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THEMA: Mundstückübungen?

Mundstückübungen? 15 Mai 2009 18:23 #74465

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Ja mit Stütze, natürlich, also das der Luftschub mit dem Zwerchfell erzeugt wird. Also genau genommen ist das Zwerchfell ja wohl so eine sehniges Muskelteil :ohmy: :dry: , dass Lungen vom Bauchraum abtrennt, Oder so ? Das Zwerchfell kann ja nicht atmen...aber ....oder sind es nur Sehnen und den Druck erzeugen die Bauchmuskeln, ? :woohoo: OMG. ... Bin ja kein Arzt, aber das Wichtige ist: Wir füllen beim Saxophonspielen, Singen, etc, immer zuerst den unteren Teil der Lungen, damit wird der Bauch und die Hüften und sogar bis in den Rücken hinein alles nach außen gedrückt. (Bauchatmung)
Jetzt komprimieren wir zuerst auch wieder den unteren Teil der Lungen um oben zu blasen. Es steht also eine Luftsäule vom unteren teil der Lungen bis ins Mundstück. Du kannst also mit dem Bauchmuskeln, Zwerchfellmuskeln?:blush: laut und leise spielen. Macht höllisch spaß und oben gibt's nichts mehr groß zu halten....
Alles geht ganz locker und du wirst vom Ansatz her nie müde und es gibt auch nie mehr dicke Lippen bei stundenlangen Mucken.....
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Mundstückübungen? 15 Mai 2009 18:29 #74466

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Die Eigenschwingung der Blattspitze kann man einfach hören, wenn man ein Blatt so an die Kante eines Tisches legt, dass der geschliffene Teil übersteht. Dann drückt man das Blatt mit zwei Fingern feste auf die Platte und zupft es vorne an. Ein Rico Royal 3er Tenorblatt schwingt bei mir auf dem B' und ein Rigotti 3er Alto auf F'', was ungefähr dem Abstand von Alto und Tenor entspricht. Dünnere Blätter klingen tiefer.

Bläst man diese Töne auf dem Mundstück, so hat man einen lockeren Ansatz und klemmt das Blatt nicht ab. Dass heißt, es kann möglichst frei schwingen, was besonders den Höhen zugute kommt.

Der Ansatz, den Tarnfisch beschreibt, setzt eine gute Lippenmuskulatur voraus, weil es paradoxer Weise mehr Kraft braucht, dass Blatt lockerer zu halten.
Dieses Paradoxon kann man nachempfinden, wenn man sich an einen Tisch setzt und mit einer Handfläche von unten gegen die Platte drückt (dabei bitte weiteratmen). Das kann man eine Weile gut aushalten. Nun lockert ihr den 'Ansatz', d.h. ihr drückt mit weniger Kraft von unten an die Platte, aber immer noch soviel, dass ihr sie feste berührt. Könnt ihr in dieser Stellung genau so lange drücken?

Einmal drücken wir, was das Zeug hält. Lockern wir den Druck, müssen wir das System plötzlich kontrollieren. Beim festen 'Ansatz' ruhen wir uns auf dem Gegendruck der Platte (des Blättchens aus). Das erklärt auch, warum bei ermüdendem Ansatz der Ton gequetscht wird und zu geht.

Das Zwerchfell sollte vollkommen unabhängig von den Lippen seine stützende Arbeit tun.
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Mundstückübungen? 15 Mai 2009 19:08 #74468

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meiner unmassgeblichen Meinung nach sind gute Stütze und ein nicht zu fester Ansatz auf dem Tenor Voraussetzungen für einen guten Ton, aber wo zB auch ich oft dran scheitere ist ein korrektes Atmen im Verlauf eines Stückes. Ich habe häufig das Problem bei Stücken, die eigentlich nicht für ein Blasinstrument geschrieben sind nach einigen Phrasen entweder zu viel oder zu wenig Luft für eine solide Stütze zu haben. Wenn sich ein Überschuss an verbrauchter Luft in den Lungen angesammelt hat wird die ganze Spielerei zum Eiertanz, ich hab das Gefühl von Erstickungssymptomen, ist zuwenig Luft in den Lungen, quetsche ich leider aus Not noch ein paar Töne aus mir raus. Ich hab bisher noch keine brauchbare allgemeingültige Regel für das richtige Atmen gefunden.
Wächst denn das Gras schneller, wenn man daran zieht?
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Mundstückübungen? 16 Mai 2009 09:41 #74477

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pue schrieb:
Die Eigenschwingung der Blattspitze kann man einfach hören, ......

