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THEMA: "rollendes" H in der tiefen Lage beim Buescher Bariton

"rollendes" H in der tiefen Lage beim Buescher Bariton 17 Nov 2008 21:40 #65674

  • Eugen
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Hallo !
Eine Frage an Fachleute wie ToKo oder Leute , die sich in einer ähnlichen Lage befinden :
ich besitze seit ca. eineinhalb Jahren ein tolles Buescher Baritonsax. es hat einen schönen weichen Sound und spricht sehr gut an; nur mit dem tiefen H hatte ich massive Probleme; es rollt und blubbert; B funktioniert wieder tadellos!
Versuche mit einigen anderen Mundstücken blieben erfolglos; eine Verlängerung des ES-Bogens,um das MPC weiter aufschieben zukönnen, brachte keine Verbesserung;
Die Überprüfung der Dichtigkeit der Klappen in der Tiefe und der Klappenaufgänge wurde durchgeführt, alles o.k.
Ich hatte mich mit dem Problem abgefunden, bis ich vor ein paar Tagen den Tipp einer Profi-Saxophonistin bekommen hatte:
einfach in das Knie des Saxophons einen Radiergummi oder Ähnliches zu legen:
Mit dem Ergebnis: die Probleme sind wie weggeblasen; ein sauberes H;
keine schwere Ansprache dieses Tons mehr!!!

Meine Frage: wie gibt es so etwas? Wer kann mir das physikalisch erklären ?

Danke und Gruß Eugen !
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Re: "rollendes" H in der tiefen Lage beim Buescher Bariton 17 Nov 2008 21:50 #65675

  • saxtune
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ich kenne das mit einem weinkorken oder sektkorken, in KORKausführung. davon haben die allten saxer gesprochen. ich habe es mehrfach gehört.
der letzte der es mir nochmals bestätigt hat war waltersbacher/lahr.

...und damit schließe ich mich der frage an - warum ??
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Re: "rollendes" H in der tiefen Lage beim Buescher Bariton 18 Nov 2008 00:30 #65687

  • pue
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Wo ist eigentlich der Meister? Warte schon länger auf ein Lebenszeichen.
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Re: "rollendes" H in der tiefen Lage beim Buescher Bariton 18 Nov 2008 03:32 #65689

  • melnick
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Hallo.

ich habe meine Odyssee der Rollenden tiefen Töne , und es war eine lange Reise, schon hinter mir.

Eine Erklärung für dieses Mysterium ?

Wenn wir auf unserem Sax einen Ton spielen erzeugen wir eine stehende Welle,

unter bestimmten Umständen aber reißt diese Welle ab oder bricht zusammen und baut sich wieder auf uns reißt wieder ab usw

dann rollt der Ton. Gerade die tiefen Töne , wo das Knie die Luftsäule um 180 Grad dreht , lieben das.

Verdächtige für diese Störung, des sonst recht stabil erscheinendes Sythems, sind :

Undichtigkeiten aller Art: der Polster, Lötverbindungen der S-Bogen Korpusverbindung usw

Sind die federgeschloßenen Klappen auch dann noch dicht wenn im Sax laute Töne schwingen?

Die Störung kann aber auch im Resonanzbereich begünstigt werden, also Stütze Kehlkopf Ansatz.

Mundstück Kammergröße Art des Einlaufs usw Position auf dem S-Bogen bis hin zum Radius der

Krümmung des  S-Bogens oder des Knies. Selmer USA hat deshalb teilweise serienmäßig eine Baffle

(an Stelle eines Korkens ) in das Knie gelötet um das gurgeling des Mk6 abzustellen.

http://forum.saxontheweb.net/showthread.php?t=794&highlight=gurgle+baffle

Wie dem auch sei , wenn der Korken dein Problem gelöst hat, einfach spielen was das Zeug hält.....

in dem Sinne                    mfG  Benno



PS.: Wenn man einmal erlebt hat wie schön es rollt, kann man es fast auf jedem Sax erzeugen mit ein bischen Übung..... egal ob Ref54 oder wer weißwasweiß ich draufsteht 8-)

