@Chrisdos, zu Sarah Jane Bloom kann ich dir noch nicht soviel sagen. Sie ist eine hervorragende Sopransaxophonistin und schon mehr als 25 Jahre im Geschäft. Ausgezeichnet mit mehrern Awards. Das ist allerdings momentan so ziemlich alles. Bis zur "Neuzeit" bin ich bei meinen Recherchen noch nicht.
Zu Vi Redd, kann ich dir allerdings schon ein paar Dinge sagen:
Vi Redd Vi ist die Abkürzung für Elvira, sie wurde am 20. September 1928 in Los Angeles geboren. Vi ist Afroamerikanerin wuchs in einer sehr musikalischen Umgebung auf, ihr Vater war der Schlagzeuger Alton Redd. Er war ein bekannter New Orleanser Jazz Drummer und Mitbegründer des Clef Clubs. Ihre Mutter spielte ebenfalls Saxophon, allerdings nur als Hobby. Ihr Bruder war Schlagzeuger. Sie wurde sehr durch die Musik ihres Vaters geprägt. Eine weiter sehr wichtige Rolle in ihrer frühen Kindheit spielte ihre Tante Alma Hightower. Alma war eine der meistbeschäftigsten und gefragtesten Musiklehrerinnen in der Gegend um Los Angeles zu dieser Zeit.
Vi fing schon sehr früh, unter Alma's Aufsicht und Anleitung, mit dem Saxophonspielen an. Zunächst lernte sie Klavier spielen. Als sie 10 Jahre alt war, gab Alma ihr ein Saxophonmundstück, von da ab lernte sie Saxophon.
Vi und ist eine erstklassige Altsaxophonistin, sie spielte zwar auch Sopransax aber das Alto war ihr Hauptinstrument. Des weiteren war sie eine hervorragende Sängerin. Ihre musikalische Hauptkarriere erstreckt sich hauptsächlich über die 50er und 60er Jahre, aber sie ist auch heute noch aktiv.
Leonard Feather (Pianist, Komponist, Songschreiber, Produzent 1914-1994) schrieb 1962 über sie: "Wenige Altsaxophonisten der letzen Jahre haben einen Sound, der Bird so ähnlich ist und ein Feeling, das so tief im Blues verwurzelt ist, wie Vi Redd... Sie ist eine Sängerin mit einem beeindruckenden klangvollen Timbre und schöner Intonation und Phrasierung". Des weitern sagte er einmal: "...trotz ihrer offensichtlichen Brillanz betrachte man sie wegen ihres Geschlechtes meist nicht als verfügbare Saxophonistin, die frei und vom Blatt ausgezeichnet spielen kann und sich in jeder männlichen Bläsersektion behaupten könnte, sondern eher als eine Kuriosität, die so gut nicht sein kann"
Zu ihrer Kollegezeit 1948 gründete sie eine Band, in der unter anderem Martha Young, die Nichte von Lester und Lee Young, Piano spielte, Vi's Bruder Schlagzeug und ihr erster Ehemann Nathaniel Meeks Trompete. Ihr Stil war sehr stark vom Be-Bop geprägt. In ihrer Nachbarschaft wohnten Eric Dolphy (Saxophonist) und mit Hampton Hawes (Pianist) mit denen sie auch zusammen jammte . 1954 beendete sie das College mit einem Abschluss in Sozialwissenschaften. Nach ihrem Abschluss widmete sie sich die nächsten Jahre ausschließlich der Musik. Von 1957 - 1962 arbeitet sie in der Bezirksverwaltung, aber es zog sie zur Musik zurück.
Mitte der 60er Jahre gründete sie mir ihrem 2. Ehemann Richie Goldberg (Schlagzeuger) eine eigene Band. Des weitern spielte unter anderem mit Max Roach, Dizzy Gillespie und Count Basie. Sie spielte auf dem Monterey Jazz Festival und tourte 1967 durch Europa. Sie hatte im September 1967 ein Engagement im Ronnie Scott Club in London, dies wurde auf Grund ihres Erfolges bis Weihnachten verlängert. Vi war die einzige amerikanische Künstlerin, die über so viele Wochen ununterbrochen in diesem Club spielte. 1968 tourte sie mit Count Basie.
Zu ihren guten persönlichen Freunden gehörte die großartige Sarah Vaughn (Sängerin). Auf der CD Blue Dex von Dexter Gordon ist sie als Sängerin zu hören. Ende der 60er Jahre ließ sich Vi Redd mit ihrer Familie in Los Angeles nieder. Sie widmete sich der Erziehung ihrer Söhne und unterrichtete 7 Jahre lang geistig behinderte Kinder. 1976 kehrte sie zur Musik zurück und Tourte von Zeit zu Zeit. Sie spielte unter anderem 1993 im bekannten Jazz Club Pizza Express in Soho London. Auch heute noch ist sie aktiv. Sie engagiert sich für das "Instrumental Women Projekt" . Dies Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht Frauen im Jazz zu fördern und ihnen Möglichkeiten zu bieten.
Platten von ihr sind Bird Call (United Artists 1962) und Lady Soul (Altco 1963). Auf Lady Soul kann man ihre wunderbare bluesige Stimme hören, aber auch den kraftvollen rauen Sound ihres Altos. Sie ist auch auf diversen Platten von anderen Künstlern zu hören unter anderem auf Dexter Gordon's Alben Blue Dex und Chase als Sängerin und auf einer ganzen Anzahl von Jazz Samplern. Das Album Shades of Gray von Al Grey, enthält ihrer Meinung nach ihre beste Stücke. Dinah und Puttin on Mellow.