diese Diskussionen sind doch deshalb schon so nervtötend, weil jeder in eine ständige "war-schon-einmal-da-Schiene" tritt. Wie in ein Stück Sch.. und sich dann womöglich aufregt über Hundehalter, die die Kacke liegen gelassen haben und dann kommt das langweilige "war-schon-einmal-da" von wegen Hundesteuer und so, zu erzählen, worauf die Aufreger sagen, was sie entzürnt hat und man die Allgemeinpolitik darauf rauf und runter beschwört, sich zu bessern, sich aufplustert, als hätte man was zu sagen und sich hoffentlich <kratzkratz> ein wenig die Krallen am gesellschaftlichen Kratzbaum abwetzt, um den Frust abzubauen.

Als wäre dies wichtig!

Es geht halt allen so und ändern kann man nix, sagen alle -- guckt halt selber jeder, dass er klar kommt und solangs es noch elfundneunzig verschiedene Zahnpastasorten zur Auswahl im Supermarkt gibt, kanns wohl auch nicht soooo schlimm sein, oder?

Und überhaupt: POLITIK SUCKS!

Ich finde es unkreativ: sobald jemand was Neues vorschlägt, kommen alle und rattern auf den alten verrosteten Schienen Antworten herunter, die a) vorhersehbar sind und b) nur die olle Tretmühle anwerfen und c) betäuben wie ein Einschlaflied.

Also, wir machen das jetzt so: wir tun sofort und jeder für sich uns verantwortlich fühlen. Und zwar ohne wenn und aber. Wenn Morgen die Rede von einer US-Finanzkrise ist, dann tun wir so, als wären wir die Minister und als müssten wir das Problem lösen. Nur mal so zu Probe. Ich tippe nämlich, dass ihr nicht einmal die visuelle Vorstellungskraft habt, dies so zu tun -- als könntet ihr das Problem erfassen, geschweige denn, ohne vorgefertigte Muster darauf reagieren!

Und das ist nämlich wichtig.

Beispiel: Wenn die Pkws abgewrackt werden sollen, dann denk mal nach über deinen eigenen. Frag dich, warum hast du's gemachst und warum nicht. Und dann stell dir mal vor, du hast gerade jetzt die Regierungsmacht und <hallo> sprichst jetzt ins Mikro: "Warum habe ich es {Frau Politikerin} gemacht?" Hier deine Antwort (ins Mikro):

______________________________________

Oder hast du es nicht gemacht? Warum hast du es nicht gemacht? Sag es:

______________________________________

Ich wette, selbst diese kleine "Versuchsanordnung" bekommt keiner auf die Reihe. Entweder fragt man sich, warum. Oder: wallenstein spinnt. Oder: holla, ich hab doch noch soooo viel anderes zu tun.

Das ist die Politik live und ich behaupte ja immer. Wir habe bereits die Verhältnisse, die wir wollen. Exakt und 1:1!

Hier knacken wirklich alle mit ihren Kommentaren wie ne LP auf der letzten Rille, spulen ihr Programm ständig herunter und sagen das auf, was wir alle irgendwann irgendwann irgendwann schon einmal schon einmal schon einmal gehört haben.

... und genau diese Politiker für diese Leute hier haben wir

Gute Nacht *wink*

wünscht wallenstein

Moin!

Saxclamus, Du mit deinem Schiffsdiesel!

Keine Ahnung ob auf Off Topic etwas falsch sein könnte, ich finde nicht!

Wenn ihr diesen Artikel über Anlassen von Schiffsdieselmotoren mal gelesen hättet, dann wüsstet ihr etwas über Schiffsdieselmotoren.

Das ist aber nicht der Punkt, sondern jener, wo dann einer der Diskussionsteilnehmer den anderen betitelt und beleidigt, weil das vorsabbeln von Titeln (ein Maschinenbau Ing. und ein Schiffsbau Ing.) nicht mehr geholfen hat!

Recht hatten beide, nur ihr Kenntnisstand war einmal 60/70er und einmal die heutige Zeit!

Aber sie haben sich gegenseitig `Keine Ahnung` attestiert.

Auch in diesem Forum hat es Stimmen gegeben und gibt es noch, die es als normal deklarieren!


Teilweise wird nun über eine gesellschaftliche Wahrheit geschrieben wie sie sein könnte, gelegentlich auch über die Wirklichkeit.

Das mit der Anarchie ist nicht wirklich toll, weil auch heute noch eine alte Volkskrankheit grassiert, welche die Menschen zwar sehen lässt, aber doch sind die meisten mit Blindheit geschlagen!

Das sollte spätestens dann klar werden, wenn man die Bankenkrise betrachtet.
Wenige haben Mist gemacht, keiner hat es gemerkt, aber viele müssen dafür zahlen.

Jeder kennt die dubiose Geschichte mit den Lemmingen die sich in den Tod stürzen, sie ist ja nicht wahr, aber bei dem Menschen da könnte es wahr werden!


Aber das alles kann man in die Welt raus schreien, es wird nie etwas nützen!

Es ist Internetsport!

Erkennen von Persönlichkeit und Individualität setzt direkten Kontakt voraus, virtuell ist und bleibt es der größte Trugschluss!

Der künstlerische User
Der väterliche User
Der pädagogische User
Der Chef User
Der angriffslustige User
Der Frauen betonte User
Der coole User
Der Schlaumeier User
Der mitleidig in sich hinein lauschende User (Mimosen)
Der ordinäre User
Der extra ordinäre User
Der nie verstandene User
usw.

Figuren, die nicht unbedingt identisch sind mit der Realität!

Man kennt einen Menschen erst dann, wenn man eine Schaufel Salz mit Ihm gegessen hat!

Ich denke, erstmal fröhliches Hasenfest!


LG Hans

Oh,
dann lass uns eine Schaufel Salz zusammen essen - hoffentlich bringt uns das nicht um!

Ich denke, man muss sehr vorsichtig sein und unterscheiden zwischen Schein und Sein! Allerdings gibt es ja auch die Möglichkeit, bei Interesse jemanden näher kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen, die "ehrlicher" sind.

In jedem Falle halte ich es für unangebracht, sich im Ton zu vergreifen, virtuell wie real.

Fröhliches Ostereiersuchen,

Saxolina

@püreh

pardon, ich habe etwas verallgemeinert um es klarer zu zeichnen. Mir geht es gar nicht um gute oder schlechte Menschen, die wird es immer geben, ich zweifel nur an der Kompetenz derer, die uns regieren.

@wallenstein

Seh ich auch so, wir haben 1:1 das System, was wir wollen. Ich möchte gerne ein anderes. Und der einzige, der was dafür tun kann, bin ich.

@Hans

Selbst wenn die meisten mit Blindheit geschlagen sind, können sie abstimmen. Oder sind die Schweizer weniger blind?
(Gibt es hier eigentlich noch die Umfragemöglichkeit? Würde gerne mal austesten, ob es hier im Forum auch kollektive Intelligenz gibt. )

Ach so, noch was: alles, was du sagst, hat eine Wirkung. Es nützt immer!

@saxolina

wenn wir genug sind, dann bringt uns auch ne Schaufel Salz nicht um. Alles eine Frage der Intelligenz (-:und der Masse). Also ich bin dabei.

pue schrieb:
Das sehen meine Schweizer Freunde aber anders. Die halten diese Volksentscheide für problematisch.

In den Wahlen werden zig Fragen gestellt, bei denen die Bürger garnicht wissen, was sie antworten sollen, da sie sich nicht mit den Problemen auseindergesetzt haben. Daher gibt es auf den Abstimmungszetteln eine kurze textliche Zusammenfassung des Sachverhaltes.

Und dabei können wieder die Abstimmer manipuliert werden, was in der Schweiz wohl stark kritisiert wird, da, man durch die Fragestellung Antworten implizieren kann.

(Aussage von zwei Ur-Schweizern, die auch da leben.)

Laß doch mal abstimmen, ob man in Wohnungen mit Blasinstrumenten musizieren darf.

Schöne Frage nicht wahr - was wird da wohl herauskommen?

Moin!

@Pue-

Natürlich nützt es irgendwie immer, in gewissen Maßen!


Ich habe in vielen Organisationen mitgearbeitet, damit es ein wenig besser wird.
Gleichwohl empfand ich den Reibungsverlust, damit es besser wurde,
als unverhältnismäßig groß!

Ich glaube daher, das es mit dem Heer der `Runtergefallenen`, `Verlassenen`, `Unterdrückten`, `Ausgepfiffenen`, nie schlimm genug wird, weil die Regulierungsschraube
der Verbesserung immer wieder unter Mühen greift!

Würde man den `Topf` überkochen lassen, dann wäre das Heer so groß, das einige sich ganz warm anziehen müssen!

Das haben wir zuletzt 1989 erlebt!

LG Hans

Ich hab hier keine Lust, eure Wände einzutreten. Mit den geichen Argumenten wurde früher das Kaiserreich verteidigt. Für mich greifen sie nicht so recht.

@ saxlover
Lies, was ich in diesem Thread über das Spielen von Blasinstrumenten in Wohnungen geschrieben habe. Wie kommst du darauf, dass das Bundesdeutsche Volk abstimmen solle, ob und wann du bläst? Das ist alleine die Sache von dir und deinem Nachbarn. Oder sollte es bundeseinheitlich festgeschrieben werden? Genau das ist ja mein Ansinnen, dass die Zuständigkeit und Verantwortung in die richtigen Hände gelangt.

Ich kenne genug Schweizer, die sehr stolz auf ihre etwas direktere Demokratie sind. Dass auch diese nicht so funktioniert, wie es alle gerne hätten, zeigt, dass es vielleicht etwas daran zu verbessern gibt. Es stellt aber doch nicht das Prinzip in Frage.

@ hwp
Ich habe eher Spass daran, solche Ideen zu entwickeln. ist mir ein inneres Bedürfnis seit meiner Jugend. Die Reibung gehört dazu.

@ all
Die größte Hürde, die ein Anarchist in der öffentlichen Diskussion erstmal nehmen muss, ist das riesen Vorurteil gegenüber der Sache. Schon das Wort Anarchie wird als erstes mit Chaos assoziiert. Wenn die Menschen im überschwemmten New Orleans die Klamotten aus den vollgelaufenen Läden holen, die sonst eh auf den Müll gekommen wären, spricht der Tagesschausprecher von Plünderei und Anarchie. Das tut er in klarem Unwissen über den geschichtlichen Zusammenhang des Wortes. Richtig wäre hier der Begriff Anomie.

Das Wort Anarchie bedeutet für mich zu Ende gedacht in etwa das Gleiche wie Demokratie, nämlich Abwesenheit der Herrschaft. Ein Volk, welches sich für die Abwesenheit der Herrschaft entscheidet, muss sehr gut organisiert sein. Die Struktur einer herrschaftslosen Gesellschft wird also bestimmt genau so komplex werden, wie das jetzige System es auch ist. Nichts spricht dafür, dass es einfacher hinzubekommen ist. Einiges spricht dafür, dass es befriedigender ausfallen wird.

Mit Chaos hat es also nichts zu tun, im Gegenteil, es muss sehr vieles besprochen, diskutiert und beschlossen werden.

Ziel ist die größtmögliche Selbstbestimmung des Individuums. Die hört bekanntermaßen da auf, wo die Freiheit des anderen eingeschränkt wird. Also muss man reden, verhandeln, Grenzen ziehen, sich streiten und einigen. Nichts anderes habe ich beschlossen, zu leben. Ich bin heute selbstverständlich für all das verantwortlich, was in diesem Lande passiert. Zum Beispiel bin ich dafür verantwortlich, dass wir nur alle vier Jahre ein Kreuzchen machen und das dann Volksherschaft nennen. Es gibt keine Instanz in Deutschland, die diesen für mich völlig unzureichenden Zustand ändert. Und wenn ich es nicht tue, wird es so bleiben. Wem sollte ich Verantwortung für den Zustand übertragen?

Ich möchte mehr mitbestimmen und möchte größere individuelle Freiheit für mich. In den mir gegebenen Grenzen lebe ich das.


Vielleicht macht es nachdenklich, wenn ich sage, dass das internationale Staatensystem anarchistisch geordnet ist. Hä? Ehrlich? Ja, denn es gibt keine Weltherrschaft und die vereinten Nationen erkennen die Einzelstaaten als souveräne an.
Das ist ein anarchistischer Zustand. Wenn auch kein besonders attraktiver, wie ich finde, da die Grundproblematik, die ein anarchistisches System mit sich bring, gar nicht diskutiert oder auch nur gesehen wird. Es bedarf halt großer Ordnung, vom Chaos zu einer gut funktionierenden Anarchie zu gelangen.

Ich könnte mir vorstellen, dass zur Anarchie sicher auch "die Meinung anderer akzeptieren" gehört.

Was machst Du denn außer diskutieren zur Erlangung "Deiner" Anarchie?

Übringens finde ich sehr wohl, dass man "mitbestimmen" kann, wenn man sich nicht nur am PC orientiert. Hier in Duisburg hat sich in letzter Zeit viel getan, viele Ideen zur Gestaltung der Stadt usw.. Da konnte man mit Unterschriftensammlungen etc. sehr wohl beitragen.

Hallo,

hwp schrieb:

Bin selbst ganz überrascht, wie das Schiff in Fahrt gekommen ist.

Ich verfolge die Beiträge und freue mich, dass Musiker/innen neben Musik und Sax auch über Anderes nachdenken und dies in ihren Beiträgen zum Ausdruck bringen.

saxclamus

Ja, genau wie hier.

Ich mache nicht etwas, sondern habe eine Haltung. Und diese Haltung lebe ich. In meinem Beruf und in meiner Freizeit.

Ja, das nutze ich auch aus. Ich schreibe z.B. manchmal Briefe an 'Entscheidungsträger', schreibe Leserbriefe in Zeitungen, wenn mir danach ist, habe neulich eine Petition an den Bundestag eingereicht. Wozu ich keine Lust habe, ist einen Verein zur Förderung der Anarchie zu gründen.

Ich habe keinen Stress oder Druck, direkte Demokratie bis Ende diesen Jahres durchsetzen zu müssen. Das kommt, wenn die Zeit reif dafür ist. Es geht nicht schneller, wenn man drückt; ist wie beim Ansatz.