AlexanderHansen schrieb:
Ist ja lustig, was ihr euch für Erklärungen ausdenkt hier. Habt ihr schonmal in Betracht gezogen, dass das Instrument vielleicht genau das bietet, was sich der virtuose Saxophonist so von seinem Instrument wünscht? Und ich glaub dem ist primär (auch früher) egal gewesen, was das Teil kostet. Mir ist jedenfalls keine Story bekannt, in der ein Saxophonist in den 50ern hungern musste um sich ein Mark VI zu kaufen (ganz unabhängig davon wie teuer/billig) es war. Ich geh heute Abend Klaus Graf hören, der ist ja einer der Bekannteren aus der Mark VI-Fraktion (bilde ich mir zumindestens ein), vielleicht hat man ja hinterher die Gelegenheit ihn zu seinem Instrument zu befragen...
Das ist keine Story, sondern war so, und es ist auch erstaunlich logisch wenn man drüber nachdenkt. Das das MKVI nur eins unter vielen ist, habe ich nicht gesagt. Aber es ist nicht das Übersax, wie einige hier tuen.
Ich war lange ein MKVI sekptiker, dann hatte ich aber bei Duchstein ein gutes!! MKVI anzuspielen.... das beste sax, das ich bis dahin gespielt habe.... es sind teilsweise wirklich tolle teile.
Die alten haben das, was ich persönlich als Charakter bezeichne.
Es gibt schon gründe, warum Selmer das MKIV nicht mehr so nachbaut. Also 1. die idee ist nicht neu, und 2. sie wurde von vielen asiaten auch durchgezogen, in den 60ern (als die Asiaten im Kommen waren) berichtet Selmer, dass asiatische Besuchergruppen sich im Werk praktisch die Klinke in die Hand gegeben haben.
3. Selmer hat die Idee mit den References aufgegriffen.
Eine Kopie von damals könnte man nicht bauen aus ein paar einfachen Gründen.
Selbst heute regen sich viele über eine Streunung in der fertigung bei Selmer auf, die war damals noch größer, was die Ursache für den Charakter ist. Kunden würden Selmer verurteielen, wenn alle unterschiedlich klingen würden.
Desweiteren ist jede Chinakanne von der Intonation den Saxen aus der Zeit überlegen.
Die anforderungen an neue Instumente ist heute anderes und gehoben. Was meint ihr, was die Saxophinsten von damals gefeiert hätten, wenn sie heute Schülerkannen hätten haben könnten?
Applikatur, Intonation, Materialqualität und vieles weitere sind deutlich besser als damals.
Nichtdestso trotz, gab es einfach damals Kannen, die einfach gut und unverwechselbar klingen. Und ein Profi kann sich auf gewisse Defizite einstellen und ausgleichen.
Ich würde keinen Anfäng oder fortgeschrittenem Spieler ein MKVI in die hand drücken, aber eine SIII durchaus.