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THEMA: Mythos Selmer MkVI

Re: Mythos Selmer MkVI 07 Dez 2007 08:55 #48339

  • JES
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Hab mal meinen Zweitlehrer gefragt, warum er Selmer (Mk VII) spielt. Antwort war "Selmer baut gute Instrumente, der Musikladenbesitzer hat es mir empfohlen und ich wollte nicht lange herumprobieren". Der MAnn spielt hervorragend aber hat keine Ahnung von dem Instrument an sich. Und hier sehe ich die Motivation, sich ein Selmer und für den Bereich Jazz eben ein MkVI zu kaufen: das Teil hat einen guten Ruf (guter Klang, gute Verarbeitung, zuverlässig...) und warum dann rumprobieren.
Nun hat der Markt aber das Problem, daß die Menge an MkVI begrenzt ist, besonders der mehr gefragten Seriennummern. Viele wollen aber so ein Teil und damit steigt der Preis. Addiert man dann noch so Spekulanten, die durch Aufkäufe den freien Markt weiter einschränken, dann kommt man zu der Situation wie heute.
Ich kann auch verstehen, daß niemand lange rumsuchen möchte, um ein gutes Profisax zu finden. Ich selbst probiere auch nicht gerne und bzgl. Vintages sind die Läden, in denen man verschiedene Modelle oder sogar Instrumente des gleichen Modells und ev. unterschiedlichem Baujahrs gegeneinander austesten kann (Nein, ich komme nicht aus Berlin und der Weg dahin ist mir echt zu weit). Bei Neuinstrumenten ist es etwas einfacher, weil jedes bessere Fachgeschäft eine gewisse Auswahl hat. Etwas exotischer Marken sind daher schon schwieriger zu finden (Borgani, Buffet Crampon, Cannonball oder Rampone).
Daß dann jemand für sich entscheidet beim Markführer zu kaufen und, da ihm der asiatische sterile Klang nicht gefällt, bzw. er auch den modernen Selmerklang nicht mag (oder sonst wie mit den neuen Selmern nicht zufrieden ist, Gründe gibt´s genügend dafür) er schließlich bei MK VI landet, kann ich verstehen.
Mein Ding wäre es nicht!!
Entweder such ich mir ein Sax, welches mir klanglich gefällt, und das kann dauern, oder aber, wenn ich denn mal im Lotto gewinne, lasse ich mir MEIN Sax bauen. Inderbinen zeigt, daß es für eine MAnufaktur einen Markt gibt, und preislich sind die Teile von einem MkVI auch nicht weg. Ich weiß nur nicht in wie weit man bei Inderbinen auf spezielle Kundenwünsche eingeht.
JEs
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Re: Mythos Selmer MkVI 07 Dez 2007 08:56 #48340

  • hwp
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Moin!

Ganz am Anfang hatte Ben Webster Unterricht bei Lester Young und spielte ein altes
Conn `Chu` , er klang völlig anders als Prez.
Ben Webster war eine fantastische Persönlichkeit, er hatte stets den Anspruch `der Kapitän`
zu sein, und das war auch so bei Ellington!
Kurz vorher erwarb er (noch bei Cab Calloway ) ein Selmer BA, und klang genauso wie vorher.
Es war seine Persönlichkeit seine Veranlagung die Ihn so klingen ließ, von der Geige, über das Piano, zum Saxophon!

Es besteht kein Zweifel daran, dass ein Selmer ein tolles Instrument ist!
Aber, es hat nicht eine neutrale klangliche Farbigkeit, sondern eine bestimmte klangliche Farbigkeit, die ein Selmer vorerst identifiziert, was übrigens Patrick Selmer auch bestätigt!

Und spätestens hier müsste klar sein, das diese Klangfarbe, die Persönlichkeit eines Spielers
überdecken kann!
Nicht die großen Persönlichkeiten!

Und da gibt es einige Spieler hier auf Saxwelt, die nicht einmal professionell sind, aber sie haben einen völlig eigenen Klang, sogar auf Selmer!

Mos, Toko, Mario, Michat !

Es sind keine Kopisten mit fantastischen Läufen und hochgestochenen Etüden, sondern wirkliche Originale!

Och der Hans, immer mit seinem Conn und Lester Young, NEEE, die wirkliche Individualität
meine ich, und da ist es mir wurscht was einer spielt, aber ich habe immer wieder festgestellt
auf einem Selmer ist und bleibt es schwierig, als wenn keiner mehr Mut hat noch anders als die Vorgaben zu klingen!
Hierzu möchte ich anmerken, ein Adolphe Sax von 1924 klingt allumfassender als ein Selmer, und bleibt für mich die beste Kanne, diese Intimität ist weder von Conn noch von Selmer zu topen!

@Dexter – Ich stimme Dir zu, genau so ist es! Da stinkt der Jazz wohl am heftigsten!

