Meine Meinung zu den Teilen ist sehr zwiegespalten.
Ich bin hier mit einigen von diesen Teilen in Berührung gekommen und ich würde sie nie als Vintages bezeichen.
Auch würde ich sie nicht über einen Kamm scheren, da ich welche in der Hand hatte die recht gut waren und welche die eigentlich echt nur noch Schrott waren und die Frage gerechtfertigt, ob es je besser geklungen hat.

Die Baureihen schwanken sehr, da nicht immer das gleiche Material ausreichend vorhanden waren. Ich kenne Weltklang die üppig mit Perlmut besetzt waren, bei den meisten ist aber nur ein Plastikimmitat darauf und ich habe sogar mal eines gesehen mit braunen Plastikknöpfen.
Versilbert ist auch eher seltener (deshalb meine frage drüben) die meisten sind vernickelt. Schwarzvernicklung ist ja heutzutage wieder recht hip und das nicht zu unrecht. Eine vernicklung wirkt sich positiv auf den Sound aus und gerade die Baritonsaxophone profitieren davon.

Klanglich wie Technisch würde ich sie mit einem russischem Panzer vergleichen. Sehr Solide und brachial aber Komfort ist ein Fremdwort (ich persönlich bevorzuge eher Modelle wie den Leopard 2 A6).
Es sind keine braven Flüstertüten, der Sound ist massig, aber alles andere als fein und edel.
Auch technisch sind die mehr als robust. Ich wette man könnte die für 10 Jahre im Sand verbuddeln und danach würden die immer noch spielen.

Ich habe neulich ein Weltklangsopran überhohlt. Ich war schon vorher ertaunt, dass es spielte, obwohl das Teil mehr undichte Stellen hatte als meine Socken Löcher.
Nach der Reparatur ging es richtig gut und stimmte mehr als nur brauchbar,
dennoch sind die Teile an der Grenze zum Unspielbaren.
Die Ergonomie von den Teilen (besonders Sopran) ist mehr als nur Sch***

Komfort schien echt ein Fremdwort im Sozialismus gewesen zu sein. Ein System das solche Saxophone baut...
...da ist der Zusammensturz kein Wunder gewesen.

Moin Moin zusammen,

ich muß LEON voll und ganz Recht geben! Ich habe z.b. ein Tenor erstanden, das sich total positiv abhebt von anderen die ich gesehen und gespielt habe. Ich persönlich mag den Klang und bevorzuge diesen gegenüber dem Klang meines Yanagisawa. Über Ergonomie oder Komfort brauchen wir bei den Weltklang Hörner nicht zu sprechen. Das gibt es schlichtweg nicht. Unkonventionelle Lösungen (1 Türkische Lira auf die Gis Klappe geklebt) helfen weiter und sind für allgemeine Belustigungen immer gut.

Das Bari ist vom Klang schon sehr fein, kann aber auch brutal laut und vernichtend sein. Je nach Mundstück habe ich die Möglichkeit nett oder böse zu sein.

Die Ergonomie beim Bari ist, wie oben schon gesagt, nicht vorhanden. Nach ca. 1,5 Std Auftritt braucht die rechte Hand einen Eisbeutel. Am besten man bricht sich die Hand und läßt diese weltklangkonform zusammen wachsen.

Aber die beiden Teile machen einen riesigen Spaß. Die oft verblüfften Gesichter der Marken Junkies sagen dann alles.
Ich stehe zu meinen sozialitischen Hörnern und gebe diese wohl nie mehr her!!!

Gruß Nando

Plasteknöpfe gab es meines Wissens nur in den ersten Jahren bei wenigen Modellen. Und dort eben in der schicken rotbraunen Ausführung. Alle anderen, die ich kenne sind perlmuttet und die Sondermodelle sogar auf allen Knöppen. Sehr schick. Wie gesagt, die Ergonomie und der Technikstand sind von 1930. Bei den Baris mag es sein, dass das mit der Zeit anstrengend wird. Alto und Tenor aber sind nicht schwerer zu bedienen als andere alte Schätzchen.

