Kann ich voll unterstützen.

Ich spiele seit etlichen Jahren ein OL STM und war nie so richtig begeistert von der Ansprache. Das ging immer ein wenig in Richtung Ben Webster. Ein wenig mehr Klarheit hatte ich mir gewünscht. Dann habe ich, von der Begeisterung im Forum angesteckt, ein Steamer bestellt. Die Begeisterung für dieses Mundstück konnte ich aber leider nicht teilen.
Es ist sicherlich ein qualitativ gutes Mundstück, aber auch nach der zweiten Änderung kam ich damit nicht zurecht. Das lag weniger an der Ergonomie, da gibt es sowieso nicht viele Unterschiede, sondern eher am Sound. Andere MPC wie JodyJazzDV, Guardala Cresent, Vandoren T95, etc., habe ich ausprobiert – alle nix für mich. Mittlerweile habe ich mein heißgeliebtes OL bei Kay Siebold leicht bearbeiten lassen in Richtung Ansprache und bin begeistert. Das ist jetzt mein MPC - jedenfalls für die nächste Zeit!

Die Bearbeitungsoptionen die Hans jedem Steamer mit auf dem Weg gibt ist eine Möglichkeit der Entwicklung das Spielers Rechnung zu tragen, eine andere ist diese:

Eine klassisch ausgebildete Saxophonistin rät ihren Schülern von Anfang an zu einem Rascher Mundstück weil:

1. Sie dann nicht so fürchterlich klingen
2. Relativ schnell eine brauchbaren Ansatz entwickeln
3. Und ihren eigenen Ton viel schneller entwickeln

Da das Rascher Mundstück eine kleine Öffnung hat, spielt man hier mit steigender Blattstärke z.B. von 2 - 5.

Mit dem Rascher, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, kann man durchaus auch Jäzz spielen.

Die Entscheidung für den Steamer kam letztendlich dadurch, dass ich andere Leut"s Steamer mal ausprobieren durfte und diese mich begeitsterten.

Darüberhinaus fühle ich mich bei Hans auch persönlich gut aufgehoben und auch als Amateur ernst genommen. Es ist seine Passion, dem Saxer zuhelfen, weiterzubringen :-ß

Ich bin jetzt 49 Jahre. Habe Intonationsprbleme i.B. in den Höhen. Hans drechselt gerade an meinem Steamer, so dass der mich bei der Behebung diese Problems unterstützt.

(Die Puristen werden jetzt schreien, ich kann das auch durch stetiges üben verbessern. Leider fehlt da durch einen anspruchsvollen job leider die Zeit. Und ich will jetzt und nicht erst in 10 Jahren ordentlich Musik machen. Ausserdem trage ich auch eine Brille, die mich bei der Behebung meiner Sehschwäche unterstützt)

Dass der sound des Steamers so dann noch ein wenig "dunkler" wird stört mich nicht. Ganz im Gegenteil.

moin moin,

dann will ich auch mal.

Ich habe auch schon das ein oder andere mal mit dem Gedanken gespielt, mir ein Steamer zu bestellen.

Drei Gründe sprachen bisher dagegen.

erstens: ist mir die Lieferzeit zu lange - ich hab´s nicht so mit der Geduld. HWP hat so viel zu tun, dass er kaum hinterher kommt (das spricht zweifellos für ihn)

zweitens: mit sind 250 - 300 Euro für ein MPC einfach zu viel - muss ich so sagen

drittens: ich hatte die Möglichkeit, bei einem Bekannten ein Steamer auf meinem Evette Schaeffer zu hören (ich habe bewusst ihn spielen lassen, da das Steamer ja auf ihn zugeschnitten ist)

- nun villeicht liegt es ja auch an meinem Ohren, aber ich habe keinen großen Unterschied zu meinem OL STM hören können. Ok, die Ansprache war in allen Bereichen super und auch der Sound war sehr schön. Jedoch mit meinem OL STM klingt es für meinen Geschmack genauso gut.

