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THEMA: Musikalität

Re: Musikalität 12 Dez 2008 12:49 #67135

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Musik, die man aus freien Stücken nicht spielen würde, kann niemals so überzeugend wirken, wie Musik, die man liebt!
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Re: Musikalität 12 Dez 2008 12:55 #67137

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@prinzipal
nein . das hat was mit prostitution zu tun .

Einspruch: Das hat was mit Geldverdienen zu tun. Und wie sagte Oskar Klein einmal, nachdem wir einen bemerkenswert seltsamen Gig auf einem Festival in der Schweiz gespielt hatten, bei Regen und im Freien: "Stell dir vor, du müsstest auf dem Bau arbeiten." Ich will niemanden beleidigen. Bauarbeiter ist ein ehrenwerter Beruf. Aber sicher nichts für mich. Das überzeugt dann irgendwie doch. Und ich hatte immer wieder mal Jobs mit Puristen. Hat auch Spaß gemacht, sicher. Die Jungs hatten aber entweder einen Day-Job als Lehrer oder Finanzbeamter (und daher auch genug Geld, sich ihre Haltung leisten zu können) oder aber, wenn sie nur Musiker waren, keine Bookings.

Nachtrag @funky: Stimmt - trotzdem kann man versuchen, das gut zu machen.
next time you see me...
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Re: Musikalität 12 Dez 2008 13:01 #67139

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Natürlich kann man versuchen, es gut zu machen! Und mit Sicherheit wird auch ein Profi in jedem noch so ungeliebtem Musikstil besser klingen, als ein Anfänger mit seinem Lieblingsstück!

Aber ich würde Musikalität nicht unbedingt mit Kommerzialität oder Imitationsfähigkeit gleichsetzen, denn das wäre nachgeahmte Musikalität!
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Re: Musikalität 12 Dez 2008 13:06 #67141

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Hallo,

wenn die Basis nicht stimmt, führt jede Diskussion in die Sackgasse. Wenn sich jeder seinen eigenen Definitionen zusammenreimt, können wir bis in die Ewigkeit aneinander vorbei reden. Wenigstens ein Mindestmaß an Übereinstimmung muss sein, z.B. darüber was rot und was grün ist 8-)

Hier eine Def. von Meyer, die ich ganz ordentlich finde:

Musikalität [lateinisch], musikalische Begabung, die angeborene oder erworbene Fähigkeit, Musik aufzunehmen und auszuüben. Zu den wesentlichen Komponenten der Musikalität zählen das Erkennen von Tonhöhen-, Tondauer- und Tonstärkeunterschieden, das Auffassen und Behalten von Melodien, Rhythmen, Akkorden usw. sowie für die Musikausübung die Fähigkeit der musikalischen Gestaltung und der Geschicklichkeit im Umgang mit einem Musikinstrument.

Im Hinblick auf die bisherigen Beiträge finde ich wichtig:

- angeboren oder erworben
- aufzunehmen und auszuüben
- Fähigkeit der musikalischen Gestaltung


Liebe Grüße

Chris
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Re: Musikalität 12 Dez 2008 13:07 #67142

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Hi,

Kommerzialität ist ein weites Feld. War der Miles Davis von Bitches Brew kommerziell? Auf jeden Fall war er grandios. Das ist ein bisschen ein deutsches Problem, dass wir gerne die Musik unter dem Aspekt des Reinheitsgebotes sehen wollen.


Nachbemerkung: Ich denke, es ist sinnvoll, Musikalität anhand vieler Facetten exemplarisch zu beleuchten.
next time you see me...
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Re: Musikalität 12 Dez 2008 13:26 #67146

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Die Übergänge sind wohl fließend.

Auf der einen Seite der geniale Solist, der von gut besuchten Konzerten und Festivals und von seinen Tantiemen leben kann. Die Spezies ist selten.

Dann die große Schar der Berufsmusiker, die zwar gerne zu der Spezies da oben gehören würden, aber in irgend einer Weise immer Kompromisse eingehen müssen.

Dann gibt viele professionelle Musiker, die in ihrem Bereich einfach ihre Arbeit machen, wobei der Anspruch, sich selbst auszudrücken, "große Kunst" zu machen, gar nicht im Vordergrund steht. Nicht alle Musiker gehen davon aus, das die erstere Spezies das anzustrebende Ziel ist.

Die letzte der Teil der Berufsmusiker steht in erster Linie gar nicht auf der Bühne, sondern lehrt oder wirkt anderweitig im Hintergrund.



Und unter den vier Gruppen gibt es jedwede Kombination. Dann kommt die noch viel größere Masse an Hobby- oder Gelegenheitsmusikern.

Was alle brauchen, ist Musikalität. Wüßte nicht, warum einer davon mehr oder weniger bräuchte.
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Re: Musikalität 12 Dez 2008 13:45 #67149

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Echte Kunst hat Anspruch, den können nicht alle gerecht werden. Und je besser die Kunst um so weniger verstehen sie. Macht doch mal eine Erhebung, wie viel Prozent Parkers Musik mögen? Damals war auch schon ähnlich, dass Parker und die BebOper von vielen Meinstreamjazzhörern verschmäht wurden und in der Zeit viele Jazzclubs schließen mußten.