LG Hans
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Re: Mythos Selmer MkVI 07 Dez 2007 09:43 #48343

  • Knatterton
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Hab mal meinen Zweitlehrer gefragt, warum er Selmer (Mk VII) spielt.

Hallo JES, hattest du nicht gesagt du seist Profi? Oder habe ich das falsch verstanden?

Ich muss ehrlich gestehen, wenn mir jemand ein solches Selmer schenken würde, ablehnen könnte ich das nicht. Genausowenig wie die meisten anderen Saxe, die ich geschenkt bekommen würde. Andererseits, wenn dann alle sagen:" Mein Gott, jetzt hat er schon so´n Mk VI, und klingt immer noch suboptimal... :-"

Ich bleib bei meinem Sax, welches ich aber nie verschenken würde, soviel Spielfreude gönne ich keinem anderen :-) Wäre ja auch noch schöner
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Re: Mythos Selmer MkVI 07 Dez 2007 13:45 #48348

  • Freelancer
  • Freelancers Avatar
Hab mal meinen Zweitlehrer gefragt, warum er Selmer (Mk VII) spielt.

Der Trend geht zum Zweitlehrer.

Das Mark 7 ist meiner Ansicht nach unterschätzt, da gibt tolle Hörner, die mit vielen Mark6 mithalten kann.

Jes hat gar nicht mal so unrecht mit seiner nachfrage, aber so selten sind die Mark6 gar nicht. Es gibt eine Vielzahl, die im Handel sind, nur sind das wahrscheinlich nicht die besten. Die haben sich schon ein paar Profis geangelt.

Würde ich eines Geschenkt bekommen, würde ich auch nicht nein sagen, und würde mir jemand ein gutes für unter 2500 anbieten, würde ich auch nicht lange überlegen.

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Reeds-Shop

Re: Mythos Selmer MkVI 08 Dez 2007 02:01 #48361

  • chrisdos
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Guten Abend/Morgen,

sicher ist es interessant sich über die Gründe des Selmer-Erfolges zu unterhalten, aber letztlich geht es um etwas Anderes, das meiner Meinung nach @saxkai4 auf den Punkt gebracht hat:

"in deinem Ton muss etwas Magisches klingen"

Ohne das sind alle Mühen vergebens, du kannst dich abmühen und versuchen so virtuos wie Parker zu spielen. Die Leute werden applaudieren aus Anerkennung deines sportlichen Ehrgeizes....und werden sich bald gelangweilt abwenden.

Jeder Mensch hat einen anderen Wortschatz, Dialekt, Ausdruck, eine andere Stimme und andere Melodien, wenn er spricht. Das auf dem Instrument zu erreichen macht es für mich aus. Und als SaxophonistInnen können wir uns glücklich schätzen angesichts der Fülle an Möglichkeiten, die wohl kein anderes (akustisches) Instrument hervorbringen kann.

Den eigenen Sound finden, das fliegt keinem zu und es entwickelt sich über die Jahre weiter. Wer aber die mögliche Vielfalt nie zu Gehör bekommt, wie kann der SEINS finden?
Deshalb hinhören, ausprobieren, hinhören, ausprobieren....


So long

Chris
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Re: Mythos Selmer MkVI 08 Dez 2007 03:40 #48363

  • Freelancer
  • Freelancers Avatar
Sorry, Chrisdos, aber da kann ich mich gar nicht anschließen.
Ich bin der Meinung, dass es genauso wichtig ist (wenn nicht sogar wichtiger) was man spielt, als der Sound mit dem man spielt.
"Der magische Sound" also bitte. Kenny G und Captain Cook, soviel man über die sagen kann, aber da steckt so viel Sound drinne (natürlich nachgeholfen), und trozdem finden wir es nicht gut.
Und eines weiß ich, diese "Magie" oder ähnliches ist auf jeden Fall ein faktor für gute Musik, aber eines tut sie nicht. Sie steckt nicht in ein bisschen Blech, dass ein paar Franzosen in den 50ern zusammen gebastelt haben.
Wie bei allen Legenden ist es so: sehr viel Märchen mit einer ganz kleinen Portion wahrheit. Und die ist, das Mark6 ist ein gutes Horn. Mehr nicht.
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Re: Mythos Selmer MkVI 08 Dez 2007 16:27 #48382