Bläst man diese Töne auf dem Mundstück, so hat man einen lockeren Ansatz und klemmt das Blatt nicht ab. Dass heißt, es kann möglichst frei schwingen, was besonders den Höhen zugute kommt.....

...... Lockern wir den Druck, müssen wir das System plötzlich kontrollieren. Beim festen 'Ansatz' ruhen wir uns auf dem Gegendruck der Platte (des Blättchens aus). Das erklärt auch, warum bei ermüdendem Ansatz der Ton gequetscht wird und zu geht.

Das Zwerchfell sollte vollkommen unabhängig von den Lippen seine stützende Arbeit tun.

Hallo Pue, sehr geil..:) , solltest ein Buch über den Ansatz schreiben. Kennst Du das Lehrvideo von Joe Allard ?
Das MUSST Du haben, wenn Du es noch nicht kennst. Ich habe es als VHS (DVD gab's damals noch nicht) Ich wollte das schon immer mal überspielen, dann schick ich dir mal eine Kopie. Jo Allard war der Lehrer u.a. von Brecker und auch Dave Liebman (sagt man)
Er ist auf jeden Fall ein legendärer Typ und sein Ansatzvideo wirklich cool. Es gibt Mundstückübungen, und seine berühmte "Spiele ohne Oberlippe" übung und jede Menge "Disput" mit einem Schüler über Ansatz. Er gibt die absoluten Tips
Cheers, Tarni
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Letzte Änderung: 16 Mai 2009 09:43 von Tarnfisch. Begründung: Joe nicht Jo
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Mundstückübungen? 18 Mai 2009 09:18 #74514

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Wenn sich ein Überschuss an verbrauchter Luft in den Lungen angesammelt hat wird die ganze Spielerei zum Eiertanz, ich hab das Gefühl von Erstickungssymptomen, ist zuwenig Luft in den Lungen, quetsche ich leider aus Not noch ein paar Töne aus mir raus.

Das kenne ich sooo gut! Damit kämpfe ich auch immer wieder. Dachte schon an Asthma ;-) . Es wird etwas besser, wenn ich die Stücke gut kenne und mir die Luft dann besser einteilen kann, weil ich weiß wo es hingeht.
Und der Knackpunkt ist genau der von dir beschriebene. Statt zu stützen krampft das Zwerchfell. Der Ansatz verfestigt sich quasi von alleine und alles wird noch schlimmer.

Hab mir inzwischen angewöhnt im Falle des Falles einfach einen Takt auszulassen, erstmal tief aus- und dann wieder einzuatmen...Kann man sogar auf der Bühne machen...immer noch besser als mit blauen Lippen umzukippen :blink:

stromlose Grüße

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Jazz ist, was ihr draus macht ;)
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Mundstückübungen? 18 Mai 2009 10:04 #74515

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Das MUSST Du haben, wenn Du es noch nicht kennst. Ich habe es als VHS (DVD gab's damals noch nicht) Ich wollte das schon immer mal überspielen, dann schick ich dir mal eine Kopie.

Das wäre nett.

Zur zu vielen Luft: ich kenne das Problem von der klassischen Klarinette her, die hat weniger Luftdurchsatz. Beim Saxophon verwundert es mich etwas.
Vielleicht probiert ihr mal eine etwas größere Mundtsücköffnung mit einem etwas weicheren Blatt.
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Mundstückübungen? 18 Mai 2009 13:21 #74518

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Passt nicht recht zu den Mundstücken, aber ich kämpfe auch gerne mit der Luft.
Da muss ich manchmal einfach mal tief ausatmen und schon geht es besser.
Wobei ich auch immer versuche bei vielgespielten Stücken sinnvolle Atemstriche zu setzen, damit ich nicht auf dem letzten Drücker nach Luft schnappe andererseits aber auch nicht nach jedem Takt mehr Luft zu tanken, als ich verbraucht habe.

