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THEMA: Musiker als Ware

Der individuelle Ton 06 Mai 2010 22:15 #90142

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Ein Musiker trinkt nicht oder nimmt Drogen, weil Musik machen oder Boxen bessere Karrierechance bieten. Er ist wahrscheinlich auch nicht sensibler als Heidrun Hellweg aus Dittersdorf. Die trank, wie wir wissen, nicht und hat Kunsthandwerk gelernt. Wurde 83 Jahre alt und hinterließ 2 Söhne, eine Tochter, zwei Enkel sofie ihre Katze.


Andere Zeit, anderer Ort. New York 1938, ob weiß oder schwarz:

Ich trinke, weil ich Musik mache während alle anderen trinken, und weil ich nicht nach Hause gehe, wenn ich mein Köfferlein geschlossen, sondern mich nun in der gleichen Kneipe belohne, unter euphorisierten, alkoholisierten Menschen, die mich feiern.

Ja, du holst dir deinen Lohn ab, diskutierst mit den Kollegen, schmiedest Pläne, triffst die Musiker aus den anderen Kneipen. Und dann machst du 'ne Session und bekommst noch mehr Durst. Man hat es geschafft, man ist wer und die Radioanstalten reißen sich um dich. Morgens um fünf kommst du in dein Zimmer. Es ist die gleiche Wüste, die du gestern um 16:00 verlassen hast.

Morgens um 10:00 musst du wieder raus, Plattenaufnahmen machen. Das schafft dich, aber mit ein bisschen Koks geht auch das. Du machst die Aufnahmen, du warst gut, schlägst dich danach in der Stadt rum, weil du gleich wieder in der Kneipe spielst.

Du bist müde, war zu wenig Schlaf. Ja ja, ich hätte früher nach Hause gehen sollen, gestern Abend, aber dann hätte ich die Jungs nicht getroffen, hätte nicht gejammt und nicht dieses phantastische Angebot erhalten...

Mit dem Ruhm kommt das Geld, das ist gut, Koks ist teuer und die Mädels wollen auch ausgeführt sein, der Terminplan wird voller, man gibt Interviews, Fototermin, Pressekonferenz, Proben für die neue Show und jeden Abend in den Club. Und jeden Abend wird es spät. Du kommst gar nicht dazu, dir mal ne größere Wohnung anzuschauen und außerdem weißte eh nicht, ob's nächstes Jahr nicht an die West Coast geht. Deine Freundin hat dich nach zwei Wochen wieder verlassen. Sie sagt, sie sieht dich kaum noch und würde auch mal gerne einen Abend mit dir ausgehen und das es ihr jetzt reiche.

Das verkraftest du, schließlich hast du den neuen Vertrag. Der neue Vertrag bedeutet noch mehr Arbeit, aber jetzt wirst du endgültig berühmt. Deine Platten gehen weg wie warme Semmeln, alle wollen den hippen Sound hören. Der Sound ist dein Kapital. Du tourst, deine Familie ist dein Manager, sind deine Kollegen...

...und dann, Krise! Der Körper packt's nicht, du wirst krank, der junge Saxophonist mit dem coolen Ton spielt nun für dich. Er hat Erfolg. Nach drei Wochen hast du dich erholt, aber die Truppe ist weg. Du hängst dich ans Telefon, aber alle Bands sind besetzt. Vielleicht hast du ja wirklich ein wenig abgebaut in den letzten Jahren, die letzten Aufnahmen musstest du dreimal die Nummer einspielen, bis sie zufrieden waren.

Du bist raus. Noch hast du Kohle, gehst wieder in deine alte Kneipe. Inzwischen aber spielt die nächste Generation. Du kehrst zurück in den Zimmer und irgend wann begreifst du, dass du verbrannt bist, du hast keine Freunde, keine Familie, kein Hobby, keine Arbeit. Du kennst nur Leute, die dich nun fallen lassen, mit dem, dessen Licht erloschen ist, nichts mehr zu tu haben wollen. Man sieht dir dein Elend, deine Traurigkeit, deine Ausgezehrtheit, den massiven Raubbau an deinem Körper an. Manche erkennen dich noch und zeigen auf dich. Die einzigen, die dich nie verlassen haben, waren die Drogen.

Ok, ich bin fertig, aber wisst ihr was, ich hatte wirklich einen großen Ton.



Nein, da ist keiner labil, der da hat verdammt hart gearbeitet. Er hatte nie eine Chance, gesund und zufrieden, mit Familie, Freunden, Rente, Interessen und Hobbys aus dieser Nummer heraus zu kommen.
Er hatte noch nicht einmal wirklich die Chance, ohne Drogen in die Nummer rein zu kommen. Der Ruhm war hart erkauft, der Künstler meist Tod, bevor die zweite Auflage seiner Platten in Druck ging.

