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THEMA: Mundstückübungen?

Re: Mundstückübungen? 24 Dez 2007 11:48 #49199

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Nachdem ich schon früher Mundstückübungen machte - allerdings wegen der "Nervigkeit" halt doch nur halbherzig, habe ich mir nun auch einen Silencer angeschafft. Die ersten Versuche waren sehr ernüchternd, schon nur bis ich einen einigermassen stabilen Ton hinbekam...dann als nächster der Frust mit dem Video und der dort vorgespielten Oktave. Am zweiten Tage bekam ich etwa eine Quarte zuverlässig hin. Was ich allerdings sehr rasch merkte, sich Ansatzänderungen auwirken und welche Rolle die Zunge, bzw. deren Stellung auswirkt. Das kann man allein mit dem Mundstück/Silencer viel besser auschecken als mit dem Sax dran, weil diese Kombination sehr subtil reagiert. Inwischen, so nach rund 2 Wochen nicht ganz täglichem Training geht es schon wesentlich besser und ich komme bereits ohne Probleme auf eine Sexte. Ich glaube wichtig ist, dass man scih Zeit lässt und sich zeurst mal im gut beherrschbaren Bereich bewegt, ohne irgendwas zu forcieren. Wichtig scheint mir, dass man das was man bläst auch reproduzierbar blasen kann. So spiele ich nun mal eine zeitlang nach Stimmgerät, abwechselnd mit Klavier Intervalle und Tonleitern. Iregndwie habe ich den Eindruck, dass sich die kurze Zeit schon zusammen mit dem Sax auswirkt. Nur kann ich ich es noch nicht so recht beschreiben - Ansatz und Tonkontrolle haben sich verbessert.

antonio
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Re: Mundstückübungen? 24 Dez 2007 14:07 #49204

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So ähnlich ging mir das auch. Der Silencer hat für mich nach den zwei Monaten zwei wesentliche Aspekte.

Im Anfang hilft es, daß man mit Lippen-Pfusch überhaupt nichts ausrichten kann, weil der Ton dann gleich abreißt. Was immer man also mit Lippen-Halligalli vorher hinkriegte, es zeigt sich am Silencer als kompletter Holzweg.
Das war zwar erst für mich ungeheuer frustrierend, aber nach wenigen Tagen platzte auf einmal der Knoten.

Der zweite Aspekt ist die Empfindlichkeit des Tons. Man kann sehr schön hören, ob die Lippe oder die Luft zittert.
Irgendwie hab ich in den letzten Wochen die Übungen geschlunzt, und schon höre und fühle ich den Rückschritt. Also wieder frisch ans Werk. Denn es lohnt sich.

Was ich nicht so recht begriffen habe, ist die Frage, wie genau einem diese Übungen für Obertöne und Altissimo helfen sollen, aber vielleicht sind das ja subtilere Synergien und einfach das gesteigerte Bewußtsein für Zunge, Gaumen und co, was weiterhilft. Noch jedenfalls will der fünfte Teil(!)-Ton nicht rausspringen. Aber Rom ist ja auch nicht an einem Tag erbaut worden :-)
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Re: Mundstückübungen? 24 Dez 2007 16:25 #49210

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doc schrieb:
Was ich nicht so recht begriffen habe, ist die Frage, wie genau einem diese Übungen für Obertöne und Altissimo helfen sollen, aber vielleicht sind das ja subtilere Synergien und einfach das gesteigerte Bewußtsein für Zunge, Gaumen und co, was weiterhilft. Noch jedenfalls will der fünfte Teil(!)-Ton nicht rausspringen. Aber Rom ist ja auch nicht an einem Tag erbaut worden Smiley

Ja, ich denke das ist es! Bei meinen Oberton-Versuchen und dann auch bei meinen bescheidenen Ergebnissen bei den Top-Tones habe ich bereits bemerkt, welch zentrale Rolle die Zungenbewegung- bzw. Stellung einnimmt.

