Ja, das müsste man wohl absolut mal diskutieren. Aber es spricht ja auch nichts dagegen, dass nur zu YouTube (oder anderen Anbietern) verlinkt werden kann. Etwas zu YouTube hochzuladen ist ja keine Kunst, und man kann das als privat kennzeichnen, so dass es auf YouTube sonst niemand finden kann, falls man es nur hier fürs Forum freigeben möchte. Reine Sound-Files kann man über YouTube ebenfalls einstellen, vielleicht einfach nur ein Bild hinzufügen, damit es nicht so trostlos aussieht.
Mit den vorgegebenen Monatstiteln, das hat hier ja auch nicht funktioniert. Spricht mich persönlich auch nicht so an, weil ich für die Band und auch für mich selbst oft ganz andere Titel übe, und dann habe ich nicht noch Zeit, zusätzlich einen vorgegebenen Monatstitel zu üben. Abraxas hatte dann ja die dankenswerte Idee, einen eigenen Monatstitel einstellen zu können, nach freier Wahl, aber auch das ist wieder im Sande verlaufen. Anscheinend hängt da für viele noch immer zu viel Druck dran.
Deshalb geht es mir in erster Linie darum,
nicht solange zu üben, bis man das Gefühl hat, man kann das sehr gut, sondern seinen eigenen Übungsfortschritt zu dokumentieren. Das heißt, das könnte ja dann auch das ganze Jahr über dasselbe Lied sein, nur dass man es am Ende des Jahres wesentlich besser spielen kann als am Anfang des Jahres.
Das ist jetzt extrem formuliert, es gibt wahrscheinlich kaum jemanden, der ein ganzes Jahr lang nur ein Lied und immer nur dasselbe übt oder üben möchte, aber eine Übungseinheit ist für mich nichts, was mit einer perfekten oder fast perfekten Aufnahme endet, sondern es ist eben eine Übungseinheit, mit der ich daran arbeite, überhaupt Saxophonspielen zu lernen. Möglichst am Ende des Jahres besser als am Anfang des Jahres.
Für diejenigen, die schon sehr gut spielen können, ist das sicherlich nicht so reizvoll, aber für diejenigen, die am Anfang sind oder eben noch nicht so lange spielen, ist es doch oft vor allem wichtig, regelmäßig zu üben, um weiterzukommen. Man hat aber allein zu Hause nicht so die richtige Motivation, lässt die Übungen immer wieder ausfallen, kommt nicht weiter, ärgert sich, gibt im schlimmsten Falle das Spielen ganz auf.
So geht es mir immer wieder, weil man eben so viel Arbeit hat oder so viel Zeit für die Familie braucht, das Musikmachen immer zuletzt kommt. Dagegen möchte ich angehen, und ich fand die Idee mit Deinen Übungseinheiten dafür sehr gut geeignet. Und wenn es jeden Tag nur zehn Minuten sind. Auch dabei kommt etwas raus. Nicht so etwas Schönes, wie Du es immer einstellst, aber wie ich ja schon öfter sagte, ist das ein gutes Vorbild, wo man durch Übung hinkommen kann.
Eine Übungseinheit könnte theoretisch auch eine Tonleiter oder einfach nur Soundübungen sein. Auch das könnte für andere interessant sein. Denn auch daran sieht man einen Fortschritt.
Ich möchte mal von dem klassischen Schema, wie es bisher immer gehandhabt wurde, wegkommen. Ich glaube, wir streben alle zu sehr nach Perfektion. Ich habe es jedenfalls bisher getan – und kann das vermutlich auch nicht so ganz ablegen –, und deshalb habe ich mich dieses Jahr überwunden, im Adventskalender völlig unperfekte Sachen einzustellen. Es gab da auch einen Sachzwang, weil ich einfach keine Zeit hatte, etwas Neues aufzunehmen, aber jetzt, nachdem ich mich überwunden habe, überhaupt etwas einzustellen, merke ich, wie gut mir das getan hat. Dass ich etwas eingestellt habe, was schief klingt, das sich noch nicht so wirklich schön anhört. Das ist ungeheuer befreiend und nimmt den Druck.
Aber einmal pro Woche ein Ziel zu haben (so wie die Stunde beim Saxlehrer, zu der man jede Woche geht) wäre eine große Unterstützung, finde ich. Denn ich würde oft überhaupt nicht üben, wenn ich nicht wüsste, dass ich meinen Saxlehrer dann am nächsten Montag sehe. So übe ich vielleicht nicht jeden Tag, aber doch für die Stunde, eventuell nur einen Tag vorher oder zwei Tage vorher, aber immerhin. Deshalb mache ich das auch immer noch jede Woche, obwohl ich sehr wenig Zeit habe, denn wenn ich nur alle zwei oder drei oder vier Wochen eine Stunde hätte, würde ich auch nur alle zwei oder drei oder vier Wochen mal üben. Ist einfach so. Und ich denke, das geht vielen so.
Wir können ja mal abwarten, ob die Idee noch mehr Leute anspricht. Vielleicht ist es ja auch nur eine Schnapsidee von mir.