Asti, es geht auch um die Spielerinnen der Vergangenheit.
Sie wurden sehr häufig nicht erwähnt weil sie Afroamerikanerinnen waren und die Jazzchroniken hauptsächlich von Weißen geschrieben wurden. Da ließ man sich dann höchstens mal herab einen männlichen afroamerikanischen Saxophonisten zu nennen, weil man einfach nicht um ihn herum kam.

Die Frauen wurden aber einfach "geschlabbert".

Das ist dann aber weniger ein Problem mangelnder weiblicher Emanzipation. Auch wenn jetzt trotzdem wieder die Männer dran schuld sind. Was diesmal aber, zumindest nach meiner bescheidenen Meinung, wirklich so ist.

Nach deinem letzten Posting war auch nicht mehr so ganz klar, dass du dich hauptsächlich auf die Spielerinnen der Vergangenheit beziehst.
Zu damaliger Zeit mag das sicher zutreffend sein, aber die Situation hat sich, Gott sei Dank, erheblich geändert.
Und da finde ich es einfach unfair uns Kerlen das noch anzukreiden. Deswegen konnte ich das nich unkommentiert stehen lassen.


Hauptsache ist doch, dass heute niemand mehr "geschlabbert" wird. (Was immer das auch heißen mag. )

Hmmm, weiß nicht, warum es wenig berühmte Saxophonistinnen gibt. Vielleicht liegt es daran, daß das Saxophon kein klassisches Instrument ist. Oder aber daran, daß Frauen lieber fertige Stücke spielen statt zu improvisieren.
Völlig anders sieht es zB bei Geigen aus. Da gibt es unheimlich viel gute Spielerinnen, zB Hillary Hahn oder Daisy Joplin und natürlich die berühmte Anne Sophie Mutter um nur ein paar Namen zu nennen.

Moin !
Also da gab es die Bands von Ina Rae Hutton,Thelma White,(alles Saxophonistinen!30/40er habe da einige Filme!Es gab da sehr viele Frauen Orchester(US)

Und die International Sweathearts of Rythm auch alles Saxophonistinen!30/40er (US)

Die Tenoristin Ernest`Tiny`Davis 50er Jahre(US)
Die Tenoristin Kathy Stobart 50/60er Jahre (GB)

Die legendäre Gast-Altistin der Basie Band
Vi Redd !60er

Gleichwohl war es früher eine Männerdomaine, und den Frauen war der Gesang,Gitarre,Klavier,Geige,und Tanz überlassen.

Aber auch Mildred Bailey,Ethel Waters,Alberta Hunter, Anita o Day,June Christie, Billie Holyday konnten Sax spielen!

Liebe Grüße Hans

... jetzt aber ... anke hat doch hier nicht versucht, die hardcore-emanze zu mimen! das merkt man schon alleine daran, dass sie den thread nicht im saxwelt-forum "musik: saxophonisten" eröffnet hat ... heijeijei ...

von jedwelcher emanzipationsstory war hier eigentlich auch nicht die rede ... oder habe ich etwas überlesen?

anke hat - das findet nicht nur meine anerkennung und mein interesse - die suche nach den alten saxophonistinnen in der einschlägigen literatur und der allwissenden googel-welt begonnen.

meinereine hat dann die jungen saxophonistinnen mit ins spiel gebracht ...

ich finde den thread schwer wichtig (nicht weil all die männer dort draußen in der bösen welt uns arme weibsen ach so doll unterdrückten und wir ihnen nun endlich mal per thread einen rein würgen könnten ... huch wie brutal ... aber eigentlich ... wenn ich's mir recht überlege ... hm ... ein kluger zug von anke? ach kwatsch!) ...

nee, der thread ist unter anderem schon der VOLLSTÄNDIGKEIT der saxwelt-infos wichtig ...

wie sagt smatjes immer: "Helft mit, die saxwelt noch besser zu machen!"

Mein Dank geht also schon mal an Anke und Hans und all diejenigen, die aus so nem Thread kein Emanzen-schlagen-Männer-Dingsda basteln ...

Meine Hoffnung ist die, dass sich hier noch nen paar Kenner der Szene melden!