  • saxkai4
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  • Sopran
  • Beiträge: 29
Der Sound ist erstmal alles, was deine/meine/unsere Musik ausmacht. Er entscheidet primär über die durch Musik ausgelösten Emotionen - er entscheidet (leider?) darüber, ob du als Saxophonist akzeptiert wirst. Es geht da nicht nur um den reinen Charakter des Sounds, sondern vielmehr darum, wie du den Ton spielst und natürlich wann du welchen Ton spielst. Ich finde übrigens in Kenny G"s Ton nicht soo viel - außer "ner Menge Effekte und endlosen Schleim, der sich durch sein Sax zieht (ja, ja Geschmackssache). Jedenfalls kannst du "ne Technik haben wie Charlie Parker - wenn es nicht klingt, wirkt es billig, unseriös, aufgesetzt, etc. @ Freelancer: das Magische im Ton kann verschiedene Ursachen haben - eine davon: manche Saxophone (oft alte Selmer) haben einen sehr komplexen Ton (bestimmtes Schwingungsverhältnis vieler Obertöne?) - die meisten modernen Saxe haben das nicht, also steckt es eben doch auch im Blech dieser alten Kannen.
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Re: Mythos Selmer MkVI 08 Dez 2007 17:25 #48383

  • Freelancer
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Diese Komplexen Schwingungsverhältnisse sind eher Diffusitäten, die z.B. durch Kunststoffresos verursacht werden. Es gibt Spieler, die sehen da den Hauptunterschied zwischen Vintage und Neu.
Metallresos, haben reinere Obertonspektren, daher der "Charakterverlust" aber auch eine Zunahme der Tonqualität: Lauter, Strahlender und vorallem (sehr wichtig wenn man gegen/mit E-Instrumenten spielt) durchsetzungsfähiger.
Und es gibt nicht zu unrecht im Liebmann ein Kapitel in dem es darum geht, wie man etwas spielt. Neben der reinen Bird Technik, gibt es noch Stilmittel, die dein persönliches Spielen beeinflussen. Vibrato, bending, eine gute Jazzphrasierung, Akzente, Effekmittel.
Anderes Beispiel, ist der Spielstil. MaceoParker spielt keine Fingerbrecher, und Soundmäßig gibt es wahrscheinlich auch bessree, aber er groovt. Sein Stil ist trotz der vielen Kopien unverkennbar. Er kann auch mit wenig einfach grooven.
Dem Normalen Publikum fällt nicht auf, ob das Sax jetzt schön und besser klingt als andere Saxe, was ihm auffällt sind eine virtusoe Technik und der Stil.
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Re: Mythos Selmer MkVI 08 Dez 2007 18:44 #48387

  • eduard
  • eduards Avatar
Hallo Freelancer,

sorry, aber so viel diffus schwingendes Blech wie bei dir hab ich noch von keinem gehört...grausame Ansammlung von Halbwahrheiten..

Hast du eigentlich wirklich mal ein Selmer gespielt?...Bist du eigentlich spielerisch in der Lage ein Instrument zu beurteilen? Also eine Linie kann ich in deinen Aussagen nicht entdecken...deine Kommentare sind leider wohl stark abhängig von der jeweiligen Tagesform.
Übrigens....man muß nicht zu allem seinen Senf dazugeben..zumal nicht wenn man nichts davon versteht. Das verwirrt andere nur..

ist übrigens nicht persönlich gemeint...du bist bestimmt ein ganz feiner Kerl...aber manches ist einfach Stuss von dem was du schreibst.

Ich garantiere dir das du, ohne es zu sehen, den Unterschied zwischen Metall und Kuststoffresos nicht raushören kannst..ich kanns auch nicht ohne es zu wissen. Dieses feine Gehör besitzen nur ganz wenige...

Gruß
Mario
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Re: Mythos Selmer MkVI 08 Dez 2007 20:08 #48390

  • Freelancer
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Ja, halbwahrheiten, kommt hin, ein experte bin ich nicht, und dass da der Unterschied zwischen Vintage und den Resos liegt, davon bin ich persönlich nicht überzeugt. Für mich ist es ein Faktor, für einige andere aber der Hauptgrund.
Das die Obertonspektren mit Metallresos "reiner" sind ist so.
Genauso ist das, was viele als "Charakter" bezeichnen kleine Abweichungen, die ich gerne als Diffusitäten bezeichen (gar nicht abwertend gemeint)
Blind könnte ich das nie erhören, was in einem Sax steckt.
Aber wenn man zwei gleiche Yamahas nimmt, das eine nur mit Kunststoffresos und das andere mit Metall, dann bin ich überzeugt, dass der Unterschied deutlich ist.

Und ja, ich spiele selber SIII, habe diverese SA 80 II und Mark 7 gespielt (Bari bis Alt) und eine mehrere Mk VI und References usw angespielt.

Und ja, meine Posts hängen tatsächlich von meiner Tagesform ab. Und ja ab und zu schreibe ich totalen Stuß und oft auch halben Stuß und selten auch mal was gutes.
Mir kann man mal gerne so ne Kritik an den Kopfschmeißen, und ja, ich misch mich hier in vieles ein, aber auch net in alles.
Aber dieses Thema regt mich halt gerade besonders auf.
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