Absolut korrekt, Hans - danke!

Hi,

ich finde das Interview keineswegs vulgär. Das ist eben Slang. Das läuft heute nicht anders, wenn du mit den Jungs zu tun hast. Das läuft auch nicht wesentlich anders, wenn du mit normalen Amerikanern irgendwo zum Reden kommst. Oder mit Basketballern oder Austauschstudenten oder Bankern.
Man darf die Sachen nicht mit seinem Schulenglisch übersetzen. Dann wird's komisch. Aber wenn beispielsweise einer sagt "he played all the heavy shit", dann heißt das auf deutsch etwa soviel wie "er hat das ganz harte Zeug gespielt". Und auch das berühmte m***f*** heißt nichts wesentlich anderes als "Typ".

bluemike schrieb:
Vielen Dank Bluemike!

Ich bin zur Zeit als Ausgleich meiner Belastung in einem Portal im Gange, Small Talk mit Nancy Sinatra,Peter Fonda and the rest of this Gang.(*Ich brauche gelegentlich ein total anderes Meeting, sonst gehe ich kaputt!)

Da gehen einige Amis "scheinbar" noch viel härter zur Sache, ich musste mein Schulenglisch total umstellen, sonst würde ich alle 10 Minuten beleidigt sein!

LG Hans

HWP schrieb:
Dekadenter Voyeurismus? Ach so...wenn also da jemand sich erlaubt, eine andere, wie mir scheint, doch ziemlich problematische Seite des Musikers Getz aufzuzeigen, betreibt er dekadenten Voyeurismus? Na denn...Mich interessiert die Musik auch, allerdings gehört diese und der Rest des Menschen zusammen. Und ich weiss ehrlich nicht, wie ich diese Musik und dieses musikalische Schaffen sehen soll, wenn nach der Bühne die Familie terrorisiert wird... Jedenfalls relativiert dies mein Bild und verhindert vielleicht auch den überhöhten und personenkultischen Blick. In diesem Sinne...

antonio

bluemike schrieb:

Hmmm, ich bin jetzt seit über 30 Jahren beruflich und privat immer wieder in den USA unterwegs. Ein Teil meiner Familie lebt dort, ich habe immer zeitweise in USA gearbeitet. Die dort verbrachte Zeit muss man in Jahren messen. Weiss nicht genau wie viele...
Ich werde auch jetzt in ein paar Wochen wieder für 6 bis 7 Wochen drüben sein. Sicher nicht das letzte mal dieses Jahr. Ich bin also doch schon einigen "normalen Durchschnittsamerikanern" zusammengetroffen. Auch mit Musikern

Bluemike, ich weiss ja nicht mit was für Freaks Du im Laufe Deines Musikerlebens so zusammengekommen bist, aber dass der amerikanische Durchschnittsmensch sich in einm derartigen Gemisch aus Fäkal - und Vulgärsprache unterhält entspricht absolut nicht meiner Erfahrung. Ganz im Gegenteil. So ziemlich alle Amis die ich kenne würden zwischen sich und einer Person die so spricht so schnell wie möglich so viel wie möglich Abstand bringen. Das gilt auch für meine nicht - weissen Arbeitskollegen und Bekannte......

Slang ist was anderes.....


@ Hans

Ich verstehe nicht so ganz was Du mit "Berücksichtigung der Zeit, der Umstände, der Würde" meinst. Ich habe hier auf ein Tondokument verwiesen, das einen Teil von Lester Young's Persönlichkeit zeigt. Ein Dokument ( Interview ) das von vorneherein zur Veröffentlichung bestimmt war.

Wenn Du meinen Verweis auf das Interview so interpretierst, dass ich Lester Young damit herabwürdigen will, dann liegst Du falsch. Wenn ich als Schwarzer in den 1920 / 1930er Jahren in den USA hätte leben und aufwachsen müssen, würde ich vermutlich so ähnlich sprechen. Oder noch schlimmer.

Trotzdem gehören auch solche nicht so prestigeträchtigen Facetten zum Gesamtbild einer Person. Warum darüber nicht geredet werden darf, vermag ich nicht einzusehen.


SlowJoe

@slowjoe

Hast Du schon mal mit einer deutschen Rockband auf der Bühne gestanden? Ich kann Dir sagen, da sind die paar amerikanischen "Schimpfwörter", die ja eigentlich gar keine sind, hochanstandige Umgangssprache.
Dir würden die Haare zu Berge stehen.
Wie sprichst denn Du mit Deinen Kumpels?

Gruss aus Meenz.

Hi,

hätte ich mir fast denken können. Diese Demonstration von Kompetenz lässt kaum eine Antwort zu. Deswegen antworte ich folgerichtig auch nicht darauf.

Würde ich allerdings antworten, dann wäre das in etwa so: Slang ist Umgangssprache. Und als solches ist das, was da abläuft ganz normal. Nicht, was man nicht schon tausende Male vorher und seitdem gehört hätte. So würde ich antworten, wenn ich eine normale, einigermaßen höfliche Replik geben würde. Tu ich aber nicht, denn ich habe dem kaum etwas entgegen zu halten.

Die Frage, mit welchen Freaks ich da zu tun gehabt hätte, würde ich etwa dergestalt beantworten: Musiker, ganz normale Musiker aus Amiland (die Briten sind da sowieso noch eine Stufe härter). Eine Aufzählung würde ich mir aus schierer Bescheidenheit verkneifen. Die Frage, die sich mir allerdings stellen würde, ist die: Wenn man diese Leute in Bausch und Bogen als Freaks, Soziopathen, Fäkalisten und mindere Existenzen abqualifiziert - warum sollte man als derjenige, der diese Leute so wenig mag, mit ihnen und ihrer Musik etwas zu tun haben wollen?
Da ich aber auf diesen Beitrag nicht antworten werde, lasse ich das tunlichst.

Genauso übrigens wie die Anmerkung, dass ich in Gesprächen mit genügend durchschnittlichen Amerikanern jede Menge Slang dieser Art gehört habe und höre. Meine Bescheidenheit verbietet mir dabei wiederum, auf meine Aufenthalte in USA und meine Touren mit US-amerikanischen Musikern hinzuweisen. Also werde ich diese Tatsache (mit großem Bedauern) nicht anführen.

Zuallerletzt würde ich mir noch ein paar Gedanken machen, wie es kommt, dass man möglicherweise mit der Musik zu tun haben will aber offensichtlich so wenig mit Musikern. Wobei ich sicherlich der erste wäre, der einsähe, dass Musik und Musiker heute immer mehr entkoppelt werden. Und daher eine Musik, die gegenstandslos entsteht, vorzuziehen wäre. Da würde niemand beim Spielen schwitzen und keiner seltsames Zeugs reden. Damit wäre uns allen geholfen. Glücklicherweise muss ich mir diese Gedanken nicht machen (s.o.).

Hätte ich alles tun können. Lass ich aber bleiben. Hätte vermutlich nicht viel geholfen.

slowjoe schrieb:

Moin!

Vielleicht liest du mal deine Bewertung!

Was dieser Slang bedeutet ist geschrieben worden!


Ansonsten habe ich meinen Ausführungen einer unangemessenen Nabelschau nichts mehr hinzu zu fügen!





LG Hans

@hans, @bluemike

Das Thema ist für Euch abgeschlossen. Ich danke euch für die Erweiterung meiner Kenntnisse über die amerikanische Umgangssprache und den amerikanischen Slang.

Werde ich natürlich anwenden um nun überhaupt nicht mehr als Ausländer aufzufallen.

Am besten gleich bei der Einreise:

"Hey Motherf***er, this is my f*****g passport.... Move your a**, bloody bastard, I don't wanna stay overnight here!"

So richtig in Umgangssprache, so wie jeder Durchschnitts - Ami eben spricht. Halt 'n bisschen Slang den der Beamte ja wohl gewöhnt ist....





SlowJoe


P.S hier eine mögliche Urlaubsanschrift:

Mack Folsom Prison
1285 Folsom Street,
San Francisco, CA

Hi,

o.k. da dürfte es situativ möglicherweise nicht ganz passen.

Seh' ich ein.

P.S.: Hat man im Knast eigentlich Netz?