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THEMA: Pat Metheny über Kenny G

Pat Metheny über Kenny G 05 Mär 2012 11:29 #107601

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Moin!

Wenn die Jazzwelt Armstrong für den größten hält, dann hat das etwas mit dem Lebenswerk zu tun.
Diese Jazzwelt und sie geht überwiegend von Amerika aus, ist nun einmal bestimmend für den Jazz.
Ohne die Amerikaner, die überwiegend in den 50er, auch durch heimisch werden in unseren Gefilden (Exile), den Jazz überhaupt erst implementiert haben, ging es nun mal nicht.

Noch lange Zeit danach und in Deutschland immer noch, findet der Jazz imitatorisch statt!
Ohne Zweifel gibt es Jazzmusiker in Europa die sich in einer emanzipatorischen
Position befinden, aber in Deutschland eher selten.
Erst recht nicht in diesem Forum, …Meinung, Geschmack, ja, aber Urteil als beteiligter Innovator, ….ist nicht so!

Bohländer sagte mal, `` …da ist der Deutsche zu sehr `Piefke`!

Würde ich mir auch anders wünschen, .....aber ist nicht so!

LG Hans
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Pat Metheny über Kenny G 05 Mär 2012 14:36 #107605

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zwar schrieb:
what a wonderful world war schon immer ein blödes sülzstück. gerade die aufnahme von satchmo kann ich nur schwer ertragen.

Da sprichst du mir aus der Seele. Ich schätze Armstrong sehr, aber dieses Stück ist so was von geschmäcklerisch dargeboten...

antonio
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Pat Metheny über Kenny G 05 Mär 2012 15:59 #107608

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Moin zusammen.
Der "wahre" Armstrong ist für mich der in King Olivers Creole Jazzband und der in den Hot Five und Hot Seven. Alles was nach World War Two von ihm kam, war mir zu angepasst und seicht. Aber ich habe ihm und vielen anderen Berufsmusikern verziehen; denn irgendwoher muss die Kohle ja kommen...

Bluesige Grüße
Bluesgerd47

P.S.: Ist es eine musikalische Bildungslücke, Kenny G. nicht zu kennen? :-)
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Pat Metheny über Kenny G 05 Mär 2012 16:13 #107609

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Bluesgerd47 schrieb:

P.S.: Ist es eine musikalische Bildungslücke, Kenny G. nicht zu kennen? :-)

:laugh: - aber wer eine Zahnlücke hat kennt ihn - dudelt jedenfalls bei meinem Zahnarzt immer im Wartezimmer.
LG HaJo

"Ist das Kunst, oder kann das weg?"
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Pat Metheny über Kenny G 05 Mär 2012 16:25 #107610

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@saxlover: Mein Zahnarzt ist sogar Saxweltler; aber da läuft NDR 2 mit Oldies...
:-(

Bluesige Grüße
Bluesgerd47
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Pat Metheny über Kenny G 05 Mär 2012 23:19 #107622

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zu den Beiträgen über Armstrong: Den beitrag von Satchmo zum Jazz allgemein kann man wirklich nicht hoch genug einschätzen.
Er hat das swingfeel verbindlich gemacht, das Solospiel vor der Kollektivimpro etabliert, dem Trompetenspiel entscheidende Impulse gegeben und, und, und...
Er ist in einem Land gross geworden, dass zu Satchmos Zeiten Schwarz von Weiss getrennt hat und trotzdem zählt er bis heute zu den "all time" Musikgrössen der Welt.
Wie kann man nur all diese Leistungen relativieren, weil man zufällig "What a wonderful world" nicht mag, etwa aus Angst vor Emotionen, die man sich selber nicht traut?

@Hans zum Thema deutsche JazzSzene:
Hans, ich kann Dich nicht verstehen, nenne mir doch bitte einen Musiker, der hierzulande seine Konzertkarriere allein darauf aufbaut, sagen wir mal Bird oder Lester Young oder Bud Powell oder Art Blakey oder wenn auch immer von den Alten zu imitieren! Ich kenne niemanden, der dies ernsthaft tut, um ein eigenes künstlerisches Profil zu etablieren. Sicher gibt es "Tribute to-Projekte" -ok- oder im Swing oder Trad-Jazz natürlich den Ansporn, sich dem Vorbild zu nähern, aber das ist ein Bereich von vielen im Jazz, Du lässt das andere vollkommen ausser Acht!

