lol ;D

Ich habe ja aus Lautstärke-Gründen so gut wie nie Mundstück-Übungen gemacht. Von daher werde ich zur Effektivität wenig sagen können. Für mich ists effektiv, weil ich die Übungen jetzt überhaupt machen kann.

Mit dem S-Bogen ist es aber schon deutlich anders als mit dem Silencer. Der S-Bogen reagiert ja kaum. (Zumindest bei mir.) Mit dem S-Bogen kann ich Töne bisher vor allem runterziehen. Mit dem Silencer ist es mehr wie mit dem Mundstück allein.

Ein kurzer Zwischenbericht: Heute abend habe ich mir die DVD zum Silencer angesehen. Technisch gesehen ist sie nicht die Creme de la Crema, aber ich finde sie informativ und sie hat mir zusammen mit dem Handbuch einen echten Aha-Effekt gebracht.

Das härteste auf der DVD war für mich die Obertonreihe: So weit wie der Musiker auf der DVD die spielt, habe ich die noch nie gehört: 9 oder 10 Obertöne! :-o

Ich kann immerhin schon die Oktave :-[

Ich habe es ausprobiert.
1. Mit dem Mundstück alleine spiele ich 1 Oktave und eine grosse Sekunde dazu (nach 1 Jahr üben mit dem Mundstück und Krach mit den Nachbarn)
2. Mit dem Silencer spiele ich kleine Septime (nach 1 Woche üben mit dem Dämpfer, die Nachbarn werden wieder freundlicher).
3. Mit dem S-Bogen spiele ich eine Quarte, ist aber doch recht laut und nicht ganz das wahre.
3. Gestern habe ich probeweise in der vollen S-Bahn mit dem Mundstück+Dämpfer eine Tonleiter gespielt. Hat sich nicht mal jemand umgedreht. Die Leute wissen gar nicht wieviel Übung es braucht um eine Tonleiter mit dem Mundstück zu spielen.....

Inzwischen habe ich eine Vergleichsaufnahme von normaler Sprache, Mundstück ohne Silencer und Mundstück mit Silencer gemacht. Und zwar mit einer Kugel in der Mitte des Raumes und ich etwa 2m davon entfernt. Leider ist die MP3-Datei 924kB groß, so dass ich sie hier nicht posten kann.

Visuell bestimmt:

- Normale Sprache liegt bei dieser Aufnahme maximal bei etwa -27dbFS

- Mundstück ohne Silencer maximal bei etwa -10 dBFS

- Mundstück mit Silencer maximal bei -21dBFS. Es gibt allerdings einen Ausreißer, bei dem ich mit Schalldämpfer auf etwa -19dbFS komme.

Die Zahlen sind allerdings trügerisch, weil Maxima. In Wirklichkeit variiert es ziemlich stark.

Ich bin mit dem Silencer sehr zufrieden.

Was mir mit Silencer noch aufgefallen ist: Ein bestimmter Ton kippt immer, egal, was ich mache. Also z.B. auch mit anderem Blatt.

So, jetzt bin ich mal etwas provokativ.
Wozu sollen diese Übungen eigentlich gut sein, was bringen die.
Nun gut, sie trainiren wahrscheinlich Muskeln und ansatz, aber da gibts doch garantiert übungen direkt am Sax, die man da machen kann.
Mal ehrlich, warum sollte ich mich mit dem Mundstück allein 10-20min pro tag abplagen, für eine Übungen deren Nutzen erst noch auf Sax übertragen wird. Ich kann doch auch direkt 20 min auf dem Sax Longtone und Oberton übungen machen. Da muß ich nicht erst umdenken, sofern das gelernte von den Mundstückübungen wirklich so eins zu eins übertragbar ist.

Wenn du nur auf dem Mundstück spielst, hast du keinerlei Unterstützung durch das Sax, dann musst du die ganzen Tonhöhen selbst machen. Jede kleine Ansatzschwankung führt sofort zu einer Tonänderung, du musst viel konntrollierter spielen, damit der Ton gleichmäßig bleibt.
Mach mal ein paar Tage lang vor den Obertonübungen noch die Mundstückübung, dann wirst du es merken. Müssen ja nicht gleich 20 Minuten sein.

Ja eben darauf will ich hinaus, was bringt mir das, ich werde nie auf der Bühne stehen, nur mit Mundstück, es sei denn ich hab mein Sax vergessen (schonmal passiert).
Warum sollte ich also das können wollen.
Der Kern ist, haben die Mundstückübungen wirklich einen exponetillen übungseffekt. Das zweifle ich an.

Ich denke, weil minimale Ansatzveränderungen auf nur dem Mundstück stärker ausgeprägt und daher schwerer zu kontrollieren sind, hat man hinterher den Ansatz mit Saxophon erst recht und einfacher unter Kontrolle. Es scheint also im Prinzip nur Training und Kontrolle für den Ansatz zu sein.

Die Übungen sind aber für den Anfang extrem laut und es können mehr unangenehme laute Klänge entstehen, deshalb kann ich das in meiner Wohnung nicht ausgiebig machen (hab"s schon mehrmals versucht). Daher ist auch die Wirkung des "Silencers" so gefragt.

Ja klar ist es Training, und klar reagierts empfindlicher, aber das nicht der Punkt auf den ich hinaus will.
Ich machs mal mit nem Vergleich deutlich.
Ein Gokart reagiert auch viel empfindlicher als ein Auto. Dennoch ist Gokartfahren kein Training zum Autofahren, sonder ist sogar abträglich.
Auf meinem Brancher habe ich nach zwei bis drei Tagen ne Septime hingekriegt, aber die letzen 3 Töne habe ich mit einer total anderen Kieferstellung sowie Beißen erzeugt. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man sich durch diese Mundstückübungen Sachen trainiert die man auf das Sax nicht übertragen kann und im schlimmsten fall, etwas antrainiert das dem Saxophonansatz schadet.
Wo sind denn die experten, die Lehrer und die besitzer der Liebman bücher, da muß doch dazu mehr drinne stehen.
Mich überzeugen die übungen nicht wirklich, und machen werde ich sie nicht, bloß weil alle anderen der Meinung sind, dass man sie machen muß, ohne überhaupt zu wissen, wie sie genau wirken.