Hallo!

Ich spekuliere schon längere Zeit mir ein Bastelobjekt aus der USA Bucht zu holen.
Es soll ein Vintage Alt sein, vorzugsweise ein Conn (oder auch eine andere Marke), nur habe ich bei der Mega Auswahl an Modellen und Baujahren keinen Durchblick nicht auf was es ankommt und hoffe hier auf eine kleine Kaufberatung, "Kaufrichtung"

Folgende Anforderungen sollte das Instrument erfüllen:

- Es sollte eine brauchbare Applikatur haben, mit meinen alten Keilis komme ich zB sehr gut zurecht, habe große Hände.
- Es sollte sich gut in ein Essemble (Keilwerth, Weltklang, Conn) oder in die Armateur Bigband eingliedern, also die Intonation ist nicht unwichtig, es ist nicht nur als Solo Instrument gedacht.
- Es sollte mit den passenden Mundstück also gut auf 443Hz intonieren
- Welches Finish ist empfehlenswert? Mir persönlich ist Goldlack genauso recht wie Silber oder Nickel, ich erwarte mir kein Neuinstrument, wenn der Preis stimmt darf man dem Horn sein Alter ruhig ansehenen, wichtig ist das es technisch reparabel ist.
- Hoch-Fis, Front F und diverse Trillerklappen brauche ich nicht unbedingt bei einem alten Horn.

Vielleicht könnt mir ihr sagen, nach welchen Modellen ich für meinen USA Einstieg suchen soll.

Vielen Dank im Voraus, für eure geschätzten Antworten!

lg
Bernhard

Hallo Bernhard,

die Experten werden sich sicher noch melden. Hier meine persönliche Erfahrung:

Ich habe mir gerade ein Buscher Aristrocrat Tenor von 1955 zugelegt. Im Vergleich hatte ich noch ein Conn und ein Martin angespielt.

Grifftechnisch ist das Buescher für mich deutlich einfacher zu spielen (ich bin noch Anfänger und spiele erst seit 20 Monaten).

Und intonieren tut es einwandfrei, ist mir auch von Saxfreunden bestätigt worden.

LG

Dreas

Grüß dich Bernhard,

wenn du ein altes Horn suchst, das gut intoniert und auch sehr gut in der Hand liegt, dabei aber nicht zu teuer ist, würde ich dir zu einem späten Buescher Truetone oder Aristocrat raten.
Mir persönlich gefallen die mit dunklem Goldlack am besten.

Ein Conn New Wonder ist auch nicht schlecht, aber die Conns werden höher gehandelt.

Wenn die Kanne etwas jünger sein darf kann ich dir ein Martin aus den fünfziger Jahren empfehlen.

Mit dem passenden Mundstück (kurz, dicker Bauch, große runde Kammer, mit einem schönen "Entenschnabel") hast du auch noch einen schönen Sound.

Gruß Hans

Hi Bernhard
Nur mal so für mein Verständnis:
Bastelobjekt=soll nix kosten,
ABER
restaurierbar sein, so daß es sauber intoniert, gut klingt und auch eine halbwegs vernünftige Mechanik hat. Richtig?

Mmmhh
ehrliche Antwort: versuch erst einmal entsprechende Kandidaten bei Händlern zu spielen. Darüber bekommst Du erst mal einen ersten Eindruck wie die Teile in der Hand liegen und auch ev. klingen können.
Dann such Dir in der Bucht ein Exemplar mit einer Seriennummmer, die möglichst dicht bei Deinem angespielten Lieblingsinstrument liegt.
Blind etwas empfehlen ist schierig, weil jeder eine andere Ergonomie braucht und auch ein anderes Klangempfinden hat. Die Streuung von Instrument zu Instrument innerhalb einer Serie ist auch recht groß, genauso aber auch der Einfluß einer GÜ. Manche SaxDocs haben ein Händchen für alte Kannen, manche eher nicht so.
Conn vs. Buescher: also ich habe ein Conn Alto NW1, S/N 73k und ein Buescher TT, S/N ??? (nicht wirklich die letzte Serie) und bei mir ist es eher umgekehrt, das Buescher klingt gestopft, das Conn ist der Hammer. Applikatur paßt bei beiden, wobei ich auf dem Conn schneller bin. Intonieren können beide sauber, allerdings mit verschiedenen Mundstücken.
Wie gesagt, Geschamckssache. Daher selbst ausprobieren!!!!!
JEs

P.S.: und nicht wg. vielleicht 50-100 gesparten Euros einfach irgend eines kaufen!!

Hallo Bernhard,

ich habe irgendwann mal angefangen diese wunderbaren "Kannen" zu sammeln und auch überholen zu lassen (die Instrumente, die ich habe überholen lassen waren durchweg in Pinnberg bei einem, über die Landesgrenzen hinaus bekannten Meister zu GÜ)...