Schöne Weihnacht und liebe Grüsse
antonio
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Re: Mundstückübungen? 26 Dez 2007 21:13 #49266

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Ich bin auch sehr angetan von den Mundstückübungen. Mit dem Mundstück alleine kann man alle Veränderungen im Mund und im Hals stark übertreiben und viel besser üben als mit der Mundstück/Sax Kombination. Ich denke, es gibt eine direkte Verbindung zwischen Mundstückübungen, Obertonübungen und Altissimo, da die Bewegungen im Mund/Rachen identisch sind. Denjenigen, denen solche Übungen fremd sind, kann ich sie wärmstens empfehlen.

Nicht umsonst werden die Mundstückübungen von den Masters wie David Liebman (Developing A Personal Saxophone Sound), Donald Sinta (Voicing, an approach to the saxophone"s third register) oder Shooshie (Mouthpiece exercises) empfohlen. David Liebman empfiehlt auch den Silencer für die Mundstückübungen, in meinem Gepäck ist der Silencer inzwischen auch überall mit dabei.

Inzwischen habe ich den Zusammenhang zwischen den Mundstückübungen und der zu hohen 3. Oktave entdeckt. Falls das "tonale Zentrum" (pitch center) zu hoch ist (d. h. das Mundstück ist sehr weit draussen am S-Bogen), ist die 3. Oktave am Sax zu hoch. So paradox es klingt, schiebe ich, falls die 3. Oktave zu hoch ist, das Mundstück weiter auf den S-Bogen und dann stimmt sie plotzlich. Gleichzeitig muss ich aber natürlich durch Veränderungen in der Mundhöhle den Ton "runter drücken", d. h. das tonale Zentrum tiefer legen. Das ist einfach gesagt. Wenn man aber die Mundstückübungen regelmässig macht, auch einfach getan.


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Reeds-Shop

Re: Mundstückübungen? 27 Dez 2007 00:14 #49283

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Wo empfiehlt Liebmann diesen Silencer.
In seinem Buch steht nur, dass man auf eine Dezime kommen sollte. Aber niergends steht, dass man das täglich 5min trainieren sollte.
Mit dem Mundstück alleine kann man alle Veränderungen im Mund und im Hals stark übertreiben und viel besser üben als mit der Mundstück/Sax Kombination.

Eben, das ist mein Hauptkritikpunkt. Ich bin nicht überzeugt davon, dass der Trainigseffekt aufs Sax übertragen werden kann. Ich halte es für sinnvoller ähnliche Übungen gleich auf dem Sax zu machen, da man Sax spielen will und nicht Mundstück spielen will. Ich kann mir sogar vorstellen, dass man so einen weg bestreitet, der sogar eher in eine andere (will damit flasche sagen) Richtung geht, als man es fürs Sax bräuchte.
Ich denke, es gibt eine direkte Verbindung zwischen Mundstückübungen, Obertonübungen und Altissimo, da die Bewegungen im Mund/Rachen identisch sind.

Klar gibt es den Zusammenhang, aber warum nicht gleich Obertonübungen, die sich direkt auf die Tongestaltung und Intonation beziehen, da man die im Vergleich zu den normal gefriffenen Tönen spielen sollte, am besten als Longtones, und das Altissimo geht auch in die richtung, aber in der echten Anwendung, sind doch die Griffe anderes. Was bringt es das es"""" als Oberton erklingen lassen zu können, wenn man es nicht im normalen Spiel benutzen kann?
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Re: Mundstückübungen? 27 Dez 2007 01:38 #49293

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Wo empfiehlt Liebmann diesen Silencer.

Ich nehme das zurück. Habe gemeint, das irgendwo gelesen zu haben. Er empfiehlt aber die Mundstückübungen (Seite 22/23 in der deutschen Übersetzung)
Aber niergends steht, dass man das täglich 5min trainieren sollte.

Das ist richtig: Es ist viel besser, das mindestens 10 min. täglich zu machen.
Ich halte es für sinnvoller ähnliche Übungen gleich auf dem Sax zu machen, da man Sax spielen will und nicht Mundstück spielen will.


Das ist richtig: Ich halte es für sinnvoller, gleich ein Buch zu schreiben, anstatt zuerst die albernen Buchstaben zu lernen.
warum nicht gleich Obertonübungen, die sich direkt auf die Tongestaltung und Intonation beziehen ........ am besten als Longtones

Das ist richtig: Aber warum nicht gleich Blue Train von Coltrane zu spielen, anstatt die langweiligen Longtones zu üben?

