RainerBurkhardt schrieb:Den Verteilungsschlüssel könnte man durchaus kritisieren und diskutieren. Nicht aber die Institution an sich und nicht die grundsätzliche Kostenpflicht für die Aufführung von fremden Kompositionen.
Das ist doch eh klar.
Nur wenn der Verteilungsschlüsel so aussieht, daß beim Bochumer (?) Stadtfest oder wo das war, ca 100.000,- eingenommen werden, an die Gruppen mit Eigenkompositionen aber nur ca 1.500,- ausgezahlt werden, tja.
Oder wenn in Berlin die gema Tip und Zitty auf Musik-Veranstaltungen durchforstet, bei regelmäßigen und nicht angemeldeten Veranstaltungen, z.B. jamsessions die dann mal ganz ruhig machen lässt, monatelang, mehr als ein Jahr. Und sich dann mal meldet, wenn ein paar Tausend eu. aufgelaufen sind.
Wenn die Veranstaltung aber nach 1, 2, 3 monaten eingeht, nicht mehr in tip und zitty (Berliner Stadtzeitungen) erscheint, sich dann ganz schnell meldet.
Ich kenne verschiedene Beispiele, wo das genau so lief.
Es erscheint mir schwer, etwas anderes als Gewinnstreben hinter so einem Verhalten zu vermuten.
Würde die Gema den Wirt gleich ansprechen, würde der ja ev die Veranstaltung beenden (müssen), und dann würde die gema ja nichts verdienen.
So aber laufen über Tip und Zitty nachweisbar gemagebühr auf gemagebühr auf, (bei Nichtanmeldung einer verastaltung ja doppelte gebühr!), das rechnet sich für die Gema.
Es ist nur ev nebenbei für die betroffenen Wirte eine Existenzgefährdung, damit auch eine Kulturblockade für alle.
Anderes beispiel, ein freund von mir spielt im duo in einem Berliner restaurant, Pizzeria oder so was, einmal die woche Jazzstandarts im Duo, dezent im hintergrund.
der Italiener kann nicht viel zahlen, 50,- pro Nase. In Tip und zitty wird das nicht angegeben, weil es nur in angebot für die Nachbarschaft ist, aber in kleiner Hinweis auf einem kleinen Plakat hängt im Fenster.
Nach ein paar Wochen kommt die Gema und fordert Gebühr in relativ zum Restaurant märchenhafer Höhe. Kann und will der Italiener nicht zahlen, stellt also die Lifemsik ein.
WER HAT JETZT WAS DAVON, VOM VERHALTEN DER GEMA???
Die Gema schützt ja angeblich die Komponisten. Was haben die davon?
Nichts. sie bekommen so oder so nichts. Sie verlieren aber die Chance, das ein Gast ev eine Musik auf CD besorgt, die ihm beim Duo gut gefallen hat.
Die Restaurantbesucher verlieren angenehme Livemusik, der Wirt einen Pluspunkt bei den Gästen, die Musiker einen zugegebener kleinen Arbeitsplatz, aber immerhin ca 200,- pro Monat.
Und die komponisten werden nicht gespielt, und die Gema im Übrigen verdient auch nichts.
Ich kenne etliche solcher Geschichten.
Eine ursprünglich gute Idee zum Schutz der Komponisten ist in bestimmten Bereichen, insbesondere kleinkunst, pervertiert.
ich finde es völlig in Odnung, wenn ein Bohlen es schafft, die Massen zu begeistern und daduch gut zu verdienen. Würde ich auch gerne können, Hut ab vor dieser Kunst, es ist tatschlich eine.
Nicht in Ordnung finde ich es, wenn er, zusätzlich dazu, daß er sowieso oft gespielt wird, pro Song ein Mehrfaches, vermulich Dutzendfaches, bekommt. Und dieses geld zahlen alle gemabeteiligten, und es wird überproportional an die Hitproduzenten ausgeschüttet.
In den aufsichtsrat oder wie das dort heißt kommt man nur als gut verdienendes gemamitglied. Ausschließlich der aber entscheidet über die Tantjemenverteilung.
Tja.
Jetzt höre ich mal auf, sonst schreibe ch mich noch warm. eins noch, es geht durchaus anders.
Ein befreundeter liedermacher hat mir erzählt, daß in Holland Liedermacher, die eigene Kompositionen spielen, pro stück eine Förderung der dortigen Verwertungsgesellschaft bekommen, so daß sich ein Konzert-Abend auch in einer kleinen Kneipe lohnen kann. Und eine Existenz mit eigener musik leicher möglch ist.
In D hat die Gema die tantjemen für selten gespielte songs im vergleich zu früheren Jahren auf einen Bruchteil heruntergefahren, früher gab es deutlich mehr. Wie gesagt,l ein Bohlen soll gerne sehr gut verdienen können, aber nicht auf Kosten von Liedermachern.
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dies jetzt nur al als kleine Erhellung eines bestimmten kleinen bereichs. es gibt ja noch ganz andere Kritiken an der Gema.
Unerm strich scheinen mir solche probleme immer dann aufzutauchen, wenn Monopolstellungen geschaffen wurden, wettbewerb verhindert wird, s. microsoft etc.
Bei der Gema wurde ein öffentliches Gut, Kulturförderung durch Schutz der Komponisten, staatlich garantiert einer Privatfirma übertragen, die aber meist so tut, als ob sie eine staatliche Stelle sei.
Mein Fazit.
Unmittelbarster und imho effektivster Lösungsansatz, die nationalen Märkte für weitere Verwertunsgesellschaften zu öffnen. Organisatorische und logistische problee sind in Zeiten effektiver datenverarbeitung und Computertechnik recht leicht lösbar.
freundliche Grüße
Werner