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THEMA: Improvisieren lernen

Improvisieren lernen 16 Jan 2013 10:31 #111343

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Moin zusammen,

Antonio spricht mir aus der Seele, vielen Dank für die treffende Bemerkung, das es Zeitgeist ist alles wissenschaftlich ableiten zu wollen. Ziel scheint es vermehrt zu sein, mit vielen Einzelinformationen von verschiedenen Menschen ein Schema zu erstellen, womit ein Ziel schnell erreicht werden kann bis zur Perfektion.
Das funktioniert super gut, wenn es darum geht in kurzer Zeit die Bedienung eines Rasenmähers zu erlernen um dann effektiv das heimische GRÜN zu pflegen.

Eine Improvisation ist doch eine Art sein Gefühl zu einer Musik zum Ausdruck zu bringen. Das klappt vielleicht heute Nachmittag, aber wenn ich morgen nicht gut drauf bin, dann halte ich mich lieber an Noten. Es gibt kein Patentrezept und somit verstehe ich auch nicht warum der Ton hier persönlich wird und sehr scharf. Es gibt kein falsch oder richtig und sich selber zu zwingen oder unter Druck zu setzen ist doch auch nicht gesund.

Mein Musiklehrer und guter Freund (wird nächstes Jahr 70) sagt immer zu mir, bleib locker und lass dich treiben und wenn Du nicht in Stimmung bist, dann spiel nach Noten.

Ein Satz den Er auch immer sagt ist: Autofahren und singen, kann man nicht erzwingen!
Der Satz ist durchaus übertragbar auf andere Tätigkeiten.

Ich persönlich würde mir auch nicht anmaßen wollen, jemandem gute Ratschläge zum erlernen der Improvisation zu geben, auch nicht nach gut 20 Jahren am Horn, vielmehr bin ich doch dankbar für Tips von alten Hasen, wie z.B. Otto, der sicherlich in seinem Leben bisher mehr Musik gemacht hat als vereinzelte Personen, die für sich den Nabel der Welt beanspruchen.

Lieben Gruß Nando
Bari: wir schleppen Euch schon durch!
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Improvisieren lernen 16 Jan 2013 11:15 #111344

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Ach, einige Interpreten sind auch super, um sich auch als Beginner damit zu beschäftigen:

Gene Ammons mit "Exactly like you"
oder Dexter Gordon "Watermelon man", genauso auch das Solo von Freddie Hubbard im gleichen Stück.
King Curtis in "Yakety Yak" oder "Charlie Brown" von den Coasters!

Überhaupt: Bluesstücke in allen Variationen (Ob in Jazz, Rock, Rock´n´Roll etc) sind ein guter Einstieg ins Improvisieren, weil die "Theoriebelastung" einigermassen erträglich ist- zumindest aus meiner langjährigen Pädagogikerfahrung heraus.

Damit es nicht vergessen wird, @Otto: welche Soli der grossen Saxer hast Du
nachgespielt und welche würdest Du empfehlen?

LG David

www.davidmilzow.de
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Improvisieren lernen 16 Jan 2013 11:35 #111345

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David schrieb:
Überhaupt: Bluesstücke in allen Variationen (Ob in Jazz, Rock, Rock´n´Roll etc) sind ein guter Einstieg ins Improvisieren, weil die "Theoriebelastung" einigermassen erträglich ist- zumindest aus meiner langjährigen Pädagogikerfahrung heraus.

Jep! ich habe für mich z.B. zig Lou Donaldson Sachen rausgehört, z.B. die Themen seiner Bluesaufnahmen. Diese dann auch versucht korrket zu notieren. Sehr gute Übung, da hab ich viel gelernt. Dann hab ich versucht, einfach durch Zuhören in seinem Stil zu improvisieren - schon schwieiger. Desgleichen bei Dexter Gordon. Da lernt man schon einiges, ohne gleich wie LD oder Dex zu klingen :-)

antonio
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Improvisieren lernen 16 Jan 2013 11:37 #111346

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Hallo David!
Du schreibt:
"@Otto: mich würde mal interessieren, welche Soli der grossen Saxer Dunachgespielt hast und welche Du empfehlen würdest.
hier mal ein Tips von mir:
I´m walking Saxsolo von Fats Domino
Lady be good von Lester Young/Count Basie
Flyin home von Illinios Jaquet
Lily was here Candy Dulfer