Ich interessiere mich wie gesagt eher für die älteren Weltklanghörner in silber oder vernickelt, Alto und Tenor bis Seriennummer 25000. Habe bei diesen noch nichts von schlechtem Material gehört. Ende der 60er Jahre wurde die Produktion rationalisiert (so wurde zum Beispiel der Sandguss für die Klappen abgeschafft) und mehr Saxophone mit weniger Mitarbeitern produziert. Das fällt in die Zeit der ersten Goldlackinstrumente. Ich vermute, dass dabei die Qualität der Instrumente nicht verbessert worden ist.

Hallöle,

ich hatte auch schon einige Weltklänger (Tenöre) und stimme Leon bei der Beurteilung weitestgehend zu. Nahezu Unkaputtbar! Die Ergonomie ist etwa vergleichbar mit meinem Conn NW1 Alto. Negatives bei den Baureihen nach ca 1965 gibt es wohl nur bei den nicht mit "Solist" gekennzeichneten Saxophonen zu berichten. (Die Solist-Modelle waren für den Export bestimmt und daher sorgfältiger gebaut. Auch wurden bei den Solist-Modellen gute Materialien verwendet).

Beim Klang allerdings bin ich bei Nando. Das einzige Weltklang, das ich noch habe, ist ein Sopran in Solist-Ausführung. Ergonomisch nicht wirklich bequem, dafür aber klanglich sehr variabel. Nett oder böse. Und das mit einem billigen Rico B7 Mundstück. Liegt allein am Spieler.

Gruß aus dem Schwarzwald
Bernd

Zum Thema Ergonomie - also ich hab bisher kein Problem mit meiner rechten Hand am Bari und des is n Weltklang von ungefähr 63... Also 2,5 Stunden Big Band hab ich damit problemlos überstanden - n viel größeres Problem sind eigentlich die behinderten Schulter-/Brustgurte, aber das is ja n anderes Thema.

Hallo pue,
in der Bucht wird gerade wieder eins angeboten. SN 14152.
Ich kenne dieses Horn, da es auch mal meins war. Habe es damals nur wegen Umzug verkauft. (Platzmangel) Wirklich unkaputtbar und mit einem gewaltigen Ton!

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&rd=1&item=280289011262&ssPageName=STRK:MEWA:IT&ih=018

Gruß aus dem Schwarzwald
Bernd

Hallo Bernd,

danke für den Tipp.
Was ist das denn auf dem S-Bogen zwischen S-Bogen Kork und Oktivaloch für ein runder, heller Fleck?

Gruß,
Billy

Hallo Billy,
das Loch ist für einen Tonabnehmer. Ganz vereinzelt werden solche Teile noch bei eBay angeboten. Den letzten habe ich vor ca. 1/2 Jahr dort gesehen. ansonsten ist das Loch verschlossen und ohne weitere Funktion.

Gruß aus dem Schwarzwald
Bernd

Edit: Hier: http://cgi.ebay.de/Tonabnehmer-Pickup-Shadow-USA-f-Saxophon-Klarinette_W0QQitemZ190268973792QQcmdZViewItemQQptZAntike_Musikinstrumente?hash=item190268973792&_trksid=p3286.c0.m14&_trkparms=72%3A1229|66%3A2|65%3A12|39%3A1|240%3A1318 ist so ein Teil. Ob das allerdings beim Weltklang passt, weiß ich nicht

Mein Weltklang Tenor ist von 1975.
Das Horn hat einen satten Sound, nur die Bedienung des Gis-Drückers ist leicht gewöhnungsbedürftig. Dafür hat dieser Drücker ebenfalls eine Perlmutt-Auflage.
Die massive und stabile Bauweise kann ich nur bestätigen.
Mein Musiklehrer war vom Sound ganz begeistert.
Von diesem Horn würde ich mich nur sehr ungern trennen.
Hans

Hallo Bernd, danke für den Hinweis, das Sax ist natürlich schon längst in meiner Galerie (-: