt grob fahrlässig und nimmt Opfer in Kauf!
JEs

Dexter schrieb:
Du machst mich neugierig. Wo ist denn dieser "klare Sachverhalt" festgehalten?

Nun hinkt hier aber einiges, bei Gordon allerdings erkenne ich kein Hinken.

Vielleicht sollte man sich immer mal ein wenig Zeit nehmen, das Geschriebene der anderen zu lesen?!

Verkehrsregelen: die haben wir und würde sich jeder daran halten und besonnen durch die Gegend gurken, hätten wir keine Unfalltoten in Mio.-Höhe pro Jahr!!! Aber es gibt ja immer wieder Menschen, die meinen, für sie gelten andere Regeln.

Der Vergleich, würde man 100 km/h in der Stadt erlauben, hinkt ja wohl von Anfang bis Ende. Wir haben 50 km/h in der Stadt und TROTZDEM Unfälle mit Todesfolge in Mio.-Höhe.

Und hätten sich die Paradebesucher an die Absperrungen (Verkehrsregeln) gehalten und sie nicht nieder getrampelt, wäre niemand von oben in die Menschenmenge gefallen und die Panik nicht ausgebrochen.

PUNKT!

Und wenn es so tolle Sicherheitsplanungen gibt, warum passieren dann immer wieder und überall solche Katastrophen?

Guckst Du hier, ein Beispiel von unendlich vielen:
www.sueddeutsche.de/sport/suedafrika-massenpanik-bei-wm-testspiel-1.954432

Fakt ist: Geh ich auf die Straße, laufe ich Gefahr überrollt zu werden - Fliege ich mit dem Fallschirm durch die Lüfte, laufe ich Gefahr abzustürzen.....und selbst wenn ich 2 Kondome benutze, habe ich nicht automatisch 120% Sicherheit. ^^

Übrigens.....VOR der Veranstaltung hieß es, dass das Umfeld für 1 Mio. Besucher ausgelegt ist. Wie die Zahl 250.000 nun zu Stande kommt, das weiß nur das Fähnchen der Medien.

Aber egal, wir wollen ein Opfer....schleift es auf den Dorfplatz und laßt es uns köpfen. Willkommen altes Rom.

Hauptsache wir sind uns sicher, dass wir nie Fehler machen. Je nach Berufsbranche steht der Galgen natürlich etwas näher, hehe.

P.S. Bin gespannt, wen es überhaupt noch interessiert, wenn vielleicht in einem halben Jahr ein Opfer durch die Staatsanwaltschaft ermittelt wird, hehe.

*verfolgt weiter die Nachrichten zum Wetterfrosch, eine ebensoche spannende Entwicklung*

Na, jetzt wird´s mir zu polemisch. Jedem seine Meinung! (Die darf man ja wohl noch haben).

Aber ein Fakt noch:

Auf deutschen Strassen sterben jährlich nicht Milionen, sondern
2009 4.160 Menschen. Immer noch zu viele, aber man sollte seine Fakten kennen, wenn man so "auf`s Klötzchen haut".

LG

Dreas

Hehe, stimmt, mein Fehler. Das Wort Mio. fiel halt so oft in den letzten Tagen, das habe ich schon förmlich verinnerlicht.

Hier also die Fakten, weil wir hier ja sowieso alles faktisch belegen können:

Von Januar bis Oktober 2009 hat die Zahl der polizeilich erfassten Straßenverkehrsunfälle in Deutschland gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 0,1% auf 1,89 Millionen abgenommen. Darunter waren 1,63 Millionen Unfälle, bei denen ausschließlich Sachschaden entstand (+ 0,6%), und 262 400 Unfälle (– 4,0%), bei denen Personen zu Schaden kamen. Bei diesen Unfällen starben seit Jahresbeginn 3 464 Menschen, das waren rund 10% weniger als in den ersten zehn Monaten des Vorjahres (3 852). Die Zahl der Verletzten sank von Januar bis Oktober 2009 um 3,6% auf 335 400.

*weiter mit der Keule aufs Klötzchen haut*

Ich weiß ja das einige hier gerne diskutieren. Ich auch!

Aber!

Eine Panik mit Verkehrsunfällen zu vergleichen ist absurd.

Habt ihr schon mal Angst gehabt?
So richtige Todesangst!

Euch ist egal wer da vor oder hinter euch steht. Ein klarer Gedanke ist nicht mehr zu fassen. Ihr wollt nur weg, raus, hoch egal wohin nur weg. Die Angst sitzt euch im Nacken und ihr seid davon überzeugt und absolut sicher, wenn ihr nicht wegkommt, dann sterbt ihr. Hinter euch steht der Tod, er sitzt euch schon im Nacken und wenn ihr stehen bleibt, hat er euch. Ihr spürt ihn im Rücken er ist immer hinter euch und ist nicht abzuschütteln. Ihr spürt ihm im Rücken wie er höher kriecht, Im Nacken und kurz davor ist zuzuschlagen nun fangt ihr an zu laufen, klettern, springen, schreien. Ihr bekommt keine Luft, seht nichts und niemand mehr ihr wollt einfach nur weg. Das einzige was ihr denkt ist "einfach nur weg" Ihr lauft so schnell es nur geht und das ist nicht schnell genug. Das Gefühl ihr seid machtlos steigt langsam in euch auf ihr habt Angst, Angst und nochmal Angst.

