.....dann ist man voll damit beschäftigt, das wiederzulernen, was man schon mal wusste.....


SlowJoe

Ganz einfach, von der Zielsetzung. Wenn ich im Bläsersatz der Band mein Programm gut spiele und ab und an 8 oder 16 Takte Solo spielen kann und ich mit dem was ich auf der Kanne zustande kriege zufrieden bin und ich trotzdem in der Entwicklung nicht stehen bleibe, dann lerne ich doch das, was ich brauch zu dem Zeitpunkt, wann ich es brauche. Oder?

Die Kanalisierung findet nicht durch die Argumentation: bin zu blöd oder zu alt statt! Ist im Übrigen kein Argument, sondern durch die Zielsetzung. Ist bei jedem so. Natürlich, du hast Recht, das Verständnis wird eingeschränkt. Aber jeder hat es selbst in der Hand nach und nach diese Einschränkungen aufzuheben. Zuerst das Wesentliche, dann das Unwesentliche.

Liebe Grüße Jochen

Für mich (55) ist die Sache easy: was ich brauche, wird gelernt - und was ich brauche, entscheide ich. Aus.

so iss et

Moin!

Meine Erfahrung (29) mit älteren Schülern ist einfach die, dass sie gerne bestimmte Dinge lernen mmöchten. Darauf gehe ich ein, denn das ist Sinn der Sache. Aber: Mit jedem kleinen Schritt, denn man weiterkommt, öffnen sich neue Türen und man sieht nicht nur, was noch gehen kann sondern auch, was man noch alles möchte.
Ich habe Schüler im Alter von 5 bis 62. Die Älteren sind einfach anfangs zielgerichtet und sagen bspw. ich möchte lernen, über dieses Stück ein Solo zu spielen. Dann sgae ich: Klar, kein Thema! Das machen wir!
Kann der SChüler dann irgendwann sein Solo sagt er plötzlich (und das ist wirklich meine Erfahrung): Was du mir gezeigt hast ist ja schön und gut, aber ich möchte das anders machen und mehr so oder so klingen!
Davon war jetzt vorher nie die Rede und ohne es zu merken oder zu wollen, ist die neue Tür da und man macht mehr als zuvor anvisiert. Man entwickelt sich ja auch in seinen Wünschen und Zielen, und ältere Menschen beim lernen eines neuen Instruments ganz besonders.
Den jungen Schülern ist es häufig egal, was sie lernen, denn: Hauptsache sie lernen!
Also, dass hat nichts mit altersstarrsinn zu tun sondern damit, erstmal die subjektiv wichtigen Dinge zu wählen um dann später zu merken, was noch alles wichtig ist. Und daran finde ich nichts verkehrt - es ist nur ein anderer Weg!
Grüße!
Christian

Na, ist doch n alter Hut: "der Appetit kommt beim Essen"!

LamaGeli schrieb:
Ohne den Nachsatz hätte mir Dein Statement sehr gut gefallen.
Ich bin auch älterer Anfänger (Habe mit 54 mit dem Sax angefangen) und habe ganz konkrete Vorstellungen, was ich jetzt lernen will. Nicht morgen oder übermorgen. Das entscheide ich nämlich morgen oder übermorgen. Und dann ist morgen oder übermorgen wieder jetzt. Jetzt will ich die Stücke im Real Jazz Book nach Noten spielen können. Morgen will ich vielleicht über das eine oder andere Thema improvisieren. Vielleicht. Und wenn es morgen so ist, dann entscheide ich morgen entsprechend. Nicht heute.
Liebe Grüße
Bernd

GENAU!!