Das ist nicht das Schicksal weniger Labiler, sondern mehr oder weniger das Schicksal aller Jazzgrößen von 1930 bis 1960. Da gab es Sensible und Harte, Suchtgefährdete und von der Anlage eher Resistente; das Musikergeschäft hatte seine eigenen Gesetze.

Ich finde, das ist nicht wirklich ein Modell fürs 3. Jahrtausend. Das Interesse des Volkes an solcher Menschenverbrennung wird geringer (sei es auch nur, weil ich mich abwende, hehe) und der kollektive Gedanke größer. Schallplatte und Rundfunk sendeten fast 100 Jahre nur in eine Richtung, so dass der, der sendete, bestimmen konnte, was die Masse zu hören bekommt.

Heute ist die Technik weiter und wir senden in beide Richtungen. Das Publikum hat sich emanzipiert, sendet und empfängt gleichzeitig. Schöpfer und Rezipient sind nicht mehr scharf voneinander zu trennen. Deshalb auch die Diskussionen über Sinn und Zweck des Copyrights, das hinfällig wird, wenn alle alle kopieren. Wir sind alle copycats geworden, nähern uns den Ameisen und Vogelschwärmen an, haben einen großen Schritt dahin geschafft, uns zu synchronisieren. Ist Individualität als höchstes Ziel der Selbstverwirklichung vielleicht gar nicht mehr so angesagt?

Die Kunst von heute reflektiert diese Entwicklung. 1964 gehörte es zum guten Ton, den guten Ton zu zerstören (höre Albert Ayler). Das Mark VI schaffte es in den 70ern, den guten Ton neu zu definieren und synchronisierte zeitweilig die Saxophon spielende Welt. Heute spielt man Ethno auf möglichst fremden Instrumenten und versucht sich in Globalisierung.

Spass beiseite: wahrscheinlich schaffe ich es wieder nicht, mich hier zu profilieren.
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Der individuelle Ton 06 Mai 2010 23:26 #90147

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ja, da fehlt jetzt einfach der facebook-gleiche Button "Gefällt mir" -- thumbs up, wie gesagt -- du bist profiliert und ich muss mir nicht die Finger wund schreiben.

Mein Posting war vor deinem fertig, aber meines steht unter deinem. Daher schließt dein Blau-auf-Weiß an meinen Dialog ganz unten an, aber in Zeiten des Cross-Media und Cultured Mix, wäre es doch gelacht, wenn man nicht auch noch den verdammten Anachronismus zähmen könnte!

Du schreibst:
Das kann ich nicht unterschreiben. Was ist schlimmer, als zu zerbrechen? Das genau ist der (Kino-)Stoff, aus dem die armen Poeten und der kaputte Jazzstar gestrickt werden. Er starb für die Kunst! Sie nahmen ihm alles, nur seinen Ton konnten sie ihm nicht nehmen, was für ein Held.

Ich finde, das genau ist der Stoff aus dem Hollywood-Filme gemacht werden. Da ist auf der einen Seite der Underdog, der sich durchbeißt oder eben der gefeierte Star, der schließlich tief fällt und zugrunde geht. Und die Fans wollen das. Zum einen, weil ihr Verständnis von Moral bestärkt wird, zum anderen, weil sie lernen: aha, die Großen waschen auch nur mit Wasser.

Es gibt viele Künstler, die in Drogen und Missverständnis zugrunde gegangen sind oder zerstört wurden, aber es gibt ebensolche, die unbeschadet ihre Karriere bis ans Ende ihrer Tage durchlebt haben. Nur eben kräht kein Hahn mehr nach ihnen. Kein Hahn kräht nach stromlinienförmigen Biografien. Wenn Pres also "nur" seine Musik gemacht hätte, und wäre er nicht zugrunde gegangen -- welchem Nimbus würde seinem Namen heute noch anhaften?

Oder fragen wir anders: Wenn du als Autor eine Biografie schreiben solltest -- entweder über Lester Young oder über Dizzy Gillespie, welchen der beiden Musiker würdest du wählen?
Ich finde das eher traurig und in der Sache falsch. Nochmal meine Theorie: sie haben ihm seinen Ton entwertet und daran ist er gestorben.

Nein, das glaube ich nicht. Oder er müsste extrem labil und übersensibel gewesen sein. Aber du schreibst im nächsten Satz:
Die These, dass gerade besonders labile Menschen Stars werden, finde ich abenteuerlich und bedient genau das gleiche Klischee des genialen, aber armen Künstlers.