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Re: Mundstückübungen? 27 Dez 2007 02:08 #49296

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Eben, das ist der Fehler, ich denke nicht, dass Mundstückübungen eine gute Vorübung fürs Saxspiel sind. Und schon gar nicht sind sie essentiell, so wie du sie gerade darstellst.
Ihr könnt die Mundstückübungen gerne machen, ich halte euch nicht davon ab. So wie ihr der Meinung seid, dass sie gut sind, bin ich der Meinung, dass sie überflüssig sind, außer einem Anfänger mal zu zeigen, was kontrolle bedeutet.
Ich halte vernünftige Ton- und Intonationsübungen für besser, weil sie zielorientierter, schneller, effektiver sind und zudem besser klingen.
Es geht bei Soundübungen auch immer ums Hören, und damit man sich auf dem Sax hört, muß man auch mit Sax spielen.
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Re: Mundstückübungen? 27 Dez 2007 08:30 #49300

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Leute hört auf :-) beginnt nun keinen Glaubenskrieg. Weder ist es völlig überflüssig, Mundstückübungen zu machen, noch sind diese das Ein und Alles. Ich denke, sie sind einfach eine sinnvolle Ergänzung und dienen der Erhellung von gewissen Zusammenhängen,können veranschaulichen, wie Zunge und Ansatz usw. zusammenhängen. Irgendwann sollten sie dann wohl auch wieder beiseitegelegt werden, bzw. werden mit aktuelleren Übungsinhalten ersetzt. Natürlich bleibt es das Ziel Sax zu spielen. Entscheidend ist doch, dass es Leute gibt, welche diese Übungen weitergebracht haben - das muss aber möglicherweise nicht für alle Leute gelten. Wers Kacke findet solls bleiben lassen. Mir persönlich gefällt auch nicht alles was zu üben wäre - auch wenn ich weiss, dass es gut wäre es zu tun. Vielleicht reift die Sache ja dann zu einem späteren Zeitpunkt.
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Re: Mundstückübungen? 27 Dez 2007 12:37 #49312

  • doc
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1) Glaubenskriege sind Sch***e.
2) "Wer heilt, hat Recht."

Dank der Übungen kriege ich endlich das Alto mit Normalmundstück in den grünen Bereich. Pitchcenter eben.
Beim offeneren MPC klappt das noch nicht, also arbeite ich daran zuversichtlich. Mir hilfts halt, muß nicht jedem so gehen.

Zur strittigen Frage der Empfehlung des Silencers durch Liebman: Das Jazz-Lab zitier(t?)en ihn irgendwo auf ihrer Site mit einer sehr wohlwollenden Bemerkung. Auf der Fleabay findet es sich noch heute, Gugel sei Dank.
Here"s what David Liebman says about the silencer:
"The world is full of surprises - people come up with something for everything. I have always told my students that when they practice on the mouthpiece alone (the first thing every day), be sure that no one they like is close by because the sound is beyond description. But Jazzlab has come up with a solution making this very important exercise doable in almost any situation. Great invention!!"

Ich hoffe, daß damit etwas etwas Klarheit entsteht.

Also daher: "Ej: Peace, ej!"
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Re: Mundstückübungen? 27 Dez 2007 12:45 #49313

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So wie ihr der Meinung seid, dass sie gut sind, bin ich der Meinung, dass sie überflüssig sind, außer einem Anfänger mal zu zeigen, was kontrolle bedeutet.

Ja, dafür sind die Übungen wirklich sehr gut.
Ich halte vernünftige Ton- und Intonationsübungen für besser, weil sie zielorientierter, schneller, effektiver sind und zudem besser klingen.

Welche Intonationsübungen gibt es denn / kennst Du denn? Mir bringt es für meine Intonation bisher am meisten, wenn ich mit Klavier und Stimmgerät Mundstückübungen mache. Auf Dauer ist das natürlich ziemlich langweilig, deshalb würde ich mich über ein paar Anregungen sehr freuen!
Kaufst du noch oder spielst du schon?

Tenor: YTS 62C, McHeinlein 9*, Rigotti Queen 2,5
Sopran: Cannonball Big Bell Stone Curved, Steamer, Rigotti Queens 2,5
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