Und verwechsle bitte eines nicht: das ein ernsthafter Musiker sein Handwerk lernt, von den Meistern, die ihm vorausgehen, ist kein copycat- oder typisch deutsches Piefke-Syndrom, sondern schlichtweg seriöse Grundlage für die eigene Musik! Ich kann Dir Dutzende auch von den berühmten Musikern nennen, die Soli von Ihren Lieblingsvorbildern über Jahre auswendig gespielt haben, einen will ich nennen, der Dir sicher bekannt sein dürfte:
Lester Young! Und es ist doch erstaunlich, wie stark musikalisch verwandt er bis zum Schluss übrigens seinem Vorbild FRankie Trumbauer war!
Es ist schlichtweg unrichtig und falsch zu behaupten, die deutsche Szene sei immmer noch zum grössten Teil imitatorisch! Sie ist es nicht mehr oder weniger als es die Jazzszenen in anderen Teilen der Welt auch sind.
Aber vielleicht ist ja das typisch deutsch: Nach dem Motto, dass der PRophet im eigenen Lande nichts gilt, macht man die eigenen Leute runter, weil man´s einfach nicht zugeben mag oder ertragen kann, dass es hierzulande doch die Qualitäten gibt, die man so sehr am Jazz liebt- Und das ist eigentlich nur schade für denjenigen, der es nicht zugeben kann.

Herzliche Grüsse

David

www.davidmilzow.de
www.jazzagentur-hannover.de
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Pat Metheny über Kenny G 05 Mär 2012 23:49 #107623

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Sehr geehrter David"
Du hast geschrieben:

"Aber vielleicht ist ja das typisch deutsch: Nach dem Motto, dass der Prophet im eigenen Lande nichts gilt, macht man die eigenen Leute runter, weil man´s einfach nicht zugeben mag oder ertragen kann, dass es hierzulande doch die Qualitäten gibt, die man so sehr am Jazz liebt-"

Du sprichst mir aus der Seele!
Selbst schon der kleine Grenzübertritt nach Österreich verändert die Welt des Musikers, gar nicht zu sprechen von Frankreich,Italien und England.
Wenn man dort Auftritte hat, spürt man dass man plötzlich jemand ist.

Ich möchte es vorsichtig Neid und Missgunst nennen was man in unserem Land zu spüren bekommt.

Schaut man mal dahinter, wer die eigenen Leute runter macht, stellt man oft fest, dass sie selbst keine Grössen sind.

Nochmal, Dein Beitrag hat den Nagel auf den Kopf getroffen.

Beste Grüsse aus Mainz
Otto

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Pat Metheny über Kenny G 06 Mär 2012 02:42 #107629

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@DMSax

Moin David!

Geht man davon aus, das der Jazz als alleinige Botschaft `Play your own thing` hat,
also drücke aus was du selber zu sagen hast, kopiere niemanden und finde deinen eigenen Stil.

Dann ist das zunächst einmal seit den End50er Anfang d.60er erfüllt, als der europäische Jazzmusiker in ganz unintellektueller Weise es schien verstanden zu haben.(von dem US Exil Spielern)

`Piefke` Na ja eine Zuspitzung von Bohländer.
`Piefketum`, mit dem Zitat meine ich, das einer wie in einer Amtsstube nach Regeln und Gesetzen und Kombinationen sein Werk vollzieht, eine typisch deutsche disziplinierte Eigenschaft!

Mit der gleichen disziplinierten Eigenschaft (nicht alle) spielt der deutsche Jazzmusiker selbstverständlich sein eigenes Ding, wofür er das Handwerkszeug in übermäßiger intellektueller Weise an den Universitäten und Musikschulen geliefert bekommt.
Letztendlich eine Ansammlung von allen möglichen Kopien, die mit dem Handwerkszeug
diverse Kombinationen erfahren. (ich meine nicht die Kopie eines Einzelnen!)

Und genau DAS, ist entgegengesetzt zum unintellektuellen emanzipatorischen Verständnis der 50/60er, eine Antithese zum Jazz!

Es kommt nicht von ungefähr, wenn man von der Akademisierung von Jazz spricht, wenn man eigentlich nur auf Kombinationen des Erlernten stößt anstatt auf Potenzierung oder besser gesagt Dynamisierung unter dem Aspekt `Play your own thing`!

