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THEMA: King of Pop ist tot

King of Pop ist tot 27 Jun 2009 22:12 #75916

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Wieso sollen sie sich nicht streiten? Ich finde Streit immer spannend und erst recht schöner, wenn er für alle sichtbar ausgetragen wird. Wenn den Streitenden nämlich die Bühne fehlt, wird es selbst ihnen langweilig.

Warum sollte man auch ständig einer Meinung sein? Ich bin nicht der Meinung, dass man durch Googeln die wahre Identität des Michael Jackson erfahren wird, weil -- dann wüssten wir sie wohl schon längst! Dass so viel gemunkelt und gedeckelt wird, wird die Kreativen aus den Löchern holen und ich bin sicher, dass wir schon bald Michael Jacksons Auferstehung feiern können, entweder als hoffnungsvollen Hollywood-Film oder als Musical.

Das war nach dem Tod Freddy Mercurys nicht anders und wenn ein Künstler zu Lebzeiten schon die richtigen Zutaten liefert, sprich irgendwie das Klischee "Zwischen Genie und Wahn" bedient (gewollt oder nicht), hat er gute Aussichten, nach seinem Tod als Mythos weiterverarbeitet zu werden.

Was dann allerdings als "Wahrheit" zurechtgebogen wird, wird alle Google-Treffer überbieten. Ich meine, wer einen Kinderstar wie Michael Jackson aufzüchtet -- die Rede ist von seinem Vater -- und sein eigenes Kind "Anschaffen" schickt, ist für einen Dramaturgen gefundenes Fressen! Die Frage ist nur, hält der Dramaturg sich an die Klischees, macht er Jacksons Vater zum Bösen, zum Ausbeuter (das kennen wir aus Ike and Tina Turners "Biografie")? -- Merke: nichts ist more boring denn die Wirklichkeit. Mit ein wenig psychologischem Fingerspitzengefühl wird man Jacksons fehlende Kindheit später mit einigen hübschen Jungen um ihn herum "nachfeiern." Wer Geld hat, kann auch seine Kindheit zurückholen. Oder nicht? Wer Geld hat, wird ohnehin an seiner Unsterblichkeit feilen, da muss man als Hollywood-Drehbuchschreiber nicht einmal viele Zutaten hineinkomponieren. Aber ihr könnt sicher sein, dass keine Fragen am Ende offen bleiben, dass Jackson kein Geheimnis mit ins Grab nimmt. Die Antworten wird man ihm andichten. Apropos, was haltet ihr von der Aussicht, dass er Opfer eines Mordanschlags geworden ist?

Wahrscheinlich haltet ihr meine Gedanken für ketzerisch: Eh, der Gute ist gerade erst zwei Tage tot, noch nicht einmal beerdigt, und schon ... aber ja! Die Music Business Machine schläft nicht, im Gegenteil, sie läuft schon jetzt auf Hochtouren, da könnt ihr sicher sein und wenn Michael Jackson sich ihr zu Lebzeiten nicht widersetzen konnte, wie dann nach seinem Tode?

Jetzt geht es um die Wurscht. Jetzt geht es um die, wie Hans schreibt, hundert Millionen Fans, die M. Jackson weltweit für toll halten, aber auch diejenigen, die in seinen Garten pinkeln, denn die kommen freiwillig dazu.

Allein die, die ihn weder gut noch schlecht fanden, die ihn schlichtweg gar nicht kannten, kommen neu dazu. Sagen wir, eben um derer Willen muss man sich jetzt verbiegen, denn sie sind diejenigen, dererwegen der Plot, die wahren Lebensumstände Michael Jacksons zugunsten einer packenden Story verbogen werden muss. Das ist jetzt das Hauptaugenmerk, denn auch Geschichtenschreiber steht der Sinn nach Unsterblichkeit und für eine gute Geschichte geben sie alles, denn sie überlebt Generationen!

Ihr werdet sehen.

