So,

die Eier sind alle gefunden, die Familie ist ausgeflogen, also endlich Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Die Holzblasinstrumentenschrauberei.
(Satz wurde fachgerecht recycelt. )

OK,

auch bei den Saxen muss es weiter gehen. Die Baustellen für heute:

Gewinde und Achsen messen - und bestellen, das ewige Thema!

Also, was brauche ich?
1. Neue Achsen in (mindestens) zwei Durchmessern, inkl. passenden Gewinde-Schneideisen.
2. Neue Neck Screw für mein C-Mel (das Gewinde der alten Schraube ist kaputt und dreht durch).
3. Neue Neck Screw für mein True Tone.
4. Neue Lyre Screw für mein True Tone (die alte ist einfach weg).

OK, daher ging es ans Gewinde und Durchmesser messen.
Für das Gewinde habe ich aber was Neues: eine Gewindelehre, jawoll!
So sieht das aus:

Das ist also ein 48 TPI (48 Tips per Inch) Gewinde!

Dann habe ich noch andere Achsdurchmesser und Gewinde gemessen. Das hat bestimmt 2h gedauert und das Umrechnen in Zoll ist alles andere als erfreulich.
OK, meine Erkenntnis:

Ich benötige:
1. Achsen mit 3/32'' Ducrhmesser und 56 TPI Gewinde
2. Achsen mit 0.110'' Durchmesser und 48 TPI Gewinde
3. Neck Screw der Größe 8-32 für mein True Tone
4. Lyre Screw der Größe 6-36 für mein True Tone
5. Neck Screw der Größe 6-36 (oder 5-36? ich kann nicht so genau messen) für mein C-Mel


Nun hoffe ich mal, dass ich eine Shop finde, der das hat! www.votawtool.com sieht einigermassen vielversprechend zu sein, mal sehen und hoffen ....

Hi!
Der hier scheint auch eine große Auswahl zu haben:
www.windplus.co.uk/
Hab's aber noch nicht ausprobiert
Gruß Volker

Danke Volli, der Shop gefällt mir, da es eben auch Achsen und Vollmaterial zur Reparatur gibt. Hab Dank für die Info, Claus

Volli schrieb:

Ja, der Shop ist ganz gut, hat aber Schneideisen nur metrisch oder BA, und nicht UNC, wie ich sie brauche.

Das ist übrigens das ewige Elend mit den Shops: Jeder Shop hat irgendwas NICHT!
Hört sich blöd an, ist aber super nervig.


UNC Schneideisen habe ich NUR bei votawtool.com gefunden.
Kunststoffstangen (Delrin-Rods), um Röllchen herzustellen, habe ich NUR bei musicmedic.com gefunden.
Neck und Lyre Screws habe ich NUR bei votawtool.com gefunden.
Extra dünne Klarinettenpolster habe ich NUR bei bei musicmedic.com gefunden.


Und da könnte ich Euch noch viel aufzählen. Das alles nervt, und macht die Bestell-Logistik echt schwierig, denn ich will auch nicht 10mal Porto zahlen. Das ist mit ein Grund, warum es mit der Reparatur der Saxe so schleppend vorwärts geht.

el gitano schrieb:
Messing Rohre, Stangen und Platten (und vieles mehr) gibt es übrigens auch hier: www.zujeddeloh.de

Goldschmiede und Uhrmacherbedarf und nicht zu teuer.

HiJoe schrieb:
Einer der Gründe, dass ich die paar Dinge wo man mal Gewinde schneiden muss alles metrisch mache, das wäre mir jetzt auch zu nervig extra Ami-Werkzeuge im Ausland zu bestellen, wenn es mit den eigenen Bordmitteln auch geht.

Gute Nerven weiterhin

Wulf

Wulf wrote:
Wulf, Recht hast Du. Ich mache das mit den UNC Gewinden auch nur deshalb, da ich ja auch keine metrischen Schneideisen habe. Und auch die Achsen kann ich mir wegen fehlender Drehbank nicht selber zurecht drehen. Daher muss ich sowieso im Ausland bestellen, und dann eben die UNC Schneideisen gleich mit.

@ HiJoe, haste meine Pm bekommen ?

LG Benno

What a Mess

So, nachdem ich zweimal gelötet habe, bin ich ja ein Experte beim Löten, oder etwa nicht?

