Vintage Saxophone für Jazz?
13 Feb 2011 19:10 #98841
saxkai5
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werkstattofen schrieb:
ich kenne gleich ein paar gute saxophonisten, die mit egal welchem setup-up (blatt-mpc-hals-horn) den identischen sound realisieren können.
Niemals. Das geht nicht - vielleicht nähern sie sich mit extrem abweichendem Setup irgendwann nach vielen Stunden "ihrem" früheren Sound an. Aber beim direkten Wechsel mit "Mpc ohne Stufe/Mpc mit extremer Stufe", "schweres Blatt/leichtes Blatt", "Vintage-kanne/China-Kanne" etc.
Damit habe ich nicht gesagt, dass man nicht auch 'nem China-Sax schöne Töne entlocken kann.
Auch Hören muss man lernen!
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Vintage Saxophone für Jazz?
13 Feb 2011 19:41 #98843
Bluesgerd47
werkstattofen, du haust ja ganz schön auf die Pauke; nur zum Thema "Vintage Saxophone für Jazz" habe ich nichts Substantielles von dir gelesen.
Bluesgerd47
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Vintage Saxophone für Jazz?
13 Feb 2011 19:43 #98844
hwp
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RMC schrieb:
hwp schrieb:
...................
……… dass alle nur mit Wasser kochen!
.................
Ja, aber manche kochen im Topf Marke CONN, Buescher, Martin,
andere im Topf Marke Selmer und ähnlich !
Oder die Marke des Topfes macht kein Unterschied ?
Moin!
So einen Thread haben wir immer wieder, und sind in der Mehrheit aller Erfahrungen schon mehrfach zu dem Schluss gekommen, das alles ineinander greift!
Es zeugt nicht von Fachlichkeit wenn irgendwer etwas behauptet, was er mit keinerlei Fakten hinterlegt, wie wir es schon längst in diesem Forum getan haben!
Alles macht einen Unterschied, aber in der Kette Spieler--- Sax---MPC---Reed, kochen alle nur mit Wasser!
Equipment kann nicht total außer Kraft gesetzt werden, als das NUR der Spieler den Sound macht!
Das hätte den logischen Rückschluss, das ein Spieler ein Otto Link in Öffnung 3 nimmt, und mit einem 1er Blatt trotzdem seinen superguten Sound produziert!
Jeder Spieler ist auch den Gesetzmäßigkeiten unterworfen.
Überwesen gibt es nicht, das sind alles Legenden!
LG Hans
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Vintage Saxophone für Jazz?
13 Feb 2011 19:48 #98845
hwp
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Bluesgerd47 schrieb:
werkstattofen, du haust ja ganz schön auf die Pauke; nur zum Thema "Vintage Saxophone für Jazz" habe ich nichts Substantielles von dir gelesen.
Bluesgerd47
Richtig, einfach mal was behaupten ist vielleicht chic, aber alles andere als fachlich!
LG Hans
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Vintage Saxophone für Jazz?
13 Feb 2011 21:33 #98852
DMSax
Moin Leute,
das ist ja mal eine interessante Diskussion
Als professioneller Saxer mit jahrelanger Spielerfahrung vor allen Dingen mit Vintagesaxen kann ich folgendes sagen:
Der Musiker und seine Imagination machen den Sound aus.
Dafür sucht er sich im Mundstück/Blatt/Sax-Sortiment das Material aus, mit dem er so zurecht kommt, dass er seine Soundvorstellung umsetzen kann.
Es ist nicht so, dass ein Musiker, sobald er zu einem anderen Horn wechselt, einen komplett anderen Sound hat, grösser ist der Unterschied z. B. beim Wechsel von einem harten auf ein weiches Blatt.
Die klanglichen Möglichkeiten, die ein billiges Chinahorn bietet, sind jedoch zu jedem qualitativ hochwertigen Sax geringer. Wobei, ich habe als Teenager auf einem Parrot-Tenorsax aus China gespielt, und es gab Leute, die nach Auftritten zu mir kamen, was das für ein geiles Selmerhorn wäre... soll also sagen, dass es der MUSIKER ist, der unmittelbar für den Sound verantwortlich ist.
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Vintage Saxophone für Jazz?
13 Feb 2011 21:46 #98853
Bluesgerd47
Moin, David!
Dein Statement gefällt mir; mehr noch die Links dazu; besonders "Jazz meets Rock and Heavy Metal" hab ich mir sehr gern angehört. Danke!
Bluesige Grüße
Bluesgerd47
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Vintage Saxophone für Jazz?