In meiner Teenie-Zeit, die natürlich absolut von der Musik Michael Jacksons geprägt war, gab es für die Mädchen eigentlich nur zwei herausragende Idole: Michael Jackson oder Prinz. Ja, ich wurde ständig gefragt, wen findest du besser? Hm ... Ich fand Prinz besser, gestehe. Damals fand ich das, was Michael Jackson gemacht hat, unerträgliches Gezappel. Aber heute weiß ich, dass beide als Musiker unvergleichlich gut waren/sind und beide großartige Musikgeschichte geschrieben haben.

In diesem Medienrummel-Hype, allerdings, versteht man als Jugendliche nicht, dass Musik ein Job ist wie jeder andere. Man sieht nur das Idol auf der Bühne und die Musik die von irgendwoher kommt. Dann hat man diese vielen Dinge -- T-Shirts, Gürtelschnallen, Poster, Plattenwerbung, Sticker, Fan-Alben, Kugelschreiber, und so weiter, und und und ... vielleicht auch die beste Freundin, mit der man schwärmen kann und die Hormone tun das Übrige.

In der Disco rockten wir ab, damals. Ich war Abend für Abend im Old Daddy und tanzte zu "ABC-123" oder "Beat it" und "Billie Jean", "Daylight I'm Bad, I'm Bad - who's bad?" Ich erinnere mich. "Startet something" und ein Wolfsgeheul lief, ich liebte diesen geraden schweißtreibenden Beat, "Dirty Diana", zum Beispiel, der so viel Interpretation beim Tanzen und sexuelle Ausdruckskraft bot. Ja, das war die Praxis, ich mochte Michael Jackson nicht, aber seine Musik hat mich stets auf die Tanzfläche getrieben. Auch das ist eine Kunst!

Aber ich kenne den Mann nicht. Ich fand immer, er klinge gehetzt, aber auch immer so etwas von "auf den Schlag." Ich dachte, sein ganzes Leben liefe AUF DEN SCHLAG, diesen Schlag -- und er kann da gar nicht mehr heraus. Mir juckt es heute unter den Nägeln das literarisch aufzuarbeiten.

Bei "all i wanna say ist that they don't really care about us" habe ich mich damals ausgeklinkt. Dieses "we are the world" in Michael Jacksons Musikgeschichte stank mir zu sehr nach Kommerz. Nicht, dass es zuvor keinen Kommerz gab, aber da war es Musik und jetzt war es ein Appell. Auf einmal war der Junge gewachsen, nutzte seine Publicity, aber es kam mir nicht richtig vor. Ich denke, viele Musiker sind in dieser Zeit in der Glaubwürdigkeit gefallen. Oder gestiegen. Paul Simon, zum Beispiel, dem konnte ich es abkaufen. Aber Michael Jackson hatte die Music Business Machine im Nacken, das spürte man, Hype war für ihn nach wie vor, was angesagt war.

Oh Mann, jetzt habe ich mich heftig festgequatscht (trau nie jemanden, der schreiben tut, er lässt dich nicht wieder los!)

Wie auch immer, Michael Jackson war eigentlich keiner von uns. Sein "We are te world" haben ich ihm, wie gesagt, nicht abgekauft, auch die Schönheits-OPs nicht. Auch die Sache mit den kleinen Jungs nicht. Eh, wir wissen doch, was negative Presse ist, aber bei Michael Jackson war ich unsicher. Es könnte was dran sein, dachte ich ... vielleicht, aber ich kannte ihn nicht.

Gut finde ich, dass er seine Lebenskerze an beiden Ende abgebrannt hat, dass er sich mit fünfzig einer Welttournee stellen wollte. Er hat es gut gemacht, denke ich, er hat es auch gut gemacht, wie er sich aus dem Leben gestohlen hat und irgendwie -- wenn ich mir die Videos heute ansehe, spüre ich, dass dieser Mann ein Jugendidol war. Dass er vielleicht auf der Suche nach der ewigen Jugend war. Dass er vielleicht eines nicht werden durfte, nämlich alt!

