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THEMA: Musikalität

Musikalität 28 Nov 2008 12:20 #66321

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Hallo z"sammen,

da ich in einem anderen Thread diese Vokabel in den Mund genommen habe, und damit vielleicht bei dem einen oder der anderen Missmut erregt habe, dachte ich mir, es sei ja eine Möglichkeit das Thema abgespalten zu diskutieren.

Also hier, jetzt :-).

Ich verstehe darunter (ohne Wikipedia befragt zu haben ;-)) ein angeborenes Talent. Etwas das man mitgebracht hat. Ein Gefühl für Musik. Nicht Können! Nichts was man sich erarbeiten könnte.

Wie im Sport. Es gibt sportliche Menschen und unsportliche. Man sieht es an der Art wie sie sich bewegen.

Trotzdem können unsportliche Menschen Freude an Bewegung haben. Aber ob sich je die Geschmeidigkeit und Leichtigkeit der Bewegungen einstellt ist fraglich. ich sehe das immer wieder in Tänzerkreisen. Einige tanzen alle Schritte perfekt, aber es fehlt an Ausstrahlung.


Und beim Musizieren empfinde ich das eben ähnlich.

Wenn das Spiel noch so technisch korrekt ist, aber die Musikalität fehlt, dann bleibt es eben Seelenlos.
Während jemand der über das richtige feeling verfügt auch mit technischen Engpässen umgehen kann...mal so gesagt..und es sich immer noch gut anhört.


Wie der Tänzer, der einfach nur geht und dabei immer noch anmutig wirkt...

Was ich damit n i c h t sage ist, das "unmusikalische" Menschen keine Musik machen sollten!! Oder das es eine objektives Kriterium sei.


Nun bin ich auf eure Ansichten gespannt!

stromlose Grüße

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Jazz ist, was ihr draus macht ;)
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Re: Musikalität 28 Nov 2008 12:58 #66323

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hallo, du stromlose Spaltpilzin,

bin ganz deiner Ansicht -- meine aber, dass Musikalität auf der einen Seite von jedem selbst empfunden wird, quasi als Spaß an der Freud am Musizieren, wobei von außen empfundene Musikalität nicht viel damit gemein haben muss, da entscheiden oft andere Faktoren. Etwa, was gerade en vogue ist und der Blick auf die reine Musikalität wird stark verwässert.

Wie sonst erklärt sich, dass begnadete Künstler oft erst nach ihrem Tod anerkannt werden und gleichzeitig absolute Heinis, die künstlerisch nichts auf die Beine stellen, sich gut verkaufen.

Somit sage ich lieber, dass jeder Mensch musikalisch ist und man das fördern kann, wenn er/sie mag. Das Problem ist nur, dass es auf jeden guten Musiker immer eine prozentuale Zuhörerschaft geben muss, sagen wir 1:1000. Sonst geht das "Erfolgs"modell nicht auf. Hat man aber einmal diesen Wettlauf ans Licht des Erfolges, geht auch gleich das Messen und Vergleichen los und es heißt schnell: "der oder der bewegt sich nicht so anmutig wie", "der hat nicht das rechte Feeling", "der klingt dumpf" etc.

Darüber vergisst man das Prinzip der Kreativität an sich: sie genügt sich selbst.

Herzliche grüße aus DU,
von wallenstein
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Re: Musikalität 28 Nov 2008 13:24 #66327

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musikalität wird gern denjenigen unterstellt , die ihre instrumente sehr gut beherrschen , stilkopien von musikstücken perfekt abliefern ( insbesonders jatz akkorde und deren optionen runterrattern oder sog. klassische werke sehr schnell spielen ) und sehr viel geld verdienen .

wer würde einem dilettanten , der nur seinen eigenen stil kann und nie gehört wird und kein geld hat , bescheinigen , musikalisch zu sein ?

die wenig organisierten musikerInnen auf den adtzventz und weihnachtz- märkten sind ein beispiel : aus lauter wohlwollender kenntnisnahme der musikalität bekommen die armseligsten gestalten mit kaputten instrumenten und nicht erkennbaren melodien das wenigste geld , werden von den geschäften weggejagt , es könnte ja anstößig sein .

wen interessieren die gefühle der ärmsten unserer kollegen ?

das wirkt nicht schicksalsgegeben oder von irgendwelchen magischen mächten inspiriert , auch nicht weihnachtlich ...
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Re: Musikalität 28 Nov 2008 14:22 #66330

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@stromlos: Ich sehe das ganz anders, Spaß an der Musik hat überhaupt nichts damit zu tun, wie musikalisch jemand ist. Dafür sind mir genug Leute begegnet, die zwar spaß hatten Musik zu hören und zu spielen, aber keine Ahnung von Tuten und Blasen haben und nur schlecklich klingen.
In den Selbstergüssen im Internet, auch gerne Profile genannt steht oft und gerne, Musik ist mein Leben und dann in den Musikgeschmäckern Techno, House usw.
Würde die ZDF generation auch so stark das Internet nutzen würde ich genauso oft lesen Volksmusik im Musikantenstadl.

