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cu

Hallo, ihr Soundmaler!

Auf die Gefahr hin, dass ich zum Komplizismus neige, gebe ich meine Ansicht zu eurer bisherigen Diskussion dazu:

Ich finde das Vorhaben der Kategorisierung an sich sehr hilfreich. Mir ist noch nicht klar, welche Teilsegmente des "Sounds" aus HWPs Beitrag durch die jeweilige Kategorie beschrieben wird. Ein Beispiel: Teste ich einen Kuchen, suche ich mir z.B. die Kategorien Geschmack, Konsistenz, Aussehen, Geruch und beschreibe mit Adjektiven innerhalb dieser Kategorie. Welche sind die Kategorien für den "Sound"?

Ursprünglich ging es ja um "Soundfarbe". Die Beschreibung dessen und die Diskussion darum stößt nach meiner Einschätzung immer deswegen an eine Grenze, weil für das zu Beschreibende mitunter die Worte fehlen.

Und sie fehlen möglicherweise deswegen, weil einem zu dem Eindruck, den man hört die eindeutigen Referenzen fehlen. Ich finde, das ist dem Weinprobieren ähnlich - ich schmecke etwas, das ich kenne, aber ich kann es nicht benennen. Es fällt mir partout nicht ein. So bleibt mir dann nur zu sagen: Der schmeckt mir halt supergut! Deswegen geht es für mich hier auch nicht um Recht oder Unrecht haben, sondern um Angemessenheit in der Beschreibung.

Letzten Endes läuft es darauf hinaus, den Sinneseindruck "hören" mit Adjektiven der anderen Sinneseindrücke zu vergleichen, um eine Referenz herzustellen. Ich fürchte, es bleibt immer bis zu einem gewissen Grad unzulänglich.

Wäre es da hilfreicher, innerhalb einer Kategorie auch nur Adjektive aus einem Sinnesbereich zu wählen? Beispiel: In HWPs B stehen "hell" und "klar" (optische Eindrücke) neben "fest" und "hart". Ich meine, die gehen nicht so gut zusammen.

Auch auf Pues "Achse" läuft es von "dumpf" (akustischer Eindruck) zu "spitz" (haptischer Eindruck).

Wäre es machbar oder sinnvoll, zu jedem Sinneseindruck je eine Achse "von...bis" zu bilden?

Ernsthaft durchgeführt, ist das eine riesige Sammlung von Vergleichsbegriffen. Gegensatzpaare finde ich da sehr brauchbar. Es könnte auch ein Schritt sein zu dem vorher schon angesprochenen gemeinsamen Vokabular.

Ich finde die gesamte Idee auch sehr nützlich, weil sie eben das Vokabular erweitert und letztlich hilft, anderer Musiker Beschreibungen zu verstehen.

Viele Grüße

Markus

Ja, ein interessanter Aspekt. Ich finde es auch interessant, wie wenig wirklich akustische Adjektive wir haben.

Wir werden aber keine neuen Wörter erfinden und ich persönlich halte die Entlehnung aus Haptik, Optik und was weiß ich nicht so schlecht. Und das aus folgendem Grund: wir verbinden Gefühle damit und du hast recht, beim Weinkosten ist es nicht anders.

Hätten wir rein akustische Begriffe, dann könnten wir einer bestimmten Fourierkurve einen Namen geben (wahrscheinlich würde es eine Nummer werden), nur das Gefühl wäre weg.

Diese Unschärferelation, je genauer die Analysiere, desto weniger sagt es in der Gesamtheit aus, sehe ich überall und propagiere: Mut zum Schwimmen, Mut zum individuellen Gefühl.

Es ist geradezu wunderbar, dass die Sonne, ein Sopransaxund sogar ein Bier hell sein können. Ohne das gäbe es keine Assoziationen, keine Gefühle und keine Kunst.

Hallo,

ich glaube auch nicht, dass es sinnvoll ist "genauere" oder "passendere" Begriffe zu suchen.

