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THEMA: Vintage Saxophone für Jazz?

Vintage Saxophone für Jazz? 13 Feb 2011 16:22 #98828

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werkstattofen schrieb:
nebenbei kriegen die JEDES horn sauber intoniert.

DAS ist IMHO nicht die allgemeingültige Lösung des beschriebenen Problems.

Wenn die „Löcher“ falsch dimensioniert und obendrein an der falschen Stelle gesetzt sind, dann bedeutet das eben Mehrarbeit für den Spieler. Aber nicht per se einen guten Sound.

Meine Erfahrung ist, daß ein aufgrund einwandfreier Konstruktion/Einstellung gut intonierendes Horn die Arbeit um den Faktor erleichtert, den es bei einem konstruktiv/eingestellt schlecht intonierenden Horn eben braucht, um zumselben, guten Ergebnis zu kommen; und damit meine ich jetzt weniger die individuelle Qualität eines Tons, sondern zunächst mal die quantitative Komponente, also schlicht Tonhöhe.

Und ein gut konstruiertes, hochwertig gebautes und perfekt eingestelltes Horn hat gegenüber seinem „schlechteren“ Pemdant immer die schlechteren „Karten“.

Möge jeder mal den Selbstversuch wagen: ein und dasselbe Horn mittels einiger weniger Verstellungen der Klappenaufgänge „out of tune" bringen und dann darauf spielen; wird nach einer Weile schon auch wieder gut intonieren, man stellt sich ja darauf ein - aber ist das ein Vergnügen, ist die Tonqualität dann "automatisch" größer/besser?! Wohl kaum. Kann aber durchaus sein, daß der Ton jetzt nur dadurch besser wird, daß man nun - um überhaupt zu akzeptablen Ergebnissen zu kommen - mehr üben/spielen muß, um das Horn wieder „in den Griff“ zu bekommen; und wer das tut, der übt nichts anderes als die Erlangung der Dominanz des Spielers über das Instrument . . . mancher Marathonläufer trainiert ja schließlich auch mit Bleiweste.

Es ist allerdings kein Zufall, wenn beispielsweise dieselben Musiker, die meinen Keilwerth-Baß nicht mal durchgängig auf 440Hz-Basis "sauber" intonieren können [mir fiel das nie schwer, aber ich habe das Teil fast täglich gespielt] dann überhaupt kein Problem haben, wenn sie den Eppelsheim-Baß in die Hand nehmen. Mal ganz zu schweigen davon, daß die Projektion des Tons in einer ganz anderen Liga spielt. Einfach so.

Meiner Erfahrung nach entscheidet sich die eingangs gestellte Frage - „Kann mir jemand erklären wieso die Jazzer die alten Saxophone entdeckt haben“ - eben nicht an „alt“ oder „neu“, sondern an der Klang/Spielqualität; es gibt sowohl unter den Vintage-Saxophonen als auch unter den modernen Saxophone solche und solche.

Es ist doch nicht so, als wäre etwa ein Mark VI per se die Garantie für höchste Qualität.

Ebensowenig überzeugt jedes Conn, Martin, King, Büscher, etc. pp.

Entscheidend ist immer das Gesamtpaket - ist ja schon 1000mal gesagt worden - Spieler/Mundstück/Blatt/Instrument - und jeder Bestandteil dieses Pakets ist wiederum ein komplexes „Unterpaket“, welches ganz viele Variable enthält, abhängige und unabhängige, kurzfristig und langfristig wirkende.

Ob der Einfluß tatsächlich oder nur vermeintlich vorhandener „Parabolik“ der alten Saxophone nun der alles entscheidende Faktor für deren Klang ist wage ich zu bezweifeln - meine Erfahrung mit alten und neuen Hörnern deckt sich damit jedenfalls nicht.

Gruß, Christoph
Egal was Du spielst, Hauptsache es klingt gut.
Letzte Änderung: 13 Feb 2011 16:24 von Christoph Berndt.
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Vintage Saxophone für Jazz? 13 Feb 2011 17:03 #98832

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Moin!
Entscheidend ist immer das Gesamtpaket - ist ja schon 1000mal gesagt worden - Spieler/Mundstück/Blatt/Instrument - und jeder Bestandteil dieses Pakets ist wiederum ein komplexes „Unterpaket“, welches ganz viele Variable enthält, abhängige und unabhängige, kurzfristig und langfristig wirkende.