Ich kenne seine Biografie nicht, aber ich fühle das Dilemma: in deinen Augen kann er nicht labil gewesen sein, denn das ist klischeebehaftet. Also haben "sie" ihn kaputt gemacht. Doch wer sind "sie" und wo sitzen "sie"?

Mir wäre lieber, die Genie- und Künstlerpersönlichkeitsdiskussion unabhängig von seinem eigenen Ton zu führen, dann fällt es denjenigen, die einen eigenen Ton zu meinen haben leichter, zuzureden, ohne sich gleich im selben Atemzug mit einem Genie nennen zu müssen.

Warum? ich denke unbedingt, dass ein Künstler/Künstlerin labiler oder sensibler oder feinnerviger sein muss als das Umfeld, dass ihn/sie umgibt. Sonst schafft er/sie nicht mehr als eine Reproduktion oder allenfalls Kunsthandwerk. ich sehe das sowohl in meinen Bemühungen im Schreiben, wie auch im Malen oder Musizieren und zwar nicht nur bei mir, sondern auch bei all den anderen "Kümstler"kolleginnen: in dem Moment, in dem versucht wird, der Stil eines Großen zu kopieren, verliert der Künstler seinen individuellen Ausdruck. Man kann aber auch sagen, dass er diesen freiwillig zurückstellt. Zumindest für eine gewisse Zeit. es geht um Formgebung, um Rhythmus, Intonation, ums Notenlernen und viel auch um graue Theorie. Dann kommt natürlich irgendwann der Moment, in dem ein Schüler ins kalte Wasser springt und sich freipaddeln muss. Nicht alle erreichen diesen Punkt.

Allerdings gibt es nur wenige Genies. In erster Linie deshalb, so denke ich, weil die meisten meinen, dass es vor ihnen und nach ihnen zig andere gegeben hat und geben wird, die "es" besser können und das ist in meinen Augen auch realistisch. (ja ja, tradiert!) Immer wieder werden aus einer geringen Zahl Künstler einer oder zwei herausgefällt, die noch der Spitze die Krone aufsetzen! Ich sage jetzt nicht Genies, aber ich meine Genies, und wenn sie sich im ersten Schritt nicht freigepaddelt hätten -- wer weiß, ob sie jemals gemerkt hätten, dass mehr in ihnen steckt?

Genau in diesem Zustand muss der Künstler sich jetzt befinden (stimmt das?) in dem er fortan unter die Räder der Maschinerie gerät, die du als "sie" bezeichnest. Mein Frage ist, wie bewusst der/die Künstlerin zu diesem Zeitpunkt ist.

Mag sein, dass ein Genie auf Wolke sieben schwebt und gar nicht bemerkt, wie es in die Fänge des Reißwolfs gelangt. Dann kann man aber vermuten, dass die Wolke sieben ihn in gewisser Weise auch schützt und "sie" (auf der Gegenseite) sich an dem Künstler auch arg die Zähne ausbeißen müssen. Dann erscheint der Künstler nicht pünktlich zu einem vereinbarten Termin (oder Auftritt --) und man kann nie voraussagen, wie ein Auftritt mit diesem Künstler sich gestaltet. Ja, was?

Sind wir jetzt an dem Punkt, an dem sein Ton entwertet werden muss und er anfängt, daran zu sterben?

Was passiert im Folgenden? Der Künstler findet sich plötzlich in einem anderen Milieu wieder. An dieser Stelle empfindet er Glück oder Unglück, je nach Veranlagung. immerhin reflektiert er sich als Mensch und auch -- etwa dergestalt: "noch vor einem Jahr habe ich die Hölle durchgemacht, jetzt bin ich einen Schritt weiter." Der Erfolg tut ihm also nicht gut. Ich frage mich, ob er Familie und Freunde hat und welche die Ratschläge sind, die Freunde und Familie ihm auf den Weg geben.

Aus irgendeinem Grund macht der Künstler aber dennoch weiter und nun endlich muss der Punkt kommen, an dem "sie" ihm seinen eigenen Ton nehmen und er daran stirbt. Kannst du das bitte einmal zeigen? ich meine szenisch zeigen? Ich stelle mir das so vor (in etwa diesem Dialog -- ich bin allerdings nicht in der Musikerszene):
"Okay, alter Freund, du hast jetzt zwei Möglichkeiten: den Gig heute Abend hinlegen und zwar verdammt nochmal nüchtern. Nüchtern, hast du verstanden? Andernfalls ... "
Andernfalls was? Pres schwieg. Does Stimme bereitete ihm Kopfschmerzen. Die Töne schwollen an, machten an den falschen Stellen Pausen und donnerten zum Schluss wie ein Staccato. Was hatte er gesagt? Er hatte von einem Gig gesprochen.
"Herrje Mann, es sind zwei Stunden --" Does Stimme klang versöhnlich.
"Ich habe eine Flasche Gin geleert", gestand Pres und spürte, dass er lallte, das Wort Gin kam nur schwer über die Lippen.
"Pres, ich meine es gut mit dir."
Gut? Was zum Teufel war für so einen gut?

