Hi HiJoe, wie immer tolle Bilder. Wenn du freihand gebohrt hast, ist das eine "Superbohrung", wird dir nicht immer so gelingen, glaub es mir aus meiner kurzen Erfahrung Du schreibst es handelt sich um einen Palmkey, vorsicht, da sind die Achsköpfe oftmals dicker als die Achse. Vergleiche es mit den ausgebauten. Denn 2,4 mm Palmkey-Achse ist schon recht dick, wenn du weiterbohrst verletzt du die Bohrung des keys, denn grossartig feilen kannst du da nicht im Loch. Im gut sortierten Hobbyladen gibt es ganz feine Eisensägeblätter für Goldschmiedesägen, sind keine Laubsägen wie Toko schreibt/sagt, denn diese haben einen längeren Bügel und somit nicht so stabil um Eisen zu sägen. Solltest du einen Goldschmied kennen, kann er dir auch weiterhelfen (vielleicht auch Uhrmacher). Die Sägen sind auch nicht teuer, die Blätter ebenfalls nicht, und wie Toko sagt in verschiedenen Stärken erhältlich. Zum Bastlerladen, da findet man in gutsortierten auch Achsen und Hülsenmaterial (Rohre aus Messing). Immer schön die Augen offenhalten und mal in der Bucht nach Goldschmiede und Uhrmacherbedarf schauen, Grüsse und weiterhin viel Erfolg, Claus

el gitano schrieb:
Ja, die Bohrung ist so schlecht nicht, nur schade, dass die Achse immer noch drin ist, wahrscheinlich werde ich echt auf Sägen umschwenken.

Ich beschreibe hier mal, wie ich dieses Loch gebohrt habe, aber vorsicht, es ist eine Lachnummer.


Also, zunächst möchte ich euch noch kurz meine schärfste Waffe im Kampf gegen das "Sax des Grauens" vorstellen: meine Uhrmacherlupe. Ungelogen, die habe ich ganz oft auf, um mir irgendwas (Borhlöcher, Achs-Spiel, ...) anzuschauen





Wie habe ich nun dieses Loch gebohrt? Also: das Sax habe ich auf eine federnde Unterlage gelegt und mehrere Minuten probiert, in welcher Stellung die Bohrmaschine optimal zu halten ist. Dann habe ich meine Frau gerufen: "Schatzi, kannst Du mal mein Sax halten?"
OK, die hat das Sax dann fest gehalten. Ich habe die Uhrmacherlupe aufgezogen. Das linke Auge war also zu gekniffen, das sollte als Schutz reichen. Über dem rechten Auge war ja die Uhrmacherlupe, also quasi auch eine Schutzbrille. Dann habe ich mit aufgezogener Uhrmacherlupe und dem 1 mm Bohrer vorgebohrt. Meine Nasenspitze war dabei ca. 5mm von Geschehen entfernt, ja, wirklich 5mm.
Ich habe das Bohrloch beim Bohren durch die Lupe tatsächlich genau so gross gesehen, wie Ihr auf den letzten beiden Fotos.

Hätte ich von dieser Vorgehensweise ein Video gedreht, so wie Toko das macht, ich würde jetzt wohl in der geschlossenen Anstalt sitzen!

Aber, Leute: das hört sich jetzt alles sehr verrückt an, aber das Risiko fürs Auge war wegen der Lupe minimal, und ich habe auch sehr vorsichtig gebohrt, ich bin also eigentlich KEIN Risiko eingegangen, und das würde ich für ein Sax auch nie tun. Falls jemand sowas nachmachen möchte: SEID IMMER VORSICHTIG, PASST VOR ALLEN DINGEN AUF EUERE AUGEN AUF. Und das ist jetzt kein Spass!

So, weiter im Takt! Auf dem Programm steht

Einziehzange herstellen

Wie das WIRKLICH geht, das könnt Ihr Euch in Tokos und Smatjes neuem Video ansehen! Macht das auf jeden Fall, es lohnt sich, los, marsch, marsch!

Ich habe mal versucht, das mit Bordmitteln nachzumachen. Hier mein Rohling, eine "Spitzzange", deren Hieb ich abgeschliffen habe. Ausserdem habe ich die Spitzen der Zange abgesägt! Warum? Keine Ahnung, die haben mich eben gestört , ausserdem wollte ich "Metall sägen" üben.


