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THEMA: Selmer Mark VI.....Legende oder Wahrheit?

Selmer Mark VI.....Legende oder Wahrheit? 23 Jan 2007 01:29 #30693

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AlexanderHansen schrieb:
Ist ja lustig, was ihr euch für Erklärungen ausdenkt hier. Habt ihr schonmal in Betracht gezogen, dass das Instrument vielleicht genau das bietet, was sich der virtuose Saxophonist so von seinem Instrument wünscht? Und ich glaub dem ist primär (auch früher) egal gewesen, was das Teil kostet. Mir ist jedenfalls keine Story bekannt, in der ein Saxophonist in den 50ern hungern musste um sich ein Mark VI zu kaufen (ganz unabhängig davon wie teuer/billig) es war. Ich geh heute Abend Klaus Graf hören, der ist ja einer der Bekannteren aus der Mark VI-Fraktion (bilde ich mir zumindestens ein), vielleicht hat man ja hinterher die Gelegenheit ihn zu seinem Instrument zu befragen...

Das ist keine Story, sondern war so, und es ist auch erstaunlich logisch wenn man drüber nachdenkt. Das das MKVI nur eins unter vielen ist, habe ich nicht gesagt. Aber es ist nicht das Übersax, wie einige hier tuen.
Ich war lange ein MKVI sekptiker, dann hatte ich aber bei Duchstein ein gutes!! MKVI anzuspielen.... das beste sax, das ich bis dahin gespielt habe.... es sind teilsweise wirklich tolle teile.
Die alten haben das, was ich persönlich als Charakter bezeichne.

Es gibt schon gründe, warum Selmer das MKIV nicht mehr so nachbaut. Also 1. die idee ist nicht neu, und 2. sie wurde von vielen asiaten auch durchgezogen, in den 60ern (als die Asiaten im Kommen waren) berichtet Selmer, dass asiatische Besuchergruppen sich im Werk praktisch die Klinke in die Hand gegeben haben.
3. Selmer hat die Idee mit den References aufgegriffen.
Eine Kopie von damals könnte man nicht bauen aus ein paar einfachen Gründen.
Selbst heute regen sich viele über eine Streunung in der fertigung bei Selmer auf, die war damals noch größer, was die Ursache für den Charakter ist. Kunden würden Selmer verurteielen, wenn alle unterschiedlich klingen würden.
Desweiteren ist jede Chinakanne von der Intonation den Saxen aus der Zeit überlegen.
Die anforderungen an neue Instumente ist heute anderes und gehoben. Was meint ihr, was die Saxophinsten von damals gefeiert hätten, wenn sie heute Schülerkannen hätten haben könnten?
Applikatur, Intonation, Materialqualität und vieles weitere sind deutlich besser als damals.
Nichtdestso trotz, gab es einfach damals Kannen, die einfach gut und unverwechselbar klingen. Und ein Profi kann sich auf gewisse Defizite einstellen und ausgleichen.
Ich würde keinen Anfäng oder fortgeschrittenem Spieler ein MKVI in die hand drücken, aber eine SIII durchaus.
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Selmer Mark VI.....Legende oder Wahrheit? 23 Jan 2007 11:35 #30708

  • RalfW
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[quote=Freelancer
...Eine Kopie von damals könnte man nicht bauen aus ein paar einfachen Gründen.
Selbst heute regen sich viele über eine Streunung in der fertigung bei Selmer auf, die war damals noch größer, was die Ursache für den Charakter ist. Kunden würden Selmer verurteielen, wenn alle unterschiedlich klingen würden.
Desweiteren ist jede Chinakanne von der Intonation den Saxen aus der Zeit überlegen.

Die anforderungen an neue Instumente ist heute anderes und gehoben. Was meint ihr, was die Saxophinsten von damals gefeiert hätten, wenn sie heute Schülerkannen hätten haben könnten?