Was passiert weiter? ich würde gerne einmal sehen, wie "sie" ihm im Folgenden den Ton nehmen oder dieses Vorgehen [biografisch] zumindest einmal verstehen.

Danach können wir wieder getrennter Meinungen sein :-)

viele Grüße,
von wallenstein
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Der individuelle Ton 06 Mai 2010 23:31 #90148

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Hi,

dieses Szenario leistet doch dem Mythos gequälter Künstler Vorschub. Ersetze Session mit Besprechung oder Geschäftsessen, Musiker mit Geschäftspartner, Plattenaufnahmen mit Bilanzmeeting etc. Kommt dasselbe dabei raus, fürchte ich.
Und was das im-Geschäft-sein angeht: Die meisten Selbständigen kennen dieses Problem, dass irgendwann nichts geht. Diese Verheizen von Arbeitskraft und Phantasie geht an allen Fronten weiter und härter als je zuvor. Bei Schriftstellern, Bildhauern, Bankern und Bauarbeitern. Der Druck nimmt zu, die Gier nimmt zu. Jede andere Wahrnehmung ist meines Erachtens Augenwischerei.
Die Globalisierung funktioniert lediglich da, wo Geld im Spiel ist. Überall sonst sucht man wieder die kleinere Einheit, die Region, die stad, das Dorf, die Familie, den Dialekt. Die Entwicklung ist umgekehrt. die Welt wird im neuen Jahrtausend nicht besser werden. Das ist Illusion. Abseits von gut und schlecht. Je größer die Welt da draußen, desto wichtiger muss der Einzelne wieder werden. Mit seiner individualität. Meinetwegen auch seinem Ton, wenn ihm der wichtig ist.

Boxer dopen sich nicht. Natürlich nicht. Ebenso wenig wie Radfahrer. Oder Sprinter oder sonstwer ;) Das Problem ist allenthalben. Und Musiker sind sensibler - sensibler, was Klänge und Musik anlangt. Tänzer sensibler für Bewegungen. Versicherungmathematiker sensibler für Zahlen.

Es geht nicht um Profilierung, sondern darum einen Standpunkt zu haben, eine Position, meinetwegen auch eine Warte, das alles zu beobachten. Die Welt ist voll von geschäftiger Beliebigkeit. Es tut gut, zu sehen, dass da auch noch anderes möglich ist.
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Der individuelle Ton 06 Mai 2010 23:31 #90149

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Moin !

Ich bleibe dabei!

Es können immer noch Originale entstehen, auch klanglich, nur differenzierter!

Wenn in jedem zweiten Satz Resignation durchschimmert, dann bedeutet das unweigerlich
sich mit einer demotivierenden Sichtweise zu arrangieren!

Hobbyspieler haben einen gewaltigen Vorteil, sie müssen nicht davon leben, und deshalb können sie sich voll und ganz auf die Entwicklung ihrer Spielkunst konzentrieren, und zeitlichen Druck gibt es nicht!

Dieses unser Hobby oder Steckenpferd, benötigt die MOTIVATION das immer noch etwas Neues entstehen kann!

Hat keinen Zweck, lohnt sich nicht, oder hat keine Bedeutung mehr etc., das ist das Verschließen des Weges zu neuen Ufern, das ist die Asche! :(

Hört auf das Feuer, es funktioniert und geht immer noch! ;)


LG Hans
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Reeds-Shop

Der individuelle Ton 06 Mai 2010 23:48 #90152

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Hi,
Es können immer noch Originale entstehen, auch klanglich, nur differenzierter!

Ja! Es entstehen ständig welche. Davon bin ich überzeugt. Daran könne wir gar nichts ändern. Menschen wollen anderen zusehen oder -hören, die Dinge können oder zu sagen haben, die sie nicht können oder kennen.
Ich bin nicht resigniert sondern versuche realistisch zu sein. Und auch das nur unter Druck.
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Der individuelle Ton 07 Mai 2010 00:02 #90153

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bluemike schrieb:
Hi,
Es können immer noch Originale entstehen, auch klanglich, nur differenzierter!

