Ich weiß, jeder Mensch ist anders, aber ich kann ein Stück am besten nach Gehör lernen. Natürlich kann ich Noten lesen, kann den Rhythmus klopfen oder zählen, aber am einfachsten ist es, wenn ich das Stück im Ohr habe. Ich höre mir Aufnahmen an (sofern ich das Stück nicht ohnehin kenne) und lasse es mir ein paar Mal durch den Kopf gehen, indem ich die Noten lese, wenn das Stück im Hintergrund läuft. Das meiste findet man heutzutage ja auf Youtube.

Währenddessen greife ich schon mal mit, ohne zu spielen. Sofern das Stück nicht so schnell ist im Original, dass ich es langsamer üben muss. Sobald ich es dann richtig im Ohr habe, brauche ich auf Rhythmus usw. nicht mehr zu achten, sondern nur noch auf das Greifen. Ein Stück von hinten nach vorn zu lernen wäre für mich absolut kontraproduktiv, da höre ich ja nichts. Es gibt kaum Aufnahmen, bei denen Stücke von hinten nach vorn gespielt werden.

Ist das wirklich eine probate Methode, die Lehrer anwenden, und dann auch noch mit diesen abstoßenden Wörtern, die ein anständiger Mensch doch sowieso nie aussprechen würde? Schon allein deshalb finde ich die Methode sehr merkwürdig. Wenn ein Lehrer diese Wörter in meiner Gegenwart benutzen würde, würde ich ihn für so ordinär halten, dass ich keine Stunden mehr bei ihm nehmen wollte.

Sau ist doch kein abstoßendes Wort. So wird ein weibliches Schwein bezeichnet. Davon abgesehen ist Saxopohn loernen kein Decvkchgensticken. Wenn man das Instrument der Arbeiterklasse spielt kann man auch die Diktion der Arbeiterklasse benutzen. Wann hat sich eigentlich das Sax zum Instrument der interlektuellen jazzgedudelgemeinde verwantelt? Man kann damit doch so wunderbare klare Mucke machen auf die menschen abfaharen und nicht mit dem Sektglas in der Hand mit dem Fuß wippen und jedes Solo mit Aplaus bedenken weil man das eben so macht. Ich will es röhren lassen das Horn. S A U GEIL

Das Saxophon wurde 1842 für Sinfonieorchester und Militärorchester entwickelt.
Was die Arbeiterklasse damals für Instrumente gespielt hat, kann ich dir leider nicht sagen.
Ich glaube aber nicht, dass die sich unbedingt Saxophone leisten konnten.

Im Jazz gibt es das Saxophon etwa seit den 20er Jahren. Davor war es im Privatbereich häufig bei reichen Leuten vertreten, die sich Instrumente für Hausmusik leisten konnten.

Intellektuelle Jazzdudler wie Charlie Parker oder Ornette Coleman waren sehr oft bitterarm.

Parker war woihl kein intelektueller Jazzdudeler sondern hat Tanzmusik für die Leut gemacht. Ich denke daß erst nach dem 2. Weltkrieg jazz als die Stellung bekam den er heute hat.

Parker hatte seine große Zeit in der Tat nach dem zweiten Weltkrieg.

In wie weit der von ihm mit begründete Bebop Tanzmusik war, kann ich nicht beurteilen. Ich könnte darauf jedenfalls nicht tanzen.

@Abrasax

Also Bebop war ganz sicher keine Tanzmusik - und dass Parker (früher?) solche gemacht haben soll?...woher nimmst du das?
Das Sax war ganz sicher kein typisches "Arbeiterinstrument", sondern wurde privat wie schon von Rainer angemerkt in bürgerlichen Haushalten für Hausmusik eingesetzt, die extra dafür gebauten C-Melodys waren eine zeitlang ja genau dazu in Mode gekommen.

antonio

Charly, aber sicher:
de.wikipedia.org/wiki/Bebop

de.wikipedia.org/wiki/Charlie_Parker

Wir sollten uns aber besser wieder um "Sound im Eimer" kümmern.

Beste Grüsse

Abrasax schrieb:
Ein Instrument ist ein Werkzeug, dass jederman für jeden Zweck benutzen kann wie einen Korkenzieher oder eine Kalaschnikow oder einen Kugelschreiber. Du kannst mit einem Saxophon einen faschistischen Putsch anführen, eine Revolution anzetteln, eine reguläre Armee unterhalten (wie Glenn Miller), eine Anti-AKW-Demo beschallen, oder im AKW für die Belegschaft (Arbeiterklasse) einen Gig spielen.

Yoko

Saxoryx schrieb:
Hi
das funktioniert so lange, bis Du mal in einer Gruppe nicht mehr die Melodiestimme spielst, sondern die 2te oder gar 3te Stimme. Die findest Du i.d.R. nicht mehr im Netz....was dann?
Ich fürchte früher oder später kommt man um die Zählerei und das sich Note für Note durchhanglen nicht herum. Mit etwas Erfahrung muss es nicht mehr jede Note einzeln sein, sondern bestimmte Figuren tauchen immer wieder auf. Aber rein nach Gehör...da werden einem Grenzen gesetzt.
JEs

Meistens ist mit dem nach Gehör spielen schon Ende sobald man nur eine Nebenmelodie zu spielen hat.
Es ist schon mal interessant wenn die Möglichkeit hat im Blasorchester sich einfach mal just for fun die Posaunenstimme in b geben zu lassen, da kommst du dann ohne Zählerei schon nach den ersten 10 Takten nicht mehr klar.

Gruß Jürgen