Greetz Gabi




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<em>editiert von: schrägetöne;-), 21.02.2006, 12:55 Uhr</em><!-- end editby -->

eine bitte an Smatjes: Kannste den Thread bitte mal in die richtige Kiste schieben ... ab zu die Saxophonspielerz!? Unter "sonstiges" fühle ich unsere berühmten Kolleginnen nicht richtig aufgehoben

Greetz Gabi

Ist ja interessant. Über Frauen am Sax liest man ja sonst nichts. Aber waren das "berühmte" Saxophonistinnen? Sind mir alle noch nie untergekommen, obwohl ich mich mit der Historie der Saxophonisten schon ein wenig mehr beschäftigt habe als Heinz Schmitz von nebenan. Na ja, wahrscheinlich Bildungslücke. Werde ich mal ein Auge drauf halten.

Eben, richtig gesagt, "weil man einfach nicht um ihn herum kam." Obwohl er Afroamerikaner war und obwohl Weiße drüber geschrieben haben. Was ich damit sagen will ist, dass es nach meiner Kenntnis offenbar praktisch keine bedeutenden Saxophonistinnen gibt. Auf dem Gebiet der Gitarre sieht's ähnlich aus. Gitarre und Sax scheinen mir typisch männliche Instrumente zu sein. Gehört für mich so in die Schiene "Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können". Ich weiß, politisch total unkorrekt und reaktionär dazu (Ouuuh, haut mich jetzt nicht!!!).

Billie Holiday, lese ich bei HWP, konnte auch Sax spielen. Aber ich finde, sie ist ebenso wenig Saxophonist wie Rory Galagher, der auch Saxophon spielen konnte, aber in erster Linie Sänger und Gitarrist war.

Aber vielleicht rekrutieren sich ja mal aus dem Saxwelt-Kreis ein paar berühmte Saxophonistinnen und belehren mich eines Besseren?

z-man, da liegst du mächtig daneben. Es gab ganz hervorragende Saxophonistinnen wohl damals, zumindest, wenn ich den Dingen glauben schenken darf, die ich lese.
Eines der Probleme war, man drufte als Frau, Klavierspielen, Geige, Harfe, Singen etc. halt die klassichen Dinge, die zu einer guten Allgemeinbildung gehörte.
Frauen, die allerdings eher Instrumente spielten, die den Männern zugeordnet waren (Schlagzeug, Saxophon oder andere Blasinstrumente) wurden nicht so gerne gesehen. Man brach damit in die frisch errungene Domäne der Männer ein. Das sahen die nicht gerne.
Hinzu kam noch, dass die Frauen dann irgendwann Kinder bekamen etc. und der Karriere nicht so intensiv nachgehen konnten wie die Männer. Auch gab man Instrumentalistinnen nicht gerne die Gelegenheit Platten aufzunehmen.
Wie gesagt, ich bin gerade erst am Anfang von meinen Recherchen, aber es ist ein hochinteressantes Thema.
Schau dir die Saxophonistinnen heute an. Sie bekommen Auszeichnungen usw. aber so richtig bekannt sind sie nicht. Es ist schon eine komische Sache.

In fast jedem klassischen Orchester spielen Instrumentalistinnen. Aber noch zu Beginn der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts (!!!) kam es bei den Berliner Philharmonikern zu einem Eklat: Die männlichen Orchestermitglieder weigertensich , mit der Klarinettistin Sabine Meyer zusammenzuarbeiten, obwohl sie von ihrem Können her für dieses Orchester qualifiziert war.

Quelle meines Beitrages: ein Artikel von Marianne Doran, Co-Leiterin der Fakultät III (Jazz) an der MHS Luzern ...

Marianne Doran beschäftigt die Tatsache, dass auch heutzutage lediglich 11komma noch nen bissle was der studierten Jazzer in spe Frauen sind.

Jetzt wird der nette thread doch noch emanzipatorisch :-D .

Zur Rassenfrage sei anzumerken, daß männliche schwarze Saxophonisten durchaus nicht übergangen wurden, oder seh ich das falsch.