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THEMA: Spielen lernen? Spielend lernen!

Spielen lernen? Spielend lernen! 14 Dez 2009 21:50 #83362

  • antonio
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@Saxlover

Wie wahr! Ich keine das gut, auch ich habe etliche Jahre mit Klarinettenunterricht verbracht, im klassischen Bereich. Alledings war es bei mir so, dass die Stücke nie so chemisch rein klangen wie von Platte. Das war dann vielleicht ein Frust. Üben wie gestört und trotzdem reichte es nie...Jetzt nach einer sehr langen Pause und dem Neustart mit Sax gehe ich die Sache anders an. Jetzt wage ich es, zu probieren und einfach vor mich hin zu spielen, seit einigen Jahren auch mit Kollegen. Natürlich gibt es auch jetzt Frust, die Leute auf den Tonträgern sind halt noch immer besser als ich es bin. Wird auch so bleiben und es geht nur noch darum mit denjenigen Steinen zu bauen welche mir zur Verfügung stehen. Aber auch da haue ich mir immer noch neue zu :P

LG
antonio
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Spielen lernen? Spielend lernen! 14 Dez 2009 23:30 #83367

  • wallenstein
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Es passt jetzt nicht mehr richtig in die Diskussion, aber ich habe mich soeben an ein Interview mit Prem Joshua erinnert, das ich einmal gelesen habe:
Frage: Was ist dein musikalischer Background, wie kommt es, dass ein in Deutschland geborener Musiker so eine Musik macht?

PJ: Ich wurde, wie so viele meiner Generation, mit dem Verständnis erzogen, dass es gut sei, früh ein Musikinstrument zu erlernen. So wurde mir eine Blockfloete gekauft, sie war auch erstmal billiger als gleich ein Klavier. Mein Musiklehrer war italienisch, hatte einen Bart und fuhr einen roten Alfa Romeo Sportwagen, kurz -- er war cool (obwohl es dieses Wort damals noch nicht gab). Vielleicht deswegen und zur Freude meiner Familie liebte ich das Musizieren, lernte leicht und spielte unentwegt.

Vielleicht lässt die Frage nach Pädagogik sich auf einen roten Alfa Romeo herunterreduzieren ;)
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Spielen lernen? Spielend lernen! 15 Dez 2009 01:30 #83369

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Wallenstein,
ich finde schon, dass das in die Diskussion passt.
Aber natürlich.
Denn da siehst Du, dass der rote Flitzer, sprich das Cool sein, hier wohl der Antrieb war. (Es ist jetzt nicht die gesamte Pädagogik, die wir auf den Alfa herunterbrechen können. Müssen wir aber auch nicht...)
Und: klar, nicht jeder findet rote Flitzer klasse. Mich würde der z. B. völlig cool lassen ;-)

Natürlich gibt es bei jedem Instrument "Basics". Und es gibt auch in unserer westlichen Musik theoretische Hintergründe. Harmonielehre usw.
Wir sollten auch (irgendwann mal!!) wissen, welche Töne wir auf dem Alt spielen sollen, wenn der Keyboarder sagt: spiel mal Eb, D, Ab.

Es macht auch Sinn, wenn wir dann wissen, was er meint, wenn er sagt: spiel mal Eb, D, Ab auf die Vier-Und als Achtel.

Da hilft dann die "Notenkunde" und ein stabiles "Timing".

Ja, das setzt natürlich voraus, dass wir überhaupt zusammen mit einem Keyboarder spielen möchten...
Das ist ja sicherlich nicht für alle gleich.
Es kann und darf und muss wohl so sein, dass es nicht alle so sehen, aber für mich ist das Ziel beim Musizieren in erster Linie das Zusammenspiel mit anderen.
Und wenn das dann klappt, dann sollen auch Auftritte her.

Und hier bin ich felsenfest und unumstößlich der Überzeugung, dass dann eben nicht CD-Qualität gefragt (und schon gar nicht gefordert) ist!
Da läuft dann eben nicht ein Video im Netz. Und es spielt eben nicht ein CD-Spieler eine Studioproduktion ab, sondern da stehen vier, fünf oder zehn Musiker aus Fleisch und Blut auf einer Bühne. Da bringt eine kleine (oder von mir aus auch eine große) PA mit Wumms und Tschingderassabumm das laut und kräftig zu den Zuschauern/-hörern rüber, was die Band geprobt hat.

Und da passiert dann viel, viel mehr als eben nur Eb, D, Ab auf die Vier-Und...

Dann macht es Sinn, wenn es ein Ansporn wäre, wenn der oben genannte Keyboarder sagt: so, nach dem zweiten Refrain kannst Du dann (D)ein Solo spielen.
Das Solo, auf das Du von Deinem vielleicht doch nicht so ganz überflüssigen Lehrer (der, mit dem roten Alfa...) vorbereitet wurdest.
greetz
Klaus
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.