Rest in Peace, Michael Jackson :)

LG, wallenstein
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King of Pop ist tot 27 Jun 2009 22:18 #75917

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wallenstein schrieb:

Oh Mann, jetzt habe ich mich heftig festgequatscht (trau nie jemanden, der schreiben tut, er lässt dich nicht wieder los!)

LG, wallenstein

Stimmt!
Ich habe fasziniert bis zu Ende gelesen.

Begeisterter Gruß aus dem Schwarzwald
Bernd
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King of Pop ist tot 28 Jun 2009 08:14 #75919

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@wallenstein,

besser wie sehr gut, dein beitrag!
schließe mich after eight an.

das ist druckreif.
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King of Pop ist tot 28 Jun 2009 09:41 #75921

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oh, danke :-)
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Reeds-Shop

King of Pop ist tot 28 Jun 2009 10:59 #75922

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Moin,

... und auch in die Welt der Saxophone hat er Eingang gefunden:



LG

Karin

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"Bari: Ich schlepp Euch durch!"
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King of Pop ist tot 28 Jun 2009 11:31 #75924

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guckt euch auch das mal an:

:woohoo: :woohoo: :woohoo:
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King of Pop ist tot 28 Jun 2009 19:01 #75929

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Moin!

Na ja, darum geht es in einem Kondolenz Thread!
Um die Präsentation der Erlebnisse die alle mit der Musik von M.Jackson hatten!

Ich finde es nie so schön wenn man sich in einer Kondolenzsituation streitet, manchmal passiert es, was man aber wenigstens Schade finden sollte!:(

Gleichwohl halte ich nicht die Streitenden für bedenklich, sondern jene die sich daran ergötzen!

LG Hans
Letzte Änderung: 28 Jun 2009 20:28 von hwp.
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King of Pop ist tot 28 Jun 2009 22:44 #75932

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Menschen, die unter Vitiligo leiden, wissen schon seit Jahren, dass Michael Jackson einer der prominentesten Menschen gewesen sein soll, bei dem bereits 1986 von Arnold Klien auch diese Weißfleckenkrankheit diagnostiziert wurde.

Bei dunkelhäutigen Menschen ist der Kontrast stärker. Sie leiden daher psychisch deutlich mehr. Ihr könnt euch ja mal Fotos anschauen, vielleicht versteht ihr dann, warum!

Man kann die Flecken (Areale) durch Schminken überdecken. Michael Jackson hat es vermutlich anfangs gemacht oder machen lassen, aber auch aus diesem Grund seine Haut ausbleichen oder andere Eingriffe machen lassen. Ich kenne Dermatologen, die verschreiben die Anwendung von Contergan-Salbe. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Michael Jackson auch unter Hauptkrebs gelitten haben soll - eine Folge der Eingriffe oder Behandlungen..?

Achso, bei Schwarzlicht, also z.B. in der Diskothek, ist die Weißfleckenkrankheit auch bei hellhäutigen Menschen sehr deutlich zu sehen.
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Letzte Änderung: 28 Jun 2009 23:29 von Billy.
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King of Pop ist tot 29 Jun 2009 10:01 #75940

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Hi,

ich hab mich für sein "Privatleben" nie interessiert, aber ich nehme an, dass es bei ihm wie bei vielen Promis die offizielle und die inoffizielle "Wahrheit" gibt.

Vielleicht hatte MJ eine Hautkrankheit, vielleicht war er als Superstar auch super eitel und hat dewegen sein Gesicht von afroamerikanisch in nordamerikanisch umoperieren lassen (weil es zur weißen Haut besser passt).

Vielleicht war er psychisch schwer gestört und hat diese Veränderungen herbeigeführt um jede Ähnlichkeit mit seinem Vater auszulöschen.

An eine Mischung aus beiden Theorien glaube ich nicht.

Liebe Grüße

Chris
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King of Pop ist tot 29 Jun 2009 23:11 #75964

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Moin!

Heute abend wurde bekannt gegeben (RTL),das der *Run* auf M.J. Alben,
M.Jackson Schuldenfrei gemacht haben!:woohoo:

LG Hans
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