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THEMA: Besser spielen als Vegetarier

Besser spielen als Vegetarier 22 Sep 2010 15:53 #94767

  • Dreas
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@ Pue

Zitat:

"7b. Wir dürfen kein Fleisch essen, weil die Art und Weise der Tierproduktion unmenschlich, ups, untierisch ist."

Mit folgender Abwandlung kann ich 7b unterschreiben (oder wäre das dann 7c? oder 8?)

"Wenn wir Fleisch essen, haben wir die Pflicht darauf zu achten, das es aus einer artgerechten Produktion kommt. Weniger ist mehr. Und ich bin auch bereit den Mehrpreis dafür zu bezahlen."

Der Vorteil dabei ist auch noch, dass es deutlich besser schmeckt!

LG

Dreas
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Besser spielen als Vegetarier 22 Sep 2010 15:54 #94768

  • saxkai5
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@pue

wenn ich 7a zustimme (was ich tue), dann stellt sich 7b natürlich nicht. Wobei 7b moralisch auch in keinem Fall zu rechtfertigen ist - auch abseits der Nahrungsmittelindustrie. In unseren Laboren werden Tiere missbraucht, wir tragen unnötigerweise Pelz und tierische Produkte sind leider allgegenwertig.

Beispiel Inuit-Indianer:
hier ist die Situation anders. Sie müssen das nehmen, was ihnen in ihrem Lebenraum zur Verfügung steht. Oder sie leben nomadisch (gibt's auch). Die Natur/die Evolution hat den Menschen für solche Fälle gut vorbereitet. Nur Fisch essen geht - nur Obst/Gemüse geht auch. Also, die Inuit haben keine Option in der Auswahl ihrer Nahrung - wir schon. Für mich also moralisch unbedenklich, da das eigene Überleben davon abhängt.

@Dreas

welche Argumente? Also meinetwegen haben Pflanzen Gefühle etc. Der entscheidende Unterschied ist, dass ich den Baum nicht fällen muss, um einen seiner Äpfel zu essen. Das geht bei Tieren nicht. Die von pue angesprochene Produktion von Obst und Gemüse ist bedenklich, ganz klar. Der beste Vorschlag kommt von wallenstein - aber soweit kommt's erst nach dem nächsten Weltkrieg - wenn überhaupt.
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Besser spielen als Vegetarier 22 Sep 2010 16:22 #94769

  • chrisdos
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Dreas schrieb:
Insofern hast Du als "Fleischfresser" (der Begriff an sich ist schon diskriminierend: ich "fresse" nicht, auch keine Gurken, sondern ich "esse".) in solchen Diskussionen schon per Definition verloren und eine aktive Teilnahme an der Diskussion macht eigentlich keinen Sinn.



Sonnige Grüße,

Andreas

Hi dreas,

ja, der Mensch möchte sich gerne abheben vom primitiven Getier, deshalb isst er vornehm, während ein Tier unkultiviert frisst. Ich sehe es aber nicht als Diskriminierung, die richtige Definition ist doch "Allesfresser" bzw. "Fleischfresser".
Stimmt aber sowieso nicht, da der Mensch generell "Allesfresser" und somit auch "FleischESSER" ist.

Ich habe immer wieder o.g Reaktionen erlebt, obwohl ich nur z.B. ein "Nein danke, ich bin Vegetarier" von mir gegeben habe. Die erste Reaktion außerhalb meines Elternhauses(da war ich noch Schüler)war bei Bauersleuten, bei denen ich zum Essen eingeladen war. "Wir können uns das nicht erlauben, wir müssen jeden Tag hart arbeiten."

Mag sein, dass dieses Thema besonders schnell ein "Sich angegriffen fühlen" provoziert.

Ich möchte dazu sagen, dass ich 13 Jahre lang ein sog. Ovo-Lacto-Vegetarier war und derzeit ein Veganer mit gelegentlichem Fisch-oder Geflügelverzehr(aus purem Lustprinzip...ja, ich weiß, total bekloppt :laugh: ) bin.


Hi Pue,

ich möchte bei 2 einhaken. Die Frage ist, was nahe verwandte Tiere sind.

Sowohl Ratten als auch Delphine gelten als intelligente Säugetiere und sollen somit dem Menschen verwandt sein (wegen des Säugens natürlich :woohoo: )

Ich denke der Umgang und die Wertschätzung von Tieren ist zum einen irrational und zum anderen rein vom Nutzen abhängig.

Ich sehe keinen bedeutenden Unterschied zwischen 7a und 7b. Unter dem Aspekt des Leidens schon. Was gleich bleibt, ist das Prinzip, dass der Mensch über Leben und Tod entscheidet. Das ist es, was mir missfällt.