Und so ist es auch kein Wunder, das die Originale vergangener Zeiten viel mehr ansprechen.

Das Erlernte in der Musik hat auch meinen Respekt, aber Jazz ist kein Wettbewerb in dem man zeigt was man alles gelernt hat, auch wenn Jazz sicherlich die Sublimierung der gesamten Jazzgeschichte ist.

Unter dem Aspekt `Play your own thing` ist Jazz Musik der Ausdruck des eigenen Lebens, der eigenen Erfahrungen, der eigenen Emotionen, aber nicht allein die Ansammlung oder Kombination von allen möglichen Jazzstilen.

Das Publikum muss nicht im Jazz bewandert sein, es versteht Emotionen und Originalität in der Musik und DAS bewirkt Enthusiasmus, das ist nicht allein der Applaus vor der sportlichen Leistung, z.B. eines Paul Gonzalves!

Bekannte Zitate die genau in diese Richtung deuten:

*Pres `Du kannst Technik und eine Menge Dinge mehr haben, ohne Originalität hast du nichts`!
** Bird `Technik und was du gelernt hast, vergiss es wenn du auf der Bühne stehst`
*** Webster `Wenn dazwischen nichts ist, kommt nichts rüber`!

LG Hans
Letzte Änderung: 06 Mär 2012 03:05 von hwp.
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Pat Metheny über Kenny G 06 Mär 2012 11:00 #107631

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Otto schrieb:"Schaut man mal dahinter, wer die eigenen Leute runter macht, stellt man oft fest, dass sie selbst keine Grössen sind."

Ich habe noch nie erlebt, dass jemand ders kann, andere Leute runter macht.
Schau hier, die freundlichsten Kommentare sind zB. vom blauen Michel-und der kanns!
Also schliesse ich mal aus den Ausführungen des Metheny, dass er nicht so richtig zufrieden ist-mit sich.
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Pat Metheny über Kenny G 06 Mär 2012 11:54 #107633

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@ "Kollege" Otto: das ist ja mal schön, dass wir einer Meinung sind, aber glaubst, dass Du Dich hier in Deiner Art und Weise an anderen Kritik zu üben, irgendwie anders verhalten hast?

@Hans
Also es ist ja mal schön, dass die deutsche Jazzszene also nicht imitatorisch ist.
Wovon Du jetzt redest, die sogenannte "Akademisierung" des Jazz, ist eine WELTWEITE
Tatsache, weil die meisten jungen Musiker heutzutage an einer Musikhoschule studieren. Mir hat an der Uni aber niemand gesagt, wie man wie Ben Webster spielt oder wie man Barry White oder andere Interpreten aufs Sax + Band überträgt etc.
Wen kennst Du denn, der das oder ähnliches hierzulande an Unis vermittelt, kennst Du die Inhalte dessen, was gelehrt wird? Die Tatsache, dass Musiker studieren, führt nicht dazu, dass es keine JAzzMusiker mehr gibt, die Emotionen auf ihrem Instrument transportieren können.
Du bist so detailbewandert, wenn es um mm-Angaben bei Mundstückkammergrössen oder Seriennummern bei Saxen geht... kommt das Thema darauf, dass Menschen andere Menschen letzendlich mit Musik zu erreichen versuchen, pauschalisierst Du auf eine Art und Weise, die ich nicht mehr akzeptabel finde. Es sind letzlich Deine persönlichen Geschmacksbekundungen, nicht mehr und nicht weniger, keine Gesetzmässigkeiten, die Du hier von Dir gibst.

zum Thema des Threads
PAt Metheny hatte ja selbst einen ungeheuer kommerziellen Erfolg mit einer Musik, die auch sehr melodisch und wohlklingend war... und meilenweit weg vom Sound des "klassischen" ModernJazz. Im Kern zielt seine Kritik an Kenny G. doch darauf ab,
dass er mit dem overdub auf "What a wonderful world" musikalische Leichenfledderei betreibt, und dass beim Grössten, den diese Musik hervorgebracht hat- und Satchmo ist der Grösste, weil alle anderen, die nach ihm kamen, auf seine Leistungen aufgebaut haben.


Herzliche Grüsse

David

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