13 Feb 2011 21:59 #98854
RMC
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Tenor
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@hwp:
genau das wollte ich hören, bzw. lesen, das ist schon konkret und sachlich. Und genau wie DMSax es schreibt, das Equipment hilft, ist aber nicht das Entscheidende ! Wir hatten hier schon viel zu viele Diskussionen und Streitigkeiten, aber das ist die Wahrheit/Wirklichkeiet, knapp zusammengefasst
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Vintage Saxophone für Jazz?
14 Feb 2011 00:03 #98856
hwp
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RMC schrieb:
@hwp:
genau das wollte ich hören, bzw. lesen, das ist schon konkret und sachlich. Und genau wie DMSax es schreibt, das Equipment hilft, ist aber nicht das Entscheidende ! Wir hatten hier schon viel zu viele Diskussionen und Streitigkeiten, aber das ist die Wahrheit/Wirklichkeiet, knapp zusammengefasst
Moin!
Andere Meinungen sind nicht immer Streit, dann wären ja alle nur am streiten!
Die Aufnahme alter Diskussionen, birgt auch immer die Chance von Veränderung!
Wahrheit und Wirklichkeit?
Bei mir kommen Cracks, die sagen, `den Sound mache ich` .
Jagen aber immer häufiger Hörner und Mundstücken hinterher, gleichwohl sie angeblich ihr Setup schon längst gefunden haben!
Die ernüchternde Tatsache, das ein anderes MPC bei Ihnen kaum noch etwas ändert, bestätigt sie in ihrer Meinung `den Sound mach ich`!
Aber du kannst die Tage zählen wo ihre Zweifel zurück kehren, weil sie nie einen anderen Sound hinbekommen, vielleicht sogar den, den sie in Wirklichkeit haben wollen aber einfach nicht bekommen!
Sorry, wenn der Musiker den Sound macht, was soll denn so ein Thread:
Die Wahrheit und Wirklichkeit ist so variabel wie das menschliche Wesen!
Deshalb, mögen sie doch lieber an ihrer Originalität feilen, was den eigentlichen Künstler ausmacht!
Originality`s the thing. You can have tone and technique and a lot of other things but without originality you ain`t really nowhere. Gotta be original.
Lester Young
LG Hans
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Vintage Saxophone für Jazz?
14 Feb 2011 08:50 #98858
saxkai5
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So, wie ich Mr. Young hier verstehe, fordert er keinen individuellen Ton, sondern einzigartiges, kreatives und originelles Spiel. Der Ton muss in seinem Umfeld funktionieren - sich einpassen, aber gleichzeitig auch Präsenz zeigen. Insofern funktioniert Ben Websters Ton genauso wie David Sanborns. Die Schönheit kommt erst mit dem Umgang. Welche Töne wirken in welchem Zusammenhang spannend - wie kann ich Höhepunkte schaffen - wie moduliere ich die einzelnen Töne? Diese und natürlich noch viel mehr spieltechnische Parameter bilden den "Sound" eines Saxophonisten.
PS. Equipment ist dabei nicht ganz unwichtig, denn Mr. Sanborn würde es nicht schaffen mit Ben Websters Equipment seine Pop-Balladen in vergleichbarer Weise zu zwitschern - mal abgesehen von Alt-Tenor.
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Vintage Saxophone für Jazz?
14 Feb 2011 09:42 #98861
hwp
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Moin saxkai!
Ja richtig.
Zum Ton an sich(bzw. zu Herschel Evans) sagt er, `du hast deinen Klang und ich habe meinen!
Dieses im Zusammenhang mit der eigenen Stilistik ist die besagte Originalität, wie sie auch Louis Armstrong, Charlie Parker, u.a. hatten.
An anderer Stelle spricht er dann über die `Copycats`also jene die alles nachmachen.
Der perfekte "Dur Akkord" ist für Lester - Klang-Stilistik-Technik- im Zusammenspiel!
Ben Webster ist ein Schüler von Lester Young, hat aber die Vorbelastung im rhapsodischen Stride Piano Stil des J.P.Johnson der ihn im Piano unterrichtete, und wird trotz Lehrer `Pres` nicht dem Young Lager zugerechnet, so wie Stan Getz.
(ein gutes Beispiel, nicht seinen Lehrer zu kopieren!)
Auch durch den vorherigen Violinen Unterricht, wurde er zwar dem Hawkins Einfluss zugerechnet, aber wurde keine `Copycat`durch seine eigene Stilistik, sprich, den zupackenden Klang anders einzubinden und den Ton anders zu halten!
Ben Webster hat seinen eigenen "Dur Akkord" gefunden!
Bei Sandborn muss man schauen, wer weit vor ihm dieses zelebriert hat, denn die Spielweise nur in eine andere Musik eingebunden, das macht noch kein Original aus!
Das ist so wenn Candy Dulfer sich im seichteren Musikwasser bewegt, aber schön :
Es bleibt schwierig, denn es ist nicht einfach sich selbst zu finden !
LG Hans
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