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THEMA: Besser spielen als Vegetarier

Besser spielen als Vegetarier 14 Sep 2010 18:48 #94417

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Ja, wir Menschen sind dem Essen entfremdet, dass wird jedem hier klar sein und auch der, der gerne Fleisch isst, wird sich gerne für eine artengerechtere Aufzucht einsetzen, oder?

Aber warum trennt ihr so stark? Was für die Massentierhaltung gilt, gilt für die Monokulturen der Pflanzen ganz genau so. Kein Unterschied. Auch diese Nahrung ist uns entfremdet, sie ist genverändert, sie braucht Unmengen an Herbiziden und Pestiziden, die unter anderem für das Bienensterben verantwortlich sind. Die Wälder werden gerodet (auch hier wird tierischer Lebensraum vernichtet) und die Erde wird planiert.
Ein menschlicher Zug, das kompliziertere Tier der Pflanze überzuordnen. Mir nicht eingängig, braucht die Natur doch alle Bausteine, die sie hervorbringt, wieso sollte da einer besonderer sein als das andere? Weil er Gefühle zeigt? Hm. Kann man den einen Pottwal mit 40 Millionen Kleinkrebsen aufrechnen, die er täglich isst? Wir essen im ganzen Leben gerade mal 1094 Tiere (Hühner und größere). Eine Kuh rupft ca. 70 Kilogramm Wiese am Tag ab. Wissenschaftler sagen, die Pflanzen 'schreien'. Das Alles bekomme ich als Pantheist nicht moralisch einsortiert.

Ich halte es für Sentimentalität, die eine Art über die andere zu stellen. Es ist menschlich, ja, aber unlogisch im Gesamtkontext.

Warum manche Vegetarier dann Fisch essen, ist mir auch nicht klar. Auch hier die gleiche Entfremdung mit dem kleinen Unterschied, dass bei diesen gerade die noch letzten natürlichen Vorkommen in Gefrierstäbchen umgewandelt werden. Danach wird auch hier 'angebaut'.

Wir müssen bei jeglicher Produktion feinfühlig, sensibel und mit Respekt an die Sache gehen. Für mich gilt dass sogar für den Umgang mit der 'toten' Erde oder für den Bildhauer, der den Stein beschlägt. Es ist der gleiche Respekt, den ich vor der Musik habe, eine Frage der geistigen Einstellung uns und der Umwelt gegenüber.

Ob das nun dem Fleisch, der Pflanze oder dem Rock'n'Roll gegenüber ist.

Amen.
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Besser spielen als Vegetarier 14 Sep 2010 19:31 #94420

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pue schrieb:
Wissenschaftler sagen, die Pflanzen 'schreien'.

Ich hab meinen Apfelbaum und meinen Tomatenstrauch noch nicht schreien hören, wenn ich die Früchte ernte. Könnte sicherheitshalber aber warten, bis sie abfallen. :)
Ob der Getreidehalm noch lebt zur Erntezeit?

Schwieriges Thema. Irgendwie haben solche Dinge neben der Frage, welchen der 3 Actionfilme ich heute abend ansehe, einfach keinen Platz. :(
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Besser spielen als Vegetarier 14 Sep 2010 20:47 #94422

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Der Apfelbaum lässt Äpfel an sich reifen, um andere Lebewesen zu verlocken sie zu essen, damit seine Samen sich ausbreiten.
Wenn du den apfel ist, tust du dem Baum einen Gefallen.
:)

Grüßli
Werner
Letzte Änderung: 14 Sep 2010 20:48 von Sorano.
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Besser spielen als Vegetarier 14 Sep 2010 23:21 #94425

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Wenn du danach auf die Wiese kackst, hast du Recht.
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Reeds-Shop

Besser spielen als Vegetarier 15 Sep 2010 02:02 #94426

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Jein.