(Kurt Tucholsky)
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Spielen lernen? Spielend lernen! 15 Dez 2009 11:40 #83378

  • pue
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Das passt schon alles in die Diskussion. So ungefähr und eigentlich auch nicht, weil mein Ansatz ein anderer war. Mir ging es um das Musizieren selbst und eine Methode, Musik spielend zu erlernen. Vom Ohr in die Finger. Ohne den Umweg über das Gehirn. Ins kalte Wasser, von Anfang an.

Und wenn ein Klavier zu Hause steht (in jedem Haus, wo musiziert wird, sollte ein Klavier stehen), dann ist es sogar möglich, Harmonielehre (aus dem Ohr, durch die Finger ins Auge) zu verstehen. Ich zumindest habe immer erst gespielt und nachher versucht, zu verstehen. Man improvisiert etwas, und plötzlich klingt es ein wenig wie 'Hit The Road, Jack'. Dann fummelt man dran rum und bekommt es hin, dass es genau so wie 'Hit The Road, Jack' klingt.
Ohren, Finger Augen, Tradition und Spass am Ausprobieren haben die Harmonien nachkomponiert. Die Wendung vergisst du dein Lebtag nicht, gerade, wenn du dann noch mal schaust, was hier theoretisch abgeht, in dem du (hinterher) dein Hirn einschaltest.

Ich wende mich in diesem Thread gegen herkömmliche Unterrichtsmethoden, gegen das sture Etudenüben und das Festkleben an den Noten. Musik ist Sache der Ohren und nicht der Augen.

Mal ein anderes Unterrichtsbeispiel. Mein Klarinettenlehrer hat mir früher immer die Intervalle am Klavier gespielt und ich sollte sie bestimmen. Eine gute Sache und die Gehörbildung ist das A vom O in der Musik. Meine eigene Gehörbildung betrieb ich immer anders, nämlich durchs Singen zu Motoren, etwa meinem Mofa, dass mit konstanter Umdrehung die 5 Kilometer zur Schule fuhr, dem elektrischen Rasierer oder dem Staubsauger meiner Mutter.
So stelle ich mir das auch im Musikunterricht vor: durch eine Orgel oder ein Keyboard wird ein konstanter Ton erzeugt, zu dem der Schüler improvisieren kann. Wie immer sind nicht nur alle Töne erlaubt, sondern auch erwünscht. Nach dem Spiel können sich nun Schüler und Lehrer über die Erfahrungen beim Spiel unterhalten und der Lehrer hört, inwieweit der Schüler ein Verständnis für Intervalle aufgebaut hat. Der Schüler spielt und horcht gleichzeitig der Wirkung nach, die ein bestimmtes Intervall hat. Erst danach werden die gefühlten Klängen die entsprechenden Intervallnamen gegeben.

Will heißen, dass die Theorie und Noten dann abstrakt eingesetzt werden, wenn Ohren und Finger schon soweit sind. Und wenn ein Stück im Unterricht behandelt wird, so nehmen sich Lehrer und Schüler Zeit, es auswendig zu lernen. Können sie es, dann kann der Schüler das Stück als Aufzeichnung in Notenform mit nach Hause nehmen. Uneffektiv? Glaube ich nicht, denn sie haben, auch wenn sie zu nichts weiter gekommen sind, die wirklich wichtigen Nervenbahnen zusammengeführt und den Schritt über das Auge ausgelassen.
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Reeds-Shop

Spielen lernen? Spielend lernen! 15 Dez 2009 12:56 #83379

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Hallo PUE

Der Ansatz, den Du skizzierst, ist gut. ABER ohne eine gewisse Technik geht es auf dem Sax dann doch nicht.
Was nützt Dir das perfekte Ohr, wenn Du dann die Töne nicht findest oder diese nicht sauber anspielen kannst??
Darin unterscheidet sich das Sax eben vom Klavier, nämlich daß es eben keine saubere Zuordung von Ton zu Taste gibt und sich der Ton nicht quasi von alleine erzeugt.
Aber grundsätzlich gebe ich Dir recht, Musik sollte man spielerisch erfahren und nicht theoretisch erlernen.
Du wohnst nicht gerade bei mir ums Eck und suchst noch einen Schüler :) ?
JEs
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Spielen lernen? Spielend lernen! 15 Dez 2009 15:14 #83385

  • pue
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Ich wohne in Solingen und suche zur Zeit keine Schüler. Das kann aber wieder kommen.
Was nützt Dir das perfekte Ohr, wenn Du dann die Töne nicht findest oder diese nicht sauber anspielen kannst??