Klar, können die Leute, die von den Musikhochschulen kommen, über den Wolken verjazzen, aber würden die das bei einem Volksmusikgig machen, würden sie dort nie wieder eingekauft.
Das sie es können, zeigen sie hier (meint ihr Raab hätte das ganze Arrangement geschrieben?)


prinzipal hat recht. Ich prostituiere mich doch nicht aus Leidenschaft. Augen zu und durch, still und brav sein, so will es der Veranstalter.
Viele Jazzer sind für sowas schlicht überqualifiziert. Ich will jetzt hier nicht sagen, Captain Cook zu spielen sei unter deren Würde, aber das es nicht erfüllend ist und denen keinen Spaß macht, kann man nachvollziehen.
Würdet ihr von Picasso verlangen, dass der eure Rauhfasertapete weiß streicht?

Und ehrlich gesagt kann ich es nicht fassen, wie hier über die Jazzstudenten geredet wird.
"zu akademisch"!
Was wollt ihr? Betrunkene und heroinabhängige Schwarze die auf der Straße diskriminiert werden und mit 36 sterben. Ist nur dann Jazz authentisch? Wenn der "Nigger" krepiert?
Jazz wird schlechter, wenn jemand ihn an einer deutschen Hochschule 5 Jahre lang studiert?

Die Zeiten, als sich Jazz in dunklen Hinterhofkneipen entwickelte und die Eltern es für Teufelsmusik gehalten haben sind vorbei. Gottseidank.

Jazz ist komplex, variantenreich und anerkannt worden. Es steht vom Niveau der Klassik in nichts mehr nach.
Man kann kein vollständiger Jazzer mehr werden nur durch Autodidaktismus.
Inzwischen muß man so viel wissen und flexibel sein um alles bedienen zu können, von Dixie über Funk und Freejazz bis zu Ethno- und Smoothjazz.
Wir sollten dankbar sein, dass es Ausbildungsstätten gibt die gute Jazzer produzieren die in der Lage sind Musik und Jazz auf höchstem Niveau zu machen, den man sich anhören kann.
Was meint ihr, wer in der WDR BigBand oder in der Band vom Raab drinne sitzt? oder in den Musikschulen sitzt und eure Kinder qualifiziert und vielseitig ausbildet.

Nicht jeder kann so berühmt werden wie Miles Davis, das gibt der Markt nicht her, und die Zeit der großen Revolutionen ist auch vorbei, inzwischen wurde fast alles ausprobiert und alles mit jedem gemischt. Kirgisischer Freejazz über ein Mozartmotiv unterlegt mit einem eingängigen Housebeat gibt es schon.
Den meisten bleibt der Große Ruhm verwehrt und auch bei Davis war wahrscheinlich nicht nur Genie entscheidend sondern auch Glück. Soweit ich weiß, war er Zahnarzt Sohn, der an einer Musikschule Trompete gelernt hat und dann erst Parker kennen lernte.
Und einen deutschen Miles Davis hätte es nicht gegeben. Wer ist denn so der bekannteste deutsche Jazzer? Doldinger? Aber auch nur über Filmmusik.

Ich bin echt wütend über ein paar Sachen die ich hier so lese und empfinde einiges als symptomatisch für dieses Forum.
Ich entnehme einigem schiere Unwissenheit und anderem schlichten Neid auf die Leute, die es wirklich können.

Ich habe nun mit dieser Studentischen und Professionellen Welt inzwischen etwas mehr Umgang. Dass die Musikstudenten oft einen Höhenflug bekommen, wenn sie angenommen sind, ist etwas anderes, das erwachen erfolgt dann meist kurz nach dem Abschluß, aber das ist ein ganz anderes Thema.

@Chrisdos: Die Definition aus dem Lexikon ist das beste was ich hier gelesen habe. Das würde ich sofort unterschreiben, hättest du das nicht schon in der ersten Seite bringen können?
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Re: Musikalität 12 Dez 2008 14:56 #67158

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@Leon,
schönes Statemant! dein bestes, wenn mich jemand fragen würde.
liegt natürlich daran, dass wir, so wie du es jetzt ausgedrückt hast, sehr ähnliche Ansichten zu dem Thema haben. ;-)

@manche : hier in Köln hat man fast jede Woche die Gelegenheit studierte Jazzmusiker spielen zu hören, in allerlei Variationen was Stile und Besetzungen angeht.
ich kann wirklich nur jedem, der die Gelegenheit dazu hat, raten sich das ab und an anzusehen/-hören.
denke, dann würde sich einiges erübrigen ...

schönen Gruß
pulco
Zitat bp : and sometimes a good player is better for the audience....
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Re: Musikalität 12 Dez 2008 15:42 #67161

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Hi Leon,

ich bin nicht dahintergekommen, was das Thema und die Quintessenz Deines Aufsatzes war.

Liebe Grüße

Chris
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Re: Musikalität 12 Dez 2008 15:53 #67165

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Das habe ich mir gedacht.
Wenn du freundlich fragst, erklärt es dir Pulco vielleicht, aber ich bitte dich.
Laß mich doch in Ruhe.
Solche Kommentare könnte ich zu leicht als Provokation sehen.

Ich fand deinen letzten Kommentar wirklich gut, so war es gemeint.
Bei dir werde ich das Gefühl nicht los, dass du das Sticheln nicht sein lassen kannst.
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