Moin,

also so ein wenig kräuseln sich mir bei solchen Diskussionen die Nackenhaare.

Wenn ein junges Talent (und Talent hat die Gute zweifelsfrei) Hervorragendes auf der Bühne leistet, finde ich es schlicht nicht fair, das zerreden zu wollen. Die Argumentation mit Lebenserfahrung lasse ich schonmal von vornherein nicht gelten, denn ich kenne selbst Leute, die nach zwei gehörten Jazzplatten mehr Jazz- und Bluesfeeling gewonnen haben als andere nach 100. Und auch und gerade Jugendliche können eine Musikalität an den Tag legen, wo manch "Alter" blass dasteht. Lebenserfahrung: Ich kenne Leute mit mehr Lebenserfahrung als ich nach der Statistik jemals gewinnen kann - und die sind unmusikalisch wie ein Granitquader. Das eine bedingt weder das andere, noch schließt es es von vornherein aus.

Den "Asiaten-Witz" am Anfang finde ich zumindest in diesem Zusammenhang ebenfalls deplaziert. In vielen Dingen ist es zweifelsfrei so, dass die Freunde aus dem Fernen Osten uns eine ganze Menge in puncto Genauigkeit und Exaktheit vormachen, wenn man hingegen sich mal die kulturellen Unterschiede anschaut, ist es geradezu verblüffend, wie vergleichsweise intuitiv sie sich in "unsere" musikalische Welt hineinfühlen können und mit wieviel Begeisterung sie das tun. Ich möchte mal die Quote von Europäern, die vergleichsweise überzeugt Stücke aus der Peking-Oper zum Vortrag bringen, sehen...

Bitte ein bisschen entspannter mit solchen Sachen umgehen - ich schätze wir müssen einfach zugeben, dass es einen schon neidisch machen kann, wenn ein Kind von 15 in vier Jahren mit dem Instrument weiter gekommen ist, als viele von uns das nach 30 Jahren mit dem Instrument behaupten können. Aber wie auch schon richtig gesagt wurde, es steht auf einem völlig anderen Blatt, ob jenes Kind diesen Weg auch später weiter verfolgen wird. Dann ist die ganze Sache vielleicht nur noch eine wunderbare Geschichte, aber ohne jeglichen Aktualitätsbezug.

Jazz und insbesondere der Blues - so gebe ich zu - haben noch eine ganze Menge mit persönlichem Empfinden zu tun, und werden daher wahrscheinlich von jemandem mit den entsprechenden Erfahrungen und der passenden Grundstimmung besonders eindrucksvoll interpretiert. Sie folgen aber am Ende trotzdem ihren Regeln, und diese sind in Grenzen erlernbar. Gefühle kann man auch ohne Lebenserfahrung mitunter überzeugend entwickeln - sonst wären tausende Schauspieler arbeitslos. Und der Musiker auf der Bühne kann ein wenig schauspielerisches Talent durchaus auch gebrauchen.

Also kurz und gut: Einfach an schönem Vortrag erfreuen und immer dran denken: Was ich mit voller Inbrunst kritisiere, sollte ich entweder sachlich und schlüssig begründen oder ganz einfach nur selber besser machen können... ich stelle zur freien Auswahl, was davon leichter zu schaffen ist

Jerry

ist doch schön wenn man früh anfangen kann geld zu vedienen .


das haben etliche jatzmusiker hierzulande nicht drauf !