Meine Methode ist ja gerade darauf aus, die Töne direkt zu finden und sie sauber anzuspielen. Warum sollte eine Note mir helfen, den Ton sauberer zu spielen?

Die Noten sind dazu da, die Töne indirekt zu finden. natürlich ist es gut, Noten lesen zu können und das am besten vom Blatt, aber auch hier tendiere ich der Musik zu Liebe, erst ein Stück über das Gehör zu lernen und erst, wenn man auswenig spielen kann, die Noten zu lernen, indem man sie beim Spielen mitverfolgt.

Ich dreh die Sache einfach um. Erst die Musi, dann die Theorie dazu.

Vielleicht kennt einer folgendes Beispiel. Ich soll für ein Theaterstück einen Text lernen. Das fällt mir schwer, generell. Also mach ich mir einen Spickzettel und kleb ihn hinter eine Requisite. In den Aufführungen nun hänge ich immer an diesem doofen Zettel, muss aufpassen, dass das Ablesen nicht auffällt und groß bewegen kann ich mich auch nicht. Ich komme aber ums verrecken nicht von diesem doofen Zettel weg. Hilft nur, ihn zu vernichten, dann wird es auch ohne ihn klappen.

Das ist das Gleiche mit den Noten. Am Anfang sieht es schwer aus, ein ganzes Stück auswendig zu lernen. Teilt man sich das ein wenig ein, spielt man jeden Standart innerhalb von 4 Tagen auswendig und man fragt sich, warum man das als so schwierig empfunden hat. Es gab Zeiten, da hatte ich vier 1 1/2-Stunden-Programme im Kopf. Es war mir gar nicht bewusst und am Ende ist das nichts besonderes mehr.

Auswendig spielen ist der Schlüssel zur Improvisation: denn nur, wer die Töne seines inneren Ohres auf das Sax übertragen kann, hat die Chance, eigene Melodien zu spielen.
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Spielen lernen? Spielend lernen! 15 Dez 2009 16:15 #83388

  • JES
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Hi PUE
also irgendwie reden wir aneinander vorbei. Ich rede nicht von Noten sondern von Tönen.
Mit Tönen gleichgesetzt habe ich Griffe, also welche Klappen die Finger schließen müssen und welche offen bleiben um einen Ton zu erzeugen. Das muß man m.E systematisch lernen! Von mir aus auch mit Etüden, die dann eben nicht rythmisch korrekt aber grifftechnisch korrekt gespielt werden müssen. Der richtige Griff in Kombi mit richtigem Ansatz bildet dann einen sauberen Ton. Welchen ich dann situationsbedingt aus dem Umfang des Instruments brauche, o.k., das sollte man hören (wobei ich schon der Meinung bin, gewisse Notenkenntnisse schaden nicht).
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Du mußt erst einer Sprache mächtig sein, um auf der Bühne mit Worten etwas zu sagen. Babies können nur schreien und das ist eine ziemlich eingeschränkte Kommunikation, oder??
Vielleicht ist es jetzt klarer, wo ich den technischen Aspekt beim Saxspielen sehe :)
JEs
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Spielen lernen? Spielend lernen! 15 Dez 2009 17:55 #83400

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Babys schreien, dann blabbern sie, dann sprechen sie und dann lernen sie lesen.
Musiker könnten das in der gleichen Reihenfolge tun.

Das Konzept ist ja nicht neu und wird vielfach beim Lernen von Fremdsprachen angewandt. Ich bin sehr dafür, dass man nach dem Spielen auch die nötige Theorie dazu lernt, z.B. Notenlesen und Harmoniebildung.

Wenn Babys schreien, ist das keine eingeschränkte Kommunikation, sondern eine der Sache anpasste. Sie ist rein emotional und vor allem laut bei Bedarf.
Es spricht nichts dagegen, auf dem Sax, besser noch Mundstück, erstmal zu quietschen und zu schreien, um die grundsätzlichen Ansatzbedingungen auszuloten. Eine Zeit damit zu verbringen, hilft sicher enorm.
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Spielen lernen? Spielend lernen! 15 Dez 2009 22:55 #83409

  • JES
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PUE
Ich gebe auf. Du liest nur was Du willst. Und Du nimmst nur an was Dir in den Kram paßt.
Laß gut sein
JEs
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Spielen lernen? Spielend lernen! 15 Dez 2009 23:31 #83413

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Ich glaube eben nicht, dass man systematisch lernen muss, sondern dass es intuitiv auf eine natürlichere Weise geht.

Ich habe eine andere Meinung als du. Das ist hoffentlich nicht all zu schlimm.
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