Liebe Grüße

Chris
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Besser spielen als Vegetarier 22 Sep 2010 16:36 #94770

  • saxkai5
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Zitat Dreas:
"Wenn wir Fleisch essen, haben wir die Pflicht darauf zu achten, das es aus einer artgerechten Produktion kommt. Weniger ist mehr. Und ich bin auch bereit den Mehrpreis dafür zu bezahlen."

Das ist eine nicht praktikable Ausflucht. Eine "artgerechte Produktion" ist ein Widerspruch in sich und wird niemals durchführbar sein. Es wird bleiben, dass das Tier leidet - mehr oder weniger. Es kann keine artgerechte Milchherstellung geben, weil die Milch von Kühen eben nicht für den menschlichen Verzehr gedacht ist, sondern für ihre Kälbchen.
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Besser spielen als Vegetarier 22 Sep 2010 16:41 #94771

  • pue
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@Saxkai

Hast natürlich Recht, die Antworten sind nicht alternativ, sondernstellen verschiedene Stufen dar. Mit Dreas Vorschlag, den ich gut finde haben wir also drei verschiedene Stufen (ups, nu sinds fünfe geworden):

Das Essen von getöteten Tieren ist

a) generell unmoralisch. (Saxkai)
b) nur bei Eigenschlachtung moralisch (Walenstein)
c) nur bei artgerechter Produktion moralisch (Dreas)
d) moralisch, wenn auch die Produktionsbedingungen artgerechter sein sollten (Pue)
e) generell moralisch

Was wir nicht mehr anführen und diskutieren brauchen ist, so glaube ich, Punkt e). Alle sind zumindest für artgerechte Haltung, ok?

Ich hab mich mal auf Punkt d) gesetzt, weil ich zwar oft Fleisch vom Biobauern oder aus privater Schlachtung esse, dennoch aber meine Teewurst im Supermarkt kaufe oder schon mal ein Gummibärchen (gelatinehaltig) esse.

Da Saxkai sagt, es sei generell unmoralisch, sollte man also dort beginnen, zu diskutieren. Aber bitte jetzt nicht mit unartgerechter Haltung kommen.

Deshalb frage ich dich, Saxkai, was ist unmoralisch am Essen von getötetem Tier? Vielleicht bekommt man das noch besser auf den Punkt. Mir bleibt es bisher unklar.
Letzte Änderung: 22 Sep 2010 16:41 von pue.
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Besser spielen als Vegetarier 22 Sep 2010 16:47 #94772

  • Dreas
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Hi Pue,

vor dem Hintergrund:

"Ich hab mich mal auf Punkt d) gesetzt, weil ich zwar oft Fleisch vom Biobauern oder aus privater Schlachtung esse, dennoch aber meine Teewurst im Supermarkt kaufe oder schon mal ein Gummibärchen (gelatinehaltig) esse."

bei mir auch eher d). Denn dogmatisch bin ich an der Stelle nicht.
;)

LG

Dreas
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Besser spielen als Vegetarier 22 Sep 2010 17:12 #94773

  • saxkai5
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Deshalb frage ich dich, Saxkai, was ist unmoralisch am Essen von getötetem Tier? Vielleicht bekommt man das noch besser auf den Punkt. Mir bleibt es bisher unklar.

Töten ist ein Vorgang, der mit Leid und Schmerz verbunden ist. Ich (also ich) kann Ethik nicht trennen. Ich weiß, dass Tiere sehr leiden können - physisch, wie psychisch. Aus diesem Grund kann ich keinen Unterschied zwischen zwei Spezies machen, die einer gleichen/ähnlichen Gruppe von Säugetiren angehören.

Du fragst, warum das Essen von Tieren unmoralisch ist? Ich frage, warum das Essen von behinderten Menschen unmoralisch ist. Sie leiden vielleicht weniger, nehmen vielleicht weniger an ihrer Umwelt teil als ein Schwein. Aber wir essen sie nicht, wir verwenden sie nicht einmal in unseren Labors, obwohl die Ergebnisse weitaus relevanter wären als die aus Tierversuchen.

Ich halte es nach meiner Interpretation des deutschen Tierschutzgesetzes:

1.) Grundsatz (§ 1):
Das Gesetz dient dem Schutz des Lebens und des Wohlbefindens der Tiere. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

Für mich gibt es eben keinen vernünftigen Grund ein Tier zu töten, es sei denn es geht um Leben und Tod. Ich hoffe, es wird dadurch deutlicher.
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Besser spielen als Vegetarier 22 Sep 2010 17:22 #94774

  • Dreas
  • Dreass Avatar
@ Saxkai5

"Für mich gibt es eben keinen vernünftigen Grund ein Tier zu töten, es sei denn es geht um Leben und Tod. Ich hoffe, es wird dadurch deutlicher."

Damit bringst Du es auf den Punkt. Für DICH gibt es keinen vernünftigen Grund. Das ist zu respektieren.