Hier mein Setup: meine alte Bohrmaschine, ein ganz einfacher Borhständer, ein Maschinenschraubstock (ist heute per Post angekommen), ferner Öl zum Kühlen (15W-40 Auto-Öl im Baby-Gläschen ) UND EINE SCHUTZBRILLE! (Ja, ich sage es immer wieder.)
In der Bohrmaschine steckt ein HSS PZ-Cobalt Bohrer. BOAH EHH. Ja, ich weiss zwar nicht, was das bedeutet, aber da wollte ich mal nicht sparen.



Na schön, ich habe dann, wie Toko es zeigt, vorsichtig und langsam gebohrt, und irgendwann war ich durch. Lochgröße: 5mm, Größe des avisierten Achsröhrchen: ~4.7mm


Hier mal das Bohrloch von vorne. Sieht nicht so toll aus. Das liegt daran, dass der olle Bohrständer viel zu viel Spiel hat und immer irgendwie ins Bohrloch gedrückt wird.


Hier von hinten. Sieht krass korrekt aus. Und sogar ein wenig OVAL! JIPPIH!


Ich habe übrigens vor dem Bohren ein dünnes Stück Metall in die Zange eingelegt, damit ich später nicht so viel abfeilen muss, um die Löcher oval zu bekommen. Man muss das Metall nicht einlegen (siehe Tokos Video), dann muss man aber mehr feilen.
Poliert etc. habe ich die Zange noch nicht, das muss ich noch machen, aber nicht mehr heute.

UND, HABE ICH JETZT EINE EINZIEHZANGE?
Antwort: das weiss ich noch nicht. Zunächst mal habe ich eine Zange mit Loch. Ich habe mal ein Achsröhrchen rein gelegt. Das passt rein und liess sich zumindest unter Druck "fassen". Das stimmt mich hoffnungsvoll, dass die Zange, wenn ich noch ein wenig weg feile und sie noch poliere, funktionieren wird. Wir werden sehen.

Meine Note für diese Aktion: 2-

Hi,

erst einmal Gratulation, dass ist doch schon mal ein Anfang. Und ich finde es toll, wie Du Dich da so ergiebig reinkniest.
Ich traue mich kaum es Dir zu sagen, aber ich mach es trotzdem. Ich vermute die Zange ist etwas zu schmal. Meine Einziehzange hat eine Breite von 9,5 mm. Je schmaler sie wird, desto geringer der Effekt. Diese Einziehzange entickelt ihr Wirkung erst daduch, dass sie so massiv ist. Mist, das habe ich vergessen zu vor oder bei dem Video zu sagen, sorry.
Aber Du kannst es ja trotzdem mal testen, jetzt da Du eh schon angefangen hast sie zu bauen.

Gruß,

ToKo

Toko schrieb:
Toko,

wegen mir brauchst Du Dir absolut keine Sorgen zu machen, denn ich sehe das ganze hier sehr sportlich und habe mich geistig sowieso schon darauf vorbereitet, dass die "erste Einziehzange meines Lebens" (und die vergisst man nie ) nicht funktionieren könnte, und zwar weil ich! was falsch gemacht habe.

Um Dich zu beruhigen: ich meine sogar, dass Du in Deinem Video betont hast, dass Du eine breite Zange einsetzt! Meine Zange ist übrigens an der Stelle des Lochs immerhin ~8.8 mm breit, die Fotos haben vielleicht etwas getäuscht.
Wenn Du mal bei musicmedic schaust, dann werden da sogar besonders DÜNNE Einziehzangen (neben den normalen) angeboten, für besonders schmale Stellen am Sax.

Wie dem auch sei: tausend Dank, dass Du Dir diese Gedanken machst, das ist nicht selbstverständlich! Ich finde es toll, dass alle hier in diesem Forum (soweit ich das sehen kann) einen so netten Umgang pflegen. Das kenne ich von anderen Foren anders, leider. Also weiter so, und mir habt Ihr alle schon viel mehr helfen können, als Ihr glaubt!

PS: Nochmal zurück zur Sache: Toko, da habe ich noch eine Frage zu Deinem Einziehzangen-Video. Aber die stelle ich der Ordnung halber mal in Tokos Thread "Video: Einziehzange bauen" ein, denn da gehört sie hin!

el gitano schrieb:
GEWINDE

Neues Thema: Gewinde

Da diese eine Achse, so sie denn mal irgendwann raus ist, auf jeden Fall neu gemacht werden muss, habe ich mich mal ein wenig mit Gewinden beschäftigt. Es ist schwer heraus zu finden, welche Gewinde in den alten Saxen verbaut sind. Einen Hinweis habe ich aber hier bekommen: Sax-repair.pdf

Auf Seite 14 steht, dass das Gewinde der Achsen bei Buescher (und anderen) meist ein UNC 3-48 ist. Sucht man dann noch ein wenig weiter im Internet, dann findet man, dass die dazu passende Achse 3/32'' = 0.09375'' = 2,387 mm dick sein soll (Wobei als "Screw Body Diameter 0.099'' angegeben ist. Verwirrend). Na, das passt ganz gut zu meinen (grob) gemessenen 2.4mm, es spricht also einiges dafür, dass das so sein könnte.

