Dreas schrieb:Genau, die Chancen müßten jetzt eigentlich steigen. Potenzielle Investoren müßten doch nun leuchtende Augen bekommen und Goldgräberstimmung verspüren. Bin auch neugierig, wie's weitergeht.
Habe ganz kurz 'nen verrückten Gedanken gehabt:
Was wäre z.B. wenn Selmer vielleicht Keilwerth ... ...ach was;
Es kommt ja 1. immer anders und 2. als man denkt...
Hauptsache Keilwerth wird nicht platt gemacht (oder besser gesagt: noch platter), sondern weitergeführt.

hoffnungsvolle Grüße Merlino

Ich denke Selmer wird sich das nicht antun wollen.

Ich spekuliere, dass das für asiatische Hersteller was wäre. Die bekämen damit eine Topmarke in die Hände.

Ob es dann mittelfristig noch produzierende Arbeitsplätze in D gibt steht allerdings auf einem anderen Blatt...

Sonnige Grüße,

Dreas

Ich sach ja: war ein verrückter Gedanke.
Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedanken, dass es mal anders läuft als beim heute üblich Ausverkauf/Verramschen....
Der Gedanke, dass man auch bei Saxophonen bald nur noch Chinasch.... kaufen kann macht mich kirre.

Tja, wir leben jetzt halt im "chinesischen Jahrhundert"...

Da werden wir uns noch häufiger mit Chinasch.... anfreunden müssen.

Gefällt mir auch nicht...

Sonnige Grüße,

(Eben auf dem Markt, nur im Sakko, in der Sonne gesessen! Ich wußte
gar nicht mehr wie das ist....)

Dreas

Dreas schrieb:
Sooo einfach ist das nicht....

Die Schulden und Ausstände "verschwinden" ja nicht dadurch, dass Schreiber & Keilwerth Konkurs anmeldet.

Das ginge nur, wenn die Gläubiger oder ein grosser Teil davon auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Oder auf alle Forderungen.

Das heisst im Klartext: Nachträgliche Finanzierung von Management - Fehlern bei Schreiber & Keilwerth auf dem Buckel von Lieferanten und Dienstleistern, die auf ihren Forderungen sitzen bleiben. Das wird (natürlich) auch angestrebt, ist ja auch der einfachste Weg damit es, wie smatjes so schön formulierte, "weitergeht".

Das setzt aber (zum Glück für uns alle) einen Konsens mit den Gläubigern voraus. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Meinen letzten Informationen nach beisst Schreiber & Keilwerth hier im Moment auf Granit.

Gibt es keinen Konsens, gibt es auch nicht weniger Schulden und das Unternehmen ist damit genau so (un)interessant für potentielle Käufer wie vor dem Konkurs.

Die ersten Gläubiger, so hört man, haben schon angefangen, sich Schreiber & Keilwerth - Produkte (z.B. Kommissionsware) einzubehalten und zur Deckung ihrer Forderungen auf eigene Rechnung zu verkaufen. Unter bestimmten Bedingungen ist so was rechtlich zulässig. Auch in ebay gibts ja schon neue SX90R so ab 2.900 Euronen zum Schnäppchenpreis...

Ich denke, die einzige Chance besteht dsarin, nicht nach Wegen zu suchen wie es irgendwie "weitergeht" (wie vorher ) sondern ein deutliches Zeichen für einen Neuanfang zu setzen und dann den Konsens mit den Gläubigern zu suchen. So ein Zeichen könnte z.B. sein, sich von der bisherigen Führungsmannschaft zu trennen......


SlowJoe

@slowjoe

Ich stimme Dir zu 100% zu.

Ich habe ja auch nicht gesagt, dass es einfach ist. Ohne Zustimmung der Gläubiger geht gar nichts.

Hier ist das Thema, welche Chancen die Gläubiges sehen, an ihr Geld zu kommen.
Die Frage ist, ob ein Vergleich für die Gläubiger mehr bringt als eine
"Vermarktung" der Konkursmasse.

Und das können wir nicht beurteilen.

M.E. wird das sehr, sehr schwierig. Viele Wettbewerber werden ja aufatmen, weil ein Konkurrent verschwindet, sprich Angebotskapazität vom Markt genommen wird. Da gibt es wahrscheinlich höchstens Interesse an den Markenrechten...

Sonnige Grüße,

Dreas

Wenn ich mir mal so den Werdegang von Keilwerth seit 89 anschaue und dann nach Amerika schiele und mir dort Conn, Buescher Martin und Co so anschaue, dann kriege ich das kalte Grausen ob der Zukunft die da kommt.

Gruß
Smatjes

@smatjes

mir sind letztens beim Kramen in Keller meine 2 alten Kameras über den Weg gelaufen. Eine Minox und eine Rollei.

Made in Germany. Hochwertige Produkte der 70er Jahre.

Damals kamen die ersten Japan - Kameras.....
"Buahuahuahua.... Japan - Schrott, billigste Nachbauten der Weltklasse - Produkte aus Deutschland. Miese Qualität, etwas für Kinder!"

ein Paar Jahre später:
"naja, soooo schlecht sind die gar nicht mehr, Aber die Spitzentechnologie wird in Deutschland gemacht. Bei Leitz und Zeiss.
Und die Entwicklung sowieso....."


ein paar Jahre später:
"Jaaa, Nikon ist bei den Spitzenmodellen verdammt nah dran an ner Leica"

heute: "Leica???? Zeiss Contax???? Wasn das???"


Sowas erleben wir heute bei den Musikinstrumenten (nein, nicht nur bei Saxophonen). Bald werden die ersten Saxe aus Fernost auf dem Markt sein, denen die gesamte Fachwelt bescheinigt, dass sie allem was in Europa produziert wird in nichts mehr nachstehen und hier und dort sogar interessante Neuerungen aufweisen. Zum halben Preis.

Selmer kommt auch noch dran. Und unsere Spitzen - Autotechnologie auch.......
Kommen hier nicht auch schon die ersten Innovationen und die ersten Vorreiter aus Fernost? Ich denke hier an z.B. die Hybrid - Technologie...
Hatte bei meinem letzten USA - Besuch im Herbst einen Lexus als Leihwagen.
Mannomann.....

Der steht meiner BMW - Kiste wirklich in nix nach....


Vaterlandsverräterische Grüsse


SlowJoe

hallo joe,

das ist m. m. n. schon lange der fall. nicht erwähnt hast du, daß einige experten, die spitzensaxe aus diesem teil der welt spielen, diese besser finden als z. b. deutsche oder franz. spitzenprodukte.

gruß
hanjo

smatjes schrieb:
Moin!

Ja Grausen ist das richtige Wort!

Da wird nix mehr produziert, erst recht nicht wenn kein Febr.Lohn gezahlt wurde!

www.insolvenz-ratgeber.de/instrumentenbauer-schreiber-keilwerth-meldet-ins/2010/03/17/

Insolvenz geht immer einher mit Insolenz!

Ohne Kontrolle der Finanzmärkte wird das nicht die letzte Firma sein welche kaputt geht!


LG Hans