Ich will damit ausdrücken, daß das Apfelessen Teil eines natürlichen Prozess und Kreislaufs ist, in dem der Baum wohlwollend und absichtlich etwas von sich zur Verfügung stellt, dabei durchaus seinen Eigenutz im Sinne habend, um das etwas naiv zu malen.
Und ähnlich ist das mit vielen Pflanzen (oder allen?).

So ähnlich wie wenn du ein Schaf scherst. Das Schaf stirbt dabei nicht, und ist ev froh, wenns im Sommer ein bischen kühler wird. Und der Baum stirbt auch nicht, wenn du den Apfel isst.

Das Kotelett setzt dagegen eindeutig den Tod eines Lebewesens voraus.

-
Ich esse seit Jahren keinen sojaersatz mehr, wobei sich das nur daraus begründet, daß mir das nicht schmeckt. Wenns nichts anderes gibt, esse ich auch mal Fleisch, so alle Jubeljahre. Ich denke auch, daß der Körper eigentlich weiss, was er braucht. Wenn man den absoluten Jeeper auf Fleisch hat, sollte man das dem Körper geben.
Allerdings gibt es Mechanismen, die das oft denaturierte Empfinden über Essen wieder ins Gleichgewicht bringen können, Fasten zB., ayurvedische Reinigungskuren etc etc.
Das Bewußtsein über das, was einem wirklich schmeckt = gut tut, wächst durch sowas. Und dann schmeckt ev eine Zigarette ziemlich scheußlich. -
Jedenfalls sollte jeder nach seiner Facon glücklich werden.

Saxophon, Saxophon, Saxophon , ALTO.

Gute Nacht
Werner
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Besser spielen als Vegetarier 15 Sep 2010 02:38 #94427

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Ich will damit ausdrücken, daß das Apfelessen Teil eines natürlichen Prozess und Kreislaufs ist, in dem der Baum wohlwollend und absichtlich etwas von sich zur Verfügung stellt, dabei durchaus seinen Eigenutz im Sinne habend, um das etwas naiv zu malen.

Das habe ich wohl verstanden, allein spielt der Mensch nicht mit. Er kackt ins Klo und die Kerne werden ihre Erfüllung nicht finden.

Schlimmer noch: welches Tier isst den Apfel und erfüllt des Baumes Wunsch nach Nachwuchs inclusive Düngung?

So viele Tiere sind nicht übrig und die Nachfolge Äpfelbäume untersteht in erster Linie der Brutpflege des Menschen. Dieser züchtet und nicht der Baum selbst bestimmt, wie er sich im Großen und Ganzen einrichtet. Er hat keine Chance.

Viele Pflanzen sind kastriert, können sich selber nicht mehr fortpflanzen. Weintrauben ohne Kerne und Kartoffeln, die im Keller nicht mehr keimen. Der Normalfall.

Heute im WDR:

Wie der wilde Tabak überlebt: er keimt nur, wenn er Brandgeruch riecht. Nach einem Brand ist er der erste, dessen Keime sprießen. Ein großer Vorteil. Das lockt allerhand Heuschrecken und andere hungrige Kleinstnager an. Nach einer Weile aber lassen diese ab von dem Gewächs. Warum? Der Tabak produziert Nikotin, ein Gift, das die Fresser lähmt. Die Gefahr ist gebannt.

Das ist die Zeit eines anderen Insektes (den Namen merkte ich mir nicht); nikotinresistent rüsselt er die Blüten des Tabaks leer und legt unter die Blätter seine Eier. Aus denen schlüpfen Raupen, die wiederrum des Tabaks Blätter nagen.

Zeit für den Tabak, Hilfe zu holen. Er sendet einen Duftstoff aus, der Wanzen herbei ruft, die die Raupen aussaugen.

Das hilft ihm auf Dauer nicht, weil andere Pflanzen mit anderen Methoden ihn schließlich überwuchern.

Hilft nur ein neuer Brand...