Es mag den einen wie den anderen Legendenbildern nicht gefallen, aber genau So ist es! :)

LG Hans
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Vintage Saxophone für Jazz? 13 Feb 2011 17:11 #98833

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natürlich ist es nicht schlecht, wenn ein sax von grund auf stimmt.

dass intonation für manche wenige player kein thema ist, habe ich aus sicherer quelle von einem bekannten, der während tourneen betreuer div. internationaler top - saxophonisten ist.
aber keine panik: ihr seid nicht die einzigen, die das nicht glauben.
es geht hier im die echten tiere, also die top 50 der welt.
die spielen nach gehör und intonieren dementsprechend jeden ton präzise, verlassen sich auf ihr ohr.
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Vintage Saxophone für Jazz? 13 Feb 2011 17:47 #98834

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Ich hab da auch noch ´n paar Bekannte, die was wissen...
Sind alles sichere Quellen...
:-)
Bluesige Wissensgrüße
Bluesgerd47
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Vintage Saxophone für Jazz? 13 Feb 2011 18:13 #98835

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werkstattofen schrieb:
die spielen nach gehör und intonieren dementsprechend jeden ton präzise, verlassen sich auf ihr ohr.

Okay.

Dann hör´ Dir mal nacheinander Steve Lacy, Dave Liebman und John Coltrane auf dem Sopran an, wenn sie Jazz spielen. und dann Branford Marsalis, wenn er Klassik spielt.

Und dann berichte mal, wenn Du Lust hast :)

Gruß, Christoph


P.S.: und damit jetzt kein Mißverständnis entsteht, alle Vier intonieren "präzise" im Sinne von "SO will ich intonieren" - und doch macht es jeder ein wenig anders . . . gleichschwebend wohltemperiert, nicht temperiert, etc. pp. ;)
Egal was Du spielst, Hauptsache es klingt gut.
Letzte Änderung: 13 Feb 2011 18:15 von Christoph Berndt.
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Vintage Saxophone für Jazz? 13 Feb 2011 18:20 #98836

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Moin!

„Profisaxophonisten vom anderen Stern“ :laugh:

Neulingen müssen wir es einräumen, das sie solchen Unfug glauben, denn ihr eigenes
Wissen reicht zum erkennen nicht aus,……… dass alle nur mit Wasser kochen!

Das ist sehr bedauerlich, aber nichts Neues in Foren jeder Art!


LG Hans
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Vintage Saxophone für Jazz? 13 Feb 2011 18:22 #98837

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Christoph Berndt schrieb:
werkstattofen schrieb:
die spielen nach gehör und intonieren dementsprechend jeden ton präzise, verlassen sich auf ihr ohr.

Okay.

Dann hör´ Dir mal nacheinander Steve Lacy, Dave Liebman und John Coltrane auf dem Sopran an, wenn sie Jazz spielen. und dann Branford Marsalis, wenn er Klassik spielt.

Und dann berichte mal, wenn Du Lust hast :)

Gruß, Christoph


P.S.: und damit jetzt kein Mißverständnis entsteht, alle Vier intonieren "präzise" im Sinne von "SO will ich intonieren" - und doch macht es jeder ein wenig anders . . . gleichschwebend wohltemperiert, nicht temperiert, etc. pp. ;)

Ich sehe hier doch keinen Widerspruch: das ist ja "präzise" Intonation nach eigener Vorstellung, oder ?
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Vintage Saxophone für Jazz? 13 Feb 2011 18:30 #98838

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RMC schrieb:
Ich sehe hier doch keinen Widerspruch: das ist ja "präzise" Intonation nach eigener Vorstellung, oder ?

Ich wollte auch keinen Widerspruch aufzeigen wo keiner ist - im Gegenteil - ich will nur darauf hinweisen, daß auch der Begriff "präzise" im Zusammenhang mit Intonation der näheren Erläuterung bedarf. Gerade beim Saxophon ist es wegen der konstruktiv bedingten Fülle/Lautheit der Obertöne nicht so ganz trivial über das Verhältnis der temperierten zur reinen Stimmung nachzudenken.

Ein Orgelbauer könnte uns da schöne Geschichten erzählen . . . ;)

Gruß, Christoph
Egal was Du spielst, Hauptsache es klingt gut.
Letzte Änderung: 13 Feb 2011 18:31 von Christoph Berndt.
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Vintage Saxophone für Jazz? 13 Feb 2011 18:34 #98839

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hwp schrieb:
...................


……… dass alle nur mit Wasser kochen!

.................

Ja, aber manche kochen im Topf Marke CONN, Buescher, Martin,
andere im Topf Marke Selmer und ähnlich !
Oder die Marke des Topfes macht kein Unterschied ?
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Vintage Saxophone für Jazz? 13 Feb 2011 19:09 #98840

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@ bluesgerd:
"ich hab da auch noch ´n paar Bekannte, die was wissen...
Sind alles sichere Quellen..."

wir führen hier eine fachliche diskussion.
was also soll so ein scheiß ?

admin, bitte löschen.
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