gordon.shumway schrieb:
warum werde ich einfach das gefühl nicht los,
dass niemand liest, was der andere schreibt?

und wenn es gelesen wurde, warum wird es nicht verstanden?
vielleicht mal richtig lesen? nicht quer?

sie will ein ( 1 )horn, das klassik und jazz bedient.
letztendlich wird es dann eine mundstücksfrage werden,
je nach dem, welchen stil sie spielen will.

lg
gordon

Okay, also, zuerst einmal möchte ich mich bei saxibatzi entschuldigen, falls sie meinen Vergleich mit der Eigentumswohnung in den falschen Hals gekriegt hat - mir hat aber auch die wichtigste Info gefehlt, die nachher zum Glück kam: Das YAS-475 wurde letztes Jahr generalüberholt und spielt trotzdem nicht so, wie sie es sich vorstellt. Dann ist natürlich der Rat, es weiterhin mit diesem Instrument zu versuchen, wenig nützlich und kaum sinnvoll. Jetzt ist mir das klar - und es heißt auch, dass mein zugespitzter Vergleich gar nicht zieht. In diesem Sinne noch einmal: Sorry.

Aber ich bitte doch darum, dass in Zukunft nicht nur Teile (m)einer Aussage zitiert werden (bzw. nur ein Reizwort hervorgehoben wird), wenn diese kritisiert werden soll, sondern bitte die ganze - dann wäre zu sehen gewesen, dass ich eine Haltung angegriffen habe und nicht einen Menschen! Wer sich allerdings von dem Vergleich getroffen fühlen möchte, darf das ruhig - wenn darauf eine klärende Stellungnahme erfolgt (was der Fall war), dann ist der Sache ja letztlich gedient. Genau darum geht es ja, wenn etwas diskutiert wird: Klarheit schaffen.

Da sich die Sache jetzt deutlich anders darstellt, wäre meine Empfehlung die, möglichst viele in Frage kommende Saxophone anszuspielen - möglichst nicht nur im Laden, sondern in Ruhe zu Hause. Ich bleib aber dabei, dass ich vorher erst einmal nach einem wünschenswerten Mundstück zu suchen - dann macht das Ausprobieren mehr Freude und ergibt auch langfristig mehr Sinn.

Persönlich unterstütze ich die Empfehlung fürs Yanagisawa A-992 oder, ehrlich gesagt, jedes Yani vom A-901 bis zum A-9937 - es sind alles absolut preiswürdig Hörner. Ich halte allerdings das 991/992 für das universellste - und für den Preis ist es deutlich lohnender als die Premium-Instrumenten anderer Marken, die ich spielen konnte (eine große Lücke habe ich selber bei den Spitzenmodellen von Keilwerth - da fehlt mir der Vergleich).

Übrigens, und dabei bleibe ich, lohnen sich auch alle A-9** gebraucht - und auch für die A-8* und A-6 kann ich eine klare Empfehlung aussprechen: Alles mechanisch solide gemachte, klanglich ansprechende und flinke Instrumente - und von der Abstimmung her sind sie alle deutlich charaktervoller als ein YAS-475.

So, dabei lasse ich es jetzt.

M.

jes schrieb:
Die neuen Selmer, die ich kenne, klingen nicht mehr. Da fehlt im Klang irgendwie der Ausdruck, die Breite, der Nachklang. Das ist wie bei billigem Wein, man schluckt ihn runter und es kommt kein Nachgeschmack.
Da ich über die Verfügbarkeit von Keilwerth nichts weiß, möchte ich nicht noch das SX90R Vintage nennen

Und falls Otto denn doch toleriert, daß neu nicht fabrikneu sondern eben auch anderes bedeuten kann:
Wenn es eher Klassik mit ein wenig Jazz sein soll versuch mal ein SuperDynaction von Buffet Crampon.
Ist es eher Jazz mit gelegentlich Klassik wäre meine Wahl ein Conn NW1 mit einem großvolumigen Mundstück. Allen Zweiflern zum trotz, ja, man kann mit einem Conn durchaus auch gut Klassik spielen.

Mich würde aber noch eines interessieren: wie war das Yamaha vor der GÜ? Hat es Dir da gefallen und ist es aus der GÜ schlechter zurückgekommen? Wenn ja, bring es zu ToKo und laß ihn mal draufschauen. Gü ist noch lange nicht GÜ und das YAS475 eigentlich auch klanglich kein schlechtes Teil.
JEs

Yes zu Jes'
Ja, meine das auch. Aber bitte: Wenn der Drang nach was Neuem da ist und die Möglichkeiten bestehen......

Aber bitte das 475 zuerst mir anbieten

Tschüss
Happi

@ Jes

"Die neuen Selmer, die ich kenne, klingen nicht mehr. Da fehlt im Klang irgendwie der Ausdruck, die Breite, der Nachklang."

Das kann ich jetzt so gar nicht nachvollziehen. Ich habe mit meinem Lehrer neulich zwei Selmer Mark VI mit meinem Ref. 54 verglichen.

Es gab minimale klangliche Unterschiede, aber nicht "besser oder schlechter" sondern anders. Und mein Lehrer meinte letzlich, dass das Ref. toll klingt und ich blöd wäre auf ein MarkVI zu wechseln.