LG David

Gerne gebe ich Dir Antwort auf die Frage.
ca. 1963 konnte ich 92, (ja, zweiundneunzig)
Solis von Herb Hardesty auswendig. Mit den Jahren hat sich natürlich viel verändert.
Hier das Beispiel JAMBALAYA Herb:
Leider finde ich davon keinen Film.
[/video]

JAMBALAYA Otto:


David, weiterhin viel Erfolg mit Deiner Musik, würde Dich gerne mal hören.
Todo bien
Otto
Letzte Änderung: 16 Jan 2013 11:43 von saxophonotto.
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Improvisieren lernen 16 Jan 2013 11:48 #111347

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DMSax schrieb:
....Für den Beginner, dem Amateurspieler ist es denke ich wichtig, grundlegende Kenntnisse am Instrument und musikalische Theoriekenntnisse (sorry, ohne das geht´s einfach nicht) zu haben, um dann einfach (zumindest gefühlt) befreit ans Improvisieren zu gehen.
....

Genau, darum geht es.
Warum muß ich wissen, warum etwas funktioniert, wenn ich doch weiß, daß es funktioniert?
M.E. beantwortet Dir die Theorie, warum etwas funktioniert. Es gibt Dir die Regeln zu etwas. Regeln benutzt man dazu etwas zu reproduzieren, zu komponieren, aber weniger zu improvisieren. Improvisation ist Intuition, ist kreativ.
"Das größte Verbrechen eines Musikers ist es, Noten zu spielen, statt Musik zu machen." Zitat: Isaac Stern (*1920)
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Improvisieren lernen 16 Jan 2013 12:03 #111349

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saxophonotto schrieb:
Zum besseren Verständnis:

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Klar ist das Raushören von Soli, ob nun ganz oder teilweise wichtig und lehrreich, wie auch das singen lernen dieser Soli.
Mir stellt sich da aber eine andere Frage, wie soll das ein wirklicher Anfänger der Improvisation hinbekommen? Wenn er sehr gute Ohren hat und schon am Instrument über ausreichend Erfahrung verfügt ist das sicherlich einfacher als wenn jemand am Instrument noch etwas unerfahren und sein Ohr noch untrainiert ist.
Nun sind auch viele Soli der grossen Spieler für etliche Anfänger auch häufig zu schwer (hängt wieder vom einzelnen Spieler und Solo ab). Denn es muss ja nicht nur die korrekte Tonhöhe erkannt werden, sondern auch der Rhythmus muss rausgehört werden. Gerade das korrekte Notieren, wenn man das denn will, von Rhythmen ist häufig gar nicht so leicht. Nimmt man sich mal verschiedene Transkriptionen des gleichen Solos vor, stellt man fest, daß es da mitunter grosse Unterschiede gibt wie unterschiedliche Personen sie notieren (sowohl bei Rhythmen als auch Melodie). Klar hilft einem heutzutage Software, die das Tempo verlangsamen kann aber es bleibt meist trotzdem für viele anfangs doch sehr schwer.
Ich finde das Raushören von Soli extrem wichtig aber ich finde, daß man da einen Anfänger schnell auch mit überfordern kann. Wenn, muss man wirklich erstmal ein Solo finden das wirklich leicht genug ist für den jeweiligen Schüler und dann muss er das aber auch machen wollen. Da gefällt mir der Ansatz von Jes Lehrer schon besser, einem Schüler am Anfang erstmal Phrasen vorzuspielen und ihn diese per Ohr nachspielen zu lassen, denn da lässt sich der Schwierigkeitsgrad optimal an den Schüler anpassen. Das ist für Autodidakten so natürlich ohne 2. Spieler nicht machbar.
Als Lehrer finde ich es da auch hilfreich ein einfaches Solo einzuspielen und das den Schüler raushören zu lassen, auch da kann man den Schwierigkeitsgrad wieder dem Schüler anpassen aber auch das hilft den Autodidakten nicht. Möglich wäre als Einstieg natürlich erstmal nur einfache Themen rauszuhören bis das Ohr etwas trainierter ist, um sich dann an einfache Soli ranzuwagen, hier hilft es, wenn man etwas zum vergleichen hat, um zu sehen, ob man richtig liegt oder jemanden hat, der das Notierte einfach mal kontrollieren kann. Wobei auch veröffentlichte Transkriptionen sicherlich nicht immer wirklich komplett richtig sind, zumindest sollte man sich darauf nicht verlassen.
Vielleicht ist es aber als Einstieg auch hilfreich ruhig ein Paar Licks und Patterns spielen und singen zu lernen, um erstmal ein Gefühl und Ohr für die "Sprache" zu bekommen ohne gleich mit einem langen kompletten Solo konfrontiert zu sein. Nach einer Weile kann man dann solche Licks oder typischen Phrasen auch bei einem Solo dann besser wiedererkennen.