Daraus kannst du aber nicht ableiten, dass die Allgemeinheit, die Mehrheit in der Gesellschaft (nenn es wie Du willst) das Töten von Tieren auch als unmoralisch anzusehen hat.

Beste Grüße,

Dreas
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Besser spielen als Vegetarier 22 Sep 2010 17:40 #94775

  • saxtune
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von dreas,

.... dass die Allgemeinheit, die Mehrheit in der Gesellschaft.....

entnommen und ergänzt.




die mehrheit der menschen ( in prozenten = % ) schächtet!

Das Schächten oder Schechita (hebr. שחט šacḥaṭ „schlachten“) ist das rituelle Schlachten von Tieren, insbesondere im Judentum und im Islam. Die Tiere werden mit einem speziellen Messer mit einem einzigen großen Schnitt quer durch die Halsunterseite, in dessen Folge die großen Blutgefäße sowie Luft- und Speiseröhre durchtrennt werden, getötet. Mit dem Schächten soll das möglichst rückstandslose Ausbluten des Tieres gewährleistet werden. Der Verzehr von Blut ist sowohl im Judentum als auch im Islam verboten.

Das Schächten erfolgt im Judentum ohne vorgängige Betäubung des Tieres, da nach strenger jüdischer Auffassung das Tier durch die Betäubung verletzt und das Fleisch dadurch zum Verzehr unbrauchbar wird. Im Islam ist eine elektrische Betäubung nach bestimmten Rechtsschulen zulässig.[1] Auch die Betäubung durch einen Schlachtschussapparat wird von einigen islamischen Geistlichen befürwortet.[2]


....da kommen wir mit unserer abendländischen kultur(???) doch gut weg!
Letzte Änderung: 22 Sep 2010 17:41 von saxtune.
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Besser spielen als Vegetarier 22 Sep 2010 17:55 #94776

  • bebob99
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  • Dank erhalten: 9
saxkai5 schrieb:
Du fragst, warum das Essen von Tieren unmoralisch ist? Ich frage, warum das Essen von behinderten Menschen unmoralisch ist. Sie leiden vielleicht weniger, nehmen vielleicht weniger an ihrer Umwelt teil als ein Schwein. Aber wir essen sie nicht, wir verwenden sie nicht einmal in unseren Labors, obwohl die Ergebnisse weitaus relevanter wären als die aus Tierversuchen.

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde genau das gemacht - und das war nicht im tiefsten Afrika. Da wurden Menschen grausam gequält und getötet, weil man der Meinung war, sie wären "keine richtigen Menschen".

Eben diese furchtbare Erfahrung hat uns besondere Gesetze zum Schutz des menschlichen Lebens beschert und eine international verglichen außerordentlich hohe Empfindsamkeit wenn es um die Behandlung unserer hilfsbedürftigen Mitmenschen geht. Das ist unsere aktuelle kulturelle Einstellung und niemand kann ausschließen, das sich das in einigen Jahren oder Jahrzehnten genau so wieder ändern kann.

Mittlerweile wird diskutiert, ob das nicht an manchen Stellen ein wenig ZU strenge Gesetze sind, wenn Sie im gleichen Zug einem Menschen verweigern in Würde zu sterben.

Was das Verspeisen von Menschen angeht, habe ich nicht das Bedürfnis das auszuprobieren. Wie die Geschichte aber zeigt, gibt es Extremsituationen, in denen Menschen auch diese Grenze überschreiten. Ich hoffe, ich komme nie in die Verlegenheit so etwas entscheiden zu müssen.
Die eigenen Artgenossen als Nahrung anzusehen ist in der Natur nicht verbreitet. Sollte sich jemals eine Art entwickelt haben, für die diese fundamentale Regel außer Kraft gesetzt war, dann ist sie sicher schnell wieder ausgestorben.

Andererseits stehe ich auf dem Standpunkt: Wenn ich mal gestorben bin, kann man mich getrost kompostieren oder anderwertig nützlich verarbeiten. Damit habe ich überhaupt kein Problem, bestenfalls meine hinterbliebenen Angehörigen.

In den Siebzigern hat jemand dem Thema einen Film gewidmed: "Soylent Green". Da wurden die Verblichenen nicht nutzlos verscharrt, sondern "recycled". Der spielt im damals erfundenen Jahr 2022. Da ist nicht mehr lange hin. Wer weiß...
Für mich gibt es eben keinen vernünftigen Grund ein Tier zu töten, es sei denn es geht um Leben und Tod.

Ja, das war aber auch vorher klar. Die Meinungen gehen an dem Punkt auseinander, zu bestimmen was "ein vernünfiger Grund" ist. Das definiert jeder für sich und der Gesetzgeber stellvertretend für uns entsprechend dem gesellschaftlichen Konsens und viele finden dass ein schmackhaftes Schnitzel eben ein vernünftiger Grund ist.
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