Also bräuchte ich einen "Metallstab" mit 0.09375'' Durchmesser und ein UNC 3-48 Schneideisen.

OK, falls es jemanden interessiert: in dem oben genannten PDF gibt es auf Seite 95 auch eine Tabelle mit POLSTERGRÖSSEN von (vintage) Saxen. Für mein C-Mel stimmen die auch sehr gut mit den von mir gemessenen überein, so dass ich die Tabelle durchaus für realistisch halte. Trotzdem sollte man natürlich immer messen!

Achse ausbohren

So wieder zurück beim alten Thema Achse ausbohren. Ihr wisst ja vielleicht noch, dass ich diese 2.4 mm Achse bei meinem "Sax des Grauens" ausbohren muss. Ich hatte ja schon angefangen, aber es war noch etwas viel Material übrig geblieben.

Ich habe also heute weiter gebohrt (ob das klug war?). Ich habe meinen 2mm Bohrer dabei als "Reibahle" eingesetzt, um an einer Stelle noch Material von der Achse weg zu nehmen. Alles Freihand, versteht sich . Nun ja, das Loch im Säulchen sieht nun leider inzwischen "suboptimal" aus, ich fürchte, da habe ich einiges an Material verloren. Schade, aber das ist wieder ein anderes Thema.

Die Achse ist aber wenigstens aus dem Säulchen gefräst. Zum Beweis hier mal ein Gegenlichtbild:


Jo, AAABER: ich bekomme die verdammte Achse immer noch nicht raus. Jeder Biegeversuch scheitert. Mal die Frage an die Runde: muss ich noch mehr Kraft aufwenden? Kann man irgendwie geschickt hebeln? ICH BIN RATLOS.

Hi,

fasse die Klappe direkt links und rechts neben dem Röhrchen an und Biege abwechselnd nach links und rechts. Nicht brutal aber schon etwas kräftiger. Normalerweise sollte die Achse dann durchknacken. Ich denke Du wirst merken wenn Du zu fest biegen musst, dann müsstest Du vorsichtig weiter aufbohren....

Gruß,

ToKo

Sodele,

ich konnte es mal wieder nicht lassen. Die Achse ist raus. Mit ein wenig Hebelwirkung hat es geklappt: Ich habe mit einer Zange gegen den Korpus die Achse raus gehebelt. Unter die Zange hatte ich zum Polstern dick ein Papiertaschentuch gelegt. UND: Ich habe nach jedem kurzen Hebelversuch kontrolliert, ob der Korpus dadurch keine Delle bekommt. Hat er aber nicht.

Nun ja, die Klappe ist also raus. Trotzdem bin ich nicht zufrieden. Natürlich habe ich auch Material aus dem Säulchen abgetragen, das Loch im Säulchen ist ziemlich gross geworden. Das Achsröhrchen der Klappe habe ich auch ein wenig angebohrt. Ein wenig, aber sichtbar. Zudem ist auch ein Spalt zwischen Achsröhrchen und Säulchen durch das Wegbiegen entstanden. Da werde ich das Säulchen wohl "zurück hämmern" müssen? Shit.

Also diese Aktion war nix. Das nächste mal werde ich SÄGEN. Trotzdem bin ich erstmal froh, dass die Klappe weg ist und das Sax noch kein Totalschaden ist.

Meine Endnote für diese Aktion: leider nur eine 4. Das war nix. Weiter Üben, marsch, marsch!

Toko schrieb:
Hi,

meine Muckis haben dazu einfach nicht gereicht bzw. ich habe die Achse unterschätzt. Aber sachtes Hebeln hat es gebracht. 'Durch war die Achse schon vom Bohren. Wenn ich Zeit habe, werde ich morgen mal ein paar Fotos von meinen "Bohrlöchern" hier einstellen. Ich fürchte, ich habe das Säulchen ein wenig ruiniert. Schade. Also jetzt nich total ruiniert, aber das gibt bestimmt ein tolles axiales Spiel.