Welche Seriennummer hat den dein Büscher? Und von wo kommst Du?
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Re: "rollendes" H in der tiefen Lage beim Buescher Bariton 18 Nov 2008 10:14 #65700

  • Toko
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Hi,

dieser Effekt is tmir bekannt und wirkt immer wieder wie ein Wunder. Melnic hat aber auch schon einige Möglichkeiten angesprochen woran es liegen kann. Mein erster gedanke war auch, dass es an dem Klappenaufgang liegen kann, aber Du sagst, der wäre in Ordnung. Das kann ich so leider nicht beurteilen. Es können Undichtigkeiten sein, offene Lötstellen etc. ...

Durch das einwerfen eines Gegenstandes wird auf jedenfall die Luftsäule im Knie irritiert und verändert, mit dem Effekt, dass der Ton dann beim H nicht mehr rollt.

Die Luftsäule die im Instrument entsteht, besteht aus Bauch- und Knotenpunkten. Damit die Töne richtig gut und sauber ansprechen müssen diese Punkte bei den jeweiligen Tonlochkaminen in der richtigen Lage entsprechend ankommen. Eine Möglichkeit wäre also auch, dass es bei Deinem Sax nicht so ist und die Ursache auch das MPC sein könnte, dass nicht zu Deijnem Isntrument passt. Aber auch das hast Du schon mit diversen anderen Mundstücken ausschliessen können.

Würde das Gis nicht richtig schliessen müsste es sich auch auf tief Bb auswirken, tut es aber nicht. Leider kann ich so über das Net keine genauere Usrsache ergründen.

miene vermuting ist jedoch folgende. Entweder hat das Sax eine Undichtigkeit bei dem Seientriller F, tief Eb oder C, oder eine der Palm Keys steht minimal offen, was sich gerne mal auch erst bein einem der tieferen Töne auswirkt, oder aber es ist eine Lötverbindung nicht dicht und der Druck im teifen Tonbereichm den man benötigt bricht ab und wirkt sich auf Deinem tief H mit einem rollenden Ton aus.

LG,

ToKo
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Re: "rollendes" H in der tiefen Lage beim Buescher Bariton 18 Nov 2008 12:23 #65706

  • pue
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The great repairman George Jameson once told me that he advised people who had a gurgle on low B to "Take a big hammer and bash in the bottom of the saxophone. No one ever took my advice, though!"
(nimm einen schweren Hammer und hau unten in das Saxophone rein)

Alles, was ich da lese, scheint auf einen Konstruktionsfehler im Sax hinzuweisen. Durch den Bogen im Horn scheinen die Wellen verwirrt. Zwei Ideen, warum ein Radiergummi Wunder wirkt:


Durchmessertheorie

- durch das Gummi wird der Durchmesser der Röhre verringert. Liegt das Gurgeln am Durchmesser, dann würde es ausreichen, wenn der Saxophonhersteller das Knie enger konstruierte oder man sich ein entsprechendes Blech in das Knie klebte.

Reflektionstheorie

- jeder kennt das Phänomen der flattrigen Delays, wenn man sich in die Mitte eines runden Tunnels oder einer Kuppel stellt. In solchen runden Resonanzräumen sammeln sich die Schallwellen im "Brennpunkt". Ähnliche Phänomene könnten im sich im Saxophonknie abspielen, da die Schallwellen hier plötzlich in einem anderen Winkel auf den Korpus treffen. Ist diese Theorie richtig, dann verhindert das Radiergummi das Gurgeln, weil es die symetrische Struktur des Bogens zerstört. Abhilfe könnte hier eine stark abgeplattete untere Kniekurve sein. Diese hätte zur Folge, das der Ton besser die Kurve kriegt.

In beiden Fällen aber schafft der Hammer Abhilfe.
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Re: "rollendes" H in der tiefen Lage beim Buescher Bariton 18 Nov 2008 18:24 #65739

  • Eugen
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Hallo !