Die Schwierigkeit liegt doch auch dabei, daß Anfänger nicht gleich Anfänger ist. Was dem einen halt leicht fällt, ist für den anderen eventuell sehr schwer. Ich finde auch nicht, daß man erst ein fantastisches Gehör braucht und super Fähigkeiten am Instrument bevor man mit Improvisation anfangen sollte. Auch kann ich unter Umständen einem 13 jährigen Kind kein Solo von Desmond zum raushören geben, weil das halt noch zu schwer ist oder er mit der Musik noch nicht so viel anfangen kann. Gerade bei jüngeren funktioniert es ganz gut, wenn man dann die Melodie von einem Popsong, den sie toll finden mit ihnen zusammen raushört aber das hilft Ihnen dann doch nur begrenzt fürs improvisieren (klar, das Ohr wird auch hier trainiert).
Gerade bei jüngeren oder Spielern, die noch unsicher und unerfahren in punkto Improvisation sind finde auch ich die Arbeit mit Blues hilfreich. Wie DMSax sehe auch ich hier die Möglichkeit, daß Jemand relativ schnell befriedigende Ergebnisse erzielen kann, bei eigentlich keiner Theoriebelastung (ausser der Wahl der Bluestonleiter).

Insgesamt halte ich kein Konstrukt zum Lernen von Improvisation allein für ausreichend, die Kombination aus allen Möglichkeiten (ohne sie alle auf einmal nutzen zu müssen) und auch immer mal wieder das Wechseln der Herangehensweise kann dagegen sehr effektiv sein. Und der Weg muss halt immer auch zum Lernenden und seinen derzeitigen Fähigkeiten passen.

Lg Saxhornet
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Improvisieren lernen 16 Jan 2013 12:19 #111350

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Das ist alles richtig, Saxhornet, einen 13j ein Desmond Solo raushören zu lassen wird ganz sicher nur in Ausnahmefällen sein...

Ich gehe auch davon aus, dass es der Mix an Methoden, Angeboten und Vorlieben, gekoppelt mit den pädagogisschen Fähigkeiten (oder besser: den agogischen Fähigkeiten), sowie dem Spürsinn der Lehrperson bringt. Und man kann sicher nicht verallgemeinern, das kommt ja sehr auf Entwicklungsstand, Alter, Persönlichkeit des Lernenden an.

LG
antonio
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Improvisieren lernen 16 Jan 2013 12:20 #111351

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@ Otto: von Herb habe ich die liveversion von I´m walking nachgespielt!

Aber jetzt mal eines: lieber Otto, Du verkaufst es ja als ganz schönes Grossereignis, dass Du 92 Soli von dem Fats Domino-Saxer kanntest...
Aber mal unter uns, die zum allergrössten Teil kurzen Saxsolophrasen oder höchstens 12 bis 16 Takter auf den Fats Domino Studioplatten sind auch ganz gut machbar, neee!
Aber wo Du Recht hast, auf jeden Fall kann man das Beginnern zum Nachspielen sehr gut empfehlen!

zu deiner Frage nach meiner Musik:
mal nach The Screenclub oder DNA-Group googeln, da bekommst Du einiges zu hören und zu sehen (von Amazon bis youtube oder Saxwelt)

LG David

www.davidmilzow.de
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Improvisieren lernen 16 Jan 2013 13:42 #111354

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Hallo Otto, Du bist aber nicht in Deutschen Landen, oder?
Nach Spanien habe ich es noch nicht geschafft...kommt vielleicht noch...
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Improvisieren lernen 16 Jan 2013 14:19 #111355

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DMSax schrieb:
Hallo Otto, Du bist aber nicht in Deutschen Landen, oder?
Nach Spanien habe ich es noch nicht geschafft...kommt vielleicht noch...
Nein, bin aber nächste Woche wieder in Mainz - HELAU

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Ich glaube, dass das nicht gut ist, was wir hier machen, ist doch kein Chat-Room hier.
Bitte sende solche Nachrichten per Mail
Gruss
Otto

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Letzte Änderung: 16 Jan 2013 14:20 von saxophonotto.
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