Jetzt mal zurück zum Thema Saxophon:
Welche Marke produziert denn wirklich alles noch in Deutschlan, oder wenigstens in Europa, oder da auf ähnlichem Lohnniveau wir, in den US of A?
Also Inderbinen scheidet demnach schon mal aus, da sie ja Mechaniken von Yamaha verwenden. Und die kommen aus Japan (oder doch schon Lohnfertigung in China)
JEs

Keilwerth (Die spitzenmodelle auf jeden Fall komplett), Selmer, Rampone.

Hallo JEs,
es kommt drauf an, wie Du "alles" definierst. Auch Selmer und Keilwerth züchten den Kork nicht im eigenen Garten. Und die Polster kommen von Pisoni.

Meines Erachtens kommt es darauf an, wo der größte Teil der Wertschöpfung entsteht.

Edith: Meine 3 Saxophone kommen aus Deutschland (B&S Medusa, Keilwerth SX90R Vintage) und Frankreich (Selmer Ref. 54) Und irgendwie erfüllt es mich mit großer Freude, dass sie aus Europa sind und zu menschenwürdigen Bedingungen hergestellt wurden.

Gruß aus dem Schwarzwald
Bernd

Dieser Position kann ich mich für viele Dinge anschließen. Nicht nur für Saxophone. Und da ich diese Position richtig finde, versuche ich danach zu handeln.

Liebe Grüße
Happi

Zu den schon erwähnten kommt AMATI.

Stimmt. Und vor allem: Die aktuellen Modelle werden sehr unterschätzt und genießen bei uns leider keinen guten Ruf.

Pardon noch einmal. Warum tut man Gutes, wenn man durch den Kauf hiesiger Produkte
das Lohnniveau hält? Wenn man es damit hält, so hält man auch das Lohngefälle zu anderen
Ländern, was bestenfalls eine egoistische Position ist.

China ist da, genau so, wie Yanagisawa und Yamaha da sind. Ich empfehle, dass Horn zu
kaufen, was das beste Preisleistungsverhältnis bietet.

sehe ich auch so!
JEs

Hallo pue,

jetzt wird´s völlig "off topic". Vielleicht sollte Smatjes diese Diskussion in einen separaten thread verschieben.....

Ich habe da meine eigene Philosophie und erwarte keineswegs, dass sie auf allgemeine Zustimmung trifft.
Ich bin aus tiefster Überzeugung Egoist. Denn nur, wenn ich selbst gut versorgt bin, kann ich auch für andere gut sorgen.
Wenn ich selbst nichts habe, kann ich auch nicht geben. Und ich gebe gern. Meiner Familie ein gemütliches zu Hause, meinem Sohn die Möglichkeit eines sorgenfreien Studiums, dem Roten Kreuz eine jährliche Spende etc.. Das liegt mir näher als das sorgenfreie Studium eines Asiaten, während meiner vielleicht einmal Hilfsarbeiter werden muss.

Meine Kunden kommen zu 100% aus Deutschland. Ich bin darauf angewiesen, dass sie meine Produkte kaufen können. Sie können das aber nur, wenn in Deutschland Wertschöpfung stattfindet. Sprich: Arbeit vorhanden ist. Folgerichtig lasse auch ich ausschließlich in Deutschland produzieren. Und folgerichtig gebe ich mein Geld wenn möglich für deutsche oder zumindest europäische Produkte aus.

Übrigens: Viele große Firmen und Konzerne ziehen sich gerade wieder aus dem Osten zurück und verlagern die Arbeitsplätze wieder hierher zurück.

Gruß aus dem Schwarzwald
Bernd

Edith: Das Sprichwort: "Wenn Du Dein Land......." (ein paar Beiträge weiter oben)
ist ein uraltes chinesisches Sprichwort. Es ist nicht meine Aufgabe, China in Ordnung zu bringen.

Na, das ist doch nicht außertopisch. Es geht um Globalisierung.

Ich hab nichts gegen Egoismus, er ist die treibende Kraft in unserem Tun. Kein Problem. Wenn wir den Egoismus aber zu Ende denken, kommen wir nicht drum herum, uns auch mit weltweiten Problematiken auseinander zu setzen. Die Arbeitslosigkeit der letzten Jahre hat natürlich mit den billigeren Löhnen woanders zu tun. Schön, wenn du einen Markt für deine Produkte und Arbeit hast. Da läßt es sich komfortabel debattieren.

Ich habe gar nichts deutsche Wertarbeit und den Schreiner, der mir noch ne individuelle Treppe bauen kann. Super das. Ich sträube mich nur dagegen, wenn es hier zur moralischen Pflicht gemacht wird, heimische Produkte zu kaufen.

Unser Reichtum hierzulande baut in jahrhunderte alter Tradition nicht zuletzt auf die Ausbeutung von dritte-Welt-Ländern auf. Wenn es darum geht, Kohle durch Export zu beschaffen, scheint das moralisch einwandfrei. Wenn der Bayer-Konzern sein Gift (obwohl hier schon lange verboten) immer noch auf die mexikanischen Felder kippen läßt, dann sollte ich gut überlegen, bevor ich von der Umweltunverträglichkeit einer taiwanischen Saxophonfabrik rede. Ich habe davon keine Ahnung und nicht davon, ob es gut oder schlecht ist, dass diese dort recht dolle Cannonball-Saxe produzieren.