Ja! Es entstehen ständig welche. Davon bin ich überzeugt. Daran könne wir gar nichts ändern. Menschen wollen anderen zusehen oder -hören, die Dinge können oder zu sagen haben, die sie nicht können oder kennen.
Ich bin nicht resigniert sondern versuche realistisch zu sein. Und auch das nur unter Druck.


Moin Mike!

Ich weiß, ich höre den Geist deiner Interpretation in deinen Songs, extrem ehrlich und überzeugend! :)

LG Hans
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Der individuelle Ton 07 Mai 2010 13:39 #90180

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Guten Morgen allerseits,

Ein paar lose Anmerkungen vorweg:

Wenn alle sensibel für ihren Beruf sind, warum koksen denn nicht alle?
Ein Geschäftsessen ist keine Session in aufgeheizter Athmosphäre nachts um 2:00.
Plattenaufnahmen sind Plattenaufnahmen. Ein Bilanzmeeting wird es nicht gegeben haben vor 80 Jahren.

Globalisierung findet natürlich da statt, wo Geld ist. Das alles immer schlimmer wird, ist ein subjektives Gefühl. Würde alles immer schlimmer, so wäre es schon lange nicht mehr auszuhalten. Ist wie mit dem Bösen im Menschen. Überwöge das Böse, dann wäre der Mensch im Laufe der letzten Millionen Jahre zum Monster mutiert. Überwöge das Gute, wäre er heute ein Heiliger. Die Natur lehrt mich anderes. Kein Fluss fließt nur rechts herum und die große Idee, wer immer die auch hatte, ist dieses Mäandern, dieses Swingen von hier nach da und wieder zurück.
Womit belegt sein sollte, dass es nicht immer schlimmer wird, sondern meist lediglich anders.

Dieses Andere will ich aufzeigen, den Paradigmenwechsel in den letzten 80 Jahren.

Wo ich gerade beim Bösen war, wird es Zeit, 'sie', die ach so böse Maschinerie zu erklären und wie sie des Künstlers Seele stahl. Nein, kein Rädchen dieser Maschinerie ist böse; es ist die Technik, die ganz plötzlich Dynamiken entwickelt, die stattfinden, bevor sie vom Menschen überhaupt gedacht werden können. Am Beispiel Internet kann man es wohl gerade in diesen Jahren wunderbar nachvollziehen. Auch ohne die Microsofts und Googles, ohne die großen Profitöre der neuen Technik würde das Internet ähnliche Auswirkungen haben. Auswirkungen, die wir gerade, und zwar mit Verspätung, erahnen können.

Anfang des 20. Jahrhunderts noch gab es kein Radio, die Schallplatte war noch nicht kommerziell nutzbar und die Kompositionen der Songwriter für Musicaltheater wurden vertrieben, in dem sie den Käufern von einem Pianisten vorgespielt wurden. So fuhr der musikalische Leiter eines Theaters in die Tin Pan Alley nach New York und ließ sich in einem der vielen kleinen Vorführräume die Songs vorspielen, dessen Noten er darauf hin erstand. Viele der noch heute bekannten 'Standarts' wurden damals auf diese Weise 'vervielfältigt'. George Gershwin z.B. war einer der Vorführpianisten.
Eine andere Methode waren die Lochstreifenklaviere, die mechanisch und von alleine die beliebten Melodien spielten.
Klangerzeugung und Vervielfältigung brauchten aber immer noch ein Originalinstrument.

Die Normierung der 78upm Schellackplatten, damit die Jukebox und der Aufbau der Radiostationen in den 20er Jahren war eine technische Revolution. Musik konnte erstmalig über ein externes Medium vervielfältigt werden.

Das bleibt nicht ohne Folgen für die Musiker. Das Publikum wollte die neuen Hits, die sie aus der Jukebox kannten genau so auch beim Livekonzert hören. Auf die normale 10-Inch-Platte passten gerade mal 3 Minuten Musik auf eine Seite. Also waren die Stücke auch für 3 Minuten arrangiert. Also wurden sie auch so aufgeführt. Das Vervielfältigungsformat greift also direkt in die musikalische Aufführungspraxis ein. Die Leute wollten die Soli der Stars genau so hören, wie sie die von der Platte her kannten. Deshalb mussten die Jungs jeden Abend das gleiche Solo spielen.

Das nur als zwei Beispiele direkter Beeinflussung der Musik durch die neu entstandene Industrie. Verbunden ist eine solche Rückkopplung mit der Konsequenz, dass die Musik sich nicht weiter entwickelt und stirbt. Selbst ein gutes Arrangement leidet, wenn es über zwei Jahre täglich abgespult wird. Wie sich das auf die gesamte Qualität eines Orchesters auswirkt, hörte man an Aufnahmen des Duke Ellington Orchestras vor und nach 1930.