Das am Rande...

LG

Dreas

gordon.shumway wrote:
Buescher "Klassik" :




www.harrywhite.net/out/mp3/harrywhite_aria.mp3


Buescher "Jazz":





Heutzutage spielt man sowohl Klassik als auch Jazz
auf Selmer, Yamaha, Yanagisawa....

jes schrieb:wir gehen wahrlich schrecklichen Zeiten entgegen. Die Yamahas sind kalt und seelenlos, die Selmers klingen auch nicht mehr.

Das waren noch Zeiten früher. Da haben die Selmer geklungen, die Luft war sauber und xxx war schmutzig...

Vielleicht hat Selmer die Ref54-Strategie nicht zu ende gedacht. Die sollten die Dinger einfach nur total versifft teillackieren und 5-digit Seriennummern > 55000 verteilen. Vielleicht klingen sie dann wieder...

@saxibatzi: wenns klingen soll fallen also Yamaha und Selmer aus... langsam wird's eng... Du bist nicht zu beneiden...

Hallo,

Na da haben wir es wieder: Pro Selmer/anti Selmer, pro Vitage/anti Vintage!!!???

Das ist kaine Kaufempfehlung. Sollte man hier auch nicht machen, denn seriös ist es, jemandem zu empfehlen so viel Saxe zu spielen, um sich ein eigenes Urteil bilden zu können.

Fakt ist aber, und das nicht nur aus meiner Sicht, das Selmer lange schon nicht mehr das non plus ultra ist. Es gibt Saxophone die qualitativ genau so gut sind, im Preis aber eheblich günstiger. So hat man nun auch zu entscheiden, möchte man zu dem erlesenen Club der "überbewerteten" (meine Meinung) Selmer- Besitzer gehören, oder möchte man ein Sax auf dem man sich "sauwohl" fühlt?!?!?!

Gruß

Udo

Tja,
Also ich will ja keinen Aufschrei der Selmergemeinde, aber mir persönlich gefäält nicht mal mehr das Mk VI. Da aber alles, was danach kommt, egal ob Selmer oder nicht, ja eh nur eine Mk.VI-Kopie ist, mal mehr mal weniger gelungen, klingen die auch gleich.Aber das ist sicher nicht das Thema hier.

Nur so ein Statement: wenn Du Geld hast und guten Klang willst, dann kauf ein Selmer. Das ist in meinen Augen absoluter Schwachsinn...

JEs

Meiner Meinung nach ist es eine Geschmacksfrage - und deshalb bringt es wenig, sich allzu sehr zu ereifern. Meine Erfahrung deckt sich mit der JEs (mal mit Ausnahme des MKVI - bei den Baris, die ich letztes und dieses Jahr anspielen konnte, war jedenfalls das MKVI bis Tief-B(b) das zweitbeste nach einem traumhaft hergerichteten Conn 12M): Selmer hat - bei all seiner Bedeutung für die Entwicklung des Saxophons - schon längst keine Alleinstellung mehr bei den Spitzeninstrumenten, und das ist auch gut so.

Aber Selmer hat es geschafft, eine Klangtradition zu schaffen, an der in bestimmten Zusammenhängen schwer vorbeizukommen ist - das kann man übrigens ebenso hilfreich wie ärgerlich finden (es ist zum Beispiel dann recht nützlich, wenn man in eine Selmer-Runde kommt - dann gibt es die Qual der Wahl bei der Instrumentenwahl gar nicht, die immer und überall zu Streitereien und Stress führt - genau wie hier im Forum). Ich selber habe auch deshalb mein SuperAction 80 II behalten, obwohl ich eigentlich viel lieber auf meinem neu erworbenen Yanagisawa A-6 spiele. Aber das SA80II kann wenigstens powern ohne Ende, wenn es sein muss - das kann manchmal auch ganz praktisch sein, sogar wenn man wie ich den Grundklang nicht wirklich mag.

Aber was mich bei Selmer wirklich ärgert, ist das Preisniveau. Und deswegen freut es mich auch, dass es immer mehr Marken und Modelle gibt, die klanglich locker mithalten können. Aber um einen Mythos zu brechen, reichen Fakten oft nicht aus - schon gleich gar nicht, wenn man vor allem auf Meinungen statt auf Beschreibungen trifft. Meinungsaustausch ist die Stärke eines Online-Forums - Neutralität und Sachlichkeit sind es definitiv nicht. Trotzdem kriegt man jede Menge nützlicher Informationen und Hinweise.

Darum mein Rat bzw. Zugang: Geh spielen statt lesen! Oder: Lies dich ein, dann geh los und spiel an, was dir unter die Finger kommt, von der billigsten "Abbruchkanne" aufm Flohmarkt (die ein verborgener Schatz sein kann) bis hin zu den teuersten und exklusivsten Teilen, die dir ein Händler in die Hand gibt. Aber in ein Horn verlieben sollte man sich so oder so nur, wenn es ins Budget passt (oder irgendwann mal passen könnte), sonst befriedigt nix mehr. Und das ist mit der Methode dann zeitweise doch ganz schön schwer...

M.