Was nutzt es, wenn man an den unterschiedlichsten Auftritts-/Übungsörtlichkeiten ein Blatt mit 72,789 Prozent Luftfeuchtigkeit aus dem Humidor nimmt? Das stimmt doch schon nach zwei Minuten nicht mehr. In meiner Mundhöhle herrscht diese Luftfreuchtigkeit jedenfalls garantiert nicht. Und im Jazz-Club auch nicht. Deshalb nutze ich ganz gern Rico Plasticover. Die kann man auch gar nicht anfeuchten, jedenfalls nur äußerlich. Ich finde, irgendwie muss auch noch Zeit bleiben zum Spielen. Ist schon lästig genug, dass man das Sax immer nach Gebrauch enthalsen und durchziehen muss. Ganz zu schweigen vom Putzen mit Q-Tipps. Also am liebsten wäre mir ein wartungsfreies, selbstreinigendes Sax mit eingebautem Permanent-Blatt, After-Job-Fön und Alltime-Pads. Überhaupt bin ich der Meinung, dass die Saxophonkonstrukteure seit A. Sax nicht viel verbessert haben. Die Menschheit war schon auf dem Mond, und wir müssen uns hier mit Problemen rumschlagen, die aus dem vorletzten Jahrhundert stammen (Gleiches übrigens bei Autos mit Verbrennungsmotor. So ein Schwachsinn.). Ich setz' mich doch auch nicht ans Klavier und fange erst mal an, das Teil zu ölen, zu wässern oder sonstwas. Das macht doch die ganze kreative Stimmung kaputt. Habt Ihr das gehört, Ihr Connselmers, Yanagisamahas und Keilmartins-Konstrukteure dieser Welt?