Da ich es fast zu schade finde, dass die Instrumente nicht gespielt werden und ihr Dasein im Koffer fristen, überlege ich mich von dem einen oder anderen zu trennen...

Ein Buescher Alt ist auch dabei, schau doch mal unter www.artemos.de. Vielleicht ist das ja was für Dich.

Viele Grüße
Martin

Danke für eure Antworten!

@ JES, du hast genau ins schwarze getroffen!

Will definitiv selber Hand anlegen, da mir das Reparieren sehr viel Spaß macht,
hat bei meinem NewKing Tenor super funktionert.

Es ist bei mir sehr schwierig solche Kannen anzutesten, es gibt keine Vintage Sax Händler in meiner Umgebung, nicht einmal welche die zB. 10 verschiedene Alt-Sax Mundstücke lagernd haben.
Ein Kollege von mir hat ein Conn 28M, die Ergonomie ist sehr gut, aber das lässt sich wahrscheinlich nicht auf andere Conns übertragen.

Zum Thema Intonation und Verarbeitung wollte ich hauptsächlich wissen, hinter welchen Modellen sich zB Schülerinstrumente oder bekanntlich "schlechtere Serien" verbergen, und welche man empfehlen kann. Sicherlich sind das sehr individuelle Aussagen, aber sicher nicht uninteressant. Wenn es dann nicht den Erwartungen entspricht, vielleicht mit geringem Verlust weiter verkaufen.

Vielen Dank!

lg
Bernhard

Hallo Bernhard,

ich spiele auch schon seit ein paar Jahren ein Keilwerth New King Tenor, und bin auch super zufrieden damit.
Vor kurzem hab ich mir ein Martin-/Conn-Stencil "Supertone Bandmaster"-Alto gekauft.

Einfach mal so ohne zu wissen was ich da eigentlich kaufe.
Ich war von der Mechanik sehr überrascht, liegt sehr angenehm in der Hand (Wenn ich meine beiden Saxe dahätte würde ich die Mechanik mal genauer vergleichen, aber die sind gerade beide beim Herr Keilwerth zum einstellen...).

Der Klang ist (finde ich) einfach fantastisch: ein voller warmer Sound, leider könnte die Intonation im hohen Register besser sein (aber ich lasse mir jetzt vom Herrn Keilwerth für ein paar Euronen den Klappenaufgang verkleinern, dann wird das auch besser).

Ich würde dir auch empfehlen einfach mal ein paar Instrumente bei einem Händler oder Saxdoc anzutesten, aber leider gibts ja auch heftige Streuungen innerhalb der Modellreihen.

Das Buescher Truetone kann ich, rein vom Klang, auch empfehlen, es klingt halt (wie das Martin-Stencil) sehr rauchig und jazzig, kann aber mit dem richtigen Mundstück auch sehr dezent klassisch klingen.
Von der Mechanik bin ich nicht ganz so überzeugt und die Intonation vom a" aufwärts ist auch nicht so toll, aber ich kenne viele, die mit ihren Vintage-Amis da Probleme haben. Ein guter Saxdoc müsste das aber bessern können.

So genug gequatsch, ich wünsche dir viel Spaß beim basteln, mich hat das Bastelfieber auch erst letztens gepackt und ich hab mir nen uralten Franzosen im ebay gefangen...

Viele Grüße,

Anna

Hallo Brainiac

Also einen gewissen 'Spagat' sehe ich da schon! - Einerseits soll das Horn nix kosten und ein 'Bastelobjekt' sein, andererseits soll es sowohl als Solo-Instrument als auch in der Amateur-Bigband zum Einsatz kommen. An welche Preisklasse hast Du denn gedacht (" ... wenn der Preis stimmt ...")?
Ich hab in meinem "Fundus" noch so den ein oder anderen 'Vintage-Rohling' aus USA (schon importiert, verzollt + versteuert), der Deinen Erwartungen u.U. entsprechen könnte (BUESCHER, CONN, MARTIN, KING, HOLTON, YORK bzw. deren Stencils) oder aber vielleicht auch ein Nachkriegsmodell (SELMER Bundy, HAMILTON, MARTIN INDIANA, u.a.)
Ich brauch' Platz und kann nicht alles behalten. Bilder von restaurierten und spielfertigen Kameraden sind in meinem Fotoalbum zu finden.

Also - falls Interesse, dann bitte per PN melden.

Liebe Grüsse
BlackForest

Moin!

C.G.Conn what else!



hier mit Bob Ackerman:




LG Hans

hwp schrieb:
Joooaahhh - aber das gibt's in der Preisklasse ($1.500) auch bei uns in D zu haben, u.zw. 25er "Schwarzbeere" (Chu Berry) mit GÜ in Pinneberg

LG
BlackForest