Natürlich orientierten sich die Labels anfänglich am Publikumsgeschmack, aber nur insofern, dass sie die neuen Moden aufgreifen. Da sie die Verbreiter sind, legen sie selbst fest, wen von den Orchestern sie nun groß raus bringen. Benny Goodmann wurde nicht durch Liveauftritte berühmt, sondern durch Werbung für Rizz Cracker. Er wurde nicht gesendet, weil er berühmt war, sondern wurde berühmt, weil er gesendet wurde.

Und da alle Musiker berühmt werden wollten und gutes Geld verdienen wollten, arrangierte man sich mit den Arbeitsbedingungen, die die Plattenfirmen diktierten. Und die machten auch nicht davor halt, den Sound ihrer Produktionen zu bestimmen. Ein Star war mit seiner Spielart und seinem Sound verbunden und wenn sich das gut verkaufte, wurde natürlich auch das konserviert. Der Musiker mit seinem Stil wurde zum Produkt.

Nun kommt noch eine andere Komponente hinzu, die ich schon mehrmal beschrub, aber wenig Beachtung findet: der Wertverlust durch Vervielfältigung. Druckt man Geld nach, verliert es an Wert, wird viel Öl gefördert, so wird es billiger. Werden mehr Platten verkauft, so werden sie billiger. Wenn du dir die großen Künstler in's Wohnzimmer holen kannst, so kannst du sie bewundern und verehren. Das spürt der Künstler aber nicht. Die Musiker waren bestimmt nicht umsatzbeteiligt. Die Kommunikation ist einseitig. Die Musik gefroren.

Anders live: du spürst jede Reaktion des Publikums, setzt dich jeden Abend mit deinem Gefühl und diesen Reaktionen auseinander. Diese Kommunikation führt dich sicher auf deinem kreativen Weg und lässt dein Spiel wachsen. Das Handwerk des Musikers und gerade improvisierender Musiker besteht darin, mittels dieser Kommunikation Gefühle zu transportieren. Und das sind meist ganz enge, persönliche Gefühle, die man dem Publikum anvertraut. Es ist wie ein geheimes Band, das Künstler und Zuhörer bindet.

Die Intimität dieser Gefühle hört man auch auf den Platten. Der Musiker übertragt seine Spielweise ins Studio und schafft es, die gleiche Intensität dem Tonträger zu übermitteln. Schon hier passiert aber Wesentliches. Es ist eben dieser Übertrag von der Live- auf die Studiosituation. Der Rezipient ist für den Musiker nicht mehr da. Der Kommunikationsfluss gestoppt. Es ist die Absurdität, die es hat, wenn man einem Neumannmikrophon zu verstehen gibt, dass man nur es und kein anderes liebt. Komisch genug, wird nun zu allem Überfluss diese Botschaft den letzten Winkel der Welt geplärrt.

Die Label orientieren sich an ihren Verkaufszahlen und bestimmen somit, welchen Sound sie verkaufen.
Was für die Musik allgemein gilt, gilt auch für den Ton des einzelnen Musikers.


Um einem Argument im Vorhinein zu begegnen: ich weiß, andere haben es in anderen Berufen auch schwer. Ich will hier auf keine Tränendrüse drücken, sondern setze mich ganz einfach mit meinem Handwerk auseinander. Ich mache mir bewusst (deshalb schreibe und diskutiere ich überhaupt), welche Risiken und Chancen die Technik in meinem Beruf mit sich bringt und wo mein eigener künstlerischer Anspruch ist.
Vieles von dem, was ich schreibe, ist unscharf und eher ein Gefühl. Mittels der Diskussion darüber gewinnen meine Gedanken an Schärfe. Vielen Dank dafür. Noch jet: ich komme häufig so rüber, als wollte ich andere oberlehrerhaft überzeugen. Das ist nun gar nicht meine Absicht. Ich brauche meine Sparringspartner doch.
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Der individuelle Ton 07 Mai 2010 14:55 #90182

  • Dreas
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Hi Pue,

zwei kurze Anmerkungen.

1.
In allen Berufen wird die Luft oben extrem dünn, sprich der Druck sich an der Spitze zu halten sehr groß.

Es gibt Millionen Golfspieler weltweit, einige Hunderttausend Profis,
und nur die besten 100 können sehr gut von ihrem Job leben.

Es gibt Millionen Manager in Deutschland, aber nur die Vorstände der
der größten Unternehmen in Deutschland verdienen deutlich im siebenstelligen Bereich pro Jahr.