Oder nehmen wir den Blues. Ob es da stimmt, dass die besten Bluesmusiker Spaß am Blues haben. "Jeah man, let"s play the blues because it"s so funny!"

Musikalität mag zwar auch eine Talentfrage sein (es stimmt es gibt einige Profis die perfekt spielen, aber wenig Musikalität haben (kennt ihr den witz mit dem Asiaten und dem Metronom?)) aber es ist auch eine Frage des Jahrelangen Übens und Erfahrung.
Bei mir platzt erst jetzt langsam der Knoten und ich fange jetzt an Musik, das Sax und den Jazz richtig zu verstehen (eine sehr spannende Zeit für mich).
Bei Sportlern, selbst wenn sie ein Talent haben, mussten sie jahrelang lernen und trainieren und müssen selbst heute noch tagtäglich trainieren um vorne mithalten zu können.
Auch ein guter Tänzer fällt nicht vom Himmel.

Persönlich spiele ich lieber mit Musikern zusammen, die perfekt ihre Stimme können als mit Leuten die meinen sie müßten ihre Musikalität ausleben.
Wie gesagt, Satzspiel ist eine Hierarchie und da hat was musikalische Gestaltung angeht immer nur einer das sagen. So kann man bessere Musik machen.
Was nützt Musikalität wenn das Stück nur vor Fehlern trotzt.

Ich habe schon fälle erlebt, bei dem jemand und andere stolz auf dessen Vibrato waren. "Ach, sein Vibrato klingt so gefühlvoll" In Wahrheit konnte der einfach nur keinen geraden Ton halten. Mit so jemanden spiele ich ungern.

Für mich gehört zum musikalischem Horizont auch ein breites Spektrum. Ich finde es immer merkwürdig, wenn jemand nur eine Stilistik spielen kann. (Wenn jemand ein Gott in dieser Stilistik ist, sie weiterbringt oder revolutioniert oder erfunden hat, ist das etwas anderes)


Prinzipal spricht ein paar sehr gute und wahre Punkte an, aber persönlich ist mir eine meisterhafte Kopie lieber als ein stümperhaftes Original. Die ganzen großen Legenden sind leider tot, schön dass man sie so quasi doch noch mal live hören kann.
Zudem ist Immitation auch eine sehr gute Form des Lernens. Wenn jemand diesen Stil toll findet, wird er ihn so am schnellsten lernen. Stil ist auch eine Form der Musikalität.
Wenn der Künstler sich dann nicht weiter entwickelt, kann man das natürlich auch kritisch betrachten.


So was ist die Kernaussage? Meiner Meinung nach, ist Musikalität nur zu 10% Talent und der Rest ist Arbeit.

Selbst Mozart hat tagtäglich geübt und gespielt.
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Re: Musikalität 28 Nov 2008 14:29 #66332

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und der Witz mit dem Metronom, wo bleibt der?
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Re: Musikalität 28 Nov 2008 14:35 #66335

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Naja, ok, du hast danach gefragt.
(anmerkung: Dieser Witz stellt nicht umbedingt meine Meinung da)

Was ist der Unterschied zwischen einem Asiaten und einem Metronom?
Der Asiate ist exakter, das Metronom musikalischer.
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Re: Musikalität 28 Nov 2008 14:56 #66336

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:-D danke!
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Re: Musikalität 28 Nov 2008 14:59 #66338

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Ich denke Musikalität schlummert in jedem, es ist nur die Frage, wie ausgeprägt oder gefördert sie wurde. Je jünger man ist, desto besser und intuitiver lernt man dies. Es ist wie sprechen, lesen oder schreiben lernen. Wird es nicht gefördert, sind die Fähigkeiten eher klein. Man hört z.B. nicht so gut, ob man jetzt off tune ist oder der Rythmus nicht stimmt.
Hört man sehr viel Musik, probiert Dinge aus usw. dann werden diese Fähigkeiten immer besser. Ich sehe das in meiner Familie. Ich selber komme aus einer Familie, wo über Generationen immer Musik gemacht wurde, es gibt etliche Profimusiker in den verschiedensten Generationen bei uns. Es lief immer Musik, mit dem Moment, wo der erste morgens aufgestanden ist, bis zum schlafen gehen. Es wurde viel Gesungen, Instrumente gelernt und Hausmusik gemacht.