Und in Sachen Ansprache habe ich es mir angewöhnt, meine neuen Reeds einer kurzen Nachberarbeitungsprozedur mit meinem neuen Freund - dem Schleifklotz - zu unterziehen.

Kann ich nur empfehlen!! :-ß :-ß

Ansonsten denke ich, dass soviele positive Stimmer über ein Produkt nicht irren können.

Wer also mit dem Gedanken spielt, sich ein Steamer zuzulegen und für den Geld keine Rollex spielt, der sollte es auf jeden Falll probieren.

natürlich muß man berücksichtigen, daß viele lediglich ein jupiter student oder evette oder sowas benötigen ( und keine historichen geräte ) , da sie niemals besser klingen werden.

einfach weil die ohren und die hörbildung noch fehlen .

diskussion ? keine rolex spielen ? kein problem !

hi prinzipal,

war das jetzt die "von ober herab" - Nummer oder habe ich dich etwa nur falsch verstanden?

Es muss kein sauteures Sax mit entsprechend teuerem MPC sein, wenn man einen guten Sound produzieren will.
Ein Kollege von mir, 59 Jahre alt, studierte seinerzeit Klarinette, Sax und Piano in Leipzig, spielt ganz stinknormale Instrumente und die dazu passenden ganz normalen MPC. Der macht sich über so etwas überhaupt keine Gedanken. Von seinem Sopran kennt er noch nicht mal den Hersteller und er weiß auch nicht die Bezeichnung seines MPC.

Er spielt die günstigsten Reeds, die man bekommen kann, bearbeitet sie kurz nach und gut is.

Wenn er hört, wie sich einige Kollegen über Mark 6, besondere S-Bögen und noch besondere MPC unterhalten, lächelt er nur milde und meint dazu - "üben tuts auch"

Ich glaube, dem könnte man eine Gießkanne in die Hand drücken, und selbst die würde geil klingen.

Nur soviel zum Thema


Sollte ich dich jedoch falsch verstanden haben, dann vergiss es einfach.

:-[

Das mag bei einigen zutreffen. Es gibt aber auch viele Späteinsteiger, die schon seit Jahrzehnten Musik mit anderen Instrumenten spielen. Da greift dieses Argument nicht.

Gruß aus dem Schwarzwald
Bernd

Ich habe ein (oder einen? ) Steamer, weil ich

1. gerade als Anfänger nur mit dem besten Equipement arbeiten will (das mach ich in allen Bereichen mein Leben lang so)

2. ich persönlich beraten und kompetent bedient werden will (und das auch über den Kauf hinaus!)

3. auch ein bischen Snobby bin und nicht das haben will, was auch mein Nachbar hat

4. und natürlich (last but not least) der Klang und die Verarbeitung und die Ansprache der Steamer super zusagen

Schließlich ist der auch Hans einfach ein klasse Typ, der super viel Ahnung hat und wahnsinnig Hilfsbereit ist. Er ist für mich halt so etwas wie der "Saxophon- und Mundstückberater meines Vertauens".

Da habe ich auch kein Problem damit, ihn nach anderen Herstellern zu befragen und hier und dort mal was anderes zu probieren. Dennoch finde ich meinen Steamer genial und habe bislang noch nichts anderes besseres für mich gefunden.

Prinzipals Aussagen sind oft die treffensten. Man sollte jedoch in der Lage sein, und Ironie verstehen können. Ansonsten könnten sie etwas irritierend sein.

Jetzt wurde etwas angesprochen, das mich manchmal etwas tatsächlich wurmt.
Ich bin nun schon etwas länger in den Saxforen unterwegs.
Manchmal kräuselt es sich mir vor der Diskrepanz zwischen den so fachlich klingenden Aussagen und den da gar nicht so fachlich klingenden Hörproben.

Oft habe ich gelesen, "ich habe jetzt das und das Equipment, war vorher alles kacke, aber jetzt, toll, klingt super toll und geht viel besser uswusw" Jedoch höre ich dann später eine Aufnahme von diesem Mitglied und die ist wirklich jenseits von gut und böse?
Da Frage ich mich, kann ich solchen Aussagen im Forum überhaupt trauen?

Ich bin wirklich der Meinung, dass zu einem guten Sound auch ein ausgeprägtes Ohr und Gehör gehören.
Wenn er gut klingt, weiß er wovon er redet. Das der Umkehrschluß nicht gilt, wurde mir bislang noch nicht gezeigt.

Und das sage ich mal ganz direkt. Genau dieses Phänomen ist mir auch bei Aussagen über die Steamers schon ein paar mal aufgefallen.

Ich glaub, die meisten miesen Aufnahmen kann man wohl auf die Mikrofonierung schieben. Denn gutes Ab- oder Aufnehmen (je nach Anwendungszweck) erfordert doch einiges Know-How und entsprechendes Equipment, das nicht mal eben für 3,20 € im Supermarkt nebenan zu erwerben ist.
Ich höre es selbst, wenn ich in der Kirche blase und mir der Hall doch einiges wieder zurück zu Ohren trägt, was ich eigentlich nicht hören möchte. Ein in Teilen quasikontinuierliches Spektrum ist bei Licht durchaus gewünscht, aber bei Schall will ichs nicht haben. Ich glaub, da kann man mit Mundstück und Blatt doch gewaltig was dran machen. Klar, möglichst kontinuierliches Üben ist wichtig, aber dem Ziel sollte das Setup doch bevorzugt entgegenkommen und nicht entgegensstehen.
(Ich hoff, ich hab mich jetzt einigermaßen verständlich ausgedrückt. )

Also ich komme auf die Eingangsfrage zurück und versuche eine Antwort, die für mich gilt:

Ich habe sowohl für Tenor als auch für mein Alto ein Steamer von Hans.
Dennoch spiele ich momentan keines der beiden, aber nicht, weil ich mit denen nicht zufrieden wäre.

Mein Altsax spiele ich schon einige Zeit garnicht, Tenor und Sopran spiel ich lieber, daher kommt auch das Altsax-Steamer-MPC nicht zum Einsatz, obwohl es für meine alte mittlerweile überholungsbedürftige Alt-Kanne genau richtig ist und ich es auf jeden Fall nur noch spielen würde.

Für mein gebogenes Bueschersopran hab ich leider kein Steamer, bzw. hatte ich mal ein Steamerprototyp ausprobiert und es kam aber meinen Soundvorstellungen nicht ganz entgegen. Ich bin sicher, wenn Hans das für mich passende Rohmaterial hätte, würde er auch ein Steamer bauen, das für mich auf dem Sopran optimal ist. Aber er hat ein Selmer Classic Metall für mich modifiziert, und das ist für mich jetzt in Sound und Intonation nahezu perfekt.

Für mein Tenor ist das Steamer mir zu "dark", aber super in Ansprache und Intonation für mein True Tone Tenor und klanglich sicher optimal, wenn ich das Sax original mit dem Original-S-Bogen spielen würde.
Aber ich spiele es mit einem modernen Schuchtbogen und da harmoniert mein Lebayle besser, obwohl es schwerer zu beherrschen ist, scheint mir, aber es klingt insgesamt moderner und dennoch voll.
Da ich ja auch mich weiterentwickle und ändere kann das auch wieder anders werden, wer weiß. Z.B. kann man das Steamer auch mit modernen Instrumenten spielen und durch die gößere Kammer eher besser sein.
Kann sein, dass ein modernes Yamaha (die ich übrigens viel besser finde) als ich vor Anspielen vermutete, genau richtig für mich klingen, wenn ich es mit einem Steamer spiele.

Deshalb werde ich meine Steamer nie verkaufen, sondern immer als Option oder gar mehr behalten. Denn sie sind wirklich sehr gut!
Und ich bin sicher, dass ich als mittelprächtiger Amateur nicht fertig bin mit dem, was ich an Soundvorstellung versuche zu verwirklichen - in jeder Hinsicht, auch in meiner Vorstellung selbst.

Gruß
Gert