Applikatur, Intonation, Materialqualität und vieles weitere sind deutlich besser als damals.
Nichtdestso trotz, gab es einfach damals Kannen, die einfach gut und unverwechselbar klingen. Und ein Profi kann sich auf gewisse Defizite einstellen und ausgleichen.
Ich würde keinen Anfäng oder fortgeschrittenem Spieler ein MKVI in die hand drücken, aber eine SIII durchaus.[/quote]

Freelancer, woher stammen denn deine gesicherten Informationen, dass du solche Aussagen machen kannst - oder ist das reine Spekulation, die dir persönlich logisch erscheint?

Bist du Profi (wegen der Empfehlung:....Ich würde keinen Anfäng oder fortgeschrittenem Spieler ein MKVI in die hand drücken, aber eine SIII durchaus)?

Wegen der Preisdiskussion von oben: Was hat den konkret ein MarkVI in den 50/60ern gekostet? Was kostete z.B. ein Conn, Martin oder King? Hast du da konkrete Zahlen um deine Behauptungen zu stützen.
Und wie AlexanderHansen zum Ausdruck gebracht hat: die waren damals mindesten genauso verrück wie heute. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass sich die Topleute von damals wegen ein paar Dollars mit einem "schlechteren" Instrument zufrieden gegeben haben! Das gilt vielleicht für die Hobbyspieler, die haben aber die vielzitierte "Legende" MarkVI mit Sicherheit nicht begründet.
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Selmer Mark VI.....Legende oder Wahrheit? 23 Jan 2007 11:58 #30709

  • Frank58730
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Hallo,

also, was ein Mark VI gekostet hat.

US$ 425,--!!! Wer es nicht glauben will, der kann hier mal schauen:

www.ericmarienthal.com/equipment.html

Gruß

Frank
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Selmer Mark VI.....Legende oder Wahrheit? 23 Jan 2007 13:34 #30715

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Nein, ich bin kein Profi und wahrscheinlich sogar noch ein bissle grün hinter den Ohren.
Kann sein, dass das vielleicht etwas allwissend klang, war aber schon spät als ich das geschrieben habe.
Und ja, das was ich geschrieben habe, basiert auf persönlichen erfahrungen und sind meiner Meinung nach verdammt logische schlußfolgerungen.
Preise habe ich natürlich keine, aber gottseidank gibt es welche, die sie anscheinend haben (vielen dank Frank)
Ein Wort zu SIII und anderen topinstrumenten.
Diese Dinger spielen inzwischen von allein, alles was dann nicht stimmt liegt am spieler, Das ist für einen anfänger sehr hilfreich. (Ob 3000¤ ein bissle viel für ein Anfänger ist eine andere Diskussion). Ich kenne allerdings viele Hobbyspieler, die echt passable spielen, deren Ton aber einfach nicht überzeugt, da sie leider noch auf einer Billigkanne spielen. Schade.

Ach, ich finde es übrigens gut, wenn man ab und zu mal nachfragt, da viele wirklich falsches Zeug erzählen. Aber trotzdem muß das nicht in so einem pampigen Ton geschehen. Fühl mich doch ein bissle angegriffen.
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Selmer Mark VI.....Legende oder Wahrheit? 23 Jan 2007 13:58 #30716

  • RalfW
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Freelancer schrieb:
Nein, ich bin kein Profi und wahrscheinlich sogar noch ein bissle grün hinter den Ohren.
Kann sein, dass das vielleicht etwas allwissend klang, war aber schon spät als ich das geschrieben habe.
Und ja, das was ich geschrieben habe, basiert auf persönlichen erfahrungen und sind meiner Meinung nach verdammt logische schlußfolgerungen.
Preise habe ich natürlich keine, aber gottseidank gibt es welche, die sie anscheinend haben (vielen dank Frank)