Besonders auf dem Bari habe ich das Problem, dass mir im piano die tiefen Töne wegbleiben oder das hohe a einfach nur "wegquietscht". Aber das ist wohl beides eine Frage des Ansatzes.
Eigentlich ist schon alles gesagt.
Nur noch nicht von allen.
Karl Valentin
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Mundstückübungen? 19 Mai 2009 14:50 #74541

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Wahrscheinlich saugt das Sax unendlich Luft. Vor allem bei tiefen Tönen, das ist mir aufgefallen, da muss ich mitunter Luft hamstern und die letzten Tönchen aus den Backen quälen. Klingt ebenso lausig. Ich hatte auch schon mit Ohnmacht zu tun, mir wurde ständig schwarz vor Augen. Ich versuche dann vorzubeugen, also extra lang und tief einzuatmen und habe schwups dasselbe Problem hinten herum: wo ich eigentlich Luft holen müsste, wird dann erst einmal ausgeatmet. Das alles ist nicht sehr meditativ, ich weiß, wie das klingt, darüber will ich gar nicht erst berichten.

Ich hatte behauptet, ich bekäme zu wenig Luft beim Spielen, aber mein erster Saxlehrer hat mich eines Besseren belehrt. Er fragte, warum ich ständig ausatmen würde, wo ich doch Luft holen wollte. Tja. Bis heute habe ich das nicht ordentlich im Griff. Wenn ein Stück sehr langsam ist, komme ich mit dem Atem hin, wenn es sehr schnell ist, ebenso. Aber wehe, recht lange und dann sehr kurze schnelle Töne wechseln sich innerhalb desselben Stücks ab, dann ist Holland in Not.

Bis jetzt dachte ich auch, Saxspielen wäre nichts für Asthmatiker oder Allergiker, weil man ja umweltbedingt ohnehin schon aus dem letzten Loch pfeift. Deswegen war ich heute Morgen beim Lungenarzt und musste einen Lungenfunktionstest machen. Man bläst in ein Plastik-Mundstück volle Lotte und atmet aus und wieder ein, während der Stiftplotter das erbärmliche Ergebnis in einen überdimensionierten Sollraum vermerkt. Na ja. Überrascht war ich. Ebenso der Arzt, der freudig verkündete, meine Lungenfunktion läge bei 120 Prozent. Wie schön. Der Arzt wollte wissen, woher die viele Luft kommt und ich merkte an, dass ich Saxophon spiele.

Das hat ihn glücklich gemacht. "Unbedingt dran bleiben", war sein Rat, und: "das Saxophonspielen trägt zu einer gesunden Lungenfunktion bei." Huh, ich glaube, als Allergikerin und Asthmatikerin werde ich nun bis an mein Lebensende Sax spielen. Wer will schon gerne von 120 Prozent in Richtung Erstickungstod absacken?

So, das hat jetzt nichts Mundstückübungen zu tun, ich weiß. ... Sollte endlich den Silencer wiederbeatmen, damit die Intonation besser wird und das verordnete Saxspielen nicht zu Gehörschäden in meiner Umwelt führt.

schöne Grüße :)
wallenstein
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Mundstückübungen? 20 Mai 2009 00:34 #74556

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Danke, war schön zu lesen!
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Mundstückübungen? 20 Mai 2009 10:24 #74568

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Na ja, zumindest haben doch Mundstückübungen und Atemnot etwas mit der Tonbildung zu tun. Und darum geht es doch, um den "guten Ton",oder??

Und ohne Luft kein Ton. Und schon gar kein schöner ;-) .

Ich strauchele immer wieder, wenn ich versuche piano schön und ausdrucksvoll zu spielen. Und auch wenn es mal so richtig krachen soll. Scheinbar neige ich dazu beim leise spielen quasi die Luft anzuhalten, um ja nicht die Kontrolle zu verlieren, mit dem Effekt, dass ich chronisch zuviel Luft hab..und daurch wieder zuwenig.

Ist überhaupt ein merkwürdiges Phänomen, oder? Wieso hat man Luft in der Lunge, mehr, als man loswerden kann und trotzdem das zwingende Bedürfnis einzuatmen?

@ wallenstein:

das sind ja gute Nachrichten für alle Lungengeschädigten. Ob 2 Stunden saxen 10 Zigaretten am Tag kompensieren? ;-)

Wenn schon unsere Altosaxes soviel Luft saugt, dann sollten wir beide es wohl nicht mit einem Bass-Sax versuchen:blink:

stromlose Grüße

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