Ein kleiner Ausschnitt aus natürlichen Prozessen, hunderttausend Faktoren wurden übersehen, wir wissen nicht wirklich viel über die Zusammenhänge. Eigentlich gar nichts, weil wir noch nicht einmal wissen, ob es aus unserer Perspektive überhaupt Erkennbares gibt.


Nun die Frage: wer hat Schuld? Wo ist der Böse? Die Frage nach der Moral.

Die Moral ist menschlich, aber nicht natürlich.
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Besser spielen als Vegetarier 15 Sep 2010 08:38 #94429

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pue schrieb:
Ja, wir Menschen sind dem Essen entfremdet, dass wird jedem hier klar sein und auch der, der gerne Fleisch isst, wird sich gerne für eine artengerechtere Aufzucht einsetzen, oder?
...sollte man schon denken, würde ich aber mit Blick auf die nicht veränderte Massentierhaltung, Aufzucht-Haltungs-Trnasport- und Schlachtbedingungen , den Subventionen für quälerische Tiertransporte quer durch Europa, dem massenhaften Umsatz von Billigfleisch in den riesenhaften Fleischtheken der grossen Märkte doch schon negieren. Die Leute wollen das so, sonst würde es nicht so gemacht werden, und wenn alle das wirklich nicht woltlen, oder dagegen angehen würden, oder der Markt für sowas nicht da wäre, gäbe es sowas auch nicht..also aus meiner Wahrnehmung beschränkt sich der Protest doch auf ein paar Tierschutzvereine und das wars..

Ich halte es für Sentimentalität, die eine Art über die andere zu stellen. Es ist menschlich, ja, aber unlogisch im Gesamtkontext.
..deswegen ist de GRiff in die Fleischtheke für mich auch nix anderes wie der Griff in den Kühlschrank der Pathologie ;)
Warum manche Vegetarier dann Fisch essen, ist mir auch nicht klar.
... mir auch nicht...
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Besser spielen als Vegetarier 15 Sep 2010 12:03 #94432

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Hi,
Ich halte es für Sentimentalität, die eine Art über die andere zu stellen. Es ist menschlich, ja, aber unlogisch im Gesamtkontext.

Genau das ist es! Danke für dieses Zitat und den ganzen Post drumherum. So sehe ich es auch: Leben kann man nicht quantifizieren. Nicht unterscheiden in größer und kleiner. Alles, was lebt, gleicht mir auf eine gewisse Weise. Es ist problematisch, in dieses Gefüge Unterschiede einzuziehen, die nicht haltbar sind.

Danke. Ich hätte es sicher nicht besser sagen können.
next time you see me...
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Besser spielen als Vegetarier 15 Sep 2010 12:16 #94434

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leider nicht mehr ganz im Thema -
was mich wundert ist oftmals, dass bei Rezepten (z.B. Brotaufstriche) gerne darauf verwiesen wird, dass sie "fast" wie Leberwurst oder "fast" wie dies oder das schmecken.
Heißt das, dass *Fleischgeschmack* gerne genossen wird, Hauptsache, es *ist* kein Fleisch?
Eigentlich ist schon alles gesagt.
Nur noch nicht von allen.
Karl Valentin
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Besser spielen als Vegetarier 15 Sep 2010 13:00 #94437

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bluemike schrieb:
Alles, was lebt, gleicht mir auf eine gewisse Weise. Es ist problematisch, in dieses Gefüge Unterschiede einzuziehen, die nicht haltbar sind.

Bleibt die Frage wie damit umzugehen ist. Wenn es legitim ist Tiere zu töten um sie zu essen, warum nicht auch Menschen? Nur weil wir uns aus einer "Sentimentalität" heraus darauf "geeinigt" haben, das nicht zu tun?

Warum sollte das Töten von Tieren weniger schlecht sein als das Töten von Menschen oder anders herum das Töten von Tieren normal und das von Menschen ein schreckliches Verbrechen?

Sind das nicht auch "Unterschiede, die nicht haltbar sind"?
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