Krasses Gegenteil ist die Familie meines Mannes. Niemand dort kann ein Instrument. Es lief nie das Radio oder andere Musik usw. Als ich meinen Mann kennenlernte (ewig her) da war er so musikalisch wie eine Eisenbahnschwelle. Mittlerweile ist das aber schon bedeutend besser. Gut, er spielt kein Instrument oder ähnliches, aber her hört z.B. wenn etwas schief ist oder der Rythmus nicht stimmt. Das wäre früher undenkbar gewesen. Da ich aber immer Musik anhabe und mache, denke ich, dass sein Gehör mit der Zeit einfach genauer geworden ist.

Gut, je jünger man ist, desto einfacher ist es und desto lockerer kommt es auch zu den anderen rüber. Meiner Meinung nach ist es aber nicht unmöglich es auch noch in "höherem" Alter zu lernen. Es kommt halt immer darauf an, wie intensiv man sich damit beschäftigt und wieviel Spaß es einem macht.

Mir fiel es nie schwer zu improvisieren, nach Gehör zu spielen oder aus dem Bauch raus einfach drauf los. Als ich jünger war, dachte ich, dass das jeder kann. Ich bin halt so aufgewachsen. In meiner Familie konnte es einfach jeder und es wurde ständig praktiziert. Erst als ich fast erwachsen war, fiel mir auf, dass es in gewissem Sinne eine "Gabe" ist, die ich da hatte. Ich braucht nichts dafür zu tun, weil ich es von klein an kannte. Müsste ich es als Erwachsener lernen, würde es mir bestimmt sehr schwer fallen. Das sehe ich ja am leidigen Thema Harmonielehre. :-)


So gibt es also Leute, bei denen diese Fähigkeit auf natürliche Art und Weise erlangt wurde und die es quasi mit der Muttermilch aufgesogen haben und es gibt Leute, die sich diese Fähigkeit doch etwas schwerer erarbeiten müssen. Grundsätzlich glaube ich aber, das jeder Mensch musikalisch ist, sonst könnte er z.B. nicht sprechen lernen. Das ist ja auch nur ein Nachahmen von Lauten.
So long
mos
Some of the best jazz musicians in the business just happen to be women!www.simplysax.de www.smartandsold.de www.klavier-mit-mir.blogspot.com www.myspace.com/simplysaxmos www.youtube.com/mossite
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Re: Musikalität 28 Nov 2008 15:59 #66341

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Meistens ist ja , wenn von fehlender Musikalität gesprochen wird, das Gehör gemeint.Weil jemand z.B. Dur und Moll oder andere "Finessen" nicht unterscheiden kann.
Aber derselbe Mensch, dem das musikalische Gehör abgesprochen wird, vollbringt gehörstechnische Meisterleistungen, indem er z.B. nicht ans Telefon geht, wenn es an der Tür läutet (ein viel subtilerer Klangunterschied, als so was läppisches wie ein Halbton), er erkennt vielleicht sogar-geschätzte- Personen am Schritt oder der Art des Knarrens des Holzbodens und vieles mehr.Am "musikalischen" Gehör kann es also nicht liegen,was so jemandem fehlt.
Ich glaube, dass es an der mehr oder weniger vorhandenen Verstörtheit, Anspannung, vielleicht sogar Angst liegt, dass man musikalisch oder unmusikalisch erscheint(!).
Ein Grund dafür ist, dass musizieren immer mit Kunst, also was Besonderem assoziiert wird, anstatt mit einem ganz normalen Ausdrucksmittel, wie z.B. Sprechen.So kommt es, dass in einem Haushalt, in dem musizieren selbstverständlicher Alltag ist, die Musik als etwas normales wahrgenommen wird und man unverkrampft herangeht und so "musikalisch" erscheint(siehe das Beispiel Mos)
Eine (!) sehr gute Voraussetzung, "Unmusikalität" garnicht erst entstehen zu lassen.
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Re: Musikalität 28 Nov 2008 16:45 #66342

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@corcovado,

keine ahnung ob dich das interessiert, aber du hast einen pluspunkt dir erworben - bei mir.

intune


hab ich da was verpasst als das verständnis verteilt wurde?
...Der Asiate ist exakter, das Metronom musikalischer.....
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