2.
Es stimmt, das durch Vervielfältigung der Musik der eigentliche Wert sinkt, aber diese Vervielfältigung ermöglichte es erst Musikern (an der Spitze) sehr reich zu werden.

Ein kleinerer Wert je Stück, aber dieses millionenfach verkauft bringt das Geld. Das Gesetz der großen Zahl.

Beste Grüße,

Dreas
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Der individuelle Ton 07 Mai 2010 15:09 #90185

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Hi,

vorausschickend:
Mittels der Diskussion darüber gewinnen meine Gedanken an Schärfe. Vielen Dank dafür.

Genau so verhält es sich. Ansonsten müssten und bräuchten wir nicht darüber reden und könnten dies nicht in einem halbwegs entspannten Kontext tun.

Wenn alle sensibel sind, warum koksen dann nicht alle?
Warum sind nicht alle Tiere Regenwürmer? Warum kann ich mit dem Auto auf der Straße fahren und nicht umgekehrt? Nirgendwo ist die Bedingung fixiert, dass der Sensible an sich Drogen nehmen muss. Diese zwingende Verquickung halte ich so oder so für Sozialkitsch.

i.Ü.: Bilanzmeetings gab es sogar schon vor über 80 Jahren, lediglich das Wording (um diesen Neologismus zu verwenden) war anders.

Dafür, dass vieles schlimmer wird, gibt es als zuverlässige Indikatoren die Kriege. Eine Technologie, die es ermöglicht, binnen weniger Minuten ganze Landstriche zu entvölkern, hat es zuvor kaum gegeben. Die Wucht, die kriegerische Auseinandersetzungen im Laufe der Menschheitsgeschichte erhielten, markiert eine stetige Kurve nach oben. Um dem Einwand vorzubeugen, dass Musik nicht Krieg ist: Man nimmt die Parallelen, wo man sie findet. Zumal diese Technologie durchaus Analoga in allen anderen Bereichen des Lebens hat.

Sicher - es wird nicht alles schlimmer - aber auch nicht dauerhaft besser. Und die Natur wird man als gütiges, ausgleichendes Element nicht zur Erklärung bemühen dürfen, denn die sucht kein Gleichgewicht (wenn man sie verpersönlichen will). Jede Population, ob dies nun das Ruprechtskraut oder der Biber ist, ist in nuce, also bereits beim einzelnen Wesen auf möglichst große Vervielfältigung programmiert. Besteht die Möglichkeit dazu, dann wird sie realiter auch erfüllt. Soll heißen, dass übergroßes Wachstum mit anschließendem Aussterben der betroffenen Art öfter geschehen ist, als das Gegenteil. Entwicklungen pendeln sich nur manchmal ein. Manchmal schwingen sie bis zur Katastrophe. Wenn man jetzt den Rahmen nur ein wenig aufzieht, um zu behaupten, die Natur, der Erdball, das Sonnensystem, die Galaxie erhielten sich selbst, dann ist das Wunschdenken. Keines dieser Systeme ist tatsächlich stabil.

Über die Entwicklung der Technik, was Musik angeht, muss man nicht reden. Das sollte bekannt sein. Ein Punkt fehlt meines Erachtens noch, wenn man schon darauf abstellen will: Die Entwicklung der elektrischen Verstärkung führt sukzessive ebenfalls zur Entfremdung des Musikers von seinem Publikum. Neben der gute, alten handgemachten Musik im Club, der heimeligen Atmosphäre dort und der familiären Umgangsweise gibt es auch noch die Konzerte in den großen Stadien, wo man als Zuschauer eigentlich nur noch weiß, dass der betreffende Musiker da sein muss, weil man ihn auf einer Leinwand sieht. Und auf Seiten des Musikers spielt man nur noch ins Scheinwerferlicht, ohne eigentlich zu sehen für wen. Auch das ist live. Und auch das hat die Musik nicht beendet. Und immer noch finden sich Musiker, die Musik machen wollen, auch wenn sie ihre Liebeserklärung einem nahzu unsichtbaren Publikum oder einem Mikrophon machen müssen.

Der wesentliche Punkt dabei ist: Nicht das Medium ist der Rezipient. Ich mache auch dem Papier keine Liebeserklärung, wenn ich einen Brief schreibe und nicht dem Telefonhörer, wenn ich ihn benutze, um etwas zu sagen. Natürlich transzendiert man diese Medien. Je jünger, desto müheloser. Mögen die Medien wechseln - die Botschaft bleibt die gleiche. Und die wird (offensichtlich) verstanden, ob sie jetzt als Live-Stream, als SMS, als wasweißichwas kommt.

