hier Tipps ( für Fortgeschrittene Rhythmiker ) :

RMC schrieb:
Ui, das ist aber übelst!!!

saxolina wrote:
Das kenn ich... Aber im Ernst, aus Orchestersicht: So isses, das geht einfach oft nicht gut und stört bisweilen sehr - es gibt fast nix Schlimmeres, als wenn irgendwo in der Nachbarschaft eine freier Klopfer sitzt (versuch mal, in einer Piano-Passage mit komplexem Rhythmus das Metrum zu halten, wenn hinter dir drei Posaunisten unterschiedlich stampfen... davon einer nur annäherungsweise den Taktanfang: Wumm. Ra... tatabta-ra-ta-tabwummratabta - Ra-ta-taratab-wumm - Hilfe, wo ist mein "Eins"?).

Außerdem tendieren Füße dazu, so zu klopfen, wie man spielt (nicht so, wie's richtig wäre). Als Ansatz beim Üben find ichs okay, aber nie gleich effizient wie ein Metronom (oh, jetzt ist das böse Wort in der Welt - das wars, was mit Geigerzähler gemeint war, nehm ich mal an...). Bei den richtig guten Geräten kann man außer dem Schlag/Tempo auch noch die Taktart einstellen. Das macht vielleicht nicht viel Spaß beim Üben (es ist knallhart), aber es hilft enorm.

M.

Rechter Fuß wippt immer. Damit klappts.

Sicher gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich in Taktart, Geschwindigkeit usw. einzufühlen. Wenn bei einer Diamantenen Hochzeit Kufstein dran ist, macht Schunkeln das Ganze etwas erträglicher oder eine hektische Choreografie des Bläsersatzes ersetzt das Mitklopfen komplett.

Aber im Orchester geht ohne Mitzählen meiner Meinung nach gar nichts.
Ich bewege die Zehen beider Füße im 4/4 Takt bei erträglicher Geschwindigkeit wie folgt: auf 1 rechts unten, auf 2 links oben, auf 3 links unten, auf 4 rechts oben. Damit bin ich gerade im Jazz für alles gewappnet und kann auch auf "und" gut einsetzen.
3/4 und 5/4 oder 6/8 Takte nehme ich nur mit rechts. Auch Taktwechsel machen meine Füße mit und das klappt prima.

Klingt kompliziert, geht aber inzwischen ganz automatisch.
Viel Spaß!

Mein Ansatz ist, dass die Playalong schlampig eingespielt sind. Ständig ist die Begleitung zu schnell oder zu langsam. Und mein Lehrer will mit seinem ständigen Anspielen von Noten vor oder hinter mir wenn ich spiele nur meine Stressfestigkeit und mein absolutes Rhytmusgefühl testen.

fixersaxer schrieb:
A propos 6/8 Takt: ich dippe mit dem (linken) Fuß in Achteln und nicht in Vierteln. Das ergibt sich bei mir irgendwie "automatisch". Darf man das so machen?

dürfen tut man alles was hilft, und oft gehts so auch besser, bis man die schwierigen Stellen herraußen hat.

beim 6/8 Takt - wurde mir gelehrt - nimmt man auf einem Fuß-Schlag drei Achtel anstatt der üblichen Viertel

Hi,

erlaubt ist grundsätzlich erst mal alles. Das Problem bei 6/8 ist das, dass man bei schnelleren Tempi, die sich bei 6/8 nahezu zwingend ergeben, irgendwann einen Krampf im Fuß bekommt oder schlicht und einfach zu langsam ist. Irgendwann geht man automatisch dazu über, beim 4er nur die Viertel oder Halben mitzuzählen und beim 6/8 nur die Dreiachteleinheiten. Kann man natürlich noch weiter differenzieren

also, ich komme ursprünglich vom Schlagzeug und sage Euch:
Ich halte die Eins-Zwei-Drei...zählerei für totales Gift. Beim spielen sollte Kopf und Ohr frei sein zum hören, das Taktgefühl muss von innen da sein, es vom Kopf per Zahl herzustellen ist ja eher eine zusätzliche Herausforderung und m.E. ein Umweg. Ich denke, jedem Musiker ist es gegeben, eine rhythmische Figur korrekt zu merken (ohne Zähler, oder zählt Ihr bei Hänschen Klein im Kopf mit?). Um diese am Instrument korrekt umgesetzt zu bekommen braucht es nicht den Umweg übers zählen, was aber not tut ist so lange herum zu üben, bis es auch so kommt wie gewünscht.
Beim Sax (wie übrigens auch beim Kontrabass) hat man mit dem Effekt zu kämpfen, dass man den gewünschten Ton schon etwas früher anngehen muss, als er dann tatsächlich erklingt. Das macht die Sache schwieriger- trotz tighter Rhythmik bin ich deshalb oft einen hauch zu spät auf dem Punkt.
Um dem entgegenzuwirken hilft mir das spielen zu Playalongs mit klarem Rhythmus (manchmal auch einfach nur ein Schlagzeugbeat ohne alles weitere). Jedes mal, wenn ich nicht mehr auf dem Punkt bin merke ich es dann sofort (und der Schlagzeug loop ist geduldig mit meinen Fehlern).
Den Tipp, bei rhythmik-Übungen andere Hirnbereiche zu entlasten finde ich gut, halt erstmal nur mit wenig Tönen das Schema hinbekommen...

und als kleiner Trost: wer lange genug übt, wird rhythmisch irgendwann so sicher, dass man das Ablaufen des Taktes oder einer 4 bzw. 8 Takte langen Passage quasi kommen "fühlt". Ein Wechsel innerhalb so einer häufigen Zeiteinheit kommt einem komisch vor, und das alles komplett ohne mitzählen. Also nicht verzagen, sondern hören und üben
Wer mag findet in meinem Profil den link zu meinen wikiloops-Playalongs (auch 6-8tel und 7-8 dabei...), da ich keine Zeit für regelmässigen Unterricht finde helfe ich mir so auf meinem Weg zum cannonball...
...ganz ehrlich: dass der Fuß mehr rhythmik hat als der Rest des Körpers...ich hab da meine Zweifel, aber wem's hilft