Zum Blues (steht so im Sikora, von wem es im Original ist, weiß ich allerdings nicht)
Kommentarlos:
"1. Blues beginnt fast immer mit "Woke up this morning".
;-)2. "I got a good woman" ist ein schlechter Blues-Anfang, es sei denn, Du denkst Dir für die zweite Zeile etwas ganz gemeines aus wie "I got a good woman with the meanest face in town" oder ähnlich mieses.
;-)3. Der Blues ist simpel. Wenn Du die erste Zeile gesungen hast, wiederhole sie einfach. Dann mach Dir darauf einen Reim, etwa so: "Got a good woman with the meanest face in town, Yes, I got a good woman with the meanest face in town. Got Teeth like Margaret Thatcher, and she weighs 500 pounds".
;-)4. Der Blues bedeutet nicht unbegrenzte Möglichkeiten.
;-)5. Blues Autos sind Chevies, Cadillacs and alte Pick-ups. Der Blues reist nicht im Volvo, BMW oder Daimler, auch nicht im Flugzeug. Andere Blues-Transportmittel sind der Greyhound Bus oder der Zug Richtung Süden. Zu Fuss unterwegs sein spielt eine bedeutende Rolle im Blues Lifestyle, Warten auf den Tod auch.
;-)6. Teenager können keinen Blues spielen, sie warten noch nicht auf den nahen Tod. Erwachsene singen den Blues. Im Blues bedeutet erwachsen sein, dass Du alt genug für den elektrischen Stuhl bist, wenn Du einen Typen in Memphis erschießt.
;-)7. Du kannst den Blues in New York City haben, aber nicht auf Hawaii oder irgendwo in Kanada. Schlechte Zeiten in Minneapolis oder Seattle bedeuten lediglich Depressionen, aber keinen Blues. Chicago, St. Louis und Kansas City sind immer noch die besten Plätze um den Blues zu haben.
;-)8. Folgende Farben kommen im Blues nicht vor: a. violett b. beige c. mauve
;-)9. Ein Mann mit Glatze symbolisiert keinen Blues. Eine Frau mit Glatze tut es. Sich das Bein beim Skifahren zu brechen symbolisiert nicht den Blues. Sich das Bein zu brechen, weil ein Krokodil darauf rumgekaut hat tut es.
;-)10. Du kannst keinen Blues im Büro oder im Einkaufszentrum haben. Das Licht passt einfach nicht. Geh raus auf den Parkplatz oder setz dich neben die Mülltonnen.
;-)11. Gute Orte für den Blues sind: a. der Highway b. der Knast c. ein leeres Bett Schlechte Plätze sind: a. KaDeWe b. Vernissagen c. Golf-Plätze
;-)12. Niemand wird an Blues denken, wenn Du einen Anzug trägst, Ausnahme: Du bist ein alter, farbiger Mann.
;-)13. Hast Du das Recht den Blues zu spielen? Ja, wenn: a. Du Dein Vorname der eines Southern State ist, z.B. Georgia b. Du blind bist c. Du jemand in Memphis erschossen hast d. Du niemals zufrieden bist Nein, wenn: a. Du früher blind warst aber jetzt wieder sehen kannst b. Du taub bist c. Du eine Lebensversicherung hast
;-)14. Julio Iglesias und Barbara Streisand können keinen Blues singen.
;-)15. Blues ist keine Frage der Hautfarbe. Er ist eine Frage des Unglücks im Leben. Tiger Woods kann keinen Blues spielen. Sonny Liston könnte. Nur richtig hässliche Weiße haben auch "nen Anspruch auf den Blues
;-)16. Wenn Du um Wasser bittest aber Benzin bekommst, das ist der Blues. Blues Getränke sind: a. Wein b. Whiskey c. trübes Wasser d. ekliger schwarzer Kaffee Keine Blues Getränke sind: a. alle Mixgetränke b. Brause (Pulver, Tabs, Würfel) c. Eistee
;-)17. Wenn es in einer billigen Absteige oder bei einem Waffendealer passiert, dann ist es ein Blues-Tod. Von einem eifersüchtigen Liebhaber erstochen zu werden ist auch eine Art den Blues-Tod zu sterben. Ebenso der elektrische Stuhl, Überdosierung irgendwelcher Art oder die Weigerung von Notärzten, Dich zu behandeln. Es ist kein Blues-Tod, während einer Schönheitsoperation zu sterben.
;-)18. Ein paar Blues-Namen für Frauen: a. Sadie b. Big Mama c.
;-)19. Ein paar Blues-Namen für Männer: a. Joe b. Willie c. Little Willie d. Lightning
;-)20. Frauen mit dem Namen wie Sierra oder Sequoia können den Blues nicht spielen, völlig egal wie viele Leute sie in Memphis erschossen haben.
;-)21. Blues-Namen-Bausatz: a. körperliche Behinderung wählen: z.B. Blind, Cripple, Asthmatic... b. Vorname = Wahl aus a. + Name einer Frucht z.B. Blind Lemon, Cripple Peach c. Nachnahme eines Präsidenten z.B. Jefferson, Johnson, Fillmore... d. Mixen!
;-)22. Völlig egal wie tragisch das Leben verläuft, wenn Du einen Computer hast kannst Du nie den Blues spielen."