Dankeschön, daß Ihr Euch viele Gedanken macht! Diese Resonanz freut mich.
insbesondere auch Danke an ToKo !
Ich werde alles Genannte nochmal überprüfen lassen.
Sonst muß der Radiergummi halt im Trichter bleiben, kein Beinbruch !

Mein Buescher, übrigens ein Second Line , stammt aus den 30er Jahren;
Foto anbei !

Ich wohne nähe Passau !
Gruß Eugen
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Re: "rollendes" H in der tiefen Lage beim Buescher Bariton 18 Nov 2008 20:42 #65750

  • halma
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Als ich das Problem hatte, war die Lösung recht einfach. Es lag an MIR und nur an MIR!!!! :-D

Ich hatte das Blättchen nicht genug angesabbert, vor allem hinten (zur Blattschraube hin) nicht. Richtig angesabbert und die Blattschraube etwas gelockert, schon gings ab wie ein Zäpfchen. :-D
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Re: "rollendes" H in der tiefen Lage beim Buescher Bariton 30 Nov 2008 15:14 #66459

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Ich habe in der Zwischenzeit mit einem Physiker gesprochen, der auch Saxophon spielt und ihm meine Theorien erzählt. Er wurde sofort hellhörig und erzählte die Geschichte seines Lehrers, der sich seinen S-Bogen krumm gespielt hatte. Die gleichmäßige Krümmung des Bogens war raus, der Bogen im Querschnitt etwas oval und sogar die Seiten waren aufgerissen. Er hat alles zulöten lassen und den Bogen, krumm, wie er war fixieren lassen, weil das Horn besser spielte.

Meine Vermutung, dass der gleichmäßige Kreis akustisch vielleicht nicht der Bringer ist (Tunnel-, bzw. Linseneffekt), war für den Physiker direkt einleuchtend. Der Kreis kommt in der Natur selten vor. Es ist ein vereinfachendes Konstruktionsmittel. Die Natur bringt selbstähnliche (goldener Schnitt) parabolische Formen hervor, wie gut an Ohren, Blättern und Schnecken zu sehen ist. Der Krümmungsgrad selbst nimmt also durchweg zu oder ab.

Mein Bauchgefühl sagt mir also, dass es den Saxophonen gut anstünde, a) im Durchmesser nicht kreisförmig konstruiert zu sein und b) in den Bögen nicht der Kreisbahn zu folgen, sondern die Krümmung parabolisch anzulegen.

Es ist ja enorm, welche Kanten und unregelmäßigegkeiten die Schwingung im Sax verarbeiten kann. Anscheinend viel Schwieriger sind die Gleichmäßigkeiten.

Das erklärt mir auch, warum ich auf gerade Soprane stehe. Selbst der unwesentlich gebogene Bogen, den man bei den Cannonballs einsetzen kann, vermindert die Qualität der Instrumente.
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Re: "rollendes" H in der tiefen Lage beim Buescher Bariton 30 Nov 2008 18:35 #66466

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Moin !

Abgesehen davon, das erst beim Aristocrat Serie II. die tonalen Probleme beim Bariton
von Buescher gelöst wurden, mal so!

Mit Radiergummi leben, oder zu Toko bringen! ;-)

Passau->Pinneberg :"(

Gehen wir von folgendem aus!

Alle anderen Töne stimmen, und es ist wirklich nur H!

1)Spiele das H!

Und stelle per Stimmgerät fest ob zu hoch oder zu tief!

2)Zu tief, dann Bb Klappe weiter öffnen! (Filz vorsichtig mit einer Rasierklinge abschneiden)

3)Zu hoch, dann die Bb Klappe weiter schließen (kleines Stück Kork an den Klappenschutz kleben(Tesafilm), um die Höhe des Filzes festzustellen, und dann auch einen längeren Filz einsetzen)


Es kostet dich im Höchstfall einen grünen Filz!

Nach dieser Prozedur muss das Blubbern verschwinden, wenn nicht, kann nur die untere
Cis-Klappe über ein leichtes anditschen der übrigen Plattenmechanik verantwortlich sein!

* Die Cis-klappe muss mehr Spannung haben als alle anderen!


LG Hans
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