Stellen wir doch mal ein Soundbeispiel ein und lassen es alle mit ihren Worten beschreiben.

Ich denke dann können wir sehen wie sehr wir schwimmen.

Liebe grüße

Chris

Hi,

wie ich nicht müde werde, zu betonen: Sprache und Musik sind inkompatible Systeme. Insofern sind wir eben auf Analogien angewiesen. Da diese aber in einem großen Konsens entstehen, sollte das kein weiteres Problem sein. Zumal ich ja noch auf die ein oder andere Überraschung bezüglich der Einstufungen warte, wenn die ersten Samples da sind.

Moin,

ich hab in diesem Zusammenhang Probleme mit der Beschreibung "ausgeglichen". Es wurde ja schon festgestellt, dass
ein "Sound" mehrere oder sogar viele dieser Eigenschaften implizieren kann. Wenn ein Sax z.B. sowohl samtig, warm und voll, als auch klar erklingt, würde mein Ohr (Gehirn) diesen Klangeindruck evtl. als ausgeglichen empfinden. Diese Bezeichnung hat also eine andere Qualität. Ansonsten müsste auch ein Antonym zu "ausgeglichen" definiert werden, wie z.B. "unausgeglichen"
Und wenn wir "voll" und "satt" haben, sollte als Gegenpart auch "dünn"
genannt werden.

Hallo, zusammen!

Um das Beschreiben von Klängen ein wenig voranzutreiben, verweise ich mal hierher:



( Vorsichtshalber: Ich finde ihn einen tollen Musiker und will von seinem Werk und seinem Können nichts in Abrede stellen.)

Mir geht es darum, wie Sanborns Sound/Klang bei mir ankommt. Je mehr ich darüber nachdenke, wie ich ihn beschreiben würde, desto mehr stimme ich Pue zu, der weiter oben geschrieben hat, dass Musik auf uns wirkt und Gefühle auslöst. Die bestimmen die Beschreibung des Gehörten wahrscheinlich sehr stark mit, wenn sie nicht sogar den rein akustischen Eindruck überlagern. ("akustischer Eindruck" - es gelingt mir nicht, die Sinnesbereiche zu trennen:S )

Ich finde diesen Klang insgesamt metallisch, teilweise schneidend und eher dünn.In den Höhen empfinde ich ihn sogar blechern, v.a. ab 2:58, das könnte für mich auch eine Trompete sein. In den Mitten tritt für mich hier ein sonst auch vorhandener schnarrender Anteil besonders hervor.

Sonniges Saxen!

Markus

Stimmt, wir haben die Rubrik 'grauenvoll' noch nicht eingebaut, lol.

Ich bezeichne den Klang als sägend.

(nichts für ungut, Herr Sanborn)

jepp, und pü findet den Sound "sägend". Ich übrigens auch.

Allerdings kann man bei einem begnadeten Saxer wie Sanborn davon ausgehen, dass er genau so klingen will wie er da klingt.

Und wenn er seinen Klang "verbessern" wollte, wäre er vielleicht noch "sägender".

Was für den Einen eine "Klangverbesserung" ist, ist halt für den Anderen eine Verschlechterung.

Deshalb sind auch Aussagen zu Klang"verbesserungen" ähhhh najaaaaa....

Ich rede hier lieber von Klangveränderungen. Der Rest ist Geschmackssache.

SlowJoe



Edith: hmpf, ich glaube. da weiche ich etwas vom Thema ab.... sorry....

So wie ich Sanborn von Aufnahmen her kenne, will er anders als auf dem Video klingen wollen. Es geht aber schnell, dass ein recht extremer Sound, wie Sanborn ihn hat, durch eine Charakteristik eines Mikrophons oder die schlechte Einstellung am Mischpult zur Katastrophe führt.

Ich verstehe Sanborns Soundideal gut, nur kippt es hier um. Selbst der Raum kann dabei von Bedeutung sein.