Und noch etwas zur Performance: Hier wird immer davon ausgegangen Musik = improvisierte Musik. Ich glaube, das ist eher der Sonderfall. Die allermeiste Musik ist in ihren Abläufen festgelegt. Bei klassicher Musik gilt dies ohnehin, wenn man von der Aleatorik absieht. Trotzdem scheint es auch dort erstrebenswert zu sein, einen persönlichen Ton (Kreisler, Güttler, Scherbaum) hervorzubringen - wenn auch innerhalb der Norm des Verlangten. Wenn man hier den eigentlichen Akt der Schöpfung zum Komponisten verlagern will, dann muss man doch fragen, wo der sein Publikum im Moment des Entstehens verortet.

Ob Musik jetzt von Haus aus eine produzierende (improvisierende) oder reproduzierende Kunst ist, darüber kann man immer noch streiten.
Aber dass sich die Musik am besten verkauft, die den meisten Menschen gefällt, hat sich sicher nicht geändert, seit Musiker für ihr Brot Musik machen.
Der Aspekt mit selten=teuer und viel=billig stimmt für mich auch nicht. Das Angebot muss auch nachgefragt werden, sonst stimmt der ganze Zusammenhang nicht. Für Erdöl ist er sicher richtig, weil riesiger Bedarf da ist. Und deshalb wird auch die Verknappung zu höheren Preisen führen. Wenn ich jetzt aber etwas verkaufen will, was keiner benötigt, zum Beispiel einen Gartenrechen aus Klingeldraht, kann ich so viele produzieren, wie ich will und Preis und Nachfrage bleiben entkoppelt.

Was ist so schlimm, wenn Musik eine Ware ist? Dass die Musik dabei leidet? Da höre ich sie jetzt, die immer gleiche Klage: Alles wird schlechter. Nein, wird es nicht, nur anders. Jede Generation hat ihre eigene Musik auf die sie schimpfen kann. Kraftwerk war nicht der Tod der Musik, Rap ist es nicht und auch der Rock'n'Roll war es nicht. Und da kann man beliebig zurück gehen. Es gab immer diese Kluft zwischen selbst ernannter und snobistischer Elite und den bloßen Konsumenten, die Spaß haben wollten. Und es wird immer Musiker geben, die beide (und alle dazwischen) bedienen. Ich kann dabei beim besten Willen keine Tragik entdecken. Dass dabei Musiker auf der Strecke bleiben, ist sicher schlimm, ist auch menschlich anrührend - aber der Regelfall ist es nicht.
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Der individuelle Ton 07 Mai 2010 15:41 #90187

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@Dreas

zu 1.

Wenn die Golfer da oben Druck haben, werden sie es sicher im Golfforum besprechen.

Das gleiche können die Manager dann im Managerforum.

zu 2.

Ich spreche von Musikern, die gerade, weil das große Geld lockte, verbrannt sind. Die Musiker 1930 hatten eine einmalige Gage und die war wahrscheinlich nicht sehr hoch. An dem millionenfachen Verkauf haben sie nichts weiter verdient.

Es geht mir nicht um den Verdienst, der, wäre er höher ausgefallen, nichts am System geändert hätte.

Es geht mir darum, inwieweit die Musiker ihre Seele verkauft haben und für mich persönlich geht es darum, heraus zu finden, ob ein mir eigener Ton für meine künstlerische Tätigkeit wichtig ist.

Ich könnte z.B. den Standpunkt vertreten, dass ich, gleich einem Schauspieler, die Kunst darin sehe, verschiedene Gefühle auf unterschiedlichste Weise auszudrücken. Oder vielleicht ist es mein künstlerisches Ziel, bewusst emotionsfreie Werke zu schaffen. Vielleicht reizt mich die Kunst, krass unterschiedliche Sounds auf dem Sax gegenüber zu stellen. Der Möglichkeiten gibt es viele.

Für mich steht es halt in Frage, ob es zeitgemäß ist, mit einem individuellen Sound 'ganz nach oben' zu kommen. Vielleicht ist mir da der Druck zu groß? Ich will da gar nicht hin. Wenns ums Geld ginge, wäre das eine Motivation, aber keine künstlerische.
Es steht zur Frage, ob ich meine Musik überhaupt dazu gebrauchen möchte, mich selbst auszudrücken. Wer bestimmt, dass das die Bestimmung ist? Warum sollte ich das tun?

Ich bin nun mal professioneller Musiker und mache mir wie jeder andere Handwerker Gedanken darüber, wie ich im Geschäft bleiben kann, wie ich wenig fremdbestimmt arbeiten kann, wie groß mein Betrieb sein soll und so weiter. Und da gehören Gedanken über den eigenen Ton und dessen Vermarktung natürlich dazu.
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