Nun, für verdammt logische Schlussfolgerungen benötigt man verdammt harte Fakten über die du nicht verfügst... übrigens USD 425 waren zu jener Zeit verdammt viel Geld... und wir wissen immer noch nicht wieviel USD ein King, Martin, Conn etc. gekostet hat...
Freelancer schrieb:
Ein Wort zu SIII und anderen topinstrumenten.
Diese Dinger spielen inzwischen von allein, alles was dann nicht stimmt liegt am spieler, Das ist für einen anfänger sehr hilfreich. (Ob 3000¤ ein bissle viel für ein Anfänger ist eine andere Diskussion). Ich kenne allerdings viele Hobbyspieler, die echt passable spielen, deren Ton aber einfach nicht überzeugt, da sie leider noch auf einer Billigkanne spielen. Schade.

Fast alle Tophörner (das SIII gehört da sicherlich auch dazu) haben mehr Blaswiderstand und eine schwierigere Ansprache als ein Schülerinstrument (auch darum ist es ja gerade auch ein Schülerinstrument. Neben dem finanziellen Wagnis sollte man als Anfänger auch deshalb nicht unbedingt mit einem Profiinstrument anfangen.
Dass viele Hobbyspieler keinen passablen Ton haben, liegt nach meiner Auffassung zuerst an einer mangelnden Stütze und Ansatz, dann am falschen Mundstück und/oder Blatt und zuletzt am Instrument - und das alles in dieser Reihenfolge (nach meiner Meinung). Wer auf einem guten Schülerinstrument nicht gut klingt wird auch auf einem Tophorn nicht deutlich besser klingen....
Freelancer schrieb:
Ach, ich finde es übrigens gut, wenn man ab und zu mal nachfragt, da viele wirklich falsches Zeug erzählen. Aber trotzdem muß das nicht in so einem pampigen Ton geschehen. Fühl mich doch ein bissle angegriffen.

Freelancer, es liegt mir fern dich anzugreifen oder dich gar zu beleidigen, aber mit deinen Aussagen lehnst du dich ziemlich weit aus dem Fenster. Das gilt auch für einige andere Aussagen die in diesem Thread gemacht wurden. Bei einigen hatte ich den Eindruck - das geht jetzt nicht gegen dich - dass man sich mit aller Macht den "Nichtbesitz" eines Mark VI rechtfertigen bzw. schönreden müsse.
Das Mark Vi ist was es ist: ein tolles Saxophon: Habe schon viele spielen dürfen, keines war schlecht, wenn gut eingestellt und dicht, manche sind einfach spektakulär. Und es ist wie invielen DIngen eine Frage des Geschmacks. Für die, die es mögen gibt es nichts besseres. Andere werden mit anderen glücklicher! das ist doch ok so.
Noch ein Wort zum Preis: dieser wird durch Angebot und Nachfrage geregelt.Deshalb ist das Preisniveau auf dem die MarkVI ihren Besitzer wechseln gerechtfertigt....- wie gesagt nur meine Meinung....
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Selmer Mark VI.....Legende oder Wahrheit? 23 Jan 2007 14:45 #30717

  • Freelancer
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Ich verkneif mir jetzt darauf ne Antwort; führt zu nix.
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Selmer Mark VI.....Legende oder Wahrheit? 23 Jan 2007 15:08 #30719

  • AlexanderHansen
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Ich hab längere Zeit nicht mehr gespielt (2 Jahre), hab dann im Oktober wieder mit dem regelmäßigen Training (5-6 Stunden/Woche + Proben) angefangen und war erstmal echt enttäuscht. Dann hab ich mein "Developing a personal Saxophone Sound" wieder rausgekramt und irgendwas in der Art gelesen: "Obertonübung sind das wichtigste Mittel sein Instrument beherrschen zu lernen, da der Körper dadurch geschult wird, auf klare Soundvorstellungen, die aus dem Kopf kommen zu reagieren" - und seitdem mach ich diese Übung wieder zu Beginn jeder "Session" und werde immer zufriedener, Intonation klappt besser, die Toptones kommen sicherer und insgesamt klinge ich mehr und mehr so wie ich will - und ich meine: Wenn man mal soweit ist, behaupten zu können, dass man das alles im Griff hat, diskutiert man auch nicht mehr, ob das Mark VI so toll ist, weil es in den 50ern so günstig in den USA zu bekommen war oder ob irgendwelche Instrumente von alleine spielen...
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Selmer Mark VI.....Legende oder Wahrheit? 23 Jan 2007 15:34 #30720

