Hi,

klare Aussage, die die Frage aufwirft, wovon Künstler leben. Von Muttern, ihren Partnern oder vom Fabrikjob, der ihnen dann weder Zeit noch Energie lässt ihrer Kunst nachzugehen.

Liebe grüße

Chris

Wenn die Kunst auch anderen gefällt, kann der Künstler sogar davon leben.
Bilder verkaufen, Konzerte geben, oder als Ballkünstler Tore schießen, ...
Bespiele gibt es genug.

Wenn die Kunst nur dem Künstler selbst gefällt, dann eben nicht.

... damit triffst du mich nicht, mein lieber HWP. Ich habe nämlich nie behauptet, ein Künstler zu sein. Dieselben nämlich unterscheiden nach meiner Auffassung vom gemeinen Fussvolk, dass sie ihr Instrument, oder was auch immer sie zur Kunst machen, in absoluter Perfektion beherrschen - unabhängig davon, ob sie damit ´ne Menge Kohle machen oder nicht.

Das sind in meinen Augen Künstler.

Das einzige, was ich in Bezug auf meine Person mit Kunst in Zusammenhang bringe, ist der Eintrag bei der Künstlersozialkasse :-D :-D

Hallo, kommt mal runter.

Hier soll ja gar keiner getroffen werden. Vielleicht können wir uns auf folgende Einteilung einigen:

1) professionelle Saxophonisten
2) Hobbysaxophionisten

unterteilt in

1a) erfolgreiche Solisten
1b) sonstige Professionelle
2a) Fortgeschrittene
2b) Anfänger

Das die Übergänge fließend sind, ist logisch. Ebenso logisch ist, dass hier keiner, sich irgend einer Gruppe zugehörig Fühlender, einem anderen ans Bein pinkeln braucht.

Meine Ergüsse und Gedanken beschäftigen sich ganz klar mit Gruppe 1a).

Dass die Gruppe 1b) ihre Seele verkauft, ist unwahrscheinlich. Beim Saxophonunterricht verkaufst du genau so wenig deine Seele wie beim Spielen von Tanzmusik. Was dieser Gruppe passiert, sind Arbeitslosigkeit, schwere Arbeitsbedingungen, gelegentliche Vergewaltigungen und aus Mangel an Gigs/Kohle Unterricht geben müssen. Das alles mag die Seele belasten, man verliert sie dabei aber nicht.

Die Gruppen unter 2) betrifft der Thread sicher nicht.


Liebt euch!

Pue:"Beim Saxophonunterricht verkaufst du genau so wenig deine Seele wie beim Spielen von Tanzmusik. Was dieser Gruppe passiert, sind ... gelegentliche Vergewaltigungen.."

Ich weiss schon, warum ich nicht unterrichte!!
Was mich aber wirklich mal interessiert, welches Ereignis hat Prinzipal, den ich hier sonst recht fröhlich erlebe dazu gebracht, diesen
Thread zu ins Leben zu rufen?

Hi PUE,
sogerne ich Dir ja häufig zustimme, hier mal nicht.
Weil wenn Du die Kategorie 2 schlicht ausschließt, dann heißt das für mich, daß Hobbymusiker keine Kunst machen bzw. nicht ihre Seele verkaufen beim Musizieren.

Beispiel: ein Hobbymusiker spielt Tanzmusik, damit er Kohle für einen neuen Verstärker verdient. dann ist der Existenzfaktor weg, der Kunstfaktor auch.

Ich finde Hans hat das erfaßt: es gibt Musiker und es gibt Künstler. Musiker spielen nur für eine Gegenleistung, Künstler spielen Musik des Selbstzwecks oder der Selbstdarstellung wegen. Dazwischen gibt es unendlich viele Abstufungen.

Das Problem hier sehe ich in der Fragestellung: Wann verkaufe ich meine Seele? M.E. doch nur, wenn ich mich dauerhaft zu etwas zwingen lasse ohne die Konsequenzen zu ziehen.

JEs

Das hier schrub ich im gestern oder vorgestern Präsenzfred:
Und das, so vermute ich, wird der Anlass für prinzipal gewesen sein, einen solchen Fred zu eröffnen. Warum sollte einen fröhlichen Menschen nicht solch ein Thema interessieren?

@JES, ich meine etwas gaaaanz anderes. Es geht mir nicht um die kleinen Vergewaltigungen, die sich Saxophonisten antuen, wenn sie spielen sollen, was sie nicht wollen.

Es geht um die Seele!! Um Leben und Tod!! Es geht um den Tod der ganz Großen. Es geht um Stars, Plattenverträge, Fernsehen, Kino, und Millonen von Euro. Da wird die Seele verkauft.

