Hallo,
Selmer Mark VI.....Legende oder Wahrheit?
Nun, das wird und muss jeder Spieler für sich herausfinden. Mark VI Saxophone haben einfach eine toll liegende Mechanik, dass ist der Punkt, den ich selbst für mich, aber auch von vielen andere Spielern, ob Amateur oder Profi am häufigsten höre. Meiner Meinung nach wirklich berechtigt.
Fragt man dann aber weiter nach, erfahre ich 2 Unterschiedliche Punkte in den Gesprächen.
Der Amateur ist meist überglücklich, endlich ein Mark VI gefunden zu haben. Ja, es ist für ihn das Ultimo endlich eines dieser Saxophone zu besitzen, von dem auf dem ganzen Globus am meisten gesprochen und diskutiert wird. Besitzt er es zu Unrecht? Nein, tut er nicht, warum auch, es klngt doch super! Diese Instrumente sind solide und gut. Ja, sie variieren untereinander teils wie Tag und Nacht, aber dennoch würde jeder, egal welche SN es hat, sofort die Gelegenheit nutzen um es anzuspielen. Um zu urteilen, ob Mann/Frau schon ein besseres in der Hand hatte oder nicht!
Bei den Profis hingegen höre ich meist eine andere Meinung. Da heisst es: "Ich spiele ein Mark VI, weil es mir ein treues Instrument ist, was meine Erwartungen an Sicherheit auf der Bühne erfüllt"! Fragt man nach dem Sound, wird dann auf einmal eine Vielzahl von anderen Instrumenten genannt. Aber nur wenige spielen ein anderes. Die häufigste Bergüdung ist: "Das Mark VI ist einfach solide und sicher und der Sound ist gut für das was ich benötige". Es kommt da schon weitaus seltener vor, dass jemand wirklich DAS Mark VI gefunden hat, was DEN Sound hat, den der Spieler immer gesucht hat. Das heisst nicht, dass die anderen schlecht klingen.
Warum man heute keine mehr baut? Nun, die Herstellungsarten haben sich schon immens geändert. Ich stand bei einem Selmerbesuch neben der Maschine, ais der die Trichter kamen. Da hat es kawummmmmmm gemacht, eine Maschine öffnete sich und da lagen zwei fertig gepresste Trichterhälften die nur noch verlötet und die Naht bearbeitet wurden.
Ein Mark VI so wie damals herzustellen wird mit Sicherheit den Kostenrahmen sprengen, den unter den jetzigen Arbeitsschritten würde keines so klingen. Ich bin auch überzeugt davon, würde man heute eines unter asbolut gleicher Bedingung so bauen, wie damals, würde man staunen wie anders das Sax klingt. Es wurde hier schon erwähnt und hat seine Berechtigung, dass die Instrumente je nach Spielart "eingespielt" werden. Ein Mark VI auf dem 30 Jahre Rockige Musik gespielt wurde, wird nie so klingen als ein Mark VI, auf dem 30 Jahre gejazzt wurde. Das Material des Instrumentes schwingt sich ein. Ich habe es erlebt, als ich ein SA 80 III Tenor spielte. Es war Nigelnagelneu und erst nach Monaten hatte es auf einmal das, was mir dann lange Zeit gefiel.
Darum kann man auch bei den Ref. Modellen nicht sagen, dass sie so klingen, wie es erreicht werden sollte. Tendenziell in die Richtung vielleicht, aber nie so original wie die alten.
Davon abgesehen, Selmer hatte das Diskussionsreichste Sax mit dem Mark VI hergestellt. Warum sollte man es mit einer Neuauflage riskieren, diesen Ruf zu versemmeln?
Irgendwo wurde auch über die Qualität der neuen SA 80 III gesprochen. Klanglich ist und bleibt es Geschmackssache. Bautechnisch habe ich die Erfahrung gemacht, dass mehr Wert und Genauigkeit auf die Sondermodelle gelegt wird, als bei den "Standartmodellen", die teilweise sehr daneben produziert werden, ohne jetzt Einzelheiten aufzuzählen, da es nicht der richtige Thread ist.
Soviel erst mal von meiner Seite, liebe Grüße,
ToKo