  • michat
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Frank58730 schrieb:
Hallo,

also, was ein Mark VI gekostet hat.

US$ 425,--!!! Wer es nicht glauben will, der kann hier mal schauen:

www.ericmarienthal.com/equipment.html

Gruß

Frank


Das war in den 60igern!! Kann mich noch gut erinnern, dass ich Ende der 60iger Jahre auch mein erstes Sax (Tenor) gekauft habe.
Die Selmers kosteten damals so um die 3000,-- DM. Keilwerth Toneking lagen so bei 2500,- bis 3000,-- DM. Ein Bekannter hatte ein King aus USA, für das er stolze 5500,-- bezahlt hatte.
Bei mir wurde es dann ein Weltklang, das gabs für knapp über 800,-- DM.

Der Wechselkurs zwischen USA und Europa war damals extrem. Ein Dollar war zwischen 4 und 5 DM Wert.
Also waren 3000,- DM zwischen 600 und 750 USD
Ein King Super 20 dürfte damals in USA locker das Doppelte bis dreifache eines Mark VI gekostet haben, wobei die alten King Super 20 (mit dem Doppel - Socket Neck) phantastische Saxe waren (und sind).

Ein Jazz Musiker in den 50iger und 60iger Jahren in den USA hat nicht so üppig Geld verdient wie heutzutage, da war eine preiswerte und doch ausgezeichnete Kanne mit Sicherheit ein Argument!

Auf der anderen Seite war das das Ende der amerikanischen Sax - Industrie! :-(
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Selmer Mark VI.....Legende oder Wahrheit? 23 Jan 2007 15:45 #30721

  • lakriz
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Wenn man sich die Photos, z.B. der Blue Note -Sessions aus Ende der 50er/ Anfang 60er Jahre ansieht, stellt man fest, daß die ganzen Jazz-Größen oder die es mal werden würden erstmal alle auf den (teureren?) Ami-Hörnern spielten und anscheinend innerhalb eines kurzen Zeitraums umgestiegen sind. Das heist ja wohl, dass sie sich erstmal die "guten teuren Amikannen" schon geleistet hatten, um sie dann alle für den "Billig-Selmer-Ramsch" wegzugeben, oft dann, als sie anfingen endlich Geld zu verdienen. Naja, brauchten wohl alle Kleingeld, um es zum Dealer zu tragen.
So erklärt man sich halt die Welt.
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Selmer Mark VI.....Legende oder Wahrheit? 23 Jan 2007 15:59 #30722

  • AlexanderHansen
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Was für wilde Spekulationen... das Super 20 ist doch bekannt dafür, dass der Preis unter den Herstellungskosten lag. Aber hier fehlen dringend konkrete Zahlen ;-)
Ein Bekannter hatte ein King aus USA, für das er stolze 5500,-- bezahlt hatte
Bei einem Wechselkurs von 4-5 DM / Dollar + Zoll und rüberschaffen und so landen wir bei einem Dollar-Preis von 800-1000$. Das wär ja dann das doppelte des Mark VI von Mr. Marienthal...
Bei mir wurde es dann ein Weltklang, das gabs für knapp über 800,-- DM.

Haben die wirklich den Klassenfeind beliefert?

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<em>editiert von: AlexanderHansen, 23.01.2007, 16:03 Uhr</em><!-- end editby -->
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