Daher hatte ich gestern Lust den Ring am Hals meines "Sax des Grauens" anzulöten.
Hier mal der Stand der Dinge vor meiner Löt-Aktion. Der Ring löst sich ab:


Ich habe den Ring aufbiegen müssen, um ihn mit Schmirgel zu säubern, und habe dann angefangen zu löten. Da ich ja weiss , dass nahe Böckchen aus Versehen auch abgelötet werde können, habe ich schlaues Kerlchen alle Böckchen in der Nähe mit nassen Tüchern umwickelt, es war nur noch der Ring selber frei.

Und dann habe ich den Ring erhitzt wie ein Blöder , aber das Lot wollte einfach nicht fliessen. Das Lot sass in dicken Kugeln auf der Lötstelle, aber es wollte einfach nicht schmelzen.

Meine Erklärung: die nassen Tücher ziehen so viel Hitze aus dem Material, dass es einfach nicht heiss genug wird!

Tja, dann habe ich ein Teil der nassen Tücher entfernt, unter anderem das Tuch, dass ich um die Marschgabelhalterung gewickelt hatte. Ja, dann klappte es echt besser. Das Lot schmolz, und ich konnte den Ring anlöten:


Na Super. Leider machte es dabei PLÖPP, und die Marschgabelhalterung fiel ab. Tja, ich bin dann in Panik verfallen und wollte das Teil, solange es noch heiss ist, unbedingt wieder anlöten. Das habe ich dann in meiner Panik versucht. Das Sax stand aber gerade senkrecht, so dass sich dabei immer dicke Lot-Tropfen unten an der Halterung bildeten. Relativ suboptimal. Ich habe das Sax dann hingelegt und stoisch, wie ich bin, weiter gelötet. Ich war dabei so nervös, dass ich zweimal mein Fläschen mit Flussmittel umgeschmissen habe. Na ja, zu guter letzt war die Halterung wieder dran, aber um was für eine Preis? Überall habe ich Lot hingeschmiert:


Und dann die endgültige Pleite: Der Ring, den ich angelötet habe, ist leider schief. Das hatte ich in der ganzen Hektik zunächst gar nicht bemerkt:



Tja, was nun? Aber kein Chaos ist zu gross, als dass HiJoe nicht zumindest einen Plan hätte :
1. Ich werde die Marschgabelhalterung wieder komplett ablöten!
2. Dann werde ich alle Stellen so gut es geht von Lot säubern! (Wie geht das? Mit Entlötlitze? Mit Spucke?)
3. Dann werde ich den Ring erneut erhitzen und gerade ziehen!
4. Dann werden ich die Marschgabelhalterung erneut anlöten, aber besser!



So, ein paar Fragen zum Löten hätte ich dann aber noch:
a) Was macht Ihr beim Löten, wenn wirklich kaum ein Spalt zwischen den beiden Werkstücken ist? Lot auf die beiden Werkstücke getrennt auftragen und danach zusammen löten?
b) Wie haltet Ihr das Material in Position? In der einen Hand hat man ja den Brenner. In der anderen das Lötzinn. Womit hält man dann aber die Teile in Position???????? Das ist mir echt ein Rätsel.


Meine Note für diese Aktion: 3 (mit viel Wohlwollen).

Hallo HiJoe
Auch wenn du kaum einen Spalt siehst- das reicht aus! Es geht darum, die Temperatur der Stücke auf richtiger Höhe zu halten, dann nur noch ganz wenig Lot quasi auf den Spalt zu halten und reinziehen lassen. Vorsichtig etwas weiter wärmen und das Lot schön rumlaufen zu lassen. Wenn notig dabei etwas Lot nachzugeben. Das darf keine Sauerei um das Werkstück herum geben.

Ich würde dir empfehlen, zuerst etwas Routine durch das Zusammenlöten einiger Messingbleche etc. zu erarbeiten.

Die Wärmeverhältnisse sind das Wichtigste, wenn das Stück zu wenig Wärme hat, pappts einfach nur und fliesst nicht richtig. Das Lot muss wie gesagt, von allein reinziehen. Neben der Wärme muss aber auch die Flussmittelzugabe stimmen. Ohne Flussmittel geht nichts! Ich weiss ja nun nicht, wie du genau Weichlötest, welche Materialien du dazu genau nimmt. Wär noch wichtig, dies zu erfahren.

Fixieren kannst du z.B. mit Draht, oder wenns geht mit Klammern.

antonio