Regeln gibt es da nicht, Was für Regeln? Ihr habt nicht mal mehr die Möglichkeit einen klaren Gedanken zu fassen weil da ist nur der Gedanke Weg hier! PUNKT

Einen Unfall seht ihr evtl. noch kommen und versucht ihn zu verhindern. Aber er kommt plötzlich und ihm geht in aller Regel ein Fehlverhalten voraus was ich oder ein anderer bewusst oder unbewusst, weil nicht aufgepasst, zu verschulden habe. Evtl. denkt ihr noch " .. ach scheiße jetzt passiert es" Meist reicht aber nicht mal dafür die Zeit. Man fährt euch einfach um und ihr wisst nicht mal was passiert ist.

Panik ist damit nicht zu vergleichen. Panik ist Todesangst, Angst um das Leben.

Die SaxweltWorkshops mit max. 100 Personen(meistens weniger) in einem Raum müssen mindestens zwei Ausgänge aufweisen. Das ist Pflicht!

Und da schickt man 1.4 Mio durch einen Tunnel?

Die Menschen dort hatten keine Chance. Sie sind nicht bewusst das Risiko eingegangen auf der Loveparade zu sterben. Sie haben sich in die Hände von Profis gegeben.

Ich behaupte mal, wäre sie, wie zuvor, auf freiem Gelände stattgefunden, wäre bis auf ein paar Prellungen nichts passiert. Die Todesfalle war hier der Zaun, die Mauer .... der Tunnel. Dieses Risiko war absehbar und einplanbar und vorhersehbar und hätte entschärft werden müssen. Wer das nicht tat oder billigend hingenommen hat ist rechtlich verantwortlich für jeden einzelnen Toten und Verletzten.

Das war kein überraschender, nicht vorhersehbarer Unfall, das war stümperhafte Planung.

Dexter schrieb:
@Dexter
ich will weder deuteln noch abschwächen.
aber ich versuche nüchtern und objektiv die sache zu sehen.

ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen,
dass diese veranstaltung ins blaue oder nach try & error geplant wurde.
wenn das der fall gewesen sein sollte,
dann gehören die verantwortlichen hinter gitter.

aber glaubst du etwa daran?
ich jedenfalls nicht.

vielleicht stehe ich mit meiner meinung alleine, aber:

so wie ein veranstalter die pflicht hat,
alles erdenklich mögliche für den reibungslosen ablauf,
die sicherheit und das gelingen einer veranstaltung für die teilnehmer
und besucher zu tun und zu garantieren,
haben in meinen augen die besucher einer solchen veranstaltung
ebenso die pflicht, sich nach den empfehlungen, hinweisen und regeln
des veranstalters zu richten und diese einzuhalten.


aber wer hält sich denn daran?

setzt euch mal auf einen erhöhten punkt,
und seht mal bei einer solchen veranstaltung zu, wie sich der mob verhält.
sie laufen z.B. gegen den strom ( einbahnstraße ).
da fragst du dich: wie bescheuert sind menschen eigentlich?
da muss nur einer umfallen, und schon geht die panik ab.
hat schon mal jemand eine stampede erlebt?
ich ja, und ich hab keinen bock drauf, das nochmal zu erleben.

deshalb meine ich: nicht die verantwortung nur auf den veranstalter abschieben.
das ist mir zu einfach, denn auch die besucher sind in der pflicht.

@smatjes
ich vergleiche nicht die panik mit verkehrsunfällen.
es geht um die zeit vor dem ausbruch der panik, nicht wenn sie schon läuft.

lg
gordon

@smatjes

100%ige Übereinstimmung!

Grüße,

Dreas

Moin!

Also es gibt diese Dokumente, das der Veranstalter von Sicherheitsregelungen befreit ist, bzw. die Stadtverwaltung sie außer Kraft setzt oder gelockert wird, keine Feuerwehrwege!

Diese Dokumente wurden im TV und anderen Videos gezeigt!

Sitzungen, Protokolle von Einwänden, Aussagen von der Polizeigewerkschaft!

Wie viel Teilnehmer zugelassen sind auf dem Gelände, alles in Dokumenten in den Medien schon gezeigt!

www.haschcon.com/2010/07/zeitung-schriftstuck-belegt-streit-um-sicherheitskonzept-der-loveparade/

Alles dokumentiert!

Wenn ihr diese Tatsachen nicht lesen wollt, überhaupt keine Kenntnis habt, das ist eine andere Sache.

Meinungsfreiheit in Ehren, aber ich befürchte dass es bei 20 Toten und über 500 Verletzten, eine Pro Haltung oder auch Medienschelte nicht so gut kommt.

Daher ist das einzige was hinkt, ein mangelnder Anstand und Abwesenheit von Pietät den Toten gegenüber!

Bedenkt das noch mal!

Hans

@hans

der link zeigt auf einen artikel,
der einen anderen artikel einer zeitung zitiert,
die sich auf ein (nichtöffentliches?) protokoll einer sitzung beruft.
also was soll der link sein?
beweis? dokument? wenn ja, wo ist es?
für mich ist der link stille post.

für die klärung gibt es eine staatsanwaltschaft,
die hoffentlich alle dokumente zur auswertung bekommen wird.

und wenn es zur verhandlung kommt,
wirst du dem gericht dann auch etwas von mangelndem anstand
und abwesenheit von pietät erzählen?
anstand und pietät gibt es vor gericht nämlich nicht.

bei allem gebührenden respekt dir, den opfern und deren angehörigen:
hier werden meinungen und ansichten ausgetauscht, wenn ich mich nicht irre.
aber gefühle und empfindungen online austauschen funktioniert noch nicht.
ich konnte in diesem thread jedenfalls keine abwesenheit von anstand oder pietät feststellen.
vielleicht wärs besser das ding zu schließen...

lg
gordon