Guten Abend zusammen,
ob ich bei Euch wohl "mal meinen anhaltenden Frust mit diesem matt klingenden a loswerden dürfte?
Letzte Woche habe ich nämlich mein Truetone von einem weiteren Saxdoc abgeholt, der mir von verschiedener Seite empfohlen worden war. Ich bin mit dem aber irgendwie nicht so richtig ins Gespräch gekommen, hier ein paar ausgewählte Dialogsequenzen, ich dachte echt, ich bin im falschen Film:
Ich (erkläre die Vorgeschichte und mache die Vorschläge, die Ihr netterweise noch hattet, worans liegen könnte).
Er (hört gar nicht richtig zu): Neinnein, daran kann"s überhaupt nicht liegen.
...
Ich: Und ob es nicht vielleicht doch an den Klappenaufgängen in der linken Hand liegen könnte, mögen Sie sich"s nicht wenigstens ansehen?
Er: Najagut, ich kanns Ihnen schon etwas aufbiegen.
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Er: Der S-Bogen sieht mir sehr zylindrisch aus, vielleicht hat den mal jemand ausgebeult und dabei erweitert.
Ich (denke: Fein, Junge, hol" die Schieblehre!): Aha. Und kann man da was machen?
Er: Ja könnte man schon, aber bei dem Saxophon lohnt sich das nicht.
...
Er: Ich prüfe mal, ob es dicht ist.
Ich: Ja, aber wieso gucken Sie denn jetzt die ganz tiefen Klappen am Sturz an, die haben doch mit dem hohen a gar nichts zu tun?
Er: Dochdoch, die stützen den Ton trotzdem von unten.
Ich (denke: ???): Kann ich mir gar nicht vorstellen. Außerdem gehen doch alle anderen Töne einwandfrei?
...
Er: Was ist das überhaupt für eine Marke?
Ich (denke: Wie bitte?): Buescher. Das ist ein alter amerikanischer Hersteller.
Er: Kenne ich nicht. Aber manchmal kann man solche alten Instrumente noch spielen.
...
Er: Vielleicht liegt es daran, daß Sie das Mundstück so weit draufschieben. Ziehen Sie es doch mal raus und spielen den Ton dann noch einmal.
Ich: Wir können das gern probieren. Ich möchte aber zu bedenken geben, daß meine Bigband bei 442 Hh stimmt und wir da irgendwie hinkommen müssen.
...
Er: Es kann auch am S-Bogen liegen. Ich bringe Ihnen einen anderen. (Bringt einen niegelnagelneuen Yamaha-Neck, der sich nur bis auf 2 cm aufstecken ließ.) Spielen Sie"s nochmal.
Ich (denke: Das ist doch jetzt albern, spiele aber trotzdem): Sehen Sie, jetzt kommen fast gar keine Töne mehr.
...
Er: Vielleicht ist das Tonloch auch einfach insgesamt zu klein. Das könnte man aber umlöten.
Ich: Aha.
Er: Aber dafür müßten Sie vorher eine Frequenzbereichsanalyse machen lassen. Ich glaube, am Physikinstitut geht das.
Leute, ich sag"s Euch, nach dieser Nummer war ich absolut mürbe!!! >
:-\ Soll ich aufgeben? Mit ein bißchen Üben kann man sich bestimmt auf dieses matte a einstellen, vielleicht die ganz kritischen Stücke in eine andere Tonart transponieren...
Danke fürs Zuhören!
LG,
stefanie