Nachträglich, zum besseren Verständnis, mit keinen gelben häßlichen Gesichtern nachgerüstet, auch wenn dadurch ein wenig der Werktreue verloren geht

Ich finde, man kann ruhig ein bisschen kritisch sein, aber nicht auf der Ebene Asiaten oder Europäer oder junge oder ältere Spieler. Vom musikalischen seh ich hier einen 100%igen Abklatsch von Phil Woods also nichts wunderbares. Ich hab sogar Zweifel, ob es tatsächlich improvisiert und nicht zum grossen Teil auswendig gelernt ist.
John Lee Hooker oder B.B.King sagen mir mit 3 Noten mehr als diese 1000 Noten :-\

@Freelancer, du glaubst aber bitte noch nicht mal die Hälfte, die du da so schön über den Blues von Sikora übernommen hast. Denn, wer das tut, dem fehlt gesunder Menschenverstand und das Gefühl für Sarkasmus So viel Blödsinn auf einmal habe ich noch nie gelesen!

Manche kleinen Kinder/ Kinder/Teenager usw. haben schon mehr Sch.. in ihrem kurzen Leben erlebt, als wir jemals erleben werden. Ihre Geschichten können einen so traurig machen, da kommt der traurigste Blues nicht mehr mit. Das zum Thema Lebenserfahrung! Es hat nicht unbedingt mit dem Alter, der herkunft, der Bildung oder irgendetwas zu tun. Es gibt Leute, die könnten nie ein Bluesfeeling entwickeln. Das ist eben so.

Ach nur mal so nebenbei, nur weil jemand asiatisch aussieht, heißt es nicht, dass er auch Asiate ist. Er hat gewiss Vorfahren, die von dort kommen und wird auch viele Dinge aus diesem Kulturkreis übernommen haben, aber auch genau so viele aus dem wo er jetzt lebt oder wo er geboren wurde und evlt. in zigsten Generation lebt


@Bloozer, das mag sein, aber du kannst ihr nicht Talent absprechen. Nach vier Jahren so spielen zu können und selbst wenn Sie "nachmacht", ist schon nicht ohne. Vielleicht ist Phil Woods ihr "Held" und sie möchte genauso klingen wie er. Vielleicht klingt sie irgendwann nach Grace Kelly, wer weiß das schon. Wieviele Saxophonisten ahmen andere große Saxophonisten nach, wollen so klingen wie ihr Vorbild. Manche finden dann vielleicht nie ihren eigenen Stil, andere schon. Spielen kann sie aber, ich kennen niemanden der nach 4 Jahren Sax in der Lage ist, so zu spielen. Manche schaffen nach 4 Jahren noch nicht mal das hohe F# :-s

Geht nicht:
<<The url contained a malformed video id. >>

Links sind repariert

@mos: ??? Dir ist doch schon klar, dass das nicht ernst gemeint ist, sondern ironisch und zur Belustigung, ich wollte damit ein bissle die Spannung hier rausnehmen.

Und ich bin der letzte der alles bitterernst nimmt, das müsstest du wissen. Ich hab nur keine Lust meine Beiträge immer mit gelben Gesichtern zu pflastern.

Dann solltest du umso mehr aufpassen was du wie schreibst. Denn dafür sind die Smilies ja da. Du solltest endlich mal lernen, das im Forum geschriebenes anders und Härter ankommt als ein Gespräch.

Ich spiele jetzt 4,5 Jahre und würde sagen,dass man das,was die da spielt mit einem halben Jahr Improvisationstraining spielen kann(so lange hab ich jetzt ungefähr Improtraining).
Und als ich vier Jahre spielte schaffte ich schon ein g""" bis manchmal zu c"""". :-[
Und ich glaube nicht,dass ich jeden Tag übe. :-\
Außerdem glaube ich,dass ihr Woods die Mütze aufgezogen hat,damit sie weiß,dass sie aufhören soll.

Lusax, Hut ab, kannst du mir deine Trainings-Methode verraten? Wie übst du Improvisation? Welcher Lehrer oder welches Buch? Ich wäre fürs erste schon recht zufrieden, einmal mit Phil ein paar Stücke zu spielen (aber erst in einem halben Jahr, nach dem Improtraining). Hast du auch Aufnahmen von dir? Nur so, zum vergleichen....