Hobbykünstler machen genau so Kunst. Ich habe hier nirgendwo davon gesprochen, dass einer bessere Kunst als der andere macht. Ich sage lediglich, dass diejenigen, die ihre Seele in ihre Kunst gelegt haben, Gefahr laufen, diese Seele zu verkaufen, wenn sie denn ihre Kunst erfolgreich verkaufen. Mir geht es um die Künstler, die selbst zum Produkt geworden sind. Da gehört hier, soweit ich weiß, keiner dazu.

Beispiele gibt es pue´s These mehr als genug.

Amy Whinehouse
Britney Spears
Roy Black

und wie sie alle heißen (mir fallen gerade nicht mehr ein)

Alle Opfer ihrer eigenen Popularität, an der sie irgendwann zerbrochen sind.

Diese Leute sind mit ihrem eigenen Ruhm entweder nicht fertig geworden, oder wurden durch die Öffentlichkeit in eine Schublade gesteckt, in der sie förmlich erstickt sind.

Wenn ich pue richtig verstehe, ist es das, was er meint.

So, nu wach und hoffentlich aufnahmefähing wieder da...

Glaube langsam artet es hier etwas aus und rutscht in eine ganz andere Ecke, als ursprünglich gefragt war.

1.: Das Verkaufen der Seele heist nicht zwangsläufig Drogen oder Zusammenbruch.
2.: Nicht jeder der seine Seele verkauft, sieht dieses als negativ.
3.: Nicht nur das mich die Trennung Hobymusiker/ Profimusiker stört, schon die Trennung Musiker / Mensch ist nicht haltbar.

Wenn man das ganze mal in seine eigentlichen Teile zerlegt, also reduziert auf das wesentliche, was bleibt da?

Pinzipal schrieb es in seiner Frage selber schon: sind saxophonisten ( um mal nur diese zu nennen ) - sofern sie es gereift und/oder beruflich betreiben - künstler oder verkaufte seelen ?

und dann noch: ich bitte um reichliche diskussion !

Eine Diskusion, was ist eine Diskusion? der Austausch von Meinungen um sich selber zu hinterfagen und gegebenenfalls seine eigene Meinung neu zu Bestätigen, oder zu revidieren....
Bei einigen Menschen hat man immer wieder das gefühl, es geht gar nicht um die Diskusion selber, sondern nur um die Anerkennung ihrer eigenen Meinung.
Gibst du mir nicht recht....... Greifst du mich an !!!!!!!
Völlig am Ziel vorbei ^^ Diese Kategorie Mensch war mir immer schon sehr suspekt, da geht es nur um profilierung und nicht um die Sache selber.

Wer sich diesen Schuh nun anzieht..... wird schon wissen warum *fggg*

Nun aber hier wieder zum Eigentlichen Thema. Meiner Meinung nach ist es nicht nur auf Künstler / Musiker zu beschränken, sondern gilt wie teils auch schon genannt für den Menschen, besser das Individuum an sich.
Kennt jemand Lacan und seine Lehren? Strukuralismuss.
Dinge werden immer sehr leicht mit "Bildern" belegt und dann statt über den Ursprung einer Sache, über diese Bilder diskutiert.
Versuchen wir doch mal die Frage auf das Eigentliche zu reduzieren:

Ab wann gibt ein Individuum sich selber auf, handelt gegen sich selber und welche Folgen kann dieses Handeln auslösen?

Die erste Gabelung legte prinzipal auch gleich mit rein, es kommt drauf an ob es den jenigen um den es geht überhaupt stört oder nicht und ob es positiv oder negativ von ihm selber gewertet wird.

Hier wurde von anfang an das Verkaufen der Seele isoliert und auf ein Podest gestellt.
Und auf das wo unten: Böse..... steht.
Es ist doch jedem Individuum seine Entscheidung, was es tut und was es lässt......
Ich kann mein Leben selber Bestimmen, niemand Bestimmt mich, solange ich es nicht zulasse.
Klar sind wir dann wieder bei den Konsequenzen..... die MUSS ich dann auch für meine Entscheidungen und mein Handeln tragen.... Aber die freie Wahl habe ich !!
Nehmen wir ruhig mal wieder den Saxspieler, der sein Hobby zum Beruf machte und nun z.T. spielen soll (ja soll, denn ob er es tut entscheidet er selber!!)
Er hat jetzt die Möglichkeit dieses Abzulehnen, die Konsequenz wäre der GIg als Verlust und evt. Hunger. Oder aber er sagt sich: ablehnen geht nicht, ich muss ja essen und spielt...
War es so einfach?`NEIN !!! Denn er hat viel mehr Mögichkeiten. Nur muss er sie auch sehen/ sehen wollen und gegebenenfalls auch wählen.
Es ist und bleibt eine Sache der Konsequenzen, nicht mehr und nicht weniger.
Da dann fast drüber zu streiten wäre schade, da hat jeder "Sein" maaß, was er bereit ist zu tun oder zu lassen

So und nun